"Inzwischen gibt es auch eine Fassung mit 1.577 Metern (das ist die  Restaurationsfassung der Cineteca di Bologna/Il cinema ritrovato, in  Verbindung mit der Cinémathèque Royale de Belgique), bei 18  Bildern/Sekunde also rechnerisch 76:38. Wird aber dort mit 84 Minuten  angegeben." 
Ja, habe ich von gehört. Bisher soll sie nur einmal in Bologna aufgeführt worden sein. Mannomann, woher weißt Du solches? Das ist doch schon sehr speziell. Forscht Du über Caligari? Ich schreibe gerade über Caligari ne Hausarbeit und störe mich an ein paar Ungereimtheiten. Mich interessiert dabei die Frage, wie haben die Menschen 1920 Caligari wahrgenommen? Abgesehen von unterschiedlichen Seherfahrungen zu heute, wäre das erste, die Vorführung zu klären: Fassung, Wiedergabe, Musik. 
  
"Auch heute noch. Vergiss die Sache mit 3perf - reines Aufnahmeformat." 
Ja, dachte ich mir eigentlich auch, aber mich wunderten dann die enorm unterschiedlichen Angaben bei MovieCal, die müssen aber dann - wie auch immer - anders gemeint sein. 
  
"(Warum die Murnau-Stiftung die Länge an anderer Stelle mit 1.505 Metern  angibt, was in der Tat dann auch nach Kodak 73:08 wären, dürfen wir mal  dahingestellt lassen.) " 
Wenn man sich die Angaben über Länge in Metern und Zeit anschaut, gibt es erstaunlich unterschiedliche Angaben, siehe auch 
www.filmportal.de/film/das-cabinet-des-dr-caligari_cb123ff9496d416c972e6cd8aaec08ca 
  
Sehr häufig wird sich in der Literatur - auch von der Kinemathek Berlin (Band 17 Walter Kaul) -  auf die Zensurkarte B 1498 gestützt. 
Dort sind aber die ursprünglichen 1780 Meter bereits um 77 Meter zensurhalber auf 1703 Meter gekürzt worden. 
  
Im Zuge meiner Recherchen fielen mir natürlich auch die Angaben der Murnau-Stiftung auf. Denn ich konnte rechnen, wie ich wollte, auf deren (kuriose) Angaben war nicht zu kommen. Ich rief da an und teilte denen mit, dass ihre Angaben in meinen Augen nicht stimmen können. Sie überprüften das daraufhin und teilten mir mit, dass die Angaben auf ihrer Internetseite fehlerhaft seien. Sie gaben mir gegenüber wie folgt an: Ihre Fassung habe 1492 Meter (also 288 Meter = 16,2% Verlust gegenüber der Premierenfassung!). Zeit: 16 B/sec = 81,48 Minuten, 18 B/sec = 72,43 Minuten  
  
  
Ich dachte bis vor kurzem, Stummfilme  seien grundsätzlich mit 16 B/sec gelaufen.  
Also konnten die Vorführer während der Vorführung die Geschwindigkeit  hoch und runterschalten, mannomann. Wenn einer schnell nach Hause musste, wurden halt 24 B/sec gespielt.... 
  
Was ich immer noch nicht verstehe. Ich habe DVD mit TV gleichgesetzt, das ist sicherlich ein Fehler (wie Harald bereits mit den 3 Frames andeudete). 
Aber normale 35mm Filme aus heutiger Zeit laufen im TV doch immer bisschen kürzer aufgrund des 1 B/sec im TV mehr als die 24 B/sec im Kino. Das stimmt doch unverändert so? 
Sprich, liefe Caligari im TV, dauerte er nur 52 Minuten und alles ist schneller bewegt.... 
  
Spielt man 1492 Meter mit 
16 B/sec = 81,48 Minuten   
18 B/sec = 72,43 Minuten   
24 B/sec = 54,32 Minuten   
25 B/sec = 52,21 Minuten  
  
Dank und Gruß Stefan 
Kino achteinhalb Celle 
  
ach ja, was die Murnau Stiftung bzw. die Mitarbeiter, die ich sprach, nicht wussten (wie natürlich viele andere) und ich Ihnen 2009 (als ich einen Zeitungsartikel zu Caligari schrieb) mitgeteilt hatte: 
Es gibt  in Frankreich und in Spanien eine DVD mit der deutschen Originalfassung sprich mit deutschen Zwischentiteln unter Sprachauswahl. 
Die Musikfassungen und Bildqualität sind unterschiedlich. 
Es gibt ja keine deutsche DVD mit deutschen Zwischentiteln nur mit englischen.... 
Das nur, falls jemand eine DVD mit deutschen Zwischentiteln sucht.