Nachhaken kann tatsächlich helfen.
Das Engagement, Marken nicht auf Quantitäten zu fixieren sondern auf die Qualitäten von Filmkunsttheatern oder überhaupt auf den Filmkunstmarkt aufmerksam zu machen, wird hier - so wie ursprünglich unter anderen wie oben beschriebenen Vorzeichen begonnen, konsequent fortgesetzt.
Ganz offensichtlich stehen Filmkunsttheater und Programmkinos nicht gerade im Focus nennenswerter Spendings. Oder irre ich da? Die positiven Ergebnisse der aktuellen FFA-Programmkinostudie und vor allem die jüngsten, überdurchschnittlichen Besucherzuwächse dieser Kinokategorie kommuniziert den Entscheidungsträger in den Etagen der Markenkonzerne nämlich niemand. Oder wer macht das?
Mit dem schnellen Geld ist das so eine Sache: Kino als Media macht gerade mal rund 1% des gesamten Werbemediamarktes in Deutschland aus. Von hundert Entscheidern interessieren sich nicht einmal ein halbes Dutzend für Spendings in diesem Bereich - mit Verweisen auf Internet und TV oder was Sponsoring betrifft insbesondere auf Sport. Für Sportsponsoring werden in der Tat Milliarden auf den Kopf gehauen und selbst dann noch, wenn die Empfänger samt Sponsor-Käppchen und -hemdchen vor Logo-Papphintergründen pseudo-reumütig Betrügereien zugeben und die Sponsoren in aller Öffentlichkeit der Lächerlichkeit preisgeben. Abgesehen davon wäre ein komfortables Überleben aller mittels Prämien subventionierter Kinos auf Dauer gesichert, wenn nur ein Bruchteil jener unser aller Steuergelder der engagierten Kinoszene zugute kämen, die zudem noch in den Sport und das ganze Brimborium drum herum fließen. By the way: Im Erfolgsfall betragen die Margen für derartige Vermittlungen einen eher der null als der zehn nahen, einstelligen Prozentanteil. Schnelles Geld, naja, läuft irgendwie schneller und vor allem: woanders.
Über Sinn und Unsinn von Herangehensweise und Auftritt ließe sich vortrefflich streiten, allerdings haben - sagen wir mal poppige - Ansprachen auch in Bereich der B2B-Kommunikation längst Einzug gehalten und wer nicht gleich in den ersten drei Sekunden wahrgenommen wird, hat schon verloren. Das gilt auch für die Wortwahl, kaum anders wird in Werbeetagen gesprochen. Und wenn nicht alles aufs Einfachste verständlich und mundgerecht verpackt ist, wird erst gar nicht darüber gesprochen.
Sich für die Filmkunsttheater und Programmkinos hierzulande ernsthaft und nachhaltig einzusetzen - ich sehe daran nichts verwerfliches, zudem nach dem Konzept auch alle bestehenden Kinowerbeverträge respektiert und eingehalten werden (was dazu führt, das eben auch Hierarchien mit profitieren).
Es steht jedem frei, Ideen und Ideale, für die sich in der Werbeindustrie keiner so wirklich einsetzt, einfach zu ignorieren. Dann aber am Besten kommentarlos.