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juergenj

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Über juergenj

  • Geburtstag 01.01.1970
  1. Die Ausführungen cineramas zur O-Kopierung möchte ich nur damit kommentieren, dass es einfach fahrlässig ist, ein ON mit 1000 und mehr Klebestellen mehr als nötig zu kopieren. Der gesamte Kopierwerksprozess birgt ungheuer viele inhärente Risiken. Diese zu minimieren kann nur Aufgabe verantwortlicher Bearbeiter sein. Das Thema sprengt aber den hier gesetzten Rahmen und sollte für technisch interessierte Beobachter in einem neuen thread aufgemacht werden. Es hat mich aber sehr gefreut, dass ich einen Überblick über den Stand der digitalen Projektion erhalten habe. Mein Fazit hierzu ist: Der digitale Weg ist nicht nur machbar sondern kann ebenso hervorragende Ergebnisse auf die Leinwand bringen wie die Positivkopie. Das es zuweilen nicht so ist, gilt für beide Systeme und ist auch ebenso schädlich für beide. Wenn nicht akzeptable Qualität auf der Leinwand zu sehen ist, ist es spekulativ die Ursachen zu benennen, und kann weder den Schwächen des einen wie dem anderen Systems zugeordnet werden. Ich kenne kaum ein anderes Produkt, das ähnlich arbeitsteilig hergestellt wird wie Film. Allen Beteiligten sei zu raten, ihr Bestes unter den obwaltenden Umständen zu geben und nicht fahrlässig an dem Ast zu sägen, auf dem sie sitzen. Natürlich wird die Entscheidung für oder gegen die Digitalisierung entschieden wieviel in der Kasse übrig bleibt. Wenn die wirtschaftliche Situation der Kinos Investitionen zulassen würde, wäre der roll-out weiter oder würde intensiver fortgeführt. Da dem nicht so ist, wird es wohl noch eine Weile beim alten bleiben. Diese Situation wird aber weniger von der Technik als von den angebotenen Inhalten bestimmt.
  2. Ich möchte noch etwas zu der hochgelobten Kopie vom Original sagen: Als Bearbeiter schwitzt Du Blut, Wasser und noch ein wenig P...., wenn Du ein Original kopierst. Eine Klebestelle, die knackt und 50-60m Original Negativ sind den Bach runter und damit auch die gespeicherte Information. Wenn Du unbeschadet die Null-, 3-4 Korrekturkopien und das Imed-Pos. durchkopiert hast, kannst Du aufatmen. An Verleihkopien solltest Du besser nicht denken. Natürlich gab es auch Zeiten, wo der Bildstand der 35 mm Kopie nicht zu toppen war. Die Kopiermaschine lief 10-12 B/s also 300 m Film in 0,5 Std. Natürlich auch noch mit Sperrgreifer. Auch Schärfe unübertroffen wg. absoluter Planlage zwischen Negativ und Positiv. Aber das kann man nicht mehr bezahlen.
  3. Gute Idee an sich, Tom Cat. Ich befürchte nur, dass die Kopien nur besser werden, wenn die Verleiher sich Fachleute gönnen, die Kopien abnehmen und die Masse kontrollieren. Nur nach der Premierenkopie - diese betreut evtl. noch der DoP -kümmert sich dort niemand mehr. Als Auftraggeber verfügt der Verleiher über erheblichen Einfluß, dazu bedarf es keiner FFA. Wenn alle ihr Geschäft kaputt sparen muss man sich nicht wundern.
  4. Tom Cat schrieb: Wenn dem wirklich so wäre, bräuchte es keine Fördersysteme. Ohne Fördersysteme, lieber Tom Cat, könnte man die Filmproduktion in D. weitestgehend vergessen. Mit kleinem Geld ein Sujet auf die Leinwand zu bringen, ist schon ein Kunststück besonderer Art. Fördermittel helfen, sie befähigen nicht zur Großzügigkeit, womit wir wieder zu den Bedingungen kommen unter denen Filme insgesamt produziert werden. Die Elektronikindustrie steht mit einem Haufen Eqipment bereit, zu beweisen, dass es billiger und besser ist, digital zu produzieren. Die sofortige Verfügbarkeit der Aufnahme und damit die Kontrolle tun ein übriges. Einzig die Tatsache dass Film noch das billigste Speichermedium ist, hält Film noch konkurrenzfähig. Jede digitale Produktion, jedes digitale Kino und die Abkehr von Hybridproduktion wird dazu führen, dass weniger Filmmeter verkauft werden. Die Produktivität der Filmfabriken kann den verringerrten Absatz preislich nicht auffangen. Film muss demzufolge teurer werden. Digitale Systeme hingegen werden mehr nachgefragt und können immer billiger produziert werden. Ich denke, Film kann diesen Wettlauf nicht gewinnen - trotz aller zweifellos zugebilligten Vorteile. That's business.
  5. Als alter Kopierwerksmann versuchte ich mir ein Bild zu verschaffen, wie weit nun eigentlich der digitale roll out gediehen ist und ob meine leider negative Prophezeiung, Kopierwerke könnten allesamt 2011 abschließen und den Schlüssel in den nächsten Gully werfen. Was also lag näher, als in diesem Forum nachzuschauen, wie die Kollegen an der Front das sehen. Ich war zunächst überrascht, welche Grabenkämpfe ausgefochten werden von den Befürwortern der analogen und der digitalen Fraktion. Ich hätte dies so nicht erwartet, denn es lag für mich zunächst klar auf der Hand, dass digital - frei von kopierwerksbedingten Störungen im Vorteil sein sollte. Ich kann jetzt aber nicht mehr klar erkennen, ob die Qualitätsbeurteilung der Kollegen neutral sind oder ob sich hier Vorurteile manifestieren. Als Kopierwerker möchte ich der allgemeinen Diskussion noch ein wenig Tiefe geben: Film ist Business und ordnet sich den Wirtschaftbedingungen unter - angefangen am Set bis zur Leinwand. Geld bestimmt letztlich Qualität. Fehler, die am Set gemacht werden, sollen in der Post ausgebügelt werden. Dies gelingt nun mal nicht immer, aber dank der digitalen Bearbeitung immer besser. Kopierwerke stehen aufgrund der Überkapazitäten unter ungeheuerem Preisdruck. Verleiher nutzen dies zu ihrem Vorteil. Manche Rolle, die in die Tonne gehörte, kommt so ins Kino, denn der Preis des Rohfilms übersteigt den Kopierlohn. Von einem vergeigten Dup gar nicht zu sprechen..... Eine Beschwerde des Publikums an den Verleiher führt in der Regel zu Preisnachlässen, die sich der Verleiher einstreicht, ohne den Markt mit neuen Kopien zu bestücken. Meistens ist es auch dafür zu spät, weil der Film als ausgewertet zu betrachten ist. Ich kann jeden verstehen, der Qualitäten vermißt, die früher - wann auch immer? -zu sehen waren. Klar doch: das Budget am Set nicht zu knäpplich, den Kopierwerken blieb auch noch was, da konnten Ansprüche erfüllt werden. Und nun noch mal ehrlich: als Lichtbestimmer in der Abnahme habe ich mich auf Farben, Dichten, Schrammen, Schmutz, Tonaussetzer und mehr gekümmert. Nach einer solchen Vorführung hatte ich nicht viel von Handlung, Dramaturgie und Schauspiel mitbekommen. Dazu bedurfte es in der Regel mindesstens einer weiteren Vorführung. Heute glaube ich manchmal blind gewesen zu sein, weil mich die Kunst gefangen genommen hat und die Technik mich nicht irritierte. Dies ist höchst unprofessionell, dennoch habe ich Spaß daran.
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