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Stator

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  • Geburtstag 01.01.1970
  1. THX, würde dir vorschlagen, mal in größeren Tonstudios anzurufen und dich da erkundigen, ob sie Dolby-Einheiten verkaufen wollen. Im Zuge der Umrüstung auf Digital liegen die da gelegentlich ungenutzt rum. Das trifft vor allem auf ältere Dolby A Einheiten (die im Alu-Look) zu, aber auch die schwarzen SR-Einheiten werden peu à peu ausrangiert. Natürlich kann ich zu Preisen nichts sagen, aber ein paar Anrufe schaden ja nicht. Im Gegensatz zu einigen anderen hier kann ich durchaus verstehen, wenn jemand einer Bandmaschine eine Rauschunterdrückung gönnen möchte. Die Revox B77 war zwar Ende der 70er für den Liebhaber eine Spitzenmaschine, aber egal wie gut die gewartet ist, jünger und besser wird die nicht mehr. Damals befand sich das Bandrauschen der B77 im absolut akzeptablen Rahmen, aber heutzutage ist man halt anderes gewöhnt. Egal, welches Band oder welche Geschwindigkeit (19,05 cm/s oder 38 cm/s, falls verfügbar) man verwendet, das Band rauscht halt ein wenig. Das Rauschen ist im Band, und da bleibt es auch ohne Rauschunterdrückung. Ob die Bandmaschine jetzt eine Revox ist oder nicht, ändert am Bandrauschen nicht das geringste. Bei Rock und Pop ist das geringfügige Bandrauschen egal, aber bei unkomprimierten dynamischen Klassikaufnahmen lohnt Rauschunterdrückung in jedem Fall. Es nervt heutzutage einfach, wenn sehr leise Passagen gegen Rauschen ankämpfen. Zumindest bei einer korrekten SR Kodierung wird das Bandrauschen regelmäßig unter die Gehörschwelle gedrückt. Stator
  2. Hallo, es scheint für einige hier sehr schwer zu sein, beim Thema zu bleiben. Das ist bedauerlich. Wer aber noch am Thema Iosono interessiert ist, findet bei Heise einen kleinen Artikel darüber: http://www.heise.de/newsticker/meldung/62397 Das bereits ein Iosono Studio in den USA eingerichtet wurde, scheint für die Ernsthaftigkeit und das finanzielle Potential des Erfinders Karlheiz Brandenburg zu sprechen. Nicht übel finde ich das. Im Heise Forum gibt es zu diesem Thema neben den üblichen Trollbeiträgen (Gott sei Dank gibt es die hier angeblich nicht) auch ein paar Ohrenzeugen, die wie Ciniwa das Iosono System auf der Cebit gehört haben. Stator
  3. Hallo! Das stimmt schon. Es würde aber selbst dann noch eine Menge Kinos geben, wenn jeder einen KINOSAAL im Keller hätte, aus den gleichen Gründen, warum es Restaurants und Kneipen gibt, obwohl man auch zu Hause (billiger) essen und trinken kann. Ein technologischer Vorsprung ist nun mal in der Regel kein uneinholbarer technologischer Vorsprung. Das geht nicht nur den Kinos so, sondern der ganzen Welt. Ja, das ist, wie bereits erwähnt, das Hauptproblem, abgesehen natürlich von der Zuschauerakzeptanz, ohne die nichts geht. Da kann man dann aber drüber reden, wenn es zu einer Serienreife gekommen sein sollte. Vorher lohnt es nicht, sich darüber die Köpfe zu zerbrechen. Ja, stimmt alles. Das Abdriften des THX-Siegels in Richtung Konsumentenelektronik ist allerdings schon seit etlichen Jahren zu beobachten, und zwar für ALLE Beteiligten. Da gibt es keine Ausrede. Ich gehe davon aus, das, wer jetzt noch einen Saal THX zertifizieren läßt, keine Geldsorgen hat. Was soll man mehr dazu sagen. Und Investitionen, die vor einigen Jahren in THX getätigt wurden, spielen betriebswirtschaftlich heute keine große Rolle mehr. Wer vor 10 Jahren THX zertifiziert hat, hat heute definitiv keinen Grund zu wehklagen. Das ist dann alles Schnee von gestern, und der wird auch nicht dadurch frischer, das man ihn versucht im Kühlschrank zu konservieren. Und wer die jährlichen THX Gebühren nicht mehr tragen will, der läßt es halt. Kommt doch auch regelmäßig vor, daß Kinos aus THX aussteigen. So what? Müssen die selber entscheiden. THX war nie eine Alternative zu staatlich garantierten Pfandbriefen und Kommunalobligationen… Ich verstehe das nicht. Die momentane finanzielle Situation der Kinos ist ganz normal im Rahmen der wirtschaftlichen Entwicklung. Es gab in der Vergangenheit WESENTLICH schlechtere Zeiten. Dies betrifft fast den ganzen Zeitraum von den 60ern bis Anfang der 90er. Der Boom der 90er kann kein Maßstab sein, denn das ist ein Boom nie. Das war damals einfach ein Geschenk, das mittlerweile Staub angesetzt hat. Das glaube ich leider auch. Ich wüßte aber nicht, warum das Kino untrennbar mit dem Filmvorführer verbunden sein sollte. Das Publikum weiß es sicherlich auch nicht. Ich merke, ich bin vom Ausgangsthema abgekommen. Daher gute Nacht für heute. Stator
  4. Hallo, Schlaflosigkeit hat mich verleitet, wieder mal etwas zum Besten zu geben. Kann schon sein. Aber abgesehen davon, das Rundumpaneele in Wohnzimmern nicht wirklich attraktiv sind, hätte man mit deiner Logik von Anfang an auf Mehrkanalton im Kino verzichten können. Weil: Irgendwann hats ja auch der Konsument… Das Hauptproblem bei Isono dürften für die Kinos in der Tat die nötigen Investitionen sein. Ich darf widersprechen? Diese Zeiten sind schon einige Jahrzehnte vorbei. Ich bedaure das als S/W Liebhaber, aber so ist es nun mal. Nenn mir mal einen in Mono und/oder in S/W gedrehten Film, der in den letzten 10 Jahren als Blockbuster richtig geknallt hat. Damit meine ich keine Filme, die erfolgreich acht Wochen im Kommunalen Kino Buxtehude gespielt wurden. Auf Anhieb fällt mir da nur "Schindlers Liste" ein. Etwas wenig, um eine Kinobranche am Leben zu erhalten. Wieviel Filme von der Profitabilität von "Schindlers Liste" bräuchte man im Jahr, um eine Kinobranche am Leben zu erhalten? Auch hier muß ich zu meinem größten Bedauern widersprechen. Die Vergangenheit hat im Gegenteil gezeigt, das die Masse des Publikums weder veraltete Kinos noch (vermeintlich) veraltete Filme mag. Dazu gehören nach Publikumsmeinung nun mal S/W Filme, Filme in Mono und natürlich auch technisch bescheidene Vorführungen. Aber viel wichtiger in diesem Zusammenhang: Auch reine Dialog-Filme, die prinzipiell keinen Mehrkanalton benötigen oder benötigen würden (z. B. Woody Allen Filme), können die Masse der Kinos schon sehr, sehr lange nicht mehr am Leben erhalten. Auch gelegentliche künstlerische Ausreißer wie zum Beispiel "Dead Man" von Jim Jarmusch in S/W spielen für die Gesamtbilanz der Kinobranche keine Rolle. Ob einem das selber behagt oder nicht ist gleichgültig, denn das Publikum und niemand anderes zahlt den Kinomitarbeitern den Monatslohn. Und was das Publikum will, wird es auch bekommen. Das war in der ganzen Geschichte des Kinos nie anders. Unter http://german.imdb.com/boxoffice/alltim...world-wide könnt ihr die erfolgreichsten Filme aller Zeiten einsehen. Was finden wir da? Eine überwältigende Überzahl von Actionfilmen, Fantasyfilmen und Zeichentrickfilmen. Das sind gleichzeitig Filme, die ohne Mehrkanalton fürs Publikum WESENTLICH an Attraktivität eingebüßt hätten. Wie viele Actionfilmliebhaber würden sich eine Star Wars Episode in Mono ansehen? Nach meiner Zählung ist der erste Dialog-Film in dieser Reihe "Pretty Woman" von 1990 mit Rang 44. Was das bedeutet, ist klar: Der (erst analoge, dann digitale) Mehrkanalton hat sich seine Filme geschaffen, nicht umgekehrt. Wenn man das begreift, versteht man, warum welche Filme erfolgreich sind. Diese Entwicklung ist in groben Zügen seit ca. Ende der 70er erkennbar. Klar gab es zum Beispiel auch in den 30er Jahren Actionfilme (ja, auch deutsche), aber welche kommerzielle Gewichtung hatten die damals im Vergleich zu Filmen, die keinerlei oder nur vernachlässigbare Action aufwiesen? Eine relativ kleine Gewichtung. Das ist heutzutage völlig anders. Und so komme ich auf den Ausgangspunkt der Diskussion zurück und halte ein System wie Iosono oder etwas Vergleichbares aus oben genannten Zusammenhängen für eine sehr gute und hoffnungsvolle Sache. Klar wird so ein System nur bei Actionfilmen, Fantasy oder Zeichentrick seine Stärken ausspielen, aber für genau diese Filme kommen die Leute ins Kino. Ich darf das sagen, denn schon lange gehe ich weder für Actionfilme, noch für Fantasy oder Zeichentrick ins Kino. Mein letzter Film war vorige Woche "Die Frau des Leuchtturmwärters". Ein reiner Dialog-Film ohne jede Action, dafür ausgezeichnete Schauspieler und eine gute Geschichte. Aber persönliche Vorlieben spielen bei diesem Thema naturgemäß keine Rolle. Stator
  5. Das ist eine gute und hoffnungsvolle Sache, auch wenn sich dieses Iosono-System noch im Experimentalstadium befindet und man weiter nichts darüber sagen kann. Bekanntlich hat das Kino seinen technologischen (wenn auch nicht unbedingt seinen rein akustischen) Vorsprung gegenüber der Heimkinotechnik eingebüßt. Auf solche oder ähnliche Art könnte es diesen technologischen Vorsprung wieder gewinnen. Das wäre eine unbezahlbare Werbung für das Kino. Dazu darf man nicht vergessen, daß der technologische Vorsprung der Kinotechnik gegenüber dem ewigen Konkurrenten TV (später dann auch Video) lange Jahrzehnte mit großem Erfolg aggressiv herausgekehrt und vermarktet wurde. Stichwort Cinemascope, Magnetton, Dolby A/SR usw. Momentan gibt es für den Laien aber keinen erkennbaren Grund mehr, warum eine Kinoanlage einen Film besser abspielen sollte als seine Heimkinoanlage. Wohlgemerkt, ich rede nur von der technischen Seite, so, wie sie sich für fast alle Laien darstellt. Erfahrungsgemäß ist es zum Beispiel einigermaßen sinnlos, gegenüber Laien von den akustischen Vorzügen eines großen Kinoraumes im Gegensatz zu einem Wohnzimmer zu sprechen. Konzertgänger der klassischen Musik wissen natürlich um diese Zusammenhänge, aber die gehen kaum ins Kino. Ist halt eine Altersfrage. Die große Leinwand ist alles, was vom einstigen Vorsprung des Kinos geblieben ist. Eine Leinwand ist aber nicht gerade beeindruckende High-Tech. Wenn man den Laien im Kino etwas um die Ohren hauen könnte, das sie in ihrem Wohnzimmer nicht oder auf absehbare Zeit nicht bekommen könnten, wäre das eine sehr gute Sache. Wer würde sich schon 30 Lautsprecher ins Wohnzimmer stellen? Allerdings: Allzusehr effekthascherisch in den Vordergrund dürften sich solche neuartigen tontechnischen Entwicklungen nicht stellen, sonst erleiden sie das gleiche Schicksal wie der selige 3D-Kinofilm. Ich sehe auch nicht, wie der 35mm Film solche Entwicklungen verwirklichen könnte. Per Timecode auf der Kopie und dann von irgendeinem DVD-Nachfolger vielleicht. Aber wer sollte in diese Dinge investieren, wenn bereits jetzt schon langsam angefangen wird, auf digitale Bildprojektion umzustellen. Falls also solche Entwicklungen wie das Iosono-System jemals verwirklicht werden, dann vom Digital-Kino. Stator PS: Auf www.iosono-sound.de erfährt man etwas mehr von diesem System. Leider etwas viel Werbe-Geschwalle. Unter "Anwendungen/Cinema" wirds dann aber doch noch interessant. Der aktuelle Tonträger ist zur Zeit ADAT, wußte gar nicht, das sowas noch verwendet wird. Na ja, muß ja nicht dabei bleiben. Unter "Equipment/Iosonosystem" findet sich die Aussage, das Mono oder 5.1 kompatibel wiedergegeben werden könnten. Wäre meiner Meinung nach auch Vorraussetzung für den Kinobetrieb (Übergang usw.). Stator
  6. Denke auch, das dieses Tongerät ursprünglich für den Studiobetrieb (Vor/Zurück, früher auch genant Rock `n Roll) konzipiert wurde. Mechanische Beanspruchung spielt im Tonstudiobetrieb kaum eine Rolle, da dort bekanntlich nicht mit dem Negativ gearbeitet wird... Solange die Schnittkopie nicht reißt, kann damit auch gearbeitet werden. So ein Lichtttongerät wurde früher für Sprachsynchronaufnahmen, Geräuschsynchronaufnahmen und für Mischungen verwendet. Vor der Einführung solcher (Rock `n Roll) Projektoren (bzw. deren Umbau) wurde die Schnittkopie in unzählige Endlosschleifen (Szenen) geschnitten, die vom Studiovorführer jeweils nacheinander für die Tonbearbeitung eingelegt wurden. Das ewige Ein- und Auslegen war natürlich sehr zeitintensiv, daher kam man mit dem Rock `n Roll System gerne davon weg. Einen Nachteil hatten aber auch solche frühen Rock `n Roll Projektoren: Vor- und Zurückspulen ging nur mit normaler Vorführgeschwindigkeit. Das Bild für Sprachsynchron- und Geräuschaufnahmen wird allerdings schon sehr lange per Video (U-Matic oder andere besser auflösende Formate) vorgeführt. Nur bei Kinomischungen wird noch das Rock `Roll System mit 35mm angewendet, allerdings mit Projektoren mit elektronischem Schrittmotor (zum Beispiel Kinoton FP 30 EC) oder mit Projektoren mit optischen Ausgleich statt Malteserkreuz (zum Beispiel der Schweizer NOVA Filmprojektor). Damit sind dann Spulgeschwindigkeiten bis zu 300 Bilder pro Sekunde möglich, mit eingelegtem Film natürlich. Der ruckfreie Filmtransport per optischem Ausgleich (statt Malteserkreuz) ist eine Erfindung aus den 20ern (wenn ich nicht irre), im Filmmuseum Potsdam steht so ein Projektor, habe leider im Moment den Namen nicht parat. Interessantes Ding, bestimmt weiß hier jemand den Herstellernamen. Im regulären Vorführbetrieb konnte sich der Filmtransport per optischem Ausgleich nie durchsetzen, weil die Bildqualität nicht an konventionelle Projektoren herankam. Für Tonmischungen aber allemal ausreichend, zumal man damit, wie bei Projektoren mit elektronischen Schrittmotor, per Highspeed vor und zurück spulen kann. Stator
  7. Hallo, bin leider ziemlich beschäftigt, doch heute klappt es mal. Wie ich bereits sagte, könnte ich persönlich auch in 100 Jahren noch mit dem 35 mm Film leben. Ich überlasse es aber lieber anderen, sich solche Hoffnungen zu machen. Das ist schlicht und einfach Selbstbetrug. Die Filmvorführer von heute werden, wie ich bereits erwähnte, das gleiche Schicksal wie die Kinomusiker des Stummfilms teilen. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wann. Filmvorführer werden binnen 10 Jahren schlicht und einfach nicht mehr gebraucht werden (mit den wenigen Ausnahmen, auf die ich in meinem ersten Beitrag eingegangen bin). Ein volldigital ausgestattetes Kino braucht keine Vorführer mehr. Ist auch ganz egal, ob das geglaubt wird oder nicht. Diese Entwicklung hat bekanntlich schon angefangen und kommt völlig ohne Glauben aus. Es gibt nichts und niemanden, der diese Entwicklung noch stoppen könnte. Ist doch sinnlos, den Leuten Sand in die Augen zu streuen, damit sie sich in Illusionen zu wiegen. Was die Leute mit Recht interessiert, ist die Frage, ob sie als Filmvorführer heutzutage eine langfristige berufliche Perspektive haben. Die Antwort darauf ist: Nein. Heute kann keiner mehr als Filmvorführer arbeiten und realistischerweise darauf hoffen, auch in 10 Jahren noch als Filmvorführer zu arbeiten. Ich selber bedauere das, aber helfen tut das naturgemäß nichts. Mag ja alles jetzt noch weit weg sein, aber Filmvorführer müssen sich langsam mit dem Gedanken vertraut machen, daß sie irgendwann einen neuen Job brauchen. Ich selber bin froh, daß ich nie in die Situation kommen mußte (und nie kommen werde), einen Digitalprojektor im BWR zu installieren. Das wäre tatsächlich schmerzlich, denn das Ding spart früher oder später den ein, der es installiert. Nicht heute und nicht morgen, dafür ist die Digitaltechnik noch nicht weit und zuverlässig genug, aber trotzdem unweigerlich eines nicht allzu fernen Tages. Was die "Blechtröten" zu Anfang des Tonfilms betrifft: Ich muß die nicht gehört haben, um ungefähr zu wissen, wie die klangen. Dazu gibt es genügend O-Töne der damaligen Beteiligten. Für das Ausgangsthema dieses Threats (Digitalisierung) ist es allerdings absolut gleichgültig, ob die gut oder schlecht klangen. Der Vollständigkeit halber horchen wir trotzdem mal, was Henny Porten, damals die beliebteste deutsche Filmschauspielerin, zum Anfang der Tonfilmära zu bemerken hatte: "Ich muß gestehen, daß ich zuerst auch ein absoluter Gegner des Tonfilms war, denn die ersten Eindrücke, die ich von ihm empfangen hatte, waren für mich niederschmetternd gewesen. (...) Ich konnte mit dem besten Willen nicht den Eindruck gewinnen, daß der Mensch, der da oben auf der Leinwand sprach, und der Ton eins waren. Die Stimmen hatten für mich einen unmelodischen, blechernen Klang; es fehlte ihnen vollkommen der Schmelz und die Wärme der menschlichen Stimme." Dem ist nichts hinzuzufügen. Was meinen Vergleich mit den Kinomusikern des Stummfilms betrifft: Seht zu, das ihr eure Kräfte nicht in ähnlich aussichtslosem Kampf vergeudet. Dazu hänge ich ein Bild an, damit ihr seht, was ich meine. Stator
  8. Hallo Man könnte auch sagen: Wenders hat recht, obwohl er es sagt. Aber Spaß beiseite, es geht gar nicht um Einzelaussagen von fürchterlich langweiligen Regisseuren, sondern darum, das tatsächlich die Digitalisierung des Bildes nicht mehr aufzuhalten ist. Egal, ob es einem gefällt oder nicht. Dafür muß man kein Hellseher sein, die technische Entwicklung schreitet unaufhaltsam voran. Die (regulär genutzten) digitalen 2K Kisten von heute könnten in sieben oder acht Jahren 6K oder 8K haben. Auch was die übrigen Bildparameter (Kontrast usw.) angeht, wird das digitale Vorführbild unaufhaltsam aufholen. Und dann? Auch die Zuverlässigkeit der digitalen Kisten wird irgendwann kein Kaufhinderungsgrund mehr sein. Egal ob in fünf oder zehn Jahren, irgendwann wird es definitiv kein überzeugendes technisches Argument mehr für das analoge Bild geben. Im Übrigen hat das Kino nicht nur in ästhetischer Hinsicht schon weit bedeutendere Veränderungen durchgemacht als bei der kommenden Digitalisierung des (Vorführ) Bildes. Auch der Tonfilm Ende der 20er, Anfang der 30er hat die damals bekannte Filmästhetik radikal verändert, ohne daß das Kino dadurch das Zeitliche gesegnet hätte. Und das erste Jahrzehnt des Tonfilms war vorführtontechnisch wirklich bescheiden. Oder glaubt ihr etwa, wenn ihr heutzutage "Der blaue Engel" in einem Kino auf 35mm seht, das das Publikum damals die gleiche Tonqualität wie ihr gehört hätte? Keine Rede davon, die Wiedergabeanlagen der ersten Generation waren die reinsten Blechtröten. Abgesehen davon, das es einige Jahre dauerte, bis die Filmindustrie sich auf passable Standards bei Kopienherstellung (Tonspurspezifikationen usw.) einigte. Die Leute haben es aber überlebt, das Kino auch. Es fällt mir übrigens auf, das hier der gleiche völlig vergebliche Kampf gegen das digitale Vorführbild geführt wird wie vor Zeiten der Kampf tausender Kinomusiker gegen den Tonfilm. Klar verstehe ich, daß vielen das Thema Angst macht. Dafür gibt es auch gute Gründe, aber der Zug hat sich bereits in Bewegung gesetzt und wird nie mehr anhalten. Von mir aus müßte das nicht sein, ich könnte auch in 100 Jahren noch mit 35mm leben. Aber das ist Wunschdenken. Unabhängig von meinen Wünschen bin ich überzeugt davon, daß es in 10 Jahren kein Erstaufführungskino mehr mit 35mm geben wird. Bei reinen Repertoirekinos (gibt es eh kaum noch), Filmmuseen oder einigen Kommunalen Kinos werden sicher noch über 10 Jahre hinaus 35mm Repertoirekopien gespielt werden, aber auch das ist zeitlich begrenzt, denn niemand wird mehr neue Kopien ziehen, und wenn die alten Kopien erstmal geschrotet sind, ist Feierabend. Ja, das klingt alles nicht erfreulich, aber so wird es kommen. Hatten wir doch alles längst auch bei der Digitalisierung des Musikbereiches. Außer Hobbyisten wünscht sich doch niemand mehr Tonbänder oder gar Musikkassetten zurück. Ja, und noch etwas wird sich völlig ändern: Die Tätigkeit des Filmvorführers wird verschwinden. Solange analoge und digitale Projektion noch gemischt in einem Kino stattfindet, wie dies heutzutage schon gelegentlich praktiziert wird, braucht es natürlich auch einen Vorführer. Bei rein digitaler Projektion (vor allem der nächsten Generationen der Digitalprojektoren) wüßte ich aber nicht, was der Vorführer noch tun sollte. Selbst in einem Multiplex nicht. Die Theaterleitungen wüßten es auch wohl nicht. Um alle paar Monate den Kolben auszutauschen, braucht man keinen festangestellten Vorführer. Bei Problemen ruft man einen Techniker, denn 99 von 100 Vorführern könnten einen digitalen Projektor sowieso nicht reparieren. Die Wochenprogrammierung übernimmt entweder die TL oder die wird ferngesteuert vom Verleih. Ist auch nicht schwieriger, als einen VHS Player zu programmieren. Ich gehe davon aus, daß die Einsparung des Vorführers ein Faktor (unter anderen) sein wird, auf digital umzurüsten. Bei den heutigen Preisen für Digitalprojektoren ist die Relation Personaleinsparung > Anschaffungskosten zwar noch unattraktiv, aber in einigen Jahren dürfte das anders aussehen, vor allem, wenn man die langjährigen Abschreibungskosten für Investitionen in Relation zu Einsparungen im Bereich Lohnkosten/Lohnnebenkosten setzt. So sieht es aus. Ich sage nur, wie es meiner Einschätzung nach kommen wird. Ob ich das gut finde oder nicht, spielt keine Rolle. Stator
  9. Hallo, wollte mich auch mal an dieser öligen Diskussion beteiligen. Zunächst einmal Danke an Stephan2 und Josef für ihre informativen Beiträge. Es ist insbesondere dankenswert von Josef, das er hier einen Beitrag gebracht hat, der das Thema von einer höheren Warte betrachtet, als das der normale Vorführer-Tellerrand sonst erlauben würde. Zum "Bauer Originalöl": Der Witz beim „Bauer Originalöl“ (und jedem anderen Originalöl) ist nicht so sehr das Originalemblem auf der Verpackung, sondern die Erfüllung der Anforderungsspezifikationen. (Legierung ja/nein, Bereich usw.). Das Bauer zu Lebzeiten des Unternehmens eine Ölraffinerie betrieb und von da aus frisch das "Bauer Originalöl" abzapfte, ist zwar ein netter Gedanke, aber ansonsten nicht den Tatsachen entsprechend. Natürlich kauften die das passende Öl entsprechend ihrer Anforderungsspezifikationen im Großhandel und verkauften es in ihrem Namen, genauso, wie es jeder Autohersteller macht. Wüßte nicht, was daran anstößig wäre. Daher stimme ich Josef und Stefan2 zu, daß auch heute für diese Projektoren nur Öl der damaligen Anforderungsspezifikationen verwendet werden sollte. Das gleiche gilt natürlich für Ernemänner usw. entsprechend deren Anforderungsspezifikationen. Welcher Markenname dabei auf den Ölflaschen steht, ist egal. Das wahllose Einfüllen von nicht passendem Motoröl ist natürlch genauso ein handwerklicher Fehler wie das falsche Motoröl für ein Auto. Was man von jedem hauptamtlichen Autoschrauber verlangen kann, kann man auch von jedem Filmvorführer verlangen (hoffe ich). Falls sich aber jemand hier hinstellen will und behauptet, er wisse es besser als die damaligen Projektor Ingenieure, nur zu. Es bringt auch nichts, wenn einige hier darauf verweisen, das sie seit Anno Tobak mit billigem Baumarktöl außerhalb der Spezifikationen arbeiten und noch nie Probleme gehabt hätten. Ich glaub es ja durchaus, bloß braucht man für eine fundierte Empfehlung eines abweichenden Öls eine Laufzeit (statistisches Datenmaterial), die kein Vorführer in seinem Leben zusammen bekommt. Das erinnert mich an meinen Arbeitskollegen, der 12 Jahre seinem Fiat kein neues Motoröl gönnte. Alle 3-4 Jahre goß er ein wenig nach, damit hatte es sich für ihn. Trotzdem fuhr die Karre einwandfrei. Daraufhin behauptete er natürlich, Ölwechsel wären unnötig. Das Fiat daraufhin die Ölintervalle allgemein auf 12 Jahre verlängerte und die Ölsorte für egal erklärte, ist mir aber nicht bekannt. Es wäre auch dumm von Fiat gewesen. Ihr begreift, worauf ich hinaus will? Ein solcher Fall ist nur beweiskräftig für sich selber und daher nicht tauglich, verallgemeinert zu werden. Anders sähe der Fall aus, wenn jemand hier 500 baugleiche Maschinen 10 Jahre ununterbrochen mit Öl außerhalb der Anforderungsspezifikation betreiben würde und daneben parallel 500 baugleiche Maschinen mit Öl der richtigen Anforderungsspezifikation. Danach könnte man wirklich definitiv sagen: So und so sind die Ausfall- und Abnutzungsergebnisse, dieses oder jenes Öl ist das beste. Das würde dann allerdings nur für das betreffende Projektormodell gelten. Alle anderen Aussagen fallen unter die Kategorie Tellerrand. Daher halte ich mich lieber an Herstellerangaben. Am Öl zu sparen ist Blödsinn. Auch wenn hier manche fast platzen vor Selbstgewißheit: Nicht unerwähnt sollte bleiben, das ein normaler Vorführer in der Regel keinerlei Möglichkeit hat, einen Getriebeschaden einer falschen Ölsorte zuzuordnen. Dafür benötigt man, von Außnahmen abgesehen, schon ein Materiallabor. Bei schadhaften Getrieben jenseits von 30 Jahren erübrigt sich sowieso jeder Nachforschungsbedarf, denn selbst einer B 8 oder B 12 kann man reellerweise nicht vorwerfen, das irgendwann Schluß mit Lustig im Getriebe ist. Ich saß selber mal neben einer B8, als deren Kreuz sich (glücklicherweise eine Minute vor der Überblendung) für immer verabschiedete. Das war denkbar unspektakulär: Es machte leise Doing, dann blockierte von einem Moment auf den anderen die ganze Maschine. Was den selbsternannten "Profi" hier in diesem Thread betrifft, der nach eigener Aussage schon "eh alles weiß": Ich habe in langen Jahren noch nie einen Kinotechniker mit fundierter Ausbildung getroffen, der sich selber als "Profi" bezeichnet hätte. Das haben solche Leute nicht nötig. So ist es denn auch der selbsternannte "Profi", der niemals Schäden an Bauer Maschinen hatte, "weder durch Öl oder sonstiges". Sind die in große Acrylblöcke gegossen, diese Maschinen? Dann verstehe ich, daß die nie kaputt gehen. Es ist auch aufschlußreich für die Relevanz der Aussagen dieses "Profis", angeblich so viele steinalte pinverschickende Kollegen zu kennen, deren Maschinen seit "50 Jahren (fünfzig) mit Motoröl OHNE irgend ein Problem" laufen. Ich glaub es ohne weiteres, das es solche Maschinen gibt, ich glaube aber nicht daran, daß ein Vorführer lebt, der für 50 Jahre Öleinfüllung seine Hand ins Feuer hält. Ebenfalls glaube ich nicht daran, das noch viele Vorführer hierzulande leben, der seit 50 Jahren tagein tagaus die immergleiche Maschine fahren. Selbst wenn es diese erstaunlich konstanten Vorführer geben würde, wüßte ich nicht, warum die alle mit dem "Profi" in Kontakt stehen sollten und ihm eifrig Bestätigungspins senden. Warum melden die alten Knaben sich nicht hier mal? Das wäre interessant. Da war wohl (vorsichtig ausgedrückt) der Wunsch Vater des Gedanken. Das relativiert dann die Aussagen des "Profis" doch erheblich. Stator
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