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tomas katz

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Beiträge erstellt von tomas katz

  1. In dem Universum, in dem ich lebe und ins Kino gehe, gibt es 35 mm. Und das seit über hundert Jahren.

    Schwarzweisser stummfilm, keine 24 Bilder, kein scope.

    Ja, und? Was hat das mit dem Format zu tun? Der 35 mm-Formfaktor definiert weder die Farbauswahl, noch die Vorführgeschwindigkeit, noch den Objektivtyp. Fakt ist, dass jeder 35 mm-Typ in die heute noch in der Mehrzahl installierten Projektoren passt und rein technisch auch vorgeführt werden kann.

     

    Eine 35 mm-Vorführkopie von 1905 kann man rein technisch heute immer noch vorführen, gewisse praktische Anpassungen (stufenlos regelbare Geschwindigkeit, Auffeilen des Filmschlittens) sind natürlich ggf. erforderlich, aber im Prinzip täte es auch eine Ernemann 15.

    Eine Vorführkopie von 1905 ist heute typischerweise:

    - kaputt. Schrott. Nagut, nur 98%.

    Bitte genau lesen: sie kann rein technisch vorgeführt werden, die Qualität der Kopie ist hierfür nicht von Belang. Im Übrigen wurden von den Kopien, die im Jahre 1905 gezogen worden sind, durchaus Umkopien angefertigt, die noch vorführbar sind.

     

    Wenn sie noch nicht kaputt ist, steht sie typischerweise.

    - im Museum

    - im Archiv und wird nur gegen Sondergenehmigung gescannt

    - nutzen sie normalerweise per BetaSP für hundsteure Preise die Materialien von Häusern ala Pathe/Gaumont

    Das ist so allgemein formuliert falsch. Von 1905 wird es nur wenig Material zur Ausleihe geben, aber ab 1914/15 gibt es etliche Filme z.B. im Deutschen Filminstitut, wo man die Archivkopien für 50 bis 150 Euro zur Vorführung ausleihen kann.

     

    Ich habe neulich erst eine Archivkopie vom "Golem" (1919) vorgeführt, auf einer Ernemann 15 (und nicht IX ;-), mit 20 B/s.

     

    Wenn es, bleiben wir bei 1905 und später, Träger wie Nitrofilm sind, dürfen sie die Filmrolle garnicht ohne weiteres mehr in die öffentlichkeit bringen.

    Richtig, Nitrofilme aus der Zeit entzünden sich bei knapp über 30 Grad. Aber das Trägermaterial ist für den Standard nicht entscheidend.

     

    Ob das in 100 Jahren mit einer DCI-kodierten Festplatte noch geht?

    In 100 Jahren haben sie -alle- DCI Filme auf -einer- Festplatte.

    Alle.

     

    Und diese steht 100% identisch mehrfach gesichert an zig Plätzen, und wird regelmässig auf zig neue Träger umkopiert.

    In 100 Jahren wird es keine Festplatten mehr geben. Sondern Flash-Speicher, oder Quanten-Speicher oder was weiß ich. Und den DCI-Standard wird es dann auch nicht mehr geben, ebensowenig MPEG2 oder JPEG2000.

     

    Der Vorteil des 35mm-Formfaktors ist doch gerade seine Vielseitigkeit, Erweiterbarkeit und Universalität.

    Wie erweitern wir denn jetzt 35mm Projektion mal auf perfekten Bildstand, unkomprimierten 7.1 Digitalton, auf 4K Auflösung, um versatzfreie und rissfreie 3D Projektion in 96P und treiben ihm komplett alle Alterungsprozesse aus? Wie machen wir ihn verlustfrei vervielfältigbar? Digital übertragbar?

    Bitte genau lesen: Der 35 mm-Standard bzw. Formfaktor hat mit den von Ihnen geforderten Faktoren für die Projektion nichts zu tun. Bildstand ist u.a. ein Faktor im Kopierwerk und in der Fertigung des Malteserkreuzes.

     

    7.1 Digitalton kann ich mir sehr gut auf einer dts-HDDVD, die über die bereits vorhandene Synchrospur auf der 35 mm-Kopie abgespielt wird, vorstellen.

     

    Im Übrigen bezog sich meine Anmerkung auf die Ergänzungen, die sich in der Vergangenheit ergeben haben: Trotz aller Modernisierungen kann jede 35 mm-Tonfilmkopie seit 1932 (sei es nun Sprossen-, Einzacken-, Zweizacken-Ton, Schwarzweiß, Farbe, mit oder ohne anamorphotischer Verzerrung) auf jedem heute noch handelsüblichen 35 mm-Projektor mit Rotlichtabtastung vorgeführt werden. Ebenso kann diese auf einer Ernemann VIIb vorgeführt werden. Digitaltonleser sind nachrüstbar.

     

    Im Gegensatz dazu sind Digitalfilme auf Festplatte nicht mal zwischen zwei Serversystemen interoperabel.

  2. Die Abschaffung des seit 110 Jahren stabilen Kinoeinheitsstandards,

    Wie albern: Ich weiss nicht in welchen paralelluniversum sie wohnhaft sind, aber auf dem Planeten Erde gibt es keinen 110 jahre alten Kinoeinheitsstandard.

    In dem Universum, in dem ich lebe und ins Kino gehe, gibt es 35 mm. Und das seit über hundert Jahren. Kinoeinheitsstandard ist kein Begriff, den ich verwenden würde, aber die Wikipedia bringt es schön auf den Punkt:

    35 mm film is the basic film gauge most commonly used for both still photography and motion pictures, and remains relatively unchanged since its introduction in 1892 by William Dickson and Thomas Edison, using film stock supplied by George Eastman.

    Quelle: englische Wikipedia

     

    Man beachte, dass hier logischerweise zwischen 'film gauge' und 'film format' unterschieden wird!

     

    Eine 35 mm-Vorführkopie von 1905 kann man rein technisch heute immer noch vorführen, gewisse praktische Anpassungen (stufenlos regelbare Geschwindigkeit, Auffeilen des Filmschlittens) sind natürlich ggf. erforderlich, aber im Prinzip täte es auch eine Ernemann 15.

     

    Ob das in 100 Jahren mit einer DCI-kodierten Festplatte noch geht?

     

    Da gabs unter anderem 18, 24 und 60 Bilder pro Sekunde, es gab Stumm, mono, mehrkanalmagnet, dolby sr, dts, dd, sdds, Formate wie 16, 35, 65 (quer wie längs), Seiterverhältunissse von 1:166, 1:185, 1:235 und breiter, kleinere details wie farbe und schwarzweiss usw. usf. - und für jedes der Formate brauchte man andere Technik, Kamera, Post, Labor, Kopierwerksseitig wie bei der Auführung, meistens für alle.

     

    Der Vorteil des 35mm-Formfaktors ist doch gerade seine Vielseitigkeit, Erweiterbarkeit und Universalität.

  3. Hallo zusammen,

     

    wir müssen demnächst zwei Ernemann X abbauen und abtransportieren.

    Kann mir jemand Tipps geben, wie man die am besten auseinandernehmen kann, damit sie transportabel und vor allem tragbar sind?

     

    Bisher konnte ich nur in Erfahrung bringen, dass das Zerlegen außer Lampenhaus abnehmen (Trommeln sind keine dran) nur schwer möglich ist, bzw. man hat dann hinterher Schwierigkeiten, das Gerät wieder zusammenzubauen.

     

    Bin für alle Tipps dankbar!

    Wie viel Leute sind ideal zum Tragen?

     

    Grüße

    Thomas

  4. Mich würde mal interessieren, wieviele Kinos so oder ähnlich geführt werden, auch welche Rechtsform sich üblicherweise hinter den scheinbar recht häufig vorkommenden kommunalen Kinos verbirgt.

     

    Die kommunalen Kinos haben unterschiedliche Rechtsformen. In Baden-Württemberg ist der Verein recht häufig, mit viel ehrenamtlicher Arbeit. In NRW gibt es häufiger Kokis, die an Volkshochschulen oder Kulturämter angegliedert sind. Es gibt auch Kokis, die hochoffiziellen Charakter haben, z.B. Filmmuseum Frankfurt und München, oder das Arsenal in Berlin (das eigentlich vom Bund finanziert wird). Allen gemeinsam ist die finanzielle Förderung durch die Kommune.

     

    Aber bei Fragen kann evtl. auch der Bundesverband weiterhelfen: weh weh wehe punkt kommunale strich kinos punkt de

    (Sorry, ich bin zu neu hier als dass ich schon URLs posten dürfte...)

     

    Grüße

    Thomas

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