Hallo,
ich stand vor 2 1/2 Jahren vor einem ähnlichen Problem, wie der Threadautor. Ich wollte meine Schmalfilme mit einer DSLR digitalisieren, aber mit dem Ziel im Ergebnis die jeweiligen Einzelbilder vom Schmalfilm als Digitalversion. Keine Doppelbilder, keine überlagernde Bilder.
Jedoch war mir bewusst, dass man Projektor und Filmmodus der Kamera schlecht synchronisieren kann und ich kein Interesse an exotisch teuren Bastelequipment habe. "Einzelfotos" überzeugen mich auch nicht. Eher ist der Verschluss verschlissen, als das ich einen Film digitalisiert habe. Ist ja auch eine Frage der Zeit.
Also war mein Denkansatz entsprechend viele Bilder in die Kamera zu bekommen, um dann die "sauberen Frames" zu extrahieren. Wichtig ist, dass ein Bild vom Schmalfilm mehr als 2 mal im Digitalergebnis vorkommt. 2,1 2,2 mal usw. reicht schon aus, da gezwungenermaßen 1 Frame davon sauber hinterlegt sein muss. Die anderen beiden Frames äußern sich dann immer als Doppelbild oder Überlagerung mit dem bereits nächstem Frame.
Über die Firma "Film-Digital" bin ich an einen stufenlos regelbaren Projektor mit Transferoptik gelangt. Normalerweise wurde der Projektor auf eine Geschwindigkeit von 16 2/3 angepasst, mit der 3-Flügelblende ergibt sich eine Frequenz von 50 Hz und das Bild kommt Flimmerfrei in PAL System an, aber eben mit den ungewünschten Nebeneffekten.
Dank dem Geschwindigkeitsregler konnte ich den Projektor auf 14 Bilder pro Sekunde setzen und meine Spiegelreflexkamera auf eine Belichtungszeit von 1/42 Sekunde. Als Bildgeschwindigkeit 29,97 fps. Dadurch gelangt das Bild flimmerfrei pro Frame mehr als 2 mal ins Ergebnis. Mit einem Plugin habe ich dann das Ergebnis von Doppelframes und Überlagerungen bereinigt und auf 16/18 fps beschleunigt.
Wer gerne das Ergebnis sehen mag, kann hier rein schauen:
Mit einem Rechtsklick auf dem Bild und "Statistiken für Computerfreaks" sieht man auch, dass es sich um einen 18 fps Film handelt, oder man lädt den sich herunter.Das selbe auch für 16-mm, nur hier hat mein oberer Aufbau nicht ganz funktioniert, dafür aber die Einstellung 11 Bilder pro Sekunde und Belichtungszeit entsprechend 1/33 Sekunde (auch 3-Flügelblende), Film bereinigt und auf 24 Bilder pro Sekunde beschleunigt:
Hat bei der Geschwindigkeit sogar noch den Vorteil mehr Lichtausbeute einzufangen.
Letztendlich Geschmacksfrage, wie man zum Ergebnis gelangen möchte. In meinem Fall ist eben noch etwas PC Nachbearbeitung notwendig. Natürlich ist es auch nicht ausgeschlossen, dass Fehler passieren und doch ein falsches Frame rein rutscht. Das muss man dann feinjustieren. Für die wichtigsten und edelsten Schmalfilme sollte man natürlich weiterhin einen Experten konsultieren. Schon alleine um den Dynamik Umfang besser einzufangen. Für mich ist es jedoch die einfachste Art Schmalfilme selbst zufriedenstellend zu digitalisieren und ich hoffe hier einigen noch ein paar Denkanreize gegeben zu haben.