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Praxiserfahrung zu 2-3 Jahre überlagertem Material


Friedemann Wachsmuth

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

im diesjährigen Sommerurlaub habe ich endlich mal meine "Waisenkinder" aufgebraucht... einzelne Kassetten, die ich aus verschiedensten Quellen bekommen habe und deren Zustand mir für wirklich wichtiges einfach zu ungewiss war.

Verfilmt wurden

 

  • 1x Wittnerchrome 100D, vor ca. 2 Jahren abgelaufen, irrtümlich (Unordnung...) lange auf der Fensterbank hinter einer Gardine in der Sonne gelagert
  • 1x wie oben, aber mit einmal schon geöffneter Innenfolie (danach wieder zutegaped)
  • 1x Ektachrome E100D, ausgepackt und mind. 2 Jahre in einer kaputten Kamera liegen gehabt (auch nicht kühl gelagert, sondern bei mir unterm Dach)
  • 1x Wittner V50D, ebenfalls vor gut 2 Jahren abgelaufen, ungekühlt im Keller gelagert
  • 1x Wittner V50D, vor ca. einem Jahr erworben und seit dem im Handschuhfach mitrumkutschiert (erst in Frankreich drauf besonnen)

 

Vier der Filme wurden gleich nach der Belichtung bei Andec entwickelt, einer bei Wittner (ich hatte noch einen Entwicklungsgutschein).

Die Überraschung: Alle Filme sind noch sehr ansehnlich, zum Teil auch perfekt im Ergebnis! Der Grobschnitt ist gerade fertiggeworden, ich habe ihn eben das erste Mal projiziert und war erstaunt, wie prima sich die Filme zusammen- und zwischenschneiden lassen, ohne, dass es weh tut.

 

Ein paar Erkenntnisse in loser Folge:

 

Größter Ausreisser ist der Film aus dem Handschuhfach... was nicht wundert, denn mein Auto ist auch noch schwarz und da wird's schon mal brüllend heiss, wenn es in der Sonne steht. Die Ergebnisse sind aber keineswegs zum wegwerfen, lediglich die Bildschwärzen fallen in eineigen Szenen leicht bläulich aus und in den Lichtern fehlt wohl etwas Zeichnung.

 

Beides sind wirklich hervorragende Filme. Weder Korn noch Schärfe haben durch die Überlagerung eingebüßt. Ich belichte meine E100D ja immer eine halbe Blende über, beim V50D tue ich das nicht. Die Filme lassen sich so unauffällig zusammenschneiden und vertragen sich sehr gut gemeinsam auf einer Spule.

 

Selbst die Fensterbankfilme sind noch beeindruckend gut. Ich habe zwar keine IT8-Targets, Siemenssterne oder Graukarten aufgenommen, aber die Praxis zeigt so gut wie keine sichtbaren Einbußen. Die Farbcharakteristik ist evtl. minimal anders, von Falschfarben oder den Ergebnissen falsch gelagerter K40 kann aber keine Rede sein.

Ein Latentbild hatte leider keiner der Filme. Hier müsste man nochmal gezielt testen (oder besser immer gleich entwickeln!)

 

Auf Abtastung habe ich im Moment irgendwie keine Lust (Kosten, Datenmengen und Daan lebt ja auch nicht mehr...), aber vielleicht reproduziere ich noch mal ein paar Einzelbilder zum Vergleich, falls Interesse besteht. Für den Urlaubsfilm reichen moderne, aber schlecht gelagerte Filme also offenbar allemal... für bezahlte Produktionen sollte man wohl lieber frisches Material nehmen.

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Hallo peaceman,

 

Deinen Erfahrungen kann ich mich nur anschließen. Bei Schmalfilm habe ich nur ein aktuelles Beispiel aber bei Diafilmen sind die Ergebnisse analog dazu. (Elitechrome,Velvia)

 

Ich hatte vergangenes Jahr einen Velvia in meine Pathé geladen und konnte ihn im August 2011 nicht komplett abdrehen. Damals war eine Affenhitze auf dem Mittelaltertag an der Sababurg.

Zu Weihnachten/Silvester habe ich dann noch ein paar Meter geshafft bei Frost und Dauerregen. Danach lag die Kamera in der Wohnung bei Zimmertemperatur. Jetzt erst im Juli 2012 habe ich denFilm auf der

Plessburg abgedreht. Etwickelt wurde er über GK- Film bei CineFox. Ich war ehrlich überrascht. Keine Kornvergröberung und eine ganz leichte Farbverschiebung bei den 1 Jahr alten Aufnahmen, bei den letzten Null.

Da ich da aber Ritter in Rüstung und bunten Fahnen aufgenommen habe, fällt das kaum auf. Also ich denke, wenn FIlme kühl gelagert werden, kann man sie bedenkenlos einsetzen auch wenn das Ablaufdatum schon überschritten ist.

 

Gruß otti

 

P.S. Hast Du meine PN nicht bekommen?

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Da es vom üblichen Verdächtigen an anderer Stelle Entrüstung und Unverständnis zu diesem Thema gab, hier noch eine kurze Erklärung, warum ich das ganze überhaupt postete:

Überlagerter und dabei auch mal zu warm gelagerter Kodachrome 40 war oft unterirdisch schlecht oder zu fast nichts mehr zu gebrauchen. Gerade die Temperaturen machten die Farben oft nutzlos (alles rosa etc.).

Es ist erfreulich, dass (aus welchem Grund auch immer) fehlgelagerte (bzw. gegrillte) moderne Emulsionen hier sehr viel gutmütiger reagieren. Man braucht also keine Skrupel zu haben Ablaufmaterial zu kaufen, selbst, wenn man nicht genau weiss wie es gelagert wurde.

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Ici habe mich vor längerer Zeit auch mit größeren, sehr preiswerten Posten 100D eingedeckt; je 30m-Rolle für weniger als 15€. War zugegeben ein großes Risiko, da wie immer keine Hinweise auf die Lagerung (Temperaturen) und Transportumstände (Röntgen etc.). Aber es hat sich gezeigt, dass keinerlei Qualitätsmangel zu erkennen waren (Tests mit Farbkarten). Bei mir wird es nun allerdings bei -20 °C gelagert und bei Bedarf paar Tage vorher rausgetan. Trotz günstiger Beschaffung bleiben immer noch die Entwicklungskosten. E6 ist zwar nicht schwer, aber wenn man nicht in kurzer Zeit viel zu entwickeln hat, ist die Chemie in Kleingebinden einfach zu teuer.

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Es hatte jemand einzelne dort angeboten und mich gefragt, ob ich noch mehr bräuchte/wöllte.

 

Die Beständigkeit ist aber nicht erst seit 100D ein Thema, denn selbst die uralten VNF mit hoher Empfindlichkeit (27 DIN / 400 ASA) bringen nach über 20 Jahren noch brauchbare Resultate, trotz nicht normgerechter Entwicklung. Ich habe davon auch mal etliche für sehr kleines Geld bekommen (praktisch nur die Dose und Spule bezahlt), aber die immer teurer werdende Entwicklung lohnt fast nicht mehr.

 

 

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