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r.i.p. Vimos Zsigmond


Klaus Peter Weber

Empfohlene Beiträge

Am Neujahrstag verstarb im Alter von 85 Jahren der DoP Vilmos Zsigmond.

 

Er wurde zu einem, der das New Hollywood am meisten prägendsten Kameramänner.

 

1956, im Zuge des von den Sowjets niedergemetzelten ungarischen Aufstandes, flüchtete er

mit seinem Freund und Studienkollegen Laszlo Kovacs in die States. Nach langen Jahren

low budget Untergrund gelang Kovacs zuerst der Durchbruch mit dem unerwarteten

Welterfolg von EASY RIDER. Darauf wurde dieser von Robert Altman für sein Projekt

MCCABE AND MRS. MILLER angefordert. Er war jedoch schon anderweitig verplichtet

und empfahl seinen Freund "Villi" an Altman. Damit begann eine steile Karriere die schon

1981 zum Oscar für CLOSE ENCOUNTERS…. führte. Kaum ein anderer Kollege hat mit

so vielen und so unterschiedlichen Regisseuren gearbeitet wie er!

Von Altman, Bormann über Spielberg bis Woody Allen. Mit de Palma, Cimino, Rydell, Joffé, Winkler

etc….. Auch gerne mit Schauspielern bei ihrem Regiedebüt, wie z.B. Jack Nicholson.

 

Seine Spezialität war, das Filmmaterial im Dienste der Dramaturgie bis an seine Grenzen

aus zu reizen. Des Gleichen liebte er die Hollywood Glamour Lichtführung zu

ignorieren. Nachdem er Robert Altans Wunsch, einen Schmuddelwestern zu

drehen (please, destroy the images), der endlich mit den verlogenen Bildern der Klassikwestern brechen sollte, bis ins Extrem erfüllte, hetzte sogar KODAK gegen Ihn in Hollywood. Auch seine

konsequente available Light Lichtführung war bei MCCABE so bahnbrechend, dass

sein Freund Gordon Willis sich zum lookfollower ermutigt sah und schon ein halbes Jahr

später bei GODFATHER extreme Lowkey Fotography wagte. Und es gehörte damals

Mut dazu, einen Superstar wie Brando so aus zu leuchten.

 

(echte available photography wie heute war damals bei max. 100 ASA und anamorphotischen

Objektiven, bei denen man niemals gerne unter f/4 ging garnicht möglich. Die Kunst war, mit

Kohle-Fresnels die erforderliche Lichtpower zu erzeugen, dabei aber den schummrigen,

dokumentarischen availagle Eindruck zu erreichen.)

 

Villis erster Hi Budget Einsatz 1971 zwischen Beatty und Altman

 

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Wie bedauerlich.

Letzte Woche projizierten wir CLOSE ENCOUNTERS OF THE THIRD KIND. Hinterließ in Jugendjahren 1978 in Berlin einen tiefen Eindruck, trotz der etwas unscharfen 70mm-Kopie im Zoopalast (und nachdem der zeitgleich im Royal Palast laufende KRIEG DER STERNE dagegen wie eine Schlaftablette wirkte).

Der Grund: Zsigmund mobilisierte gegen massiven Widerstand von Columbia Pictures unendliche Mengen an Licht, um die Mensch-Alien-Begegnungen zu fluten. Die nachhaltigste Wirkung, die je ein Bild in mir hinterließ.

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