Geisterbilder im Scopebetrieb

[kinobär]

Hallo zusammen,

 

bei einer Victoria 5 treten im Scopebetrieb deutliche Geisterbinder auf: exakt waagerecht nach rechts und links, sodaß besonders weiße Schrift auf schwarzem Grund ab einer gewissen Kleinheit fast nicht mehr zu lesen ist. In 1:1.85 und beim Grundobjektiv allein tritt das Phänomen nicht auf. Der Anamorphot ist auf die Projektionsentfernung eingestellt.

 

Ich habe den Anamorphoten gewechselt, an der Entfernungseinstellung gespielt, die Filmbahn getauscht, eine Glasscheibe schräg vors Objektiv gehalten um Reflektionen auszuschließen, jetzt bin ich mit meinem Latein am Ende.

 

Gibt es noch weitere Möglichkeiten?

 

Victoria 5, Grundobjektiv Isco, Anamorphot Schneider oder Isco, Projektionsentfernung 9 m

[Martin]

Spiegel:

Der Spiegel an sich sowie der Abstand Spiegel Filmbahn, bzw. die rechtwinkligkeit des Spiegels zur Filmbahn.

 

Liebe Grüße

MArtin

[Film-Mechaniker]

Die alte Frage: Ist der Anamorphot für die Pd. gebaut, d. h. sind 9 Meter im Bereich der Einstellung am Distanzring? Falls ja, dann müssen Grundoptik und Anamorphot zu weit voneinander entfernt sein. Korrektur: Anamorphotische Optik (ein Stück) oder wenigstens Verschraubung von Grundobjektiv und Anamorphot unter Weglassung von möglichst viel „Hülse“.

[T-J]

Ich hätte jetzt spontan die Kabinenscheibe in Verdacht, vielleicht kannst Du sie mal in einer ruhigen Minute ausbauen und so einen Testfilm projizieren ... das öffnet Augen. :wink:

[kinobär]

@ Martin

Danke für den Tip. Der Spiegel ist zwar bei der Victoria 5 starr mit dem Lampenhaus verbunden, aber schließlich ist die Lampe beweglich. Ich habe zwischen den Vorstellungen die Lampe rechts/links verschoben und siehe da, der Effekt wurde kleiner.

 

@Filmtechniker

Der Anamorphot geht von 3m bis unendlich. Ich habe aber den Abstand zum Grundobjektiv durch Weglassen von zwei Adaptern um 3 cm verkürzt, jetzt ist das Geisterbild fast weg.

 

@T-J

An die Scheibe hab ich auch schon gedacht, und deshalb eine Scheibe schräg vors Objektiv gehalten. Ich denke damit kann man eventuelle Reflektionen Projektionsfenster-Objektiv-Bildwand ausschalten.

Außerdem steht die Maschine ca 5 Grad schräg zum Fenster.

 

Euch allen erstmal vielen Dank für die Tips, ich mach mich jetzt an die Feinjustage.

[Film-Mechaniker]

Der störende Effekt trägt die Bezeichnung prismatischer Fehler. Unterschied zwischen dem Öffnungsverhältnis von beleuchtender und abbildender Optik wirkt wie ein Hebel. Die meisten Xenon-Lampen sind zu kurzbrennweitig, mit anderen Worten, für das Öffnungsverhältnis des Spiegels von vielleicht 2:1 muß das Objektiv bei einem größeren Verhältnis um √2:1 (eine Blende weiter) verdammt großen Durchmesser haben. Das ist aber nicht der Fall, schon gar nicht beim Anamorphoten. Das Licht überstrahlt in der Ebene der Entzerrung, also auf die Seiten.

 

Um alle Störung zu beheben, müßte man einen anderen Hohlspiegel montieren von um 15 bis 20 Prozent größerer Brennweite.