@cinerama
Grundsätzlich bringe ich die von Dir eingeforderte Sachlichkeit, Deinen Anspruch auf Realität und Essenz hinter der Fassade, mit der gleichzeitigen Verehrung dieser Kinotempel nicht zusammen. Auch die Filme, die auf diesen göttlichen Leinwänden liefen, mussten ja inhärent 'Oper und Operette' - (zu) gross, prächtig, weihevoll, erhaben, farbig- sein. Mit dem Leben kann ich solche Paläste und ihren Inhalt nicht verbinden, ganz egal ihrer architektonisch-technischen (eher feierlich-dekorativen oder funktional-hybriden) Innenwelt. Sie sind einfach die attraktiveren Illusionsverstärker, aber sie bedienen den Wahn.
(Studio)kinos der späteren Zeit, welche mit der Magie und Überwältigung gebrochen haben, Filme einfach abgespielt werden (wertfrei gesagt), stehen eigentlich für die realere, eine unsinnliche Poesie - roh und hart, echt.
Ergänzend: Diese Sehnsucht nach dem totalen Kino mag verständliche Nostalgie sein, aber war(en) seine Zeit damals, ihr wohl eher unkritisches Publikumskollektiv und die heroischen Schinken nicht etwas, was es zu überwinden galt?
Wenn es aber vor allem die Begeisterung an der technischen Leistungsmöglichkeit wäre, hätte die Heimkinogeneration, welche gerade meistens in diese Richtung argumentiert, ja eigentlich in ihrem Sinne recht.