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Spohnaudio

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Alle erstellten Inhalte von Spohnaudio

  1. Hallo in die Runde. Hier mal eine technische Info zum Bauer-Selecton W: Ich bastelte neulich mal wieder an meinen alten Selecton W - Projektoren herum. Bei einem fehlte das Verbindungskabel zwischen Verstärker und Projektor, das ja diese merkwürdigen Bakelitstecker ´dran hat. Die Stecker sind natürlich nirgends zu bekommen und keiner wusste auch was darüber, wie diese Teile eigentlich heißen. Das findet man dann erst heraus, wenn so ein Kabel fehlt. Kabel mit diesen Steckern tauchen selten und wenn, natürlich zu Mondpreisen auf (bekommt man einen ganzen Projektor für...). Aber jetzt das: In einer Kiste mit altem Studioschrott fand ich zwei solcher Stecker, und zwar in Form von Tuchel-Kurschlusssteckern für diese uralten Studio-Kreuzschienenverteiler aus den 50er bis 60er Jahren. Diese Dinger passen!!! Man muss hinten nur ein Loch für das Kabel ins Bakelit-Gehäuse bohren und innen eventuell vorhandene Brücken entfernen. Das sind also doch Normteile gewesen und nicht etwa Bauer-Spezialkreationen. Gottlob kann man so die originalen Anschlußbuchsen in den Projektoren beibehalten, wenn man auf Orginalität Wert legt... . Viele Grüße, Martin
  2. Hallo in die Runde! Wir leben in einer Technikgesellschaft. Durch Technik kann Schaden an Material oder Menschenleben entstehen. Das ist normal! Wir alle müssen eben lernen, mit Technik verantwortlich und aufmerksam umzugehen oder sie so zu erhalten und sinnvoll zu verbessern, dass ihre Kontinuität gewahrt, ihr sicherheitstechnisches Niveau aber gesteigert wird. Auch das nennt man Evolution. Wozu das Rad immer wieder gänzlich neu erfinden für Leute, die ihre Gehirne sowieso ständig ausgeschaltet lassen (vergl. Kants selbstverschuldete Unmündigkeit). Das ist nicht ökonomisch! Und warum mit teuren Neukonstruktionen immer wieder ganz von vorne beginnen, wenn sich eine alte, solide Konstruktion im Kern jahrzehntelang gut bewährt hat. Urplötzlich ist alles Alte -wenn es nach dem Willen unserer sogenannten Volksvertreter geht- nichts als lebensgefährlicher Schrott, nur weil eine verschwindend geringe Minderheit von Idioten nicht mehr damit umgehen kann und daher ausgelöscht wird (auch Evolution: survival of the fittest; vergleiche auch das Thema Tote im Straßenverkehr durch Handys). Letztlich ist es doch eine Frage der Bildung! Schau´ ich mir unseren modernen mikroprozessorgepowerten Aufzug in unserer Firma an, wundert es mich wirklich, dass diese störanfällige Schrottkiste nicht auch schon längst abgestürzt ist und Menschenleben gefordert hat (einen harten "Aufsetzer" wegen durchrutschendem Seil gab´s übrigens schon). Das Ding ist Baujahr 2010. Also ist "modern" eben nicht automatisch das Synonym für "besser". (Anderes Beispiel: moderne Autos und ihre tollen Fehler...-mal ehrlich: diese im Windkanal rundgelutschten mobilen Großrechner sind doch nicht wirklich besser als die Karren von 1975!). Falls es außerdem wirklich Tote oder Verletzte durch Uralt-Paternoster gibt und sie (die Paternoster) daher abgeschafft (ausgerottet) werden sollen, hier noch eine weitere Frage an unsere tollen Politiker: Wieviele Tote gab es denn im Straßenverkehr -verursacht durch Alleebäume, gegen die irgendwelche "Verkehrsteilnehmer" im Suff oder anderen Gründen gegengefahren und anschließend totgeblieben sind? Sollte man deswegen nicht vielleicht auch direkt bundesweit alle Alleebäume abholzen, damit da niemand mehr gegenfahren kann??? Oder am Besten doch vielleicht direkt alle Autos verbieten als Wurzel allen Übels? Spart in jedem Fall ´ne Menge Sprit und CO2! Ich entschuldige mich hiermit gern für meine Polemik und meinen Privatdarwinismus, aber ganz ehrlich kotzt mich der überbordende Sicherheitswahn in diesem unserem Musterländle mittlerweile ganz gewaltig an! Und die Folgen dieses Sicherheitswahns greifen leider auch auf immer mehr unbeteiligte bzw. verantwortungsvolle Techniknutzer negativ durch. Oder habe ich den Begriff des "Verbraucherschutzes" etwa noch nicht richtig verstanden? Mit der dringenden Bitte um Nachhilfe, Martin
  3. Wieder mal ein positiver Beweis dafür, wie wertvoll ein didaktisch gut gemachter Film sein kann. Danach weiss jeder ganz klar, wie´s funktioniert. Die digitalen Verfahren der Postmoderne werden wir so griffig und eingängig wohl kaum darstellen können. Das ist auch ein guter Grund, weiterhin alte 16mm FWU´s zu sammeln - nämlich für die nächste Generation von Technikinteressierten!!! Martin
  4. Erst wenn die letzte Projektionslampe durchgebrannt, die letzte Schaltrolle verschlissen und die letzte Sicherheitskopie verschollen ist wird man merken, daß man Film nicht essen kann.....
  5. Dank für die Info, das sehe ich mir gerne mal an! Das eigentlich Interessante an der MKG-Problematik ist bei 16mm-Projektion mit den beiden markanten Vertretern Kinox (Zeiss Ikon) mit achtfach-MKG einerseits Bauer (Selekton I; II, O undd W) mit vierfach-MKG andererseits gut zu beobachten. Bauer war wegend des vierfach-MKG genötigt, eine Untersetzung anzuwenden, um einen praktikablen Schaltrollendurchmesser verwenden zu können. Da Bauer aber kein völlig spielfreies Untersetzungsgetriebe mit verspannten Zahnräder benutzte, hat diese Konstruktion leider mechanisches Spiel, welches aber nicht aus dem eigentlichen MKG, sondern vielmehr aus dem Untersetzungsgetriebe herrührt. Daher wird hier bezüglich Bildstand unnötig Qualität verschenkt. Der Kinox (und es ist ein Weltkriegsgerät!) macht das geschickter, da man für gleichen Schaltrollendurchmesser beim achfach-MKG kein Untersetzungsgetriebe brauchte. Die Schaltung ist sogut wie spielfrei! Dafür ist es halt langsamer, was die ZeissIkon-Leute mit der Kurbelschleife recht gut zu kompensieren wußten. Mich beeindrucken die Laufwerkseigenschaften des Kinox nach wie vor sehr. Vor allem: so schön einfach!!! Nimmt man dagegen einen Bauer auseinander, ist´s bei Weitem komplizierter. Viele Grüße, Martin
  6. Hallo Sam, zu dem Thema gibt es häufig Mißverständnisse. Richtig ist, daß bei einem höherteiligen Schaltrad die Sperrzeiten (= Zeit in der das stillstehende Filmbild dargeboten wird) sich verkürzen und die Schaltzeiten (= Zeitraum, innerhalb dem der Film weitertransportiert wird) sich verlängern. Es ist also nicht so, daß ein höherteiliges MKG die schnellere Fortschaltung (und damit die kürzere Dunkelphase) bringt. Geh´ doch mal bitte auf den thread "Projektoren ohne Malteserkreuz???" und dortselbst auf den Beitrag #65 von unserem Mitglied filmuwe. Er stellt den Sachverhalt vorbildlich detailliert dar und gibt exakte Daten und Zahlen an. Auch nimmt er dort auf das Thema der Filmbelastung beim Schaltvorgang bezug. Ich hoffe, das trägt zur Klärung der Problematik bei! Viele Grüße, Martin
  7. Hallo Matthias, U-matic ist halt Legende und kommt so leider auch nimmer wieder. Leider habe ich keine SP´s hier rumstehen; vielleicht hilft da aber ebay oder der Schmitronic in Köln weiter. Letzterer dürfte die Dinger ohnehin nicht mehr loswerden (www.schmitronic.de), vielleicht eine gute Verhandlungsbasis? Problem dürfte sein, daß die Kisten meist ausgefahren sind. Bei Deiner einen mit den Bildstörungen: Köpfe zugesetzt? Bei meinen war es oft so wg. Polyurethanbändern. Die schmierten manchmal derart, daß eine Reinigungskassette nichts brachte. Also Recorder aufgeschraubt und Köpfe mit Reinigungsbezin und in hartnäckingen Fällen mit Lackverdünner gereinigt. Zugegeben: ein völlig barbarisches Verfahren. Danach liefen sie aber immer! Viele Grüße, Martin
  8. Hallo, Dein Einwand ist natürlich völlig berechtigt. Natürlich ist es keine Lösung, Filmbilder in ein wie auch immer geartetes "Video"-Signal zu wandeln und alsdann auf Schallplatte zu speichern. Dies hatte ja schon Telefunken in den 70ern mit der television disc (TED) versucht. Auch diese Scheiben, obwohl analog und mit mechanischen Preßverfahren hergestellt, bergen heute bei der Wiedergabe ganz besondere Schwierigkeiten. Vielmehr wollte ich gerne mit meinem Beitrag skizzieren, welchem Problemkreis man bei der Generierung und Erhaltung von Aufzeichnungen speziell beim Film gegenübersteht, da wir es ja auch hier (ähnlich wie beim Tonband) mit einem recht sensiblen Materialmix zu tun haben, über dessen mangelnden Stabilität in diesem thread schon mannigfach referiert worden ist. Es ist aber immerhin so, daß der Riesenvorteil des Mediums Film darin besteht, die Bilder (und sogar die Toninformation) ohne jegliche Wandlung zunächst mal ganz ohne Wiedergabeeinrichtung unmittelbar visuell wahrnehmen zu können. Der Informationsgehalt ist also ohne Projektionsmaschine in Teilen interpretierbar. Das geht mit komplexen, signalprozzessierenden Systemen so nicht. Es geht mir bei der Erörterung in erster Linie um die Frage nach den Bedingungen und Möglichkeiten eines Informationsträgers mit maximaler Robustheit. Daher der Exkurs in Sachen Gravur. Nur mal eine hypothetische Frage: Wäre es möglich, beim Film alternative Techniken zu haben, die ohne eine sensible, fotochemisch zu behandelnde Schicht auskommen? Z.B. indem die Bildinformation nach irgendeinem hypothetischen mechanischen Verfahren so in einen Träger geprägt wird, daß sie unmittelbar sichtbar wird? Dann wäre man vielleicht einen Schritt weiter: Denn je weniger unterschiedliche Materialien am Aufzeichnungsprozeß beteiligt sind, desto sicherer dürfte ein Aufzeichnungs- (Archivierungs-) verfahren im allgemeinen sein. Zum Vergleich: Vorteil der alten mechanischen (analogen) Schallplatte: ein angetriebener Schneidstichel und ein deformierbarer Werkstoff als Träger genügten -grob gesprochen (die phönizische Keilschrift auf weichen, nachher hartgebrannten Tontafeln läßt grüßen). Die Dinge liegen beim Film natürlich leider anders: Vielleicht wäre es ja zumindest bei der Bildaufnahme aber machbar, mit einem erhöhten apparativen Aufwand zu einem Endprodukt zu kommen, welches trotzdem direkt visuell erkennbare Bilder liefern würde. (z.B. Brennen der Bildinformation mittels Laser als mechanisches Relief in einen Filmträger, also unter Umgehung aller im Blick auf Alterung / chemische Zersetzung problematischen photosensitiven Beschichtungen). Bedingung: Die Wiedergabe muß auf jeden Fall mit den einfachsten traditionellen Mitteln (Filmprojektor) möglich bleiben. Diese Idee sei hier ebenfalls nur zur Illustration meiner Arbeitshypothese gemeint, denn ein solches Brenn- bzw. Prägeverfahren ist zumindest mir nicht bekannt, von der erreichbaren Auflösung ganz zu schweigen... Beim Lichtton hatte man es dagegen zumindest teilweise geschafft: Man denke an das Philips-Miller-Verfahren, welches als analoges Verfahren niemals richtig ausentwickelt worden ist dank des in den 30er/40er Jahren aufkeimenden Magnettonverfahrens, das die bessere Qualität versprach. Das Philips-Miller-Verfahren schreibt mechanisch, liest aber optisch (!). Der Riesenvorteil des Films als Speichermedium besteht zunächst in der Tatsache, daß auf ein Signalprozessing im digitalen Sinne verzichtet werden kann (sofern man die Behandlung eines Lichtstrahls mittels Linsen/Objektiven mal nicht als Signalwandlung auffaßt). Die Krux ist aber auch, daß man das Verhalten des zu verwendenden komplexen fotochemischen Materialmixes nicht in wünschenswerter Sicherheit vorhersagen kann. Ähnliches hatte ich ja in meinem vorangegangenen post zu Thema Magnetband bereits anklingen lassen. Die Suche nach einem Langzeitmedium liegt also im Spannungsfeld Komplexität vs. Langlebigkeit. Je komplexer ein System, umso anfälliger ist es - eine Binsenweisheit! Je einfacher ein System, desto weniger "kann" es leider oder umso materialintensiver wird es sein. Das ist gemeint, wenn die Rede von moderner Technik ist, wo Material durch Intelligenz ersetzt wird. Aber damit wird´s halt nicht sicherer. Das ist der Preis! Das Medium Film war eigentlich auf interessante Art und Weise schon mal recht nah´dran: In der Zeit der frühen Farbverfahren zog man man für jede Farbe (RGB) einen entsprechend farbgefilterten sw-Abzug. Die eigentliche Bildinformation war im Kern dadurch aber dreimal vorhanden und demnach in gewisser Weise redundant. Mit dem Aufkommen der "echten" Farbfilme kamen dann andere, ernstere Probleme. So wie mit den Bildschichten, ist es auch beim Schichtträger. Hier ist aber Hoffnung: Polyester -das zeigt die Tonbandtechnik- gilt als sehr langzeitstabil. Was sich immer wieder auflöst oder zerfällt, sind die Beschichtungen, weniger die Träger (von alten Zelluloseacetat-Trägerfolien mal abgesehen, was wir aber ja auch vom Film her kennen). Abhilfe: Nicht verwenden! So gehen Microfiche-Archive folgerichtig auf polyesterbasiertes Filmmaterial über, sofern sie nicht von vornherein digitalisieren und ihre Originale nachher vernichten. Fazit: Problem ungelöst, weil der Photographische Prozess als solcher keine echte Weiterentwicklung mehr erlebt. Vielleicht werden die aktiven Filmer (und Chemiker!) unter uns irgenwann einmal genötigt sein, eigene, bessere Emulsionen zu erforschen und Filme selbst herzustellen... . Mit Röhren geht das ja auch (siehe thread "Röhren wird es immer geben"). Bis dahin werden wir -da die Not noch nicht groß genug ist- die verbliebenen traditionellen Filmsorten verbraten, mit den damit verbundenen, sattsam bekannten Risiken. Also: Sicherheitskopien in entgegengesetzten Formaten (egal welches) ziehen und dadurch wenigstens die Wahrscheinlichkeit eines Totalverlustes herabsetzen. Mehr geht wahrscheinlich momentan nicht. Viele Grüße, Martin
  9. Hallo an alle, dem ist doch eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Trotzdem schreib´ ich die nachfolgenden Zeilen teils mit einem Augenzwinkern. Es entbehrt aber durchaus nicht der sachlichen Grundlage, wie auch am Zitat zu sehen ist! Nehmen wir mal an, daß Mozart, Beethoven et al auch noch in 500 Jahren gespielt werden, weil eben die Partituren (auf Papier??) noch existieren - es muß ja nicht immer die Karajan-Interpretation der DGG sein. Nehmen wir ferner an, daß der Verlust von manchem Machwerk, welches heute als Belegexemplar irgendein Langzeitarchiv "belastet", zu verschmerzen ist, weil eigentlich nicht der Archivierung würdig - man denke an alles, was sich mit dem Prädikat "schlechter Kommerz" unschwer klassifizieren läßt. Aber auch dann bleibt leider immer noch furchtbar viel Material übrig. Wir kennen praktisch nur ein einziges, relativ stabiles Langzeitformat: Gravuren. :mrgreen: D.h. alles, was die folgenden Kriterien erfüllt: 1. Möglichst geringe Schreibdichte :idea: 2. Möglichst robuste Methodik der Aufzeichnung (Hammer und Meißel u.d.m.) :!: 3. Möglichst robustes und Temperaturunabhängiges Speichermedium (z.B. Metall oder Stein) :shoot3: Das Wesen einer Gravur findet man de facto bei der analogen Schallplatte wieder, wenngleich dort die Schreibdichte durchaus höher ist, verglichen mit altagyptischen Hieroglyphen oder Maja-Inschriften. Auch hier: Die Schellackplatte mit ihren groben Rillen war -sieht man man von der Zerbrechlichkeit des Materials ab- durchaus ein langlebiger Speicher; ihr Nachfolger (Vinylplatte mit Microrille) war da schon ungleich verletzlicher. Außerdem wissen wir noch nicht mit letzter Sicherheit um die Langzeitkonstanz von PVC. Es wird behauptet, daß sich in einer fernen Zukunft nur Informationen von Speichermedien mit kleinem Signalbearbeitungs- (Decodierungs- / Wandlungs-) Aufwand einigermaßen sicher werden wiedergeben lassen. Im Umkehrschluß weist das auch auf die Wichtigkeit (und Richtigkeit) aller Medien mit kleiner Schreibdichte und einfachem Verfahren hin. Dabei sind wir wieder beim Thema, denn es gibt da eigentlich grob gesprochen tatsächlich nur zwei vergleichsweise einfache Techniken, die diese Kriterien einigermaßen erfüllen: a) analoge Schallplatte (mechanisch oder elektroakustisch, mono oder stereo) B) Film (sw oder f, ohne oder mit Ton) Unser geliebtes Ton- und Videoband, egal ob nun analog oder digital habe ich hier bereits bewußt weggelassen, da es erwiesenermaßen bis zum Niedergang der magnetischen Bandaufzeichnung den Herstellern nicht wirklich gelungen ist, ein dezidiert langzeitstabiles und gleichzeitig qualitativ hochwertiges Bandmaterial zu verwirklichen. Stichwort Polyurethan als Bindemittei :mad:. Vom komplizierten Innenleben der Recorder ganz zu schweigen. Diesbezüglich hatten die noch nicht so hochgezüchteten Urrezepturen aus der Frühzeit der magnetischen Aufzeichnung zumindest anfangs weniger Probleme, da die urtümlichen Materialmixes deutlich simpler waren. Fazit: Wir wollen immer mehr immer billiger und immer "besser". Und deswegen beginnt die allgegenwärtige Technik, uns zu überholen. Sowohl an Komplexität (wieviel vom Wissen seiner Zeit kann ein einzelner Mensch heute noch durchschauen oder nachvollziehen ?), als auch an Stabilität (wie lange soll es, wird es oder kann es halten?) lassen die technischen Entwicklungen fast zwangsläufig immer mehr zu wünschen übrig. Von den sozioökonomischen Faktoren ganz zu schweigen. Wir steuern im Ganzen durch unsere Pleonexie (= anthropologische Konstante des Menschen???) auf die Gerneralumkehr dessen zu, was der Begriff "Archivierung" eigentlich bedeutet: Wohin denn mit unseren hypothetischen und kostspieligen analogen Riesenarchiven, vollgestopft mit Medien geringer Schreibdichte? Bei der derzeit inflationären Flut irgendwelcher audiovisueller "Kulturleistungen" platterdings ein Ding der Unmöglichkeit!!. Vielleicht wird stattdessen und sogar ganz folgerichtig etwas völlig anderes geschehen: ganz zwangsläufig -einem evolutionären Geschehen gleich- wird nur das überleben, um das man sich in besonderer Weise bemüht hat - aus welcher Motivation heraus auch immer. Alles andere ist nach dieser Meßlatte bewertet aus irgendwelchen Gründen - oder rein zufällig- bloß zweite Garnitur. Dieses- nenne wir sie mal B-Ware wird einer Art anthropologisch grundgelegten und technologisch perpetuiertem Selbstreinigungsprozess unterworfen bleiben. Solange, bis der digitale Gedächtnisverlust (blackout) beim Massenmarkt die Spreu vom Weizen trennt und ihn zum Verschwinden bringt. Und da man danach nicht mehr das weiß, was man vorher wußte, erhalten die Menschen wieder viel mehr Raum für eigenes kreatives Handeln und Schaffen. Entscheidend ist aber auch, daß angesichts dieser Perspektive wieder mal wir Amateure hier im Kleinen besonders gefragt sind, weil wir nicht unbedingt ökonomische Kompromisse eingehen müssen, da wir nur mit dem wenigen, uns erhaltenwert erscheinendem Privatmaterial umgehen müssen.... Die Existenz und die Anzahl der posts in diesem thread geben davon ein beeindruckendes Beispiel. Die Jagd nach dem besten Filmmaterial und den Informationen zu seiner optimalen Pflege und Top-Werkstoffen geht ergo weiter, und zwar nicht nur deshalb, weil man zu einer verschrobenen Elite gehört. Es sind wie gesagt sachliche Gründe... Welchen Informationsträger hat man damals an der Voyager befestigt, als man sie auf den Weg zu den Sternen schickte?? Antwort: Eine Gravur in Gestalt einer goldenen Schallplatte!!! Da hatte doch wohl jemand bei der NASA ganz bestimmte Hintergedanken, oder ?... :!: Herzlichst, Martin
  10. Hallo Michelle, willkommen an Bord und viel Spaß beim Stöbern und posten, Gruß Martin
  11. Genau! Den ganzen Digitalkram ´runterskalieren auf 30 Bildzeilen. Diese Videosignale können dann -auf Schellackplatte zwischengespeichert- über eine Nipkow-Lochscheibenapparatur auch noch in 1000 Jahren mittels Federlaufwerksgrammophon wiedergegeben werden (der Frequenzbereicht der Schellackplatte reicht dafür aus). Vervielfältigung ist ebenfalls mit einfachster Mono-Schallplattenschneidetechnik möglich. Leider dann nicht mehr in der originalen Qualität; Farbe Fehlanzeige. Aber man wird in 1000 Jahren vielleicht froh sein, überhaupt noch so etwas wie niedrigaufgelöste Fernsehbilder wiedergeben zu können... Spaß beiseite! Ich finde, daß die Diskussion hier viel zu verbissen geführt wird. Meiner Ansicht nach sollten wir uns über das Thema Langzeitarchivierung vs. Sicherheitskopie ernsthafter unterhalten. Ich persönlich ziehe von allen mir wichtigen Daten eine Kopie auf ein -nennen es wir mal so- "entgegengesetztes Format". Also von analogem Film, Tonband, Video auf digitale Festplatte plus zusätzlicher CD / DVD. Ganz wichtige Daten gehen auf jeweils zwei Festplatten unterschiedlicher Hersteller. Ich tue das nicht etwas mit dem Hintergedanken, daß ich die digitale Speicherung nun als besonders zuverlässig ("langzeitstabil") einstufe! Es geschieht in der Annahme, daß es eher unwahrscheinlich ist, das der ganze Kram auf allen Medien zeitgleich plötzlich nicht mehr lesbar ist. Es dient also der Erhöhung meiner privaten Sicherheit, die darauf ausgerichtet ist, die Daten nicht zu verlieren. Lieber im Havariefall eine schlechte Sicherheitskopie haben als gar nichts!! Unter diesem Blickwinkel halte ich einen Totalverlust auch dann für wenig wahrscheinlich, wenn ich sie mir längere Zeit nicht mehr angeschaut -sprich gepflegt/migriert habe. Mit dem entgegengesetzten Format für´s Digitale ist es aber etwas schwieriger, weshalb das Thema interessant sein könnte, inwieweit für wertvolle digitale (Familienfilm-) Originale eine analoge Ausbelichtung auf Schmalfilm (egal zunächst, welchen Fabrikats) sinnvoll und praktikabel sein kann. Dann ware ein Schmalfilmmaterial (mit natürlicher begrenzter Lebensdauer) als relatives "Langzeitmedium", bezogen auf die sehr begrenzte Lebensdauer meiner privaten und irgendwann vielleicht schon bald nicht mehr auslesbaren digitalen Originale durchaus akzeptabel, auch wenn es keine 100 Jahre hält. Hoffe, das war jetzt nicht zu sehr "off-topic"... :) Herzlichst, Martin
  12. Auf die Gefahr hin, daß das jetzt etwas "off-topic" ist -geht es doch um Spielfilme- möchte ich, durchaus mit einem Augenzwinkern mal folgendes loswerden: Fakt ist, daß es für alte Spielfilme den meisten mainstream-verseuchten Konsumenten an Verständnis fehlt. Fazit: man braucht -logisch betrachtet- den Aufwand außer für sich selbst nicht zu treiben. Schon gar nicht im Familienkreis. Das ist nämlich dann ebenso ersprieslich wie die sattsam bekannten, langweiligen Diaabende bei Freunden. Die wollten einem die Urlaubs- oder sonstigen Erlebnisse als wertvolles Kulturgut nahebringen, obwohl sie doch nur emotional determiniert und von daher nur für diejenigen wertvoll sein können, welche in das Ereignis emotional involviert waren. Das persönlich Erlebte kann aber nicht notwendig den Enthusiusmus beim Zuschauer garantieren. In Wirklichkeit lagen die wahren Beweggründe oftmals in einer Art Exhibitionismus und manchmal auch Angeberei. Dem bin ich immer gern aus dem Wege gegangen. Ich persönlich liebe es eher, im Verborgenen meinen Kram alleine zu genießen. Daß sich Leute für Dinge interessieren, die ich toll finde, ist eher die Ausnahme, kommt aber bei einer Vorführung unter Gleichgesinnten durchaus vor und dann hat das Ganze auch eine andere Qualität. Aber nicht mit Spielfilmen! Es ist bei mir das16mm-Format unter Verwendung von altem "Bildungsfilm". Nicht nur, daß in alten Dokus das Zeitkolorit viel unmittelbarer erlebbar ist, vielmehr sind auch die Inhalte und ihre Darstellung gar köstlich. So läuft auf unseren technischen "Altherrenabenden" auch regelmäßig der FWU-Film "Der Bleiakkumulator". Herrlich, wenn der korktrockene Techniker mit Hornbrille und Weißkittel im quasi Frankenstein-Labor-Ambiente zum Saftkrug (!) mit der Schwefelsäure greift, diese in die Zellen gießt und mit kurzem Blick auf das Rieseninstrument feststellt, daß noch nichts festzustellen ist... . Nicht, daß wir uns darüber lustig machen wollten. Aber die technisch Interessierten haben vielfach einen anderen Humor. Und der läßt sich mit soetwas sehr gut kommunizieren. Allerdings habe ich zugegebenermaßen auch ein halbes Leben gebraucht, um gerade eine handvoll solcher gleichgesinnten "Spinner" zusammenzukriegen. Auch mein Uralt-VHS-Video vom aus dem 4. Stock herabfallenden Fernseher wird regelmäßig gegeben. Da vom soundtrack auch eine Tonbandaufnahme auf 38 cm/s in Stereo existiert, sind die Lacher gesichert. Das Band wird dann auch gern mal auf 9,5 wiedergegeben. Bei der drastischen Reduzierung der Laufgeschwindigkeit klingt das zersplitternde Bildröhrenglas fast wie Glockenläuten. Spaß beiseite, laßt es uns mal realistisch sehen: Wenn sich keiner für die eigenen Filme interessiert, ist das nicht tragisch. Es kann daran liegen, daß man nicht die richtigen Inhalte zur Hand hat. Das alte Spiel von Angebot und Nachfrage bedeutet aber nicht, das alle einen schlechten Geschmack hätten. Sogar die mainstreamer können z.B. guten von schlechtem Kommerz unterscheiden. Aber nicht alle haben den gleichen Geschmack! Und wenn ich dann auch noch mit einem Minderheitengenre ankomme, muß ich damit rechnen, daß sich die mögliche Anzahl der möglichen Rezipienten im Superpromillebereich bewegt und von daher rein statistisch im "Standard"-Bekanntenkreis nur eine winzige Trefferquote existieren kann. Meinen kleinen Kreis an Technikverrückten durch geeignete Materialauswahl und alternative Präsentation (also alte Technik, ratternde Projektoren usw.) beim gemütlichen Bier aus den Sitzen zu hauen, macht da nach wie vor deutlich den meisten Spaß!!! Allen anderen im Bekanntenkreis schenke ich ´ne DVD zum Geburtstag... Martin
  13. Was auch immer dahinter steckt: Nehmen wir das Ganze mal lediglich als Arbeitshypothese an! Wir sehen außerdem im Verlauf dieses threads ein fertiges Modell vom Martin Rowek und hören die sehr gerechtfertigten Einwände von TK-Chris bezüglich der für die einwandfreie Funktion des Getriebes notwendigen Härtung (und nachfolgendens maßhaltiges Schleifen der Laufflächen an den Teilen). Ich denke, daß es generell ein erheblicher fertigungstechnischer Aufwand sein dürfte, ein MKG mit amateurmäßigen Mitteln und vor allem spielfrei (oder spielarm) herzustellen. Martin Rowek hat diesbezüglich sicherlich so seine leidvollen Erfahrungen machen dürfen - trotz CNC. Mich interessiert umso mehr, wie die Herstellung eines MKG mit reproduzierbaren Parametern in der Praxis ohne CNC damals industriell wohl am besten gelungen sein mag (nennenswerte Stückzahlen bei konstant gleichbleibender Qualität). Nicht umsonst läßt sich heute ein norddeutscher Spezialgetriebehersteller solche MKG´s aktuell immer noch mit ca. Euro 500,- / Stk. bezahlen -trotz moderner CNC- Fertigung also ein recht erheblicher Preis. Ich selbst bin bei meiner Suche nach einem MKG aus unzweifelhafter Produktion und reproduzierbarer Präzision für meine Versuchszwecke nicht über das Stadium der Verwendung von Altmaterial (siehe meinen post unter "Suche") hinausgekommen. Und das, obwohl ich Werkzeugmaschinen im Zugriff habe. Vor dem Aufwand einer Selbstfertigung bin ich bisher zurückgeschreckt aus o.g. Gründen. Diese Fragen könnten eindeutig nur beantwortet werden, wenn der Erbauer im Film auch etwas zur Langzeitstabilität seines Projektors gesagt hätte. Die eigentlichen Herstellungsgeheimnisse sind ja definitiv nicht Gegenstand des Films und bleiben verborgen! Andererseits: Wenn der gezeigte Projektor nur für die kurze Lebensdauer eines Vorführevents "berechnet" war: in welcher Weise hat er diese Vorführung dann überstanden? War er nach 2-3 Rollen völlig ausgeleiert und für den Alteisenhaufen reif? Das will ich ja nun wiederum auch nicht so recht glauben, wenn man die hineininvestierte Arbeit in summa so sieht... Martin
  14. So isses! Lieber ein paar -heute superwertvolle- Erinnerungen in VHS-Schrottqualität als gar keine. Klar, daß das Standard-VHS nur eine Krücke war, aber als es herauskam, waren viele (und auch ich) froh, ein schnell verfügbares und anpruchsloses/billiges Speichermedium für die eigenen Versuche zur Hand zu haben. Daß das den Film nicht ersetzen konnte, war von vornherein evident, schließlich kam ich dank Vaters Eumig C3 aus der Normal 8-Ecke. Später mit S-VHS wurde es dann einen Tick besser. Ich selber habe Anfang der 90er Jahre (nachdem der VHS-Portable geschrottet war) mit einer ausgedienten WDR- broadcast-U-Matic von Sony (BVU 110 P) weitergemacht -zuletzt mit einer umgebauten Überwachungskamera als "frontend". Dieser Recorder wog alleine 5 Kilo und ich hatte ihn mir als Tornister zurechtgemacht, um ihn auf dem Rücken tragen zu können während der Aufnahmen. Alle haben gelacht, wenn ich damit irgendwo aufkreuzte-vor allem die mit ihren neumodischen "Camcordern". Aber meine Qualität war besser. Als Objektiv diente das adaptierte Originalobjektiv meiner dereinst "verstorbenen" VHS-Videokamera, welches ich an die Überwachungskamera unter Aufbietung meiner Künste an der Drehbank angeflanscht hatte. Bei einer Auflösung von 280 Zeilen horizontal und dem selbstgestrickten digitalen Überwachungskamerafrontend begeistern mich die Aufnahmen heute immer noch. Laufzeit pro U-matic-Kassette immerhin 20 Minuten -das fand ich damals superpraktisch. Man konnte in die Kamera schneiden und das footage als geschlossene 20-min-Einheit archivieren. Bitte nicht vergessen: die U-matic-Aufzeichnungsgeräte waren in den 8oern qualitätsbestimmend für die Rockpalast-Sendungen. Die fanden wir damals toll. Der Ton der U-matic war zudem -für damalige Verhältnisse- superb!!! Also-warum nicht??? So habe ich auch immer noch zwei stationäre Sony BVU 800 P - Schnittplatzrecorder mit den zugehörigen Timebasecorrektoren - mittlerweile alles Sammlerschrott. Aber ich möchte auch diese Erfahrungen nicht missen! Das ganze Video-Material nochmal auf 16mm farbkorrigiert auszubelichten und anschließend durch einen Bauer S II O zu jagen, wäre mittlerweile aber nicht nur für einen feucht-fröhlichen Abend ein Desiderat. Da haben´s im Gegensatz zu meinem Weg wieder alle diejenigen leichter, die durchgehend "chemisch" gefilmt haben - aber dann hoffentlich auch mit klasse Ton! Martin
  15. Von dieser Serie habe ich damals begeistert so gut wie alle Folgen gesehen. Ob sich die kiddys heute sowas wohl noch in Ruhe anschauen würden ohne den Drang zu versprüren, auf irgendeinem facebook oder twitter-Portal über irgendwas mit irgendwem ständig zu interagieren? Aber was rege ich mich eigentlich auf? Was mache ich denn hier gerade :) ? Martin
  16. Hallo, zurück zum Thema Röhrentechnik!!! Hier ein paar Anregungen. Manche von Euch haben wahrscheinlich ziemlichen Respekt vor solchen "Oldies", zumal wegen der hohen Spannungen. Aber die Zunft der lötenden HiFi-Freaks beweist, daß es sich um eine auch heute noch gut beherrschbare Technologie handelt, an die sich auch sogar mancher Laie mit gutem Erfolg heranwagen kann. Ich selbst habe mit Röhrentechnik im Rahmen der Instandsetzung alter Studiotonbandgeräte, Mischer und Uralt-Endstufen recht regelmäßig zu tun. Mein erster selbstgebauter Verstärker war auch eine Röhrenkiste. Damals war ich 16 und die Röhrentechnik wurde im Jahre 1980 längst als "tot" eingestuft... . Alle haben mich damals ob der veralteten Technik wegen verlacht. Gut klang die Kiste trotzdem und kostete, da fast zur Gänze aus Ausschlachtteilen bestehend, nur einen Bruchteil. Hier also einmal einige erste, allgemeine Literaturhinweise. Die meisten Bücher sind heute nur noch antiquarisch zu haben, doch lohnt sich immer ein Blick ins Verzeichnis antiquarischer Bücher oder in die Bucht. Meine persönlichen Favoriten: Otto Diciol: Niederfrequenzverstärker-Praktikum, Franzis-Verlag (der ist sogar wg. hoher Nachfrage derweil wieder als Neuauflage zu haben) N.A.J. Voorhoeve: Niederfrequenz-Verstärkertechnik (Philips Technische Bibliothek) Herbert G. Mende: Radioröhren (RPB = Radio Praktiker Bücherei, Franzis-Verlag: besorgt Euch alles, was ihr kriegen könnt!) Herbert G. Mende: Funkentstörungs-Praxis (RPB) Dr. A. Renardy: Methodische Fehlersuche in Rundfunkempfängern (RPB) Fritz Kühne: Vielseitige Verstärkergeräte für Tonaufnahme und -wiedergabe (RPB) Fritz Kühne: HiFi-Schaltungs und-Baubuch (RPB) Renardy: Fehlersuche durch Signalverfolgung und Signalzuführung (RPB) Kühne / Tetzner: Kleines Stereo-Praktikum (RPB Beitz / Hesselbach: Fotozellen (RPB) Sutaner: Moderne Endröhren und ihre Schaltungen (RPB) um nur einige zu nennen... Gerade diese kleinen und preiswerten Bändchen der RPB geben einen hervorragenden Einblick für alle an der Röhrentechnik näher Interessierten. Die Schwerpunkte liegen zwar nicht auf dem Lichtton als solchem, das Verständnis der zugehörigen Verstärkertechnik ist aber davon ohnehin unabhängig, da man die Grundlagen kennen und verstehen muß. Das insbesonders, wenn man einen "röhrengepowerten" Projektor im Alltagsbetrieb benutzen oder sachgerecht reparieren will. Der Diciol ist ein "Muß": es gibt kaum eine Monografie, die die (studiotaugliche) NF- Röhrentechnik so eindringlich und detailversessen darstellt und dabei doch auf den ganzen mathematischen Ballast weitgehend verzichtet. Klar: Verstärkerreparatur lernt man nicht aus Büchern, aber es hilft. Bei Fragen kann ich auch gerne versuchen zu helfen: bitte posten oder PN. Ferndiagnosen sind zwar schwierig und mir auch nicht immer möglich. Deshalb gewöhnt Euch bitte daran, grundsätzlich ganz genaue Fehlerbeschreibungen zu verfassen. Die Erfahrung zeigt aber auch, daß etliche Fehler bei Röhrenverstärkern immer in fast gleicher Form wiederkehren (wie z.B. das vielzitierte glühende Anodenblech bei zeitgleich verzerrter Tonwiedergabe). Daher ist es auch wichtig, neben dem mechanischen Wissen um den eigenen Projektor auch das elektronische Wissen zu kultivieren. Will sagen: die Röhrenschaltbilder lesen zu lernen bzw. sich die Schaltbilder des eigenen Verstärkers als ersten Schritt zu besorgen, damit nicht alles im "Blindflug" und dann mit einer Bruchlandung endet. Die einzelnen Schaltzeichen der Bauelemente sollte man kennen. Siehe hierzu auch: Diefenbach, Bastelpraxis I bis III (RPB). Seht Euch in den Antiquariaten um - die Jagd lohnt sich immer; der Wissenszuwachs durch "veraltetes Wissen" kann teils immens sein, wird oft unterschätzt und hat auch für andere Sachbereiche manchen Benefit. Zumindest kann man sich nachher im Havariefall deutlich besser selbst helfen als vorher. Daher auch das Folgende: Einen geschrotteten Röhrenverstärker kann man oft leichter und in fast allen Fällen wieder zum Leben erwecken. Ganz anders bei einem mit (nicht mehr erhältlichen) IC´s bestückten Halbleiterverstärker. Gerade die S 8 -Tonfilmprojektoren aus der Frühzeit der Transistor- und IC- Technik geben davon regelmäßig ein beredtes Zeugnis... Viel Spaß beim Jagen, Lesen, Löten und Fragen, Martin
  17. Hallo, hätte auch noch Interesse an ein bis zwei Getrieben bzw. Köpfen, sofern noch was da sein sollte -hatte es leider erst spät gesehen. Soll natürlich nicht umsonst sein! Gruß, Martin
  18. Das stimmt wohl. Wollen wir hoffen, daß es kein "fake" ist....
  19. Hallo Leute, hier seht Ihr einen echten Könner bei der Herstellung einer Verstärkerröhre. Der Film ist ein grandioses Stück Technikarchäologie! Von der Röhren- Herstellung des Glaskolbens, der Elektroden, Anodenblech, Steuergitter, Heizung, Hochfrequenzentgasung, Vakuumpumpen, Sockeln. Es ist alles zu sehen. Röhren wird man auch nach dem "großen blackout" noch mit vergleichsweise einfachen Mitteln (low-tech) bauen können - auch dann, wenn aller Digitalkram mit Transistoren, IC´s und Microprozessoren längst verstummt ist. Die Amerikaner sagen: Vergiß´ nie, von wo Du gekommen bist, denn es könnte sein, daß Du eines Tages dorthin wieder zurück mußt". Es wird in der Technik immer einen einfacheren - weil historischen Weg geben, der in der (technischen) Vergangenheit liegt und - sofern dort dokumentiert und erinnert, eine praktische und gangbare Alternative auch für die Zukunft aufzeigt. Das gilt für Vieles. Auch für den Film und die mit ihm verbundenen Technologien. Halten wir die Erinnerung und das Wissen um solche Dinge unbedingt lebendig und in ständiger Bewegung!!!!! Es könnte sein, daß wir es eines fernen Tages wieder brauchen! Martin
  20. Alles in allem: jedem, der so einen Projektor bis in alle Einzelheiten selber plant, konstruiert und dann auch in Realiter baut, gebührt allergrößte Anerkennung! Aus alten kommerziellen Maschinen irgendwas stricken kann jeder. Ein vollkommen eigenständiges Gerät dagegen bis ins Detail von Grund auf projektieren und dann herstellen können nur Wenige. Klar, daß gehärtete und geschliffene Getriebeteile dem echten Profilager vorbehalten bleiben - aber die Beweisführung, daß 35mm-Projektoren mit Heimwerkermitteln baubar und mit gutem Erfolg betriebsfähig sein können, ist hiermit glänzend erbracht worden. Nur Wenige aus der semiprofessionellen Bastlerzunft können derart beeindruckende Ergebnisse vorweisen. Meistens hören wir von dort ja nur Absichtserklärungen oder theoretisches Gelaber ohne nachfolgende praktische Ergebnisse. Das hier dagegen ist in jeder Hinsicht vorbildlich, weil konsequent und zugleich ergebnisorientiert zuende gebracht. Das nennt man positiven Pragmatismus. Einfach ganz große Klasse!!! Martin
  21. Hallo allerseits, genau - ich würde gern auch mal verstehen, worum es hier eigentlich geht. Kritik am Forum? Kritik an einem oder mehreren Forenten respektive deren Beiträgen? Allgemeines Unbehagen? Privatkrieg? Sonstiges? Könnte mal jemand das hier was versachlichen ?????????? Gruß Martin
  22. Hallo zusammen! Der Matthias trifft den Kern der Sache sehr genau! Irgendwelche seltsame Polemik, wie ich sie zuletzt im thread "Wer wirft den ersten Stein" gesehen habe (und die man nur verstehen kann, wenn man die ganze Vorgeschichte kennt), läßt dieses Forum zeitenweise in einem fragwürdigen Licht erscheinen. Schlimm ist, daß es darüberhinaus auch noch unsere Gastleser bzw. Neulinge verunsichert. Eine Art der Gegensteuerung wäre, die Urheber emotionalisierter Beiträge zu bitten (oder je nach Schweregrad aufzufordern), diese zu versachlichen, oder aber diese Beiträge zu löschen mit dem klaren Hinweis, daß private Kriegsschauplätze hier nicht hingehören. Ich persönlich hoffe nach wie vor auf einen Selbstregulationsprozeß innerhalb des Forums, da davon auszugehen ist, daß die Mehrzahl der Forenten erwachsene und normalintelligente Menschen sind. So war es auch in unserer Firma: Diejenigen, die alles Sch... fanden, die Quertreiber und Stänkerer sind allesamt nicht mehr an Bord und haben zum großen Teil das Boot freiwillig verlassen. Der Ruf nach dem omnipoten, alles kontrollierenden admin mag naheliegen. Ich persönlich bin allerdings kein großer Liebhaber von autokratischen Strukturen. Diese beschwören wir mit dem Ruf nach so etwas wie einem "master control program" möglicherweise aber herauf. Nachher steht es dann mit dem freien Meinungsaustausch unter Umständen schlecht (erinnert mich irgendwie an die Handlung im Spielfilm "tron"). Ich will keinen Kontrollstaat und auch kein Kontrollforum. Ich denke, das war gemeint mit dem Begriff vom "gefühlvollem admin". Und wer kontrolliert denn dann den Kontrollierer??? Man stelle sich mal vor, was passiert, wenn der selber aus der "Psychoecke" stammt! Gewünscht und gesucht sind also Lösungen mit "Augenmaß"!!! Gruß, Martin
  23. Hallo Chris, Bilder habe ich davon während der Reparatur keine, da ich mit ölverschmierten Pranken nicht meine alpha 55 versauen wollte. Werde diese aber gern nachreichen, sofern ich die Maschine nochmals öffne... Gruß Martin
  24. Habe noch weitere Infos gefunden. Sehe Annahme der Wehrmachtsversion bestätigt: vergleiche http://www.binoculars-cinecollectors.com/html/body_zeiss_ikon.html#ZeissIkon16mm1943-2
  25. Hallo Bernd, mach´ Dir bezüglich Deines Röhrenverstärkers keinen Kopf! Im Prinzip ist Röhre zuverlässiger und auch leichter zu reparieren, als jede moderne Halbleiter- sprich Transistorverstärkerkiste. Habe mit Röhrentechnik regelmäßig zu tun und auch schon selber Röhrenverstärker entwickelt und konstruiert. Da gibt´s immer Mittel und Wege!!! Gruß Martin
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