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Falsch installierter Projektor oder grausam schlechtes Material


Chrisd

Empfohlene Beiträge

Hallo liebes Forum,

da dies mein erster Post hier ist stelle ich mich einfach mal kurz vor: Mein Name ist Chris und ich bin als Kameraassi in einer Filmproduktionsfirma tätig.

Da mich das Medium Film seit jeher fasziniert lese ich bereits seit einiger Zeit hier im Forum und ein Praktikum in einem Kopierwerk steht auch noch auf der Liste.

Bei sonstigen Fragen zu meiner Person fragt ruhig.

Nach meinem Kinobesuch letzte Woche aber habe ich beschlossen mich nun auch einmal aktiv hier zu beteiligen.

 

Ich war am Donnerstag bei uns im Kino in den Schlümpfen in 3D, die Meinungen zu dem Film gehen auseinander, ich fand ihn gut, aber darum geht es in diesem Post ja nicht.

Mir ist aufgefallen das sowohl bei der Werbung, als auch im Film selber in den Ecken oben rechts und links ein Keystone ähnliches nach innen biegen der Ecken zu sehen war.

Als Keystone direkt möchte ich es nicht bezeichnen da das Bild bis zum Oberen 1/4 gerade war und nur dort dieses "einknicken" zu sehen war. Unten war das Bild gerade.

 

Mich würde interessieren was für Ursachen dies haben kann, denn als klassischen Keystone würde ich es nicht bezeichnen.

 

Noch zu erwähnen ist das der Film in 1,78:1 war und nicht das CS Format hatte was aber die Kinoleinwand eigentlich hatte, kann evtl. dort die Ursache zu suchen sein?

Ich konnte auch noch erkennen das der Projektor von NEC war, genaues Modell war aber nicht erkennbar, zudem war neben dem Digitalen Projektor noch ein 35mm Projektor im Saal eingebaut was man in diesem Fall offensichtlich durch ein Vergrößerung des Projektionsfensters gelöst hat.

 

Beste Grüße

Chris

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Kleiner Nachtrag noch: Mir ist aufgefallen das die Schärfe in dem Film sehr stark variierte, während beispielsweise die Schrift am Anfang des Filmes scharf war, war der die Schrift im Abspann unscharf. Auch im Film sah es so aus als hätte der Schärfe Assistent nicht immer die Schärfe getroffen da manche Stellen wunderbar scharf waren und andere wieder nicht 100%ig sauber getroffen waren.

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Hallo Theo,

Es klingt eher so als das du die "vignettierung" und damit zusammenhängend die "optische Verzerrung" der Optik sehen konntest.

Da man in Kinos üblicherweise oberhalb der optimalen Projektionsachse ist muss man immer wieder den Kompromiss finden aus Schrägprojektion und ausnutzen des maximal möglichen Lens-Shift. Dabei hat derjenige beim Lens-Shift möglicherweise ein wenig übertrieben und ist in den Randbereich der Optik gekommen. Dieses hast du dann als Verzerrung in den oberen Ecken wahrgenommen. Dieses sollte man sicher nachbessern aber man kann das nicht unbedingt der Installationsfirma zum Vorwurf machen da es sich wie erwähnt immer um den besten Kompromiss handelt. Jeder findet da seinen eigenen Kompromiss. Man nimmt aber üblicherweise lieber Keystone in Kauf als die Verzerrung der Optik. Das war ja bei 35mm auch nicht anders.

Ob ein Film 1:1.85 oder Scope ist entscheidet nicht die Leinwand sondern der Film selber. Es gibt einige Kinos die keinen Seitenkasch haben und somit wird 1.1,85 dann eben mit rechts und links einem schwarzen Balken auf die Scope Leinwand projiziert. Das wird bei dir der Fall gewesen sein. Das geht in den Fall auch nicht anders.

 

Hoffe die Antworten konnten helfen.

 

Tomtomdigital

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Im Nachhinein vielleicht schwer zu beantworten - war der Saal recht steil, respektive, wurde sehr steil nach unten projiziert? Wie kommt es, dass Du die Projektormarke erkennen konntest, war das Projektionsfenster so groß?

 

 

Zunächst mal liegt das nicht am Projektor an sich, sondern an der Einrichtung. Es gibt nur ne halbe Handvoll Hersteller und die grundsätzlich mit den zugelassenen Geräten mögliche Qualität ist mehr oder weniger gleichmäßig gut. Es kann aber sein, dass der konkrete Saal sehr ungünstige Umstände hat, oder der Integrator beim Einbau geschlampt hat, oder eine Kombination davon.

 

Der 'Knick' mag daher kommen, dass der Projektor steil projiziert hat, Lens-Shift ausgereizt war und dann die Trapezverzerrung erst an einer Stelle der Kaschierung sichtbar wurde. Die schrägen Seitenkanten laufen in der Schwarzkaschierung gegen die beiden vertikalen Leinwandränder, darüber, und dann 'knickt' es halt.

 

Falls Dir das was sagt: Kinoprojektoren haben aus Qualitätsgründen keine Trapezkorrektur, sondern nur eine Trapezmaskierung. Wenn also der Lens-Shift die Verzerrung nicht mehr optisch ausgleichen kann, dann kann man lediglich über eine frei konfigurierbare Maske schräge Ränder elektronisch ausmaskieren. Die Ränder sind dann sauber vertikal, aber über die Leinwandhöhe wird zunehmend mehr oder weniger Bild sichtbar. Wenn das Bild bei fehlerhafter elektronischer Maskierung dann ggfs. auf den Leinwandrand oder die Kaschierung trifft, 'knickt' es. Lässt sich zumindest was diesen sehr gut sichtbaren Aspekt angeht durch etwas weiter aufziehen der Zoomoptik normalerweise unterdrücken.

Wenn Du sagst, dass die Leinwand Scope-Format hatte, aber in BW/Flat projiziert wurde, dann gibt es dort wie leider in vielen modernen Kinos keine variable Seitenkaschierung mehr, sondern die Bildränder werden eben sichtbar und die EInrichtung der Optik und elektronische Maskierung müssen sehr sorgfältig gemacht werden. Sollte keine Kaschierung vorhanden gewesen sein, dann dürfte wie von TomTomDigital beschrieben der Lensshift am Anschlag gewesen sein.

 

Zu den Schärfegeschichten kann ich wenig sagen. Wenn die optische Schärfe zu Beginn des Films stimmt, dann sollte sie auch am Ende stimmen. Wenn die Umstände in diesem Kino aber so sind wie bisher vermutet, dann ist es auch nicht unwahrscheinlich, dass es eine sehr ungleichmäßige Schärfe über die Leinwandhöhe gibt.

Allerdings muss man 'Schärfe' bei 3D Filmen schon sehr differenziert betrachten. Was für eine Brille hattest Du denn auf?

 

post-80353-0-08691000-1306148111_thumb.jpg

 

(ohne Worte)

 

- Carsten

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Erstmal danke für die Antworten.

 

 

Zu der Brille: Ich hatte eine Real 3D Polbrille auf.

 

Zum Format: Das Kino hatte einen Seitenkasch, gerade durch diesen wurden die "Knicke" erst so richtig offensichtlich.

 

Zum Projektionsfenster: Das Ding war ja mal Riesig, ich konnte den Digitalprojektor in seiner ganzen Pracht sowie den daneben stehenden 35mm Projektor sehen, inklusive allem was noch so drum herum war. Leider ist die Höhe jetzt im Nachhinein für mich schwer zu beurteilen da ich da nicht explizit drauf geachtet habe, aber der Projektor war schon ganz schön steil aufgestellt.

 

Beste Grüße

Chris

 

 

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Wenn die Knicke in den Seitenkasch liefen, dann ist entweder das Bildformat 'zu klein' eingestellt gewesen. Bei Seitenkaschierung kann man natürlich das Trapez auch durch ein entsprechend weiter aufgezogenes Bild in der Kaschierung verschwinden lassen. Die elektronische Maskierung braucht man streng genommen nur bei unkaschierten Leinwänden (oder einer schlechten Lichtdämpfung der Kaschierung). Idealerweise hat man natürlich selbst MIT Kaschierung zusätzlich die elektronische Maskierung aktiv und ordentlich eingestellt.

 

Als Erklärung mag dienen, dass derzeit in der Branche Goldgräberstimmung herrscht und nur eine Handvoll Kinodienstleister ein enormes Pensum an digitalen Neuinstallationen durchführen müssen - es gibt bedingt durch die Auslastung der Dienstleister monatelange Lieferfristen (genauer: Installationsfristen). Dabei werden oft auch externe Firmen/freie Mitarbeiter eingesetzt, die unter dem Zeitdruck nur das Nötigste an KnowHow aufweisen oder ihren Job nur sehr nachlässig machen.

Es ist nicht so, dass man sich als Kino die Projektionsanlage einfach selbst vom Hersteller anliefern lassen kann. Auch wenn die Dinger teilweise aussehen wie etwas groß geratene Präsentationsbeamer, ohne Installation durch einen etablierten Kinodienstleister oder ein entsprechendes Äquivalent geht da nix.

 

Abschreckendes Beispiel:

 

ab: http://www.filmvorfuehrer.de/topic/9556-digitaleinbau-%e2%80%a2-was-passiert-dabei-genau/page__view__findpost__p__127395

 

 

http://www.filmvorfuehrer.de/topic/11390-led-am-barco-bleibt-nach-wartung-blau/page__view__findpost__p__143012

 

 

- Carsten

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Die Schlümpfe sind im Seitenformat 1920, das Standartbild DCI ist aber 1980.

Dadurch sieht man dann die schräge Kante, da hier die Maskierung nicht greift.

In der Regel richten wir immer beide Formate ein, es steht ja auf der Festplatte, welches Format.

 

Also entweder falsches Bildformat gewählt oder es ist gar nicht eingerichtet...

 

Hintergrund ist zum einen, das die Filme schon für die BluRay Auswertung so konvertiert sind und man sich das fürs Kino gespart hat,

zum anderen wird bei 3 D Filmen meistens nicht die gesammte Bildbreite genutzt.

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