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Geschrieben

Hi Leute,

Weiß jemand, ob der Akku der Beaulieu R16 automatic ( Mittelabgriff, 2 Spannungen 3,6VfĂŒr Beli,  7.2 V fĂŒr Motoren ) mit den Ă€lteren R16-Versionen ( 7.2 V, getrennte Batterieversorgung des Gossen Belichtungsmessers) kompatibel ist?  Die Kamera lĂ€uft zwar,  aber die Nadel des Tachos zappelt ziemlich rum, bis sie sich auf die Markierung einpendelt. Ob das gut ist?

Soll ich mir lieber einen Akku ohne Mittelabgriff recellen lassen?

Vielen Dank und GrĂŒĂŸe

Andreas

Geschrieben

Der Mittelabgriff geht bei der Ă€lteren R16 ins Leere, d.h. er ist gar nicht angeschlossen. Die getrennte Batterie fĂŒr die Belichtungsmessung ist eher ein Vorteil, da nicht abhĂ€ngig von der Gesamtstromversorgung. Wenn Du  ein NetzgerĂ€t hast, dann ist der zentrale Pin im Handgriff der Pluspol, der am weitesten außen gelegene der Minuspol. Mit 7,2 V Gleichspannung kannst  Du prĂŒfen, wie sich die Tachometernadel verhĂ€lt. Sollte kein Unterschied sein.

Geschrieben

Alles klar, Danke, Jaquestati!

Die R16 ist einfach eine elegante Kamera, die wunderbar klein und trotzdem Spiegelreflex ist und perfekt in der Hand liegt. Die 16mm fĂŒr "immer-dabei" gewissermaßen. Macht großen Spaß.

Geschrieben

genau. Die französische Lady ist mit mir letzen Sommer in Brasilien durch dick und dĂŒnn gegangen, im Rucksack, und hat keine Macken gehabt. Sie ist meiner Meinung nach sehr robust gebaut, auch die langen, schweren Zooms bleiben stabil mit dem Body verbunden. Trotzdem im Vergleich zu Super 8 DEUTLICH schwerer! Da weiss man was man trĂ€gt; möchte gar nicht wissen, wie schweisstreibend dann die "richtigen" 16er sind.

 

Wo man aber, angesichts der historischen Technik, schon etwas aufpassen muss, sind nach meiner Erfahrung folgende Punkte. Aber es bereitet auch Freude, damit zurecht zu kommen:

1. die Kamera ist "eigentlich" eine Federwerkskamera mit nachtrĂ€glich dazu konstruiertem Elektroantrieb. Damit der Motor noch unter die Haube passte, ist er sehr klein dimensioniert, d.h. das Drehmoment ist eher Benzin als Diesel. Deshalb muss der Mechanismus stets sehr gut gewartet sein, am besten angesichts der Filmkosten von Björn Andersson gĂ€ngig machen lassen, besonders wenn die Kamera aus ebay ist. Dann laufen die Dinger sehr gut. Es gibt eben noch einen echten "Vertragskundendienst" fĂŒr diese Kameras, die so alt sind wie ich selber!

2. die Gangzahlen sind stufenlos ohne Rastung und die Filmempfindlichkeit muss getrennt entsprechend der Gangzahl eingestellt werden. Damit ist eine Änderung der Gangzahl wĂ€hrend der Szene nicht empfehlenswert (schnell mal Zeitlupe geht nicht). Die Laufgeschwindigkeit hat keine absolute Konstanz wie zB. eine 6008 oder 2016 Kamera mit moderner Motorregelung, und kann im Dauerlauf durch die Eigen-ErwĂ€rmung sogarleicht ansteigen. Es ist eben ein Oldtimer nach dem Stand der damaligen Technik.

3. die Reglomatik fĂŒr die automatische BlendennachfĂŒhrung ist deutlich langsamer als was man heute bei modernen Kameras gewohnt ist, v.a. das automatische Schliessen der Blende dauert. Auf keinen Fall filmen, wenn die Nadel noch nicht in der Mitte steht. Trotzdem entlastet die Reglomatik und der Scharfeinstellknopf den Kameramann im Einmann-Betrieb auf Reisen, wenn das Motiv nach ZĂŒcken des ext. Beli schon lĂ€ngst ĂŒber alle Berge wĂ€re...

Viel viel besser ist hier die Beaulieu 2016, die stellt die Blende quasi blitzartig korrekt ein!

4. die Reglomatik speist sich UNGEREGELT aus der  Hauptbatterie (7,2 V) und nutzt den Mittelabgriff als Mittelspannung fĂŒr den Blendenmotor. Das ergibt einen nicht zu vernachlĂ€ssigenden Blendenunterschied zwischen voll geladenem Akku und gerade noch brauchbarem Akku. FĂŒr mich bei den Filmkosten eher inakzeptabel, daher habe ich die Zellenzahl von 6 auf 8 erhöht und die Betriebsspannung mit einem symetrisch aufgebauten Spannungsregler exakt auf +/- 3,6 V konstant geregelt. Jetzt wird ĂŒber die ganze Entladekurve des Akkus die gleiche Blende gehalten. Das ist nicht aufwendig, da der Minimotor ohnehin mit ca. 400 mA auskommt. Braucht er mehr, ist die Mechanik verharzt.

Überhaupt muss die stufenlos einstellbare ASA-Vorwahl ganz exakt und penibel abgeglichen werden, das geht im Vergleich mit einer guten Kleinbildkamera. Dann aber arbeitet das System zuverlĂ€ssig und liefert richtig belichtete Filme.

5. Bei Alterskurzsichtigkeit braucht man zum Ablesen der einzelnen Skalen und Gravierungen fast schon eine Brille...

6. Die Dame ist ein "Handeinleger". Der Film muss richtig eingefĂ€delt werden, ĂŒber die Zahnrolle, Schlaufe zur BildbĂŒhne, mal Ziehen damit die Perforation einrastet, dann untere Schlaufe ĂŒber die Zahnrolle, einhĂ€ngen in die Aufwickelspule... altertĂŒmlich aber alles im Griff, dauert ein bisschen.

7. Leider keine Sektorenblendenverstellmöglichkeit. Sie filmt immer mit 1/60 s bei 24/25 fps. Zum Abblenden braucht man einen Fader oder ein Objektiv, das sich vollstĂ€ndig abblenden lĂ€sst, zB. das Schneider 1:2,0/18-90mm. Überblenden in der Kamera ist eher eine theoretische Laboranwendung.

 

Das ist toll an dieser Kamera:

1. Der Sucher ist absolut top! Es gibt bei der Fokussierung keinen Zweifel, wo der richtige SchĂ€rfepunkt sitzt. Das ist fĂŒr mich eines der wichtigsten Kriterien, warum ich diese französische Lady so liebe. Ich weiss schon bei der Aufnahme dass der Film exakt scharf fokussiert ist! Allein deswegen macht filmen mit dieser Kamera viel viel Spass! FĂŒr mich das Killerkriterium.

Allerdings könnte bei flalsch gelagerten Kameras (immer im feuchten Keller...) der Sucher auch defekt sein, wegen einem blind gewordenen Prisma. Dann muss das Prisma getauscht werden, damit der Sucher ein scharfes, kontrastreiches Bild liefert. Ein defektes Prisma hat aber keine Auswirkungen auf die Belichtung des Films, die geht ohne was dazwischen.

2. Der Bildstand lĂ€sst zumindest fĂŒr mich keine WĂŒnsche offen, obwohl die Greiferkonstruktion eher simpel ist.

3. Minimalster Energieverbrauch! mit modernen Eneloop Zellen lÀuft sie ewig und 3 Tage!

4. Das Angenieux 12-120 ist rattenscharf und kontrastreich, passt optimal fĂŒr diese Kamera, auch bezĂŒglich Gewicht und Gesamthandling.

5. Das Design ist "der Hammer" und an Ästhetik nicht zu ĂŒberbieten. Auch das zĂ€hlt und inspiriert, zumindest fĂŒr mich. Ich halte die Kamera zudem fĂŒr solide und robust konstruiert.

Geschrieben

Danke fĂŒr diese detaillierten und hilfreichen Hinweise .

Ich hatte das GlĂŒck, meine R16 ĂŒber Kleinanzeigen in sehr gutem Zustand mit einem ganzen Koffer voll Zubehör und zwei Zooms fĂŒr einen sehr moderaten Preis zu ergattern.Die HĂŒbsche ist jetzt trotzdem auf dem Weg zu Björn Andersson, vor allem wegen einer verölten Mattscheibe. Und ich stimme zu: Das Spiegelreflexsystem ohne lichtschluckendes Prisma vor dem Film ist eines der ganz großen Argumente fĂŒr die Beaulieu. 

Die Belichtung stelle ich in der Regel mit einem externen Beli ein. Vor jedem Projekt eiche ich den kamerainternen Messer mittels Graukarte auf den Sekonic und benutze die Automatic nur, wennŽs ganz schnell gehen muss. 

Ich finde, daß sich die Kamera beim Drehen aus der Hand einfach angenehm anfĂŒhlt - und dazu wirklich wunderbar aussieht.

Die Automatik-Tuben, die eigentlich jedem Ultraweitwinkel im Weg sind, habe ich ausgetrickst mit der Kombination eines kleinen 10er Zeiss- Tevidon mit einem 4.5er Weitwinkelvorsatz, der milimetergenau zwischen die Tuben passt. Die BildqualitĂ€t ist ĂŒberraschend gut.

Ein Magazin habe ich nicht dafĂŒr, ĂŒberlege mir, noch eins anzuschaffen. Es scheint mir ja nicht wirklich Zeit zu sparen, mal von der höheren Materialmenge abgesehen, also nicht wie die Magazine meiner professionellen Eclair, die man vorlĂ€dt und dann einfach aufsetzt. Aber das ist eben der Preis fĂŒr die Kompaktheit, die bei der Beaulieu wirklich toll ist. Selbst mit dem 120er Angenieux passt die R16 noch in eine kleineren Phototasche.

Bei der Kamera war auch ein Pilottongenerator, der sie mit 25b/S taktet. Wie konstant hÀlt so ein Teil eigentlich die Filmgeschwindigkeit ? Könnte man den auch quasi als Quarzersatz nutzen, um die Schwankungen der Laufgeschwindigkeit auszugleichen?

Geschrieben

Die Tevidone sind erstklassig, allerdings neigt das 10mm -Objektiv zu Streulicht (auch mit Blende), wenn Himmelspartien bei sonst dunkleren Motiven mit ins Bild kommen. Welchen WW-Vorsatz verwendest Du?

BezĂŒgl. des Pilottongenrators glaube ich, dass er zum Quartzersatz nicht geeignet ist, da muss dann schon eine 2016 ran...

  • 4 Wochen spĂ€ter...
Geschrieben

Die R16 Automatic kam von Björn Andersson zurĂŒck. Sie schnurrt wunderbar.

Vor allem sieht man jetzt wie groß, hell und brillant der Sucher mit einer gereinigten Mattscheibe ist -  eine pure Freude damit zu arbeiten!

Ich kann nur sagen: auch bei Kameras, die noch ganz gut funktionieren - eine Generalrevision bei Björn ist jeden Cent wert!

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