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Siemens 2000


Karl K

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Hallo, ich habe eine Frage bezüglich des Siemens 2000. Bei meinem Projektor tritt das Problem auf, dass wenn ein Lichttonfilm abgespielt wird, ein kratzendes Geräusch zu hören ist.

Es liegt wohl nicht an den Einstellknöpfen für die Lautstärke etc.; diese erzeugen beim Hin- und Herbewegen kein Kratzgeräusch im Lautsprecher, sofern der Projektor noch nicht zum Laufen angestellt worden ist. Erst wenn das der Fall ist hört man das störende Kratzgeräusch. Woran kann das liegen, und gibt es eine Möglichkeit das zu reparieren? 

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Hmmm.

Ich habe schon mehrere S2000 repariert:

Ich hatte einmal den Fall, dass der Verstärker einwandfrei arbeitete, allerdings der Ton innerhab von 3 Minuten immer leiser wurde, sobald man den Projektor startete.

Kratzgeräusche deuten auch drauf hin:

Hast Du alle Kondensatoren UND Entstörglieder/Filter, die oben auf dem Motor des Projektors draufmontiert sind, schon ausgetauscht?

Du musst den Motor dazu demontieren. Vorsicht auf den Fliehkraftregler, dass die Blattfedern nicht abreissen.

Diese Kondensatoren gehören grundsätzlich IMMER und ALLE getauscht, da sie fast garantiert immer irgendwann oder sofort Probleme machen.

Vorsicht: Das Chassis des Motors ist gegenüber dem Gehäuse des S2000 Projektors isoliert, da es Netzspannung führen kann, je nach dem, wie herum der Stecker in die Steckdose gesteckt wird.

 

Die Kondensatoren, die im Untersatz-Röhrenverstärer verbaut sind, sind von der langlebigen Sorte. Die würde ich nur im Bedarfsfall z.B. bei Reparaturen tauschen.

Wenn der Ton zu dumpf ist, liegts meistens an Verschmutzung der Spaltoptik, oder noch häufiger an einer verbrauchten Photozelle. Diese wäre dann ggf. durch eine Solarzelle zu ersetzen. Nicht vergessen: Wird eine Photozelle durch eine Solarzelle getauscht, muss im Untersatzverstärker der Wiederstand am Photozelleneingang, welcher die Saugspannung für die alte Zelle liefert, abgelötet werden, da ansonsten die neue Solarzelle zerstört wird.

Defekte Röhrenuntersatzverstärker sind selten beim S2000.

Bei der Transistorversion siehts allerdings wieder etwas anders aus.

 

Bearbeitet von Dent-Jo (Änderungen anzeigen)
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Hallo, herzlichen Dank für die kompetente Antwort. Ich hatte schon vermutet, dass es an den Kondensatoren liegen könnte. Ausgetauscht habe ich aber noch gar nichts.

Die Kontaktkohle kommt wohl nicht in Frage?

Der Röhrenverstärker kratzt nicht - erst wenn der Projektor läuft, gibt es das Kratzen.

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Nein,

das hatte ich noch nie, dass die Kohlen schadhaft waren.

Das Knistern im Verstärker wird durch die Störungen (Funkenflug) am Fliehkraftschalter, der für die Motorregelung verantwortlich ist, verursacht. Für die Entstörung sind diese Kondensatoren verantwortlich. Wenn Du diese alle durch gleiche Werte tauschst (die Entstörglieder, falls vorhanden, kann man mit einzelnen Kondensatoren etc. aufbauen, wie es auf diesen aufgedruckt ist), sollte das Problem behoben sein.

Der Siemens Motor ist eigentlich sehr robust. Zerstören kann man ihn eigentlich nur durch unsachgemäßen Umgang, oder eben, wenn die Kondensatoren durch sind und der Fliehkraftregelkontakt außer Funktion ist, durch überhöhte Geschwindigkeit. Dann reißen die Blattfedern vom Fliehkraftregeler ab. Hab ich nur bei einem Modell bisher gesehen. Der Aufbau der Entstörkondensatoren unterscheidet sich von Gerät zu Gerät oft auch sehr stark, da hier häufig viel verändert wurde von Serie zu Serie.

Bearbeitet von Dent-Jo (Änderungen anzeigen)
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Hallo, ja das zeigt, dass Dent-Jo mit seiner Einschätzung wohl richtig liegt. Ich habe den Motor inzwischen ausgebaut, was überaus kompliziert ist; und selbst dann ist es fast unmöglich an alle Kondensatoren ranzukommen. Die so funktionale Kompaktheit des Projektors hat halt seinen Preis.

Den großen Kondensator habe ich gemessen, und er zeigte im angeschlossenen Zustand an, dass er wohl kaputt ist. Da ich noch einen solchen als Ersatzteil hatte, der im nicht angeschlossenen Zustand funktionstüchtig ist, habe ich diesen ausgetauscht. Zu meiner Überraschung zeigte er im angeschlossenen Zustand auch keine Funktionstüchtigkeit an (mit Multimeter gemessen) und der ausgebaute vermutlich defekte Kondensator zeigte nach dem Ausbau, unangeschlossen auf einmal eine Funktionstüchtigkeit an. 

Da bin ich mit meinen sehr begrenzten elektrischen Kenntnissen ziemlich überfordert.

 

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Du kannst Kondensatoren NICHT mit einem normalen Multimeter im Ohmbereich wirklich messen. Das zeigt Dir lediglich an, ob er einen Kurzschluss hat, oder nicht. Nicht jedoch, ob die auf dem Kondensator aufgedruckte Kapazität auch passt. Da gibts Abeichungen... Z.B. was ich in meiner Reparaturpraxis oft finde, wenn ich alte Cs beim Auswechseln in historischen Geräten nachmesse: Aufgedruckt 5µF, gemessen: 20pF. Oder aufgedruckt 10n, gemessen 1µF, hier also ein Faktor 100 dazwischen. Das funktioniert bei Entstör-Cs erst Recht auch nicht mit solchen Wertabweichungen!

Du bräuchtest ein Kapazitätsmessgerät. Das wäre aber für die paar Cs im Siemens2000 zu viel des Guten. Tausche sie ALLE gegen NEUE aus, erhältlich z.B. bei Pollin. Nicht gegen irgendwelche alten, von denen auch keiner weiß, ob die noch gehen. Nachmessen und die belassen, die im Moment noch gut sind, ist keine wirkliche Option: Die gehen dann als nächstes hops. Deswegen alles raus und neu.

 

Bearbeitet von Dent-Jo (Änderungen anzeigen)
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Ach ja und bei der Kapazitätsmessung mit einem entsprechendem Messgerät ist zu empfehlen (falls Du eines hast, wovon ich nicht ausgehe): Kondensator ablöten, mindestens eine Seite, entladen durch kurzschließen, dann erst messen. Aber wie gesagt: tausch sie alle. Messung ist überflüssig. Verwende neue.

Für die kleineren Werte nimmst du die MKPs von WIMA am besten, sind so rote, Spannungsfestigkeit 400V oder höher. Falls ein Elko (Elektrolytkondensator) oder ähnliches noch mit dabei ist (Becherform, Becher aus Alu), auf gleichen Wert und mindestens gleiche Spannungsangabe achten. Spannung auf dem neuen, darf auch beliebig höher sein, aber die µF müssen passen. Dabei ist auch noch zu beachten, dass früher die Wertereihe anders war, als heute. Früher stand z.B. 0,05µF drauf. Gibts heute so nicht mehr. Musst Du 0,047µF nehmen. Siehe dazu z.B. hier:

https://www.electronicdeveloper.de/AllEReihen.aspx

 

Da Du schreibst, dass Dein Elektronikwissen sehr begrenzt ist; Lötkolben und der Umgang damit sollte Dir ein Begriff sein.

Zur Verlängerung der Anschlussbeine der Cs ggf Schaltdraht geeigneter Dicke und zur Isolierung ggf, Schrumpfschlauch verwenden.

Bei Pollin gabs auch mal sog. Lötstege, die oftmals eine Hilfe sind, wenn man Kontakte braucht, wo man was anlöten will, damit es nicht alles kreuz und quer rumwackelt und rumfliegt.

 

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