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Geschrieben

Hallo,
ich habe folgende Fragen:
1) zufällig habe ich gesehen, dass 2 meiner D-(Mount)-Objektive(ganz normale Yvar-Kern),
die Gravur „B8" auf der Auflage aufweisen - also die Bezeichnung für das entspr. Bolex Kameramodell. Alle
anderen D-Objektive tragen keinerlei Bezeichnung dieser Art. Ist das evtl. nur ein Indiz für einen
Herstellungszeitraum oder hat es andere Gründe? Ich kann mir nicht vorstellen das das etwas mit
Auflagemaßen zu tun haben sollte. Ich gehe eigentlich davon aus, das dies bei allen D-Mount Objektiven
für alle B-und H8-Modelle gleich ist - oder irre ich mich da gewaltig???

 

2) Ich habe neulich ein Youtube-Video eines Amerikaners gesehen, der sich halb belustigt/halb bitterernst
mit Helm, Gesichtsschutz, abgestepptem Overall, dicken Lederhandschuhen und einer dicken Lederschürze einer
ausgebauten Bolex-Aufzugsfeder bzw. dem geschlossenen Gehäuse näherte!
Fakt ist: Vor jedem Hantieren sollte die Feder auf jeden Fall entspannt sein - egal, ob die „Große oder „Kleine".
Ich hatte das Gehäuse auch schon mehrmals in der Hand - wußte aber nie, wie es zu öffnen ist - besser so?
Interessieren würde es mich brennend!

Die Fragen dazu: Muß die Feder überhaupt gewartet werden, wenn sie nicht gerade 30 Jahre im feuchten Keller gelegen hat?
Könnte sie „geschmeidiger" werden, der Ablauf ruhiger? Lohnt sich das - UND - wie gefährlich ist das tatsächlich? Reichen nicht auch
ein paar Tröpfchen Öl von außen durch die minimal sichtbaren Spalten?

Geschrieben (bearbeitet)

Wenn Du Pech hast, trifft die scharfkantige Feder Deine Halsschlagader und dann kannst Du nur noch hoffen, dass der Rettungsdienst gerade verfügbar ist, denn dieser soll bereits in bestimmten Gebieten und je nach Auslastung und Personal statt der 10 Minuten erst nach 30 Minuten oder wesentlich später nach Absetzen des Notrufes eintreffen. Auch in der Landeshauptstadt Berlin ist es schon vorgekommen, dass der Rettungsdienst viel zu spät kam. 
Übrigens befindet sich die Feder auch im entspannten Zustand immernoch auf engstem Raum und steht demnach m. W. immernoch unter mechanischer Spannung!

Bearbeitet von preston sturges
Polemisierenden Inhalt entfernt (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Bitte, Leute, schreibt nicht einfach drauflos, wenn ihr keinen Dunst von der Sache habt. Scharfkantig sind vergleichsweise die neuen Federn, welche ich vor einem Jahr habe machen lassen als Ersatz für gebrochene in jüngeren Paillard-Bolex-H-16-Modellen. Alle originalen, die ich antreffe, sei es in französischen oder anderen europäischen, sei es in amerikanischen Geräten, haben verrundete Ränder.

 

Öl durch Spalten eingeben ist keine gute Idee. Filmkamera-Triebfedern sind zumeist mit Graphit geschmiert, nur wenige wurden mit einer Fettpackung eingesetzt. Öl zusammen mit Graphit ergibt eine klebrige Sache, die nichts hilft.

 

Die Federbüchse der Paillard-Bolex-B/C/D/K/P/S ist verstemmt, die kann man ohne zerstörerische Arbeit nicht öffnen. Die Federhäuser der H-Kameras weisen einen mit drei Schrauben befestigten Deckel auf, den man relativ leicht abnehmen kann. Im Allgemeinen ist der Deckel mit Mastix abgedichtet, damit das Graphit nicht herausrieselt.

 

Ich kann eine H-Feder mit einem Paar Handschuhen herausnehmen und einsetzen. Eleganter geht’s mit einem Federwindapparat oder sonst einer geeigneten Vorrichtung. Auf meiner Tischdrehbank kann ich mit eigens hergestelltem Zubehör eine Feder zusammenziehen, sie in einer speziellen Hülse auffangen und von dieser in eine Federbüchse schieben. Damit ist es aber noch nicht getan, denn zwischen dem äußeren Ende und der ersten Windung muß ein Ankerblech eingesteckt werden, das ein Abrutschen der Feder von der Kralle am Federhaus verhindert. Bei den älteren Modellen gibt es noch einen Kopfbolzen. Auch der Haken am Federkern wurde durch die Jahre verändert, verschlechtert, wie ich finde. Der schwächste Punkt ist jedoch die Wärmebehandlung der Enden. Auch die von mir bestellten Federn sind nicht hart von einem Ende bis zum anderen. Das werde ich bei einer nächsten Charge besser machen zusammen mit weiteren Eigenschaften, die gute Federn von schlechten unterscheiden.

 

Die besten Federn finden sich in den Kameras von Bell & Howell. Dort ist zehn Mal so viel geistige Energie eingearbeitet als bei allen anderen Kameratriebfedern. B. & H. hatte Patente allein auf Federn. Dies äußert sich so, daß eine Eyemo-Feder nach weniger als einer einzigen Umdrehung des Aufzugschlüssels von entspannt zu gespannt den Mechanismus antreibt (selbstverständlich nicht lange). Eine Paillard-Bolex-H-Feder benötigt mindestens drei Umdrehungen Vorspannung, damit sich etwas bewegt. Der Regler ist nicht schuld daran (außer in einem ungepflegten Mechanismus).

 

Das war eine kleine Lektion zu einem Thema, über das man sich unterhalten darf, sofern man seinen eigenen Sinnen mehr vertraut als dem Quatsch, den es zwischen Hawaii und den Philippinen gibt, über die größere Strecke, wohlgemerkt.

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Geschrieben

Das Auflagemaß der L 8 ist kürzer als das der B/C/D 8. Mittels Adapters LUGOM können jüngere Objektive auf einer L 8 verwendet werden, L-8-Objektive jedoch nicht auf jüngeren Kameras. Es ist das gleiche Spiel wie mit den Objektiven zum Bell & Howell Filmo 8 Turret und zum Modell G. B. 605. Dort sind aber auch die Gewinde verschieden. Die ersten Filmo 8 hatten eine Bajonettbefestigung.

Geschrieben

Hallo,
besten dank zunächst für die vielen Hinweise.
Von den Triebfedern werde ich wohl auch in Zukunft die Finger lassen.
Das Thema „Auflagemaß" interessiert mich aber weiterhin.
Ich besitze kein „L"-Modell, möchte aber vermeiden, dass sich
ein entsprechendes Objektiv unwissentlich in meine Sammlung verirrt. Ist es zu erkennen?
Evtl. an Gravur, Seriennummer o. ä.? Oder schon auf den ersten Blick?
Die Bolex Collector-Seite gibt mir da keine Auskunft.
Zum Bolex-Collector noch folgende Verständnisfragen:
- „fast" oder „very fast" Lens? - schnelle Linse?

-  „Visifocus" ?

Geschrieben

Das einfachste und sichere Erkennungsmerkmal ist die Gravur. Ansonsten wissen wir, welche Objektive für die L 8 geliefert wurden, nämlich fünf,

  1. das ursprünglich unvergütete YVAR 12,5 mm, f/2.8, als Fixfokus oder in Einstellfassung (nachbestellte solche Objektive können vergütet sein),
  2. das SWITAR 12,5 mm, f/1.5,
  3. ein GENEVAR 12,5 mm, f/1.9,
  4. das YVAR 25 mm, f/2.5,
  5. und das YVAR 36 mm, f/2.8.

Technisch: Das Auflagemaß der L 8 beträgt 0.307" (25,4 mm × 0,307 = gerundet 7,8 mm), das D-Fassung-Auflagemaß ist 0.484" oder 12,2936 mm). Ein nützliches Zubehör für die entsprechende Prüfung ist eine Lupe von Dallmeyer, London, die man bei ebay machmal findet. Sonst kann ich das für 25 Franken einschließlich Beurteilung des Gesamtzustands machen.

 

Visifocus war eine patentierte Schärfentiefeanzeige bei Kern-Paillard-Objektiven.

 

Ja, mit fast werden im Englischen lichtstarke Optiken bezeichnet. Das stammt aus der frühen Photographie, wo die Belichtungszeit mit weiter geöffneten Objektiven verkürzt werden konnte. Jede Blendenstufe mehr Öffnung ermöglicht Halbierung der Belichtungszeit.

 

Ich möchte raten, ganz von Filmmechanismen die Finger zu lassen. Eben wieder ist eine ältere H-16 Reflex eingetroffen, an der offensichtlich geschraubt worden ist. Nun ist sie unbrauchbar. Nach einer Generalüberholung sollte ich sie wieder einsatzfähig haben, die Kundschaft ist am Überlegen. Ich weiß ja nicht, welches Geld für die Anschaffung ausgegeben wurde und was mit der Kamera noch aufgenommen werden soll. Es ist dabei noch nicht ein Mal klar, ob das Innere vollständig ist. Der summarische Zähler bewegt sich zum Beispiel nicht, was das vermuten läßt.

 

Welche Kamera ist denn vorhanden?

Geschrieben

Ich fasse zusammen:
- ist eine Gravur vorhanden, dann ist sie eindeutig
- ist keine vorhanden, gleiche ich die Objektivdaten
mit Listen/Daten ab die:
- ich im Kopf habe
- auf meinem Pc/im Internet habe
- mir nette, hilfsbereite und
k o m p e t e n t e Leute
geschickt haben.

Eine Lupe von Dallmeyer habe ich im Netz gefunden - wenn es
denn diese ist(Camley Photographics/UK). Der Einsatz ist mir noch schleierhaft.
Link:
https://www.camleyphotographic.com/shop/dallmeyer-magnifier-loupe-large-format-glass-focussing-graded-exc-2729/

Danke für die engl. Vokabeln - plötzlich macht vieles Sinn und spart Zeit.

Wo ich enttäuschen muß: Ich kann nicht die Finger vom Filmmechanismus lassen.
H16 und H8 sind außen vor( bestze je 2, „laufen"). Aber alle „Kleinen"(alle gängigen Modelle, z.Zt. 10 Stück) sind irgendwann „dran".
Bis auf die „L". Da interessiert mich nur der spezielle Objektiv-Anschluss - einfach um Bescheid zu wissen.
Vieles habe ich tatsächlich für ganz kleines Geld gekauft, um z.B. günstig an Objektive zu gelangen.
Wahrscheinlich habe ich auch viel Glück gehabt. Bisher war nur verschwindend wenig in einem
völlig desolaten Zustand.
Erstaunlich ist, wie in Zeiten von YouTube & Co. Leute etwas als defekt deklarieren, was nur das Umlegen
eines Hebelchens bedarf, um es wieder in Gang zu bringen.

Geschrieben

Nein, diese Lupe ist es nicht. Es muß irgendwie D Mount notiert sein, ich kann im Moment nicht sagen, wie Dallmeyer die Dinger bezeichnet hat. Es ist im Grunde die kleinstmögliche CAMERA OBSCURA, bestehend aus einer Hülse mit dem D-Fassung-Innengewinde, im Abstand von 12,29 mm die Oberfläche einer Mattscheibe und dahinter eine aufs Auge einstellbare Lupe.

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