Hallo Simon,
Das ist spannend. An die eventuelle Relevanz von Kopierlicht und Schichtposition/dicke habe ich auch noch nie gedacht.
Dein obiger Satz enthält aber eine ganz andere, m.E. viel relevantere Wahrheit: Die Informationsdichte, die in rasterlosen (analogen) Aufnahmemedien, die hochredundant vorliegen (Filmszene) -- sie wird enorm unterschätzt. Hier steckt ein ungeheures Potenzial, die Super-Resolution-Technologien zu deren Behuf stehen ja noch ganz am Anfang.
Um es andersrum zu erklären: Digitale Bewegtbildverfahren zeichnen sich durch grundsätzlich zwei Eigenheiten aus:
Sie folgen festen Rastern (Bei Pixelraster und Farbtiefe)
Sie komprimieren ihren Datenstrom durch Entfernung redundanter Informationen
Echter Film ist hier exakt konträr:
Er kennt kein festes Raster. Kornstrukturen sind chaotisch und in jedem Einzelbild anders verteilt. Die Schwärzung einer Stelle einer Stelle kann einen beliebigen Zwischenwert zwischen Dmin und Dmax annehmen
Bildinformationen liegen hochredundant vor. Eine fünf Sekunden dauernde Szene besteht aus 120 Einzelbildern, die sich zum Großteil extrem gleichen.
Und genau hier ist anzusetzen. Die Zeitachse ist das Geheimnis der Informationsdichte des Films. Ein einzelnes Digitalbild mag höher auflösen als ein einzelnes Filmbild, die Summe von n Filmbildern kann das digitale Einzelbild aber locker schlagen.
Projiziert kann unser Hirn sie auswerten, die Informationen "zwischen den Bildern" – oder, besser gesagt, es kann von der Informationsredundanz und der Wertebeliebigkeit beim Schaffen des Eindrucks mühelos profitieren.
Genau deshalb sieht projizierter S8-Film so ungleich besser aus als ein noch so hoch auflösend abfotografiertes Einzelbild.
Ich beschäftige mich auch beruflich damit, diesen Effekt (nennen wir ihn nicht ganz korrekt "Super-Resolution") zur erweiterten digitalen Informationsgewinnung zu nutzen. Das ganze ist ungeheuer spannend, vor allem mit echtem Film als Basis! Die meisten Anwender beschränken sich leider auf digitale Vorlagen, was bezüglich der Bildinformation nur einen Bruchteil des Potenzials bietet, welches man (hier) mit analogem Film erreichen kann.
Beispiel In Bildern:
a) b) c)
a) ist Ausschnitt aus einem Einzelbild aus einem Film. b) kann man daraus hochrechnen. Hat man aber auch nur 5 Versionen von a) aus 5 Filmbildern, kann man daraus c) errechnen.
Aber ich glaube, wir schweifen ab. :)