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cinerama

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Beiträge erstellt von cinerama

  1.  

    vor 1 Stunde schrieb Lichtspieler:

    Scheuklappenverengung des Begriffes Kapitalismus auf Leibeigenschaft und (...)

     

    ?

    Leibeigenschaft ist Feudalismus.

    Schweitzer kenne ich auch, hat viel Orgel gespielt.

     

    *

     

    https://www.jstor.org/stable/23732125 (Diss. Kulturrev.)

     

    vor 7 Stunden schrieb TK-Chris:

    @cinerama die XYZ sucht dringend Agitatoren und Kameraden (...)

     

    Heißen die dort "Kameraden"?

     

    *

     

    Irgendwann hatte ich mir ein Politikwissenschaftsstudium spät zugemutet: Das Spektrum zumindest der Bundesrepublik kennt man nun doppelt.

    (Seit Corona neuerdings kennt ja schon einer den anderen nicht mehr...)

     

    Ist lieb gemeint: aber wenn da Rat kommt, "geh' mal dahin" (früher: "rüber, über die Mauer!"), dann bewege ich mich noch lange nicht.

    All zu feste Standpunkte sind auch nicht im Sinne der "Frankfurter Schule/Kritischen Theorie"!

    (Darf ich hier keine Smileys zum Regenbogensender arte vergeben? Herr Moderator, bittschön!)

     

    - Hat mich mal wieder gefreut, goodbye -

  2. Skurril produzierte Filmschätze des Senders arte als grotesker Kulissen-Zauber für Zweitklässler? Auf dem Niveau von "Die Hexe und der Giftzwerg" ist das so gut wie ohne jeglichen politischen Nährwert:

     

     

    Dokumentarisch aufwendiger ist ZDF Info:

     

     

    Der differenzierteste Blick auf Jiang Quing stammt aus der "Emma" von 1981: 


    In ihrer Kindheit lernt Jiang Qing zwei Arten von Unterdrückung kennen: einmal die der Frau durch den Mann, dann die der Bauern durch die Reichen, veranschaulicht durch die abgehackten Köpfe, die die Feudalherren der Umgebung als Warnung für ihre anderen Sklaven an den Mauern der Stadt aufhängen lassen.
    Bis zu dem Gesetz von 1950 können Frauen verkauft werden, und der Vater hätte sein weibliches Neugeborenes wie ein Katzenjunges erwürgen können, ohne dass Gesetz oder Sitte es ihm verboten hätten
    .

     

    zit. aus:

    https://www.emma.de/artikel/china-die-mao-witwe-263777

     

    Jiang Quings Modellopern:

    https://digitalscholarship.unlv.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1169&context=rtds

     

    "Das rote Frauenbataillon" (1961, 1970) - Filmschätze, welche "arte" garantiert nicht zeigt (noch Anfang der 70er Jahre wurde das bei uns in Westberlin an jedem

     Wochenende gezeigt in den Kommunen [eine sehr glückliche Zeit, sozusagen autonomes kommunales Kino gewesen.

    Aber: Es kommt wieder. Denn die jetzigen Generationen sind in einigen Dingen die Enkel der 68er - von "Attac" bis "Fridays for Future" - ich hoffe, auch die künftig besetzten Kinos):

     

     

     

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  3. Spoiler

     

     

    Entspricht dem Dialektischen Materialismus.

     

    Es gibt außerdem Ausarbeitungen von Lenin zur innerparteilichen Demokratie der KPdSU und zum kollektiven Führungsstil (noch unter Stalin tlws. übernommen: wäre aber für die Unterhaltungssendungen der Öffentlich-Rechtlichen nicht quotentauglich)

     

    Mao Tse-Tung:

    In einer Bevölkerung als Revolutionsführer die Mehrheit hinter sich zu versammeln, die 1949 zu 70% aus mittel- und besitzlosen Bauern, Wanderarbeitern und Tagelöhnern bestand, also das ärmste Land der Erde als Ergebnis seiner Vorgeschichte abgab und vom Kolonialismus und zuletzt von japanischen Faschismus malträtiert war - ist strategisch beachtlich.

    Philosophisch und sozialpolitisch eine erdgeschichtliche Sternstunde,  die Durchführung der Bodenreform, der Gleichberechtigung der Frau, der Zurückdrängung des Konfuzianismus, der Abschaffung des Feudalismus, der Kollektivierung der Landwirtschaft, der Einführung von Fünfjahresplänen, der Initiative "100 Blumen" vorangebracht zu haben und dabei die Notwendigkeit einer Kulturrevolution vorauszusehen.

     

    Wie in Russland wurde das Land von den Westmächten bedroht/boykottiert/umzingelt und im Inneren von Angehörigen der früheren herrschenden Klasse mit Bürgerkrieg überzogen.

    1976 siegte die Kapitalistenklasse unter Deng Xiao Ping in Peking, in Moskau 1953/56 der Revisionismus und 1991 unter Jelzin (vom Westen infiltrierte) neue Oligarchen in Moskau: dies lässt einen schaudern und zittern.

     

    Zivilisatorische und soziale Erkenntnisse wurden dabei unter dem Deckmantel der Globalisierung um 100 Jahre zurückgedreht, in den letzten Jahren sogar die Rückkehr von Wildwest (Rechtspopulisten) oder des geistigen Mittelalters (Talkshows und Regierungserklärungen) kultiviert, und das in hochindustrialisierten Industriestaaten des Westens. 

     

    [Wer sich für Film interessiert, kann Dasselbe z.B. beim aktuellen Geschehen des "70 mm Films" beobachten: eine "Konterrevolution des Trübsals" und der völligen Diskreditierung sämtlicher errungener Ansätze, begleitet von einer verdrehten Marketingkampagne.]

     

    Stefan Engel beschreibt kenntnisreich das Ausmaß an Diffamierung und Verleumdung:

     

    Marxisten-Leninisten und aufrichtige fortschrittliche Menschen in aller Welt verfolgten die Kulturrevolution und die Erfolge beim sozialistischen Aufbau in der Volksrepublik China als ein hoffnungsvolles und zukunftsträchtiges Projekt, als Beispiel des Kampfs um eine von Ausbeutung und Unterdrückung befreite Gesellschaft. Zahlreiche Reise- und Erlebnisberichte auch bürgerlicher Kräfte über China seit 1966 bis in die 1970er-Jahre würdigten die erstaunlichen Fortschritte, darunter Werke von Rewi Alley, Gregorio Bermann, Charles Bettelheim, Giovanni Blumer, Claudie Broyelle, Jack Chen, Richard Correll, Elisabeth Croll, Joris Ivens, Gun Kessle, Peter Kuntze, Peter Mauger, Alberto Moravia, Jan Myrdal, Edgar Snow, Holger Strohm und anderen. Nur wer auf dem Standpunkt des modernen Revisionismus und der Verteidigung der Restauration des Kapitalismus steht, kann sich der negativen Propaganda der modernen Revisionisten und Antikommunisten anschließen. Nicht zufällig sind die positiven Berichte über das China Mao Zedongs und die Kulturrevolution seit der Restauration des Kapitalismus in China in der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre komplett aus den bürgerlichen Massenmedien wegzensiert und durch wüste Verleumdungen ersetzt worden. Das hat seine Wirkung auf die Massen nicht verfehlt. Die internationale marxistisch-leninistische und Arbeiterbewegung muss die Errungenschaften der Großen Proletarischen Kulturrevolution entschieden verteidigen und ihnen zu neuem Ansehen verhelfen. (zit. aus Engel, Stefan: "Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Anti-Kommunismus", S. 207 f., Verlag Neuer Weg 2021)

     

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    • Face with tears of joy 1
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  4. Hast du hier schon einmal vorgetragen vor drei Jahren mit Bezugnahme auf eine angehende Sinologin in der FAZ.

    Es gibt weitere Verbrechen und Opfer bei historischen Umbrüchen (Französische Revolution: Grundlage westlicher Demokratiemodelle, amerikanische Weltordnung nach 1919 mit Aufrüstung Hitlers, später Indochinas oder Nahost: die Toten sind stets zu zählen.).

     

    Früherer Wehrmachtsleutnant und späterer NATO-Falke ist Mao einmal begegnet:

     

    https://www.morgenpost.de/printarchiv/politik/article109207265/Helmut-Schmidt-Mao-hat-die-Toten-nicht-gewollt.html

     

    *

     

    https://www.welt.de/geschichte/article204151854/Kannibalismus-in-China-Menschenfleisch-billiger-als-Hundefleisch.html

     

    Die kommenden Umbrüche verlaufen nach ihren Gesetzmäßigkeiten, Wiederholungen von 1917 oder 1958 sind nicht übertragbar aufgrund anderer Klassenkonfrontationen.

    Hoffentlich nicht noch schlimmere Opferzahlen. Revolutionen lassen sich nun einmal nicht aufhalten.

    • Face with tears of joy 1
  5. vor 10 Stunden schrieb Lichtspieler:

    (...)

     

    Erstaunlich ist es schon, daß Mao innerhalb seiner Putschistengruppe die Führung übernehmen konnte, denn was zuerst auffällt ist seine Stimme eines kränklichen Wiener Sängerknaben. Erich Honecker scheint das aber sehr attraktiv gefunden zu haben, denn bei einem bedeutungsvoll langgezogenen Wort klang Mao's Stimme schon genau so brüchig, wie Jahrzehnte später die von Erich Honecker.

     

    (...)

     

    Wirklich?

     

     

    West-Maoisten wurden unter der Ägide Honeckers an der Transitgrenze bei DDR- und Verwandten-Besuchen mit Leibesvisitation in Separés geführt, denn sie kritisierten den Revisionismus seit 1953 (erst in den letzten Wochen seines Lebens erkannte Erich Honecker Mao Zedong als großen sozialistischen Staatsmann an, zusammen mit dem lange Zeit in der DDR tabuisierten Stalin).

     

    Mao war nach Auffassung von fast zwei Milliarden Menschen kein Putschist, sondern einer der größten, gebildetsten Revolutionäre der Geschichte: ein Licht in dunkler Nacht gegen Feudalismus, Imperialismus, Kapitalismus, Kolonialismus, Faschismus, Analphabetismus, gegen die Unterdrückung der Frau, aber auch gegen Aberglaube und Klassenteilung.

     

     

    • Face with tears of joy 1
  6. vor 7 Stunden schrieb preston sturges:

    (2OO1: Odyssee im Weltraum) (...)

    Spezialeffekte: Stanley Kubrick, Douglas Trumbull

     

    Hierin ist der heutige Kenntnisstand ein wenig objektiver (ich finde es selber gut, dass man heute auch auf andere geniale Mitarbeiter verweist, nicht nur Preise für Filmstars zitiert):

     

    Stanley Kubrick did not deserve the only Oscar he ever won, the prize for best visual effects he received in 1969 for 2001: A Space Odyssey, according to Hollywood special effects giant Douglas Trumbull.

    In an interview with the Hollywood Reporter, Trumbull made it clear he felt the UK-based film-maker should have won many more garlands from the US Academy of Motion Picture Arts and Sciences for his writing and directing work over five decades. But he said Kubrick had not been involved in creating the effects for 2001, one of his best-known films. (...)

    “Kubrick did not create the visual effects. He directed them,” said Trumbull. “There was a certain level of inappropriateness to taking that Oscar. But the tragic aspect of it for me is it’s the only Oscar Stanley Kubrick ever won. He was an incredibly gifted director and should have gotten something for directing and writing and what his real strength was — not special effects.” (...)

    Quelle: https://www.theguardian.com/film/2014/sep/04/stanley-kubrick-did-not-deserve-oscar-2001-special-effects-douglas-trumbull

     

     

    Deutsche Cinerama GmbH und Technik in Baden-Württemberg auch im Atrium Stuttgart:

    http://www.allekinos.com/STUTTGART Atrium.htm

    https://duskofdigital.wordpress.com/tag/hans-hanssler/

     

    • Thumsbup 1
  7. Am 17.2.2024 um 18:48 schrieb cinerama:

     

     

    Worldwide the same game.

    Spooky or funny?

     

    "Wie alles begann":

     

    (...) Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums dieses filmischen Meilensteines wurde auf Grundlage des originalen Kameranegativs eine neue 70-Millimeter-Kopie des Films angefertigt, die Kubrick-Verehrer Christopher Nolan ([Bla]...)
     

    Dann müsste sie ja ähnlich gut sein wie 1968.

    Nur ist in allem das Gegenteil zutreffend.

     

    Der Satz ist zu korrigieren in "wurde auf der Grundlage zweier verschiedener Interpositive die neue 70 mm Kopie des Films angefertigt".

    Zitat Nolan: "We’re not touching the original negative. We’re working from an interpositive. Nothing is affecting the original material" (https://variety.com/2018/artisans/production/christopher-nolan-2001-a-space-odyssey-1202811669/ )

    Und so sieht sie auch aus - bzw. noch schlimmer, weil 2018 schon doppelt gedupt wurde und bereits das "Kameroriginalnegativ" zur Hälfte (abweichend vom konventionellen hohen 60er Jahre-Standard) aus einem Dup bestand.

    "Doppeltes Dup" in diesem Falle heißt fünffache Verschlechterung. Oder - polemisch überspitzt  - 4-millionenfach verschlechtert, wenn man den Verlust an Farbe und auch noch die Kontrastveränderung hinzuzieht.


    (...) , bereits vor 50 Jahren, also gut zwölf Monate vor Neil Armstrongs „großem Sprung für die Menschheit“, dachten Kubrick und sein Co-Autor Arthur C. Clarke, der zeitgleich den Roman zum Film vorlegte, über künstliche Intelligenz nach, (...)

     

    Nicht 12 Monate vor dem großen Sprung (Korrektur: "riesiger Schritt für die Menschheit"), sondern bereits 1964 angedacht, also rund 60 Monate vor diesem Sprung, der ersten Mondlandung (vgl. Kubrick-Brief an Clarke im Anhang).

     

    "Co-Autor" war eher Kubrick, nicht Clarke (vgl. https://en.m.wikipedia.org/wiki/The_Sentinel_(short_story) )

     

    1968 wurde die Schauburg in drei Monaten Bauzeit aufwändig zu Baden-Württemberg einzigem CINERAMA Filmtheater umgebaut. Die überbreite gekrümmte Großbildwand und 70mm Projektion wurde installiert und mit dem Film „2001: odyssee im weltraum“ wurde feierlich neu eröffnet.

     

    Baden-Württemberg hatte demnach keine anderen Cinerama-Theater, die Stadt Karlsruhe schon gar nicht?

    Trifft nicht zu.

     

    Quelle des obenstehend zitierten/kursivierten Textes: https://www.in70mm.com/news/2018/vorfuhrungen/index.htm

     

    letter-stanley-kubrick-arthur-c-clarke-001_1-768x1024.jpg

    • Thumsbup 1
  8. 22.3.24, 20:00 Uhr: THE RIGHT STUFF  (Kino Arsenal, Berlin)

     

     

    https://www.arsenal-berlin.de/kino/filmvorfuehrung/the-right-stuff-3445/

     

    -

     

    DUNE 2

    (Korrektur in70mm.com: Münchener Einsatz nicht ab 21.3.24, sondern bereits ab 15.3.24)

    https://muenchen.premiumkino.de/70mmprogramm

     

    THE SEARCHERS

    Weltpremiere TCM Film Festival, April 2024: 

    https://filmfestival.tcm.com/programs/films/the-searchers/

     

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    • Thumsbup 1
  9. Am 14.2.2024 um 07:19 schrieb TK-Chris:

    so ein schmarrn!

    Du ermahntest oft arglose Zeitgenossen: "Das hier ist ein Fachforum und kein..."

    Jetzt haben wir den Schmarrn...

     

    Ich fasse die obige Saga zusammen (für alle "Filmliebenden". Die, die es sind und die, die es noch werden wollen):

     

    Bemerkenswert, dass @preston sturges  (vermutlich weltweit die einzige) LPP-Ferrania Color-Kopie von "Tanz der Vampire" besitzt - wieder einmal!

    Solche Kopien waren traumhaft.

    Und da gemutmaßt wird, die Kopie sei auch noch auf Agfa Color kopiert, könnte man [Scherz-Modus]  doch die Bavaria hierzu befragen.

    Nach @preston sturges ist es aber Ferrania Color aus dem Metrocolor-Kopierwerk.

    Man kann Metrocolor hierzu nur gratulieren, daß sie eine Ferrania Color-eigene Positiv-Entwicklungsmaschine aufgebaut haben müssen und das Ganze noch auf Kodak-eigenem LPP-Material auslieferten (oder hat man es etwa auf der Anscocolor-Entwicklungsmaschine versucht?).

    Glückwunsch, dass Metrocolor die Ferrania-Tonentwicklung so gut meisterte (zzgl. Dolby) inklusive der Filmtrocknung.

     

    Das sind ja echte Weltwunder, und demnächst bringt Metrocolor auch neue 35mm-Kopien von "2001: Odyssee im Weltraum" heraus: auf Orwocolor, lichtbestimmt von Christopher Nolan, abgenommen von Prince Charles und dem Heiligen Geist.

    Amen.

    • Face with tears of joy 2
  10. Am 8.2.2022 um 08:47 schrieb preston sturges:

     

    2001 IMG_5176.jpg

     

    (...)

     

     

    Der Einsatztermin "2001: A Space Odyssey" im Capitol Lausanne sieht zeitgleich im zweiten Saal eine DCP-Ausspielung vor: https://lausanne-musees.ch/de_CH/museen/cinematheque-suisse-3

    Zeitlich versetzt wären Vergleiche möglich gewesen. (Es geht vermutlich um die Auslastung der Platzkapazitäten des Hauses oder eine demokratische Wahl, zwei gegensätzliche Versionen zu kennenzulernen?)

    Gemeinsam ist beiden Versionen, dass sie in unterschiedlchster Weise Bearbeitungsfehler offerieren: "Pest oder Cholera".

     

    Meine Anmerkung steht in Bezug zu am Freitag von @filmempire (er ist ja auch zeitzeuge der Erstaufführung) gemachten richtigen Feststellungen, wobei es sich weltweit immer um dieselbe 70mm-5 perf-Version seit 2018 handelt.

     

    Zu dieser meinte einer der wichtigsten Mitarbeiter des Filmemachers, Douglas Trumbull, den man respektieren sollte, kurz vor seinem Tode:

    "...I was kind of flabbergasted because I had a previous intimate relationship with Warner Bros. about 2001 because I was developing [a] documentary [about that film] for them. At the time, I said, 'I know where the original negative is of everything. I'm a guy who was on the set, working with Kubrick, and I'd love to contribute to any restoration you want to do.' Instead, they called Christopher Nolan and they did not call me. Go figure. It's all corporate. All about money."

    Quelle:

    https://www.slashfilm.com/580883/douglas-trumbull-and-christopher-nolan/

     

    Abgesehen von totalen Verfremdungen in Farbe und Kontrast befindet sich die neue Kopie bereits zwei Kopien-Generationen - also zwei weitere Umkopierungsschritte - entfernt vom Originalnegativ (welches 

    von Anbeginn bereits zur Hälfte aus einem Dup bestand, anderenfalls hätte man etliche Visual effects nicht kopieren können).

    Also weiter entfernt vom Originalnegativ als 2018 geht schon nicht mehr - es sei denn, hymnisches Marketing zaubert ganz neue Wahrheiten:

    https://www.arsenal-berlin.de/kino/programmarchiv/2018/filmreihe/70-mm-2001-a-space-odyssey/

     

    Man schaut sich in manchen Film- und Kinoredaktionen einen  Film vorher schon gar nicht mehr an - die Textbausteine des Marketings sind zu Selbstläufern geworden.

     

    Was ist besonders bemerkenswert in der 70mm-Kopie von 2018?

     

    Das Filmkorn hat sich bei sechsfachen Dups beachtlich vergrößert. Hinzu kommt: vormals strahlend weiße Raumschiffe erscheinen in trüber anderer Farbe, DTS avanciert gar zur Special Venue-Roadshow-Mischung, die Direktionalität des Tons ist teilweise verloren gegangen.

     

    Polaroid- und Belichtungstests bei diesem Film hatte es bei dieser Produktion nie gegeben? 

    Egal: wo kein Kläger ist, da ist kein Richter.

     

     

    Projektionisten bekommen aus einem 70mm-Kopierwerk nunmehr seit zwei Jahrzehnten etwas geliefert, was Ihnen hilft, wieder einmal die Hausanlage anzuwerfen. 

     

    Ist damit aber auch dem Filmkunstwerk genüge getan?

     

    Da obenstehend zu lesen ist, Spezialeffekte: Stanley Kubrick

    (dieser hat m.E. Spezial Effekte nicht erschaffen https://faroutmagazine.co.uk/stanley-kubrick-didnt-deserve-oscar-2001-douglas-trumbull/

    , aber dennoch dafür den Oscar bekommen), verschieben sich die Zuschreibungen in Produktionszusammenhängen.

     

    Man begegnet gerade im world-wide-web Szenenausschnitten des Films, die eigentlich identisch aussehen könnten, stattdessen in dutzend verschiedenen Versionen mäandern (von welchen nicht eine einzige verwendbar ist).

     

    Schwarze Monolithen und graue Mondgesteine... auch sie erstrahlen mittlerweile in vielen Farben: 

    Farb-Palette

     

    Digitale Versionen Versionen purzeln dann auf andere Weise durcheinander (blaue Sterne, braunes Star Child, orangene Korridore und die gewittrig dahindämmernde letzte Rolle im Hotelzimmer u.v.m.):

     

     

    In allen Formaten wäre wünschenswert, das Grading zu wiederholen, da der Film nur noch in einer Blu Ray Disc von 2008 und dort sehr wenigen Ausschnitten ansatzweise erkennen lässt, was man vom Eastman Color-Kaltprozeß-Material 5251 50T zwischen 1962 und 1968 näherungsweise erwarten sollte.

    • Thumsbup 1
  11. Am 1.9.2015 um 15:24 schrieb preston sturges:

    (...)

    Auch richtig - unsere am vergangenen Wochenende gespielte TANZ DER VAMPIRE Kopie stammt von Metrocolor London und wurde auf Ferrania LPP Material kopiert.

     

    "Tanz der Vampire" auf Ferrania Print-Material?

    Nicht richtig.

     

    1. Auf Ferrania gab es niemals LPP (lowfade positive print)-Material. LPP in der Randkodierung steht für etwas Anderes.

     

    2."Ferrania" bezieht sich auf das Tonnegativ, das übliche Material in Westdeutschland/Westberlin in der  1960ern bei Herstellung von Lichttonnegativen (von Technicolor 1967 weiterverwendet, hier für die Druckkopien)

     

    3. MGM Labs. wecken qualitativ eher Zweifel seit Ende der 1960er

    • Face with tears of joy 3
  12. Am 16.10.2023 um 08:21 schrieb George Pal:

    (...) eine sehr gut erhaltene Erstaufführungskopie in Anwesenheit von Jan Harlan die Lichtjahre besser war als diese neue Version...wenn die nochmal gezeigt wird bin ich sofort in der Schauburg.

     

    Zunehmend (täglich Land auf Land ab, auf Facebook international auch zu lesen) werden die neuen Versionen von 2018 abgelehnt - alle Versionen ohne eine einzige Ausnahme.

    Und das ist gut so, es muss konsequent und kompromisslos abgelehnt werden, ansonsten bewegt sich nichts.

    Diese Versionen werden in sozialen Medien diskutiert, nicht aber in den Spielstätten selber, deren Fanboys aus Unterwürfigkeit den Mund nicht aufbekommen (Verzeihung).

     

     

    *

     

    Das Monatsende bringt einen Neustart: DUNE II.

    https://savoy.premiumkino.de/film/dune-part-two

    https://zoopalast.premiumkino.de/movie/dune-part-two

     

    *

     

    Jetzt um 11 Uhr noch einmal in Lichtburg Essen OPPENHEIMER:

    https://filmspiegel-essen.de/kinos/lichtburg/

     

    • Thumsbup 1
    • Face with tears of joy 3
  13. vor 8 Stunden schrieb macplanet:

     

    Ich hab tatsächlich nie ganz verstanden, gegen wen Dein Kampf geführt wird - "Alle" dürfte aber grob hinkommen.

    Aber noch viel weniger als jemand neue Kleinverleiher braucht, braucht irgendjemand neue Vertriebsmodelle.

     

    Neue Vermarktungsagenturen forcierst Du aber doch selbst? 

    Der Sinn des digitalen Verleihs ("neue Kleinverleiher") ist die Entmachtung monopolistischer Verleiher.

    Besonders Drop Out Cinema (ohne DCI Verschlüsselung) ist ein Vorbild.

     

    Mir scheint, als hättest Du noch immer nicht die destruktiven Kräfte des sog. Neoberalismus verstanden und Dich stattdessen integriert und den fadenscheinigen Kompromiss zwischen Kapital und Kunst propagiert.

    • Thumsbup 1
    • Face with tears of joy 2
  14. Wurde uns 2018 von Warner London direkt erlaubt auf meine Anfrage hin, kurz bevor die neue Kopie startete.

    Und sie wurde dann auch aufgeführt ( 

    https://www.centrumpanorama.cz/cz/clanky/detail.html?id_clanky=3762 )

     

    Wenn die heutige Betreiberszene so "freundlich" ist, die "neue Kopie" im Wissen um die Defizite trotzdem zeigt und sogar eins drauf setzt, nämlich eigene Lobeshymnen dazudichtet ("direkt vom Kameranegativ gewonnen" etc. pp.), dann fragt sich, was eigentlich der Kameramann und der Regisseur dazu gemeint hätten? 

     

    Am Ende könnte man eben so gut Blankfilm verwerten, solange das Marketing (Prädikat "neu") stimmt?

    • Thumsbup 1
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