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cinerama

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Beiträge erstellt von cinerama

  1. Digitales Kino müßte dann in allen Parametern besser werden, aber die Einführung (und Beibehaltung) eines Substandards indessen, und hier beziehe ich mich auf die von Christian Mueller gelobte DLP-Projekton, wäre ein falsches Signal und ein Rückschritt gegemüber dem bislang analog Erreichten, auf dessen Qualitätsgüte und Einhaltung der Standards endlich die Kinoverbände ggf. Klage erheben sollten, um nicht jedem Digital-Kino-Vermarkter laufend eine weiche Flanke zu bieten.

    Es gibt in letzter Zeit wieder erstklassige 35-mm-Kopien, etwa die der Warner, die auch mit hoher Dichte bei Technicolor Rome kopiert werden.

    Zweigleisig würde ich daher taktieren:alle Möglichkeiten der 35-mm- und 70-mm-Technik ausreizen und vorhandene Qualitätsstandards vehement einklagen (auch von Seiten des normalen Kinokunden, wenn ihm schlechte Bildstände vorgesetzt werden, sofern durch verstellte Malteserkreuze oder elektronische Schrittmotoren anstelle eines Kreuzes verursacht, was vom Dorfkino bis zum Megaplex noch immer "straf-frei" bleibt).

    Einfuhr sog. 35-mm-"Showprints" aus USA (oder eines geeigneten Negativs für deutsche Kopierwerke mit adäquater Entwicklung und Kopierung) für gehobene Ansprüche und gegen das derzeitige Marktgesetz des Overscreeenings.

    Prestige-Versionen auf 70-mm-Format, die vom Verleiher an ggf. interessierte Nachspieler (kleine und sehr große Betreiber eingeschlossen) herumgereicht würden. Dazu zählt auch die Reaktivierung des einstigen Repertoires einstiger "echter" 70-mm-Großbildfilme - von "Lawrence of Arabia"über "May Fair Lady"bis hin zu "2001" oder "Cleopatra" u.v.m., um zumindest für einen kleinen Kreis tatsächlich an der Bildgüte Interessierter eine maßstabsetzende Referenz am Leben zu halten.

     

    Die Gesamtheit aller Maßnahmen des derzeit doch ohne Not erodierenden analogen Abspielsektors kann dann in Vergleich zur jeweils aktuellen digitalen Projektion gesetzt werden und hätte somit auch die Chance einer Parallelexisitenz. Erst so kann ein fairer Wettbewerb entstehen, der die Produzenten digitaler Projektion zwingt, überlegenere Technologien zu entwickeln.

     

    Konkret zu meiner Kritik:

     

    Mehrere Sichtungen der DLP-Projektion im Berliner ZOO PALAST sowie im CINEDOME Köln hinterließen gemischte Gefühle. Bei Erstsichtung (und innerer Ablehnung gegenüber dem Erwarteten) überraschte in Saalmitte ein scheinbar klares und brillantes Bild. Ursache hierfür sind bestimmter Video-Enhancer etc., die dem Bild eine Pseudo-Brillanz und Schärfe verleihen, das nicht aus seiner Auflösung resultiert (sehr sparsame 1.25 Mio. Pixels sollten laut DLP und hiesiger UCI "die Zukunft des Kinos" einläuten!). Mag beim Promotion-Film "Fantasia 2000" der Gesamteindruck der DLP-Dijektion noch vorteihaft ausgesehen haben (gedreht als für Video-Zwecke viel unproblematischer umsetzbarer Zeichentrickfilm, zudem aufgenommen original in 65-mm-Imax-Format!), störten bereits Bewegungsartefakte und Unschärfen bei Realszenen einiger gezeigte Vorschautrailer im Vergleich zu ihrer zeitgleich anderswo eingesetzten 35-mm-Version.

    Faszinierend war dann aber der Eindruck, daß man (theoretisch) in dieser Technologie nicht mehr über "Bildstandsprobleme" räsonieren muß, wenngleich auch bei 70-mm-Kopien eine beachtliche "Ruhe herrschen" kann.

    Umso enttäuschender dann die "graue Maus", die bereits beim Aufblenden des DLP-Projektors bis zum Ende der Vorstellung wie ein böser Geist die Leinwand beherrschte: Über Schwarzwert und Kontrastverhältnis müßten hier erst neue Termini gefunden werden. Nach bereits zwei Wochen bildeten sich überides wolkige Strukturen auf der Bildwand ab (Hitzeschäden auf den DLP-Pannel? Ich konnte es leider nicht eruieren). Ferner wurde von Anfang an die Bildgröße im ZOO PALAST - Kino 1 von immerhin 18 Metern bei Scope-Projektion für die Scope-Dijektion via DLP verkleinert, auf sage und schreibe 15 Meter. Die Projektoren vertrügen keine höheren thermischen Belastungen, hieß es, weltweit übrigens auch in Foren wie film-tech.com nachzulesen.

    In Scope wurde zwar zunächst in unserer Kleinstadt (Berlin) nur "Angriff der Klonkrieger" dijiziert, aber hier möchte ich endlich das Thread meines Vorredners gerne aufgreifen: Ich saß mit einem anderen Kopierwerkskollegen in dieser Vorstellung, der Lichtbestimmer und Produktionsleiter ist, und einhellig verblüffte uns der extrem niedrige Kontrastumfang des Gezeigten gegenüber einer analogen Wertschöpfung im Filmbereich. Der Eindruck war gleichziehend mit dem Problem eines überbelichteten Umkehrfilms mit ähnlichen "low contrast"-Symptomen. Hinzu kam ein weiterer Punkt, der in einem vorangegangen Thread als unbedeutend dargestellt wurde: die Wahl des Aufnahmeformats. Sie war insofern mit entscheidend, als daß "Angriff der Klonkrieger" mit einer SONY HDW-F 900-Video-Kamera in 24p gedreht wurde. Bekanntermaßen beträgt der Kontrastumfang von Videokameras mitunter nur ein Zehntel des fotochemischen Aufnahmenegativs. Auch die Schärfe reicht nicht an die 4 - 6 k eines korrekt belichteten 35-mm-Negativs heran, von der nochmaligen Degradierung auf 1,25 mio. Pixels via DLP ganz zu schweigen.

    Insgesamt war der Eindruck zwar keine "Katastrophe", aber in Auflösung und Kontrast ein sichtbarer Rükschritt - selbst gegenüber 35-mm-Massenkopien (wenngleich dort wieder andere Zustände wie Bildstandsfehler, Verschrammungen oder Farbsprünge von Akt zu Akt auftauchen, ganz unbestritten).

    Somit hat Wim Wenders, das einstige gescholtene "Werbemaskottchen" der Firma SONY und Vorreiter der digitalen Befreiung im SPIEGEL Nr.35.25.8.2003, S. 72 Folgendes geäußert: "Das digitale Kino bedeutet zunächst ein paar magereJahre. Sehen Sie sich den ersten "Krieg der Sterne"-Film von 1977 an, bei dem noch allesmit dem Mund gemalt war - und den letzten, in dem alle Effekte und Szenen digital gedreht wurden: Der ist gegenüber dem Vorgänger total falch. Den Siebenmeilenschritt vorwärts müssen wir mit ein paar Schritten rückwärts bezahlen, was den Reichtum des Bildes betrifft. (...) Ein heutiges Publikum, das mit digitaler Technik groß geworden ist, sieht die "Aura"und die Wärme des Filmbildes gar nicht mehr als Wert an sich an. Im Gegenteil, das wird oft nur noch als antiquiert empfunden. Der Wirklichkeit vieler Jugendlicher würde ich heute nicht mehr gern mit herkömmlichen filmischen Mitteln beikommen wollen. (...) Da käme ich mir vor, als sollte ich einen Schnappschuss in Öl malen".

     

    Das hat Wenders zwar in der ihm eigenen, etwas naiv-vereinfachten Weise evaluiert, aber seine Einsichten stimmen mich doch traurig.

     

    Was ich an der "Digitale" vielleicht etwas zu paschaul kritisiert habe, ist somit nicht nur eine technische, sondern ästhetische Frage. Wer (nicht zu unrecht) die neuen Welten am PC-Schirm zum Maßstab des momentan Kreativen nimmt, wird dem "fotografischen Ausdruck" weniger nachtrauern, als der "antiquierte Mensch" (der nun auch ich geworden bin), um mit Günther Anders zu sprechen.

     

    jp

  2. Liebe IMAX-DMR-Gegner,

     

    ich habe mir MATRIX - RELOADED dreimal abgesehen, trotz meiner Abneigungen gegen Multiplex-Kinos, oberflächliche Effekthascherei und digitalen Ersatz eines optimalen, hochauflösenden Filmträgers (65 mm ist DAS Aufnahmeformat; als ab 1964 aber 70-mm-Kopien von 35-mm-Negativen gezogen wurde, begann die Inkonsequenz).

     

    Bewußt wählte ich die letzte Reihe in Kiefts IMAX-Kino im Sony-Center, da ich von Artefaktbildungen im Digital Remastering hörte. Mögen sämtliche Einwände, nämlich vom Orignal-IMAX-Format (in Aufnahme und Widergabe) abzuweichen, bei mir stets großen Anklang gefunden haben, so war diese Darbietung schlichtweg atemberaubend gegenüber sämtlichen Spielfilmpräsentationen der letzten 33 Jahre (z.B. "Ryans Tochter" in Super Panavision 70, 1970, mein bisheriges Optimum).

    Abgesehen von Schwächen der Fotografie und Ausleuchtung am Set (erstmals kamen auch Fokussierungsfehler in der überbrillanten Kopie zum Vorschein) waren ein perfekter Bildstand, eine gesteigerte Reliefartigkeit des Bildes und - bedingt durch den DMR-Prozess mit seiner Interpolation des Filmkorns - eine sehr feine Bildstruktur zu genießen.

     

    Ich finde es daher kaum verständlich, warum nun von einer "Pan & Scan"-Version gesprochen wird, obwohl hier eine A.R. im Scope-Seitenverhältnis geboten wurde. Bitte also keine falschen Gerüchte in Umlauf setzen und dann "vermuten", dieser Film sei in Super-35 gedreht. Ja, das ist er indertat. Und selbst eine IMAX-Vollformat-Wiedergabe in 1.43: 1 A.R. hätte nicht unbedingt eine "Pan & Scan"-Version nach sich gezogen - kann (wie im Fall "Titanic" auf Video, aber daß muß nicht so sein).

     

    Soweit meine Verteidigung dieser zunächst wirklich überragenden DMR-Präsentation.

     

    jp

  3. In Berlin evtl. noch ROYAL-PALAST im Europacenter (mit der größten Breitbildwand der Erde) sowie im ZOO PALAST 1 (mit 1200 Plätzen! Größter Kinosaalbau der Nachkriegszeit ist also mitnichten, wie OP in seinem Beitrag schwärmte, das CINEMAXX 1 am Dammtor in Hamburg). Beide genannten Berliner Kinos verfügen auch über die fünfkanalige Frontlautsprecherbelegung für 70 mm, daher meine Vermutung.

  4. Das waren ja in den 60ern beliebte anamorphotische Aufnahmeoptiken, aber anachronistisch im Zeitalter der DV-Cam-Bedürfnisse. Das Gewicht ist wohl das höchste in seiner Klasse. Aber gut auskorrigiert.

     

    Ich würde sie gern für meine Breitwand-bezogene Sammlung übernehmen, wenn sie von Euch angeboten würden?

     

    jp

  5. Also das breiteste Breitbild meines Lebens sah ich vor zwei Wochen in der ARD-Wiederholung eines Loriot-Sketches der Siebziger, als plötzlich für das "Superscope"-Fernsehen geworben wurde: Mein Schirmbild der Diagonale von 83 cm (16 : 9) rutschte plötzlich auf die Höhe von etwa 5 mm zusammen, also ein Bildseitenverhältnis von 1:100 oder mehr. Ich habe das fotografiert und schreibe ein Buch darüber. (Kein Scherz!). Zu beachten wären noch andere Panorama-Verfahren wie CIRCARAMA (9-12-Teilbilder auf einer 360-Grad-Rotunde) sowie das sowjetische KRUGOWAJA, das analog zu CIRCARAMA noch einen zweiten Bildzylinder (24 Projektoren) über den ersten setzte.

    In der Fotografie mag es noch andere Versuche gegeben haben, sodaß die Frage nach dem breitesten Breitbild aller Zeiten sich ebenso wenig beantworten läßt, wie die Frage nach der Geburt des Kinos.

    Zu BEN-HUR (1959): hier wird von R.M.Hayes (Widescreen Movies) eine A.R. von 3 : 1 angegeben für die Welt-UA, die mit SepMag lief.

    Dito THE ROBE, wo 2.66: 1 das Seitenverhältnis der New Yorker Premiere darstellte.

    Der russische Filmforscher Goldowski geht jedoch von einer A.R. von 2.55 : 1 als optimalem Wert für einen dem Menschen am natürlichsten entsprechenden Bildwinkel aus.

     

    Jean-Pierre

  6. Werte Kollegen Filmvorführer,

     

    ich bin zwar nur Alt-Wessi, wundere mich aber über die unbedarfte Frage. Ganz klare Auskünfte über den West-Bestand in den DDR-Kinos geben die Verleihkataloge des Progress-Filmverleih resp. der Verleih selbst, der heute eine GmbH ist. Auch in den Film-Bibliotheken stehen die Verleihkataloge, ebenso in Wien!

    Außerdem liefen nicht "fast alle" 70mm-Filme des Westens auch in der DDR, wie Du Dir vielleicht wünschst, lieber Stefan2, sondern allenfalls ein Dutzend:"Porgy and Bess", "Fräulein von Rochefort", "Löwe im Winter", "Spartacus", "El Cid",Untergang des Römoischen Reiches", "Grand Prix","Hello Dolly", "Mackennas Gold", "Sweet Charity","Meuterei auf der Bounty". Ohnehin war die 70-mm-Produktion der DDR und UdSSR dem Westen zahlenmäßig haushoch überlegen.

    Natürlich lief kein "Bond" oder "Star Wars", da solche Filme die Hochrüstung des Westens glorifizierten und ein zynisches Menschenbild ablieferten. Obwohl "Alt-Wessi" - ich kann's verstehen! "2001" gab es 1968 auf den Festspielen im Moskau zu sehen, hier störte man sich (zu unrecht) an der "bürgerlichen Ideologie" und produzierte in der DDR zwei DEFA-eigene 70mm-Science-fiction-Filme: "Signale - ein Weltraumabenteuer" (Welt-UA 18.12.1970) sowie "Eolomea" (Welt-UA 22.9.1972) - als "sozialistische" (und realiter noch kleinbürgerlichere) Antwort auf den Pessimisten Kubrick.

     

    Bitte mal auf diesem Podium etwas genauer fragen, argumentieren und recherchieren - das läßt m.E. doch zu wünschen übrig, so daß es irgendwann zum Quasselforum wird.

     

    Verärgert

     

     

    jp

  7. In anbetracht der kinotechnischen "Wüste" Deutschland sollten bis aus weiteres die Kräfte gebündelt werden und nicht zu viel an Perfektionsstandards, rotstichigen Kopien oder Multiplexen herumgenörgelt werden oder die frühen Anfangszeiten gerügt werden. Auch die Herstellung einer Authentizität wäre abhängig vom Wiederaufbau geschlossener Roadshow-Theater (EUROPA in Essen, UFA-PALAST in Hamburg, MGM in Berlin, FILMPALAST in Frankfurt am Main usw.) oder vom Ziehen neuer Kopien von den jeweligen Kameraoriginalen auf alten Printmaterialien - wofür erst die Printer wieder inganggesetzt, Entwicklungsmaschinen wiederaufgebaut oder wie für Super Technirama, völlig neu konstruiert werden müßten, Negative aufbereitet werden, jungfräuliche Klangfilmverstärker (ersatzweise jetzt der neue Panastereo) in Verbindung mit der alten Beschallungsanlage eingebaut werden und Zuschauerzahlen erreicht werden müßten, die vor 40 Jahren als selbstverständlich galten.

    Um etwas unbedingt "perfekt" in Gang zu setzen, müßte folgende Bedingung erfüllt sein: Investitionen in Höhe von mehreren hundert Millionen Dollars, um die Distributionskette zu reaktivieren. Dem steht aber das Interesse des Verleihers engegen, einen Neustart innerhalb weniger Tage mit 35-mm-Massenkopien einzuspielen. Natürlich: Mit dem Vemassungsprinzip bricht sich die Industrie über kurz oder lang das Genick, aber der Konkurrenz-Druck unter den Verleihern ist so horrend, daß auch 35 mm zu teuer wird (Stichpunkt "Digitales Kino"). Staatliche Interventionen und Korrekturen sind jedoch auf dem freien Markt nicht erlaubt.

     

    Zwei Irrtümer möchte ich korrigieren:

     

    Das genannte DELPHI-Kino in Berlin ist seit 1984 kein Repertoire-Haus mehr für 70mm, als damals ein neuer Programmchef und Ko-Betreiber verkündete, solche Filme ("diese Schinken") gehörten doch alle in den Müll. Sporadisch und intern für gewählte Gäste spielte man jüngst zwar mal eine 70-mm-Kopie auf immerhin 15 Metern Bildbreite, von einer Wiederaufbauarbeit aber kann in Berlin keine Rede sein. Mit drohender Schließung des Berliner ROYAL-PALAST-Kinos (die mit 36 Metern Breite größte gekrümmte Breitleinwand der Erde und m.E. das beste 70-mm-Kino, das ich je kennenlernen durfte) erübrigt sich für mich das Thema einstweilen.

    Der zweite Irrtum ist die Stefan2-Anmerkung, es sei heute unmöglich, eine deutschsprachige BEN-HUR-70mm-Kopie im gestauchten Camera-65-Format zusammenzustellen. Du verweist dabei auf gestaucht/nicht gestaucht-gestückelte Kopien aus einem Düsseldorfer (?) Programmkino ...

    Lieber Stefan, Du weißt doch, daß wir beide heute das fast komplette 70-mm-Material in unserer jeweiligen Sammlung besitzen. Es ließe sich also sowohl die komprimierte Version von 1959 sowie die nicht-komprimierte Version von 1968 zusammensetzen, um - trotz einiger Einschränkungen - überhaupt eine annähernde Referenz des damaligen Charakters dieses Films erhalten zu können. Obwohl ich Dir die "Re-Restaurierung" vorschlug, schien Dich das weniger zu begeistern, als lange Expertisen über die Referenzkurven von Panastereo- oder Dolby-Prozessoren zu geben (auch wenn sie zutreffen), anstatt lieber endlich alte Filme zu zeigen, bevor es zu spät ist!

     

    In diesem Sinne,

    es grüßt

     

     

    jp

  8. Hallo, liebe Magnettoninteressierte,

     

    ein wenig kommen mir doch die allgemeinen Qualitätsfaktoren des Magnettons zu kurz, sofern vordringlich auf den Geräuschspannungsabstand fixiert wird. Da mag ja Dolby seit 1987 (Spectral Recording) für den Lichtton Beachtliches geleistet haben und auch schon 1977 mit Dolby-A den Magnetton hörbar rauschfreier gemacht haben, aber auch ohne dies präferiere ich eine intakte, gut abgemiscte Magnettonkopie "ohne alles", d.h. den vielen Neuerungen ad post. Jegliche Expander- und Kompandereinflüsse scheinen mir neben Vorteilen auch Nachteile einer Beeinflussung und Verschlechterung des Signals mit sich zu bringen. Gleichwohl verstehe ich die Ausführungen nicht, die eine "Frequenzgrenze", bei Magnetton angeblich 20 kHz, annehmen. Nein, bei 20 kHz endet es noch nicht, Analyzer zeigen eine sichtbare Kurve flott rauf bis zu 30 kHz. "Schluß" ist somit eigentlich nur bei Dolby Digital mit seiner "Sampling frequence" von 20 kHz, ganz zu schweigen von den Veränderungen einer Sinuskurve, die digital "zerhackstückt" wird und der digitalen Reduzierung der Oberwellencharakteristik nebst Kompressionsfaktoren, was größten Einfluß auf die Klangfarbe, d.h. auch Klangtreue hat. Das sei "lächerlich", mußte ich mir sagen lassen, aber das musikalisch geschulte Gehör tendiert doch immer wieder zum Magnetton. Sein "orchestraler" Klang sowie die Präsenz und Reinheit der Bässe (etwa beim Kontrabaßton in der Einleitung der Zarathustra-Fanfare in "2001 - A Space Odyssey") scheinen mir aufgrung spaltspezifischer Übertragereigenschaften des Magnettons vorteilhafter gegenüber etwa Dolby Digital zu klingen (der gleiche Film, "2001", war in den 35-mm-WA-Kopien in Dolby Digital vor zwei Jahren klanglich zerstört, identisch auch auf der DVD wahrnehmbar).

    Dann zum Rauschen: Ich habe eine Magnettonkopie von "West Side Story" (USA 1961) von 1992; pardon, aber dort rauscht fast nichts, und wenn, so ist es das orignale Mutterband. Meine Kopie ist "conventional", also "ohne alles", wovon in diesem Podium immer sogeschwärmt wird. Auch hat sie neuere Magnettonemulsionen,die sicherlich den Störabstand reduzierten. Bei einer Laufgeschwindigkeit des Filmbandes/Tonträgers von übrigens 570 mm/Sek. (und nicht 55 cm, wie oben für 70-mm-Film vermutet wurde), ergeben sich beachtliche Zuwächse in der Gesamtdynamik. Dann hörte ich im Vergleich den alten Ton der "West Side Story" von 1961/92 auf der DVD anno 2003 in Dolby AC-3 ab: deutliche Verluste an Klarheit, Transparenz, Voluminösität, Oberwellenspektrum.

     

    Wie stark, dies meine Fage, mag sich nun die Klangtreue vom Übergang vom analogen Magnetton zum digitalen Ton gar verändert haben? Könnte diese Frage nicht spannender werden, als der Sprung von 70, 80 oder 85 dB Rauschabstand IEC-A (ohne diese Fortschritte leugnen zu wollen!!) oder die Frage, wie "glatt" die Frequenzkurve auf dem Analyzer nun aussieht oder auch nicht (bei "digital" ist sie es ja, seitdem gilt alles "Alte"als schlecht)?

     

    Jean-Pierre

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