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cinerama

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Beiträge erstellt von cinerama

  1. Fällt mir jetzt auch wieder ein: ausgedruckt auf allen Plakaten und Presseheften das SDDS-Logo, auch 8-kanalig gemischt, aber dann für Germany kopiert nur in dts, SR und DD-EX mit tlws. aussetzendem DD.

    Seltsam, dass Sony Classics dennoch die Filmmusik von "Klonkrieger" vertreibt...

    Na ja, ziemliche Schaumschlägerei mit den Tonformaten.

  2. Also wie Du längst weißt, meinte ich nicht die Art der Abmischung, sondern die allgemein bekannten physikalischen Unterschiede analog/magnetic/sinus-wellig sowie digital/zerhackstückt/datenreudziert.

    Zudem möchte ich wirklich nicht einen voll-digital produzierten Film auf Dolby-SR-optical oder magnetic umgespielt wissen, auch da gibt es ein lange bestehendes Mißverständnis zwischen uns. Ich sehe darin keine nachträgliche Aufwertung des Digitaltons, in dem er plötzlich auf analoge Träger transferiert wird und alles irgendwie "wärmer" klinge oder wie sonst kolportiert wird. Nein, von solchen Spekulationen distanziere ich mich. Den digital produzierten Ton würde ich möglichst nicht datenreduziert und stattdessen mit höchstmöglicher Sampling Frequence überspielt wissen, so wie im DLP Cinema (bei ansonsten klarer Ablehnung des derzeitig in Europa noch gebräuchlichen Bild-Chips mit 1.25 Mio. Pix, obwohl Kinepolis Barcos mit 4 k-Chip geordert haben will).

    Da schon in einem anderen Thread aber Klangdetails auf Dolby-SR-Analog-Lichttonträgern extensiv diskutiert wurden, die im reinen DD nicht mehr hörbar gewesen seien (Windgeräusche u.a.), spricht dies nicht primär-kausal zugunsten des SR-Verfahrens, sondern schlichtweg nur gegen die datenreduzierte Umpspielung unter Ausparung angeblich nicht hörbarer Bestandteile des Tonspektrums bei DD. Diese dann zufälig auf SR-analog hörbaren Details zaubert ja nicht SR hinzu, sie werden einfach bei DD / AC-3 unterschlagen.

     

    Allerdings würde ich analog/magnetisch produzierten Ton unbedingt analog überspielen wollen, entweder auf SR-Lichtton oder auf Magnetton (hier lieber ohne SR, da 6 dB Rauschabstand bei conventional magnetic gegenüber SR-Rauschunterdrückung nicht wesentlich ins Gewicht fallen, also eher die 20-bandigen Expander-/Kompander-Auswirkungen das Signal nur - wie alle klangbeeinflussenden Zwischenstufen - stets schmälern).

     

    dts auf 70mm habe ich nie wirklich überzeugend gehört, als daß der Mehrwert des Bildes hier einem Mehrwert des Tons nach sich zog. Bei Umspielungen älterer Magnetton-Filme war der Transfer auf dts i.d.R. immer nachteilig, eine These, der Du erneut widersprechen wirst. Das neue dts-System könnte aber einige Probleme lösen und hoffentlich mit dem DLP-Cinema-Ton gleichziehen.

    Im Moment ist dts - wie alle wissen - nur äquivalent zu den anderen Digital-Kinoton-Systemen, bestenfalls verschleißfreier als SDDS und daher vorzuziehen.

     

    Weitere Empfehlungen von Filmen des SDDS-Systems (nicht überall Garantie für 8-Kanal, erbitte Berichtigung!):

     

    "Zorro" wurde obenstehend noch als gute SDDS-8-Kanal-Abmischung empfohlen und seinerzeit noch bei ARRI-CONTRAST kopiert, wo sehr sorgsam auf die Entwicklung der Tonspuren geachtet wurde und auch nie Beschwerden mir zu Ohren kamen. Ebendort "Moulin Rouge".

    Weiterhin fielen mir positiv Mischungen bei "Harry Potter - Kammer des Schreckens", "Minority Report", "X-Men", "Roter Drache" und besonders "Hollow Man" auf (nicht jedoch obligatorisch auf die Filminhalte bezogen).

     

    Schärfstens abraten würde ich vom Magnetton-Transfer auf SDDS der neuen 35mm-Kopien von "2001 - Odyssee im Weltraum" (Stichpunkt: "Dumpfbacke", im Verleih der Warner library, 2001). Erneut ein vollkommen gescheiterter Versuch des A/D-Transfers... tödlich für alte 70mm-Filme.

  3. "Rückkehr der Jedi-Ritter" (Magnetton): Nicht pauschal besser, wäre zu behaupten, sondern musikalisch-klanglich überlegener. Dies berücksichtigt noch nicht den besseren Rauschabstand bei SDDS/"Angriff d. Klonkrieger" (jedoch kaum hörbar) und den bei Digitalton aufgewerteten Surround-Kanal.

    Somit beschränke ich ja meine Aussage auf den orchestralen Klang und verglich einfach Williams mit Williams (1983 vs. 2002) oder Orchesterinstrumente mit Orchesterinstrumenten auf ihren jeweiligen zeitgenössischen Tonträgern.

     

    Die DLP-Projektion von "Klonkrieger" sah ich auch zweimal, wo ich ausdrücklich nicht von Dolby-Schrott zu sprechen wage, da ja der Dolby-Ton bei DLP kein datenreduzierter ist wie bei AC-3 / DD.

    In diesem Thread, wo nach subjektiven SSDS-Einschätzungen gefragt wurde, erwähnte ich "Klonkrieger" nochmals bzgl. seines SDDS-Tonträgers, den ich somit klanglich/ musikalisch somit an dritter Stelle nach 1. "Rückkehr der Jedi-Ritter" (Magnetton, 1983) und 2. "Angriff der Klonkrieger" (auf DLP / Dolby ) einordnen würde.

     

    Ansonsten hatte ich eigentlich bislang noch kein SDDS-"Aha"-Erlebnis, in welchen Kinos und Ländern ich auch weilte...

  4. Ich habe den Film in besagtem Saal bei "angemessener" Lautstärke (die ich nicht mehr skalenbezogen zu reportieren vermag) gesehen und fand den Sound umwerfend. Die eigene Meinung ist halt zuweilen subjektiv. Und mir tut's ja auch leid, daß er nicht in 70mm mit Magnetton war... :lol:

     

    Dass dort Vorstellungen anfänglich zu laut gefahren wurden, ist bekannt, aber Vergangenheit. Der besagte Kinosaal zählt in meinen unbescheidenen Ohren, die ich schon in Hunderte von anderen Sälen hängen durfte, akustisch zur absoluten Spitzenklasse, auch und gerade in SDDS, auch und gerade danke der aus meiner Sicht eigentlich zusammenhangslos erwähnten JBL-3-Wege-Lautsprecher, die maßgeblich zum extrem druckvollen, verzerrungsarmen beitragen. In diesem Saal ist es möglich, lauter zu spielen, ohne daß es vom Nicht-Freak-Gast als zu laut empfunden wird.

     

     

    Es hätte keine Einmischung in diesem Thread meinerseits gegeben, wenn nicht gerade der exemplifizierte "Godzilla" seitens @OP eine Würdigung gefunden hätte, die ich aufrichtig nicht teile.

    Unsere Bewertungen zu Berliner Kinos lagen überdies oft auseinander: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...c&start=15

    Die "Jahre zurück" wurden nicht von mir in diesem Thread aufgegriffen, lediglich ist zu entgegnen, daß in dem erwähnten, seinerzeit fast bestlaufenden Kino landesweit die Klanggüte bei Godzilla/SDDS kein Erlebnis manifestierte, was durch Beschwerden eruiert wird. Nicht SDDS oder die Mischung dieses Films, sondern die Auswertungspraxis spreche ich an, die m.E diametral zur ausgelobten o.g. Godzilla-Mischung stand.

     

    Über 3-Wege-Lautsprecher übrigens wird in der Branche kontrovers doziert, ebenfalls über THX, aber in anbetracht der Übersteuerung im Fall Godzilla/Berlin-Filmfestspielhaus-CxX fragen ich und andere, woher denn ein Klirren der Hochtontreiber in den JBL-Speakern damals herrührte? So stellt sich erneut der Vergleich mit HPS 4000 (oder mir etwas sympathischer: Electro Voice Deltamax) her, obgleich hier der Wirkungsgrad auch anders als bei der JBL-5000er-Serie ausgelegt ist.

    Im weiteren hierzu der Querverweis mit hervorragenden Erläuterungen von Marc, stefan2 und FH 99: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...c&start=15

     

    Da die Provokation aber von mir losgetreten wurde, möchte ich nicht verabsäumt haben, den Vorzug dann doch eher dem CinemaxX-Haus am Dammtor in Hamburg zu geben. Jedenfalls saßen ich und andere Kollegen zur Zeit des ausgelobten Godzilla-Films in dem von mir kritisierten Berliner CxX-Kino in einer ihm vorhergehenden SDDS-Demofilm-Vorführung: alle waren der Ansicht, daß die von ihnen einige Tage zuvor gehörten Klangeindrücke im CinemaxX-Dammtor die überlegeneren gewesen sein - auch von @OP meinte ich eine kleine Anmerkung mit gewissen Abstrichen gehört zu haben?

    Aber mal beiseite mit allen subjektivistischen und historischen Szenarien: konkret auf die Berliner Spielstätte, Saal 7, bezogen, erlaube ich mir schon anzufragen, wie das Credo des 8-Kanaligen dort eigentlich konform geht mir der dortigen Lautsprecher-Aufhängung? Alle fünf Front-Systeme sind derart zur Bildmitte hin zusammengerückt, daß die wiedergewonnene Direktionalität der diskreten Abmischung arbiträr wird: Wenn dort die Außen-Links- und Außen-Rechts-Lautsprecher die Position von Mitte-Links und Mitte-Rechts einnehmen, so wie es nun einmal auf die dortige Scope-Bildbreite bezogen werden muß, fragt sich schon, wer denn dann wo und aus welcher Ecke spricht. Wohl kaum denn punktgenau und ortungsgetreu, wenn ich da gewisse Grundkonstanten als unverrückbar zu bedenken gebe?

    Da dies zum Firmengeheimnis wohl gehört, bleibt nur die Mutmaßung, daß THX dies vorort so dekretierte (obwohl es auch THX dort nicht mehr gibt) und dabei der homogenen Schallabstrahlung gegenüber einer getreuen Direktionalität vermutlich den Vorzug gab. Gerne lasse ich mich da aber belehren.

    Das alles wollte ich nicht mit einer Magnettonvorführung zusammengemischt wissen, weil mir sowas ja wieder vorgehalten wird, aber die Frage nach der klanglich und musikalisch besten SDDS-Abmischung beantworte ich (subjektiv!) zugunsten von "Angriff der Klonkrieger", die es mir auch möglich machte, den John-Williams-Score mit dem aus "Rückkehr der Jedi-Ritter" klangtechnisch zu vergleichen, wo ich ausnahmsweise doch mal den Magnetton der Kopie von 1983 als Referenz einer fabelhaften Mischung und Klanggüte ausloben möchte, eine Präsenz, die sich auch in "Angriff der Klonkrieger" so nicht einstellte.

     

    Nichts für ungut, aber Theorie und Praxis fallen eben doch auseinander.

     

    P.S.: Ich nehme kein Kokain, sondern interessiere mich für Filme

  5. den Tonregler auf "12" zu übersteuern

     

    Wie dreht man denn den Regler eines DFP-2000 auf 12?

    Ja, der Denkfehler fiel mir im Nachhinein noch auf, das ist verwechselt worden mit dem Dolby-Prozessor. Der SDDS-Regler wurde aber massiv aufgedreht, die Fälle ereigneten sich wie beschrieben, das ist bezeugt. Können wir gerne noch einmal persönlich besprechen, da wir beide mit der Vorführung "Godzilla" doch zu tun hatten, o.K.?

     

    Und bei welchem Dolby Prozessor kann man die Lautstärke auf "12" einstellen?

     

    mfG

    Christian Mueller

    Ist doch schon oben schon korrigiert worden. Dolby endet bei "10".

    Mir ging's um den verzerrten Ton.

    Jetz muß ich zur Arbeit, morgen weiter mit dem Streit...

  6. den Tonregler auf "12" zu übersteuern

     

    Wie dreht man denn den Regler eines DFP-2000 auf 12?

    Ja, der Denkfehler fiel mir im Nachhinein noch auf, das ist verwechselt worden mit der "10" am Dolby-Prozessor. Der SDDS-Regler wurde aber massiv aufgedreht, die Fälle ereigneten sich wie beschrieben, das ist bezeugt. Können wir gerne noch einmal persönlich besprechen, da wir beide mit der Vorführung "Godzilla" doch zu tun hatten, o.K.?

    Trotdem Entschuldigung für die falsche DFP-2000-"Pegelzahl" (hatte damit zuletzt im Sommer '03 zu tun, das ist nicht mehr mein Arbeitsplatz), aber der verzerrte, übersteuerte Ton war damals Anlaß für Gästebeschwerden, und auch in gemäßigter Lautstärle klang damals "Godzilla" in diesem solitären Beisipiel eben alles andere als brillant.

    Daher mein massiver Widerspruch, denn dies war ein Ärgernis.

  7.  

    Kann ich überhauptnicht bestätigen. Gesehen im Wiener Gartenbau-Kino mit der größten JBL Installation. Der Soundtrack war extrem dynamisch, extrem baßstark, sehr detailreich sowie im Gesamten Referenzverdächtig.

     

     

    mfG

    Christian Mueller

     

    P.S.: Wäre interessant gewesen wie sich der Film über die digitale Konkurrenz angehört hätte...

     

    Aber nicht hier! Ich habe mich doch deutlichst ausgedrückt.

  8. @OP schrieb: Godzilla (Roland Emmerich) - Hammer!

     

     

    Tatsächlich?

    Nicht so bei der dt. Auswertung am CinemaxX 7 im Potsdamer Platz auf 3-Wege-JBL-Speakern, wo u.a. auch ich ihn vorführte. Da der damalige Vorführleiter (man hat sich eines Besseren mittlerweile beholfen) die Kollegen übermütig anwies, den Tonregler auf "12" zu übersteuern, klang nur alles hohl und verzerrt, die Gäste beschwerten sich.

    Dies ist leider meine "Godzilla"-Erinnerung aus der Dir nicht unbekannten Praxis, es mag in USA ja besser gewesen sein...

    Und was nützt der dröhnene Sound, wenn das Bild (unprofessionell fotografiertes Super 35) so mickrig ist, die Kopie sah aus wie von einem Internegativ gezogen (schöne Grüße von ehemals Arri-Contrast-Kollegen, mit denen ich nochmals drin saß und die in jeder Beziehung und trotz SDDS angeödet waren)

  9. Aufgrund der drei Jahrzehnte lang andauernden Teilung sind die West-Ost-Irritationen normal. Da ich gerade viel zu osteuropäischen und sowjetischen Formatfragen recherchiere, bleibt auch bei mir nicht aus, daß ich mich ziemlich oft bei älteren Kollegen für meine Unbedarftheit als Wessi entschuldige - man bedauert eben, vieles nicht mehr kennengelernt zu haben.

    Mir gefallen (da aus der Programmkinos-Ära der 70's und 80's kommend) - emotional betrachtet - auch keine Telleranlagen und Digitalverfahren, weil für einen Einzelkinobetrieb nicht unbedingt nötig (Spule statt Teller genügt dort) oder weil es klanglich Besseres gibt (Magnetton anstelle datenreduzierten Digitaltons).

    Allerdings muß auch die psychologische Konditionierung selbstkritisch hinterfragt werden, nach der man Erlebnisse der Jugendzeit verklärt und einen die Moderne kalt läßt. Und für die hier gepriesenen Breitwandfilme mit Magnetton läßt sich sagen, daß diese, als sie herauskamen, für Regisseure wie Chaplin, Hitchcock oder Lang ein Greuel waren, die doch Meister der Schwarzweißfotografie und - noch weiter reichend - des Stummfilms waren. Leider läßt sich für alle diese Ären - ebenso für die technischen Aufnahme- und Wiedergabeprozesse - sagen, daß sie mittlerweile nur noch in seltensten Fällen vermittelt oder korrekt reanimiert werden können (von gelegentlichen Stummfilmkonzerten hierzulande und Widescreen-Festivals in England einmal abgesehen. Und auch dort zumeist mit historisch nicht immer stimmiger neuerer Technik wiedergegeben und außerhalb von zeitgenössisch stimmigen Auditorien angesiedelt).

    Andererseits war eine Massenverbreitung des Stereotons (leider durch Dolby) für viele kleinere Spielstätten ein Segen, eben auch die Einführung von Telleranlagen bei Mehrsaalspielstätten, die schon in der DDR bereits angedacht waren. Weiterhin besteht eine höhere Betriebsicherheit durch Xenonkolben und Tellerbetrieb, die "Überblendungen" die im Sinne des Wortes ja keine mehr sind, wurden "unmerklich", die Ausleuchtung konstanter und tageslichtähnlicher, die Multivarianz der Dolby-Systeme vermag auch kleinen Produktionen durch einen gegenüber Mono schöneren Lichtton aufzuwerten.

    Viele Ärgernisse der "klassischen" Vorführweise (etwa der 60's), die mitunter von den zeitgenössischen Kinomitarbeitern etwas mythologisiert werden, die mich aber schon damals (in den 70's) fast zum Wahnsinn trieben, sind heute gottlob überwunden, neue Ärgernisse aber hinzugekommen.

    Jedenfalls bin ich inzwischen froh, heute mit Objektiven Ultra-HD-Plus, Telleranlagen, einfachem Digital- oder SR-Analogton für auch kleinere Produktionen, mit Matrix und Fernschärfe arbeiten zu dürfen, da alle diese Features Verbesserungen und eine Gleichmäßigkeit der Qualitätslevel brachten (allerdings aufgrund nachlassender Arbeitsbelastung auch zu noch mehr Nachlässigkeit unter faulen oder angelernten Vorführen verführen).

    Katastrophal ist "heutzutage" nur, daß man alte Filme nicht mehr adäquat sehen kann, und das heißt: mit erstklassigen Kopien in einem zeitgenössischen Kino mit einem geeigneten Projektor mit Magnettongerät nebst älteren Röhrenverstärkern und Klangfilmlautsprechern (bspws. "klassische" Breitwand-Ära).

    All das ist auch atmosphärisch in Multiplexsälen nicht mehr vermittelbar, da diese zu steril und klinisch wirken.

    Umgekehrt ist mir eine Vorführung von "Matrix Revolution", der übrigens in IMAX-DMR technisch recht eindrucksvoll war, in einem alten Ladenkino mit instabiler Kohle, trötigem Lautsprecher, verspeckten Sitzen und vergilbter Bildwand ein Gräuel.

    Alle diese Vergleiche, was nun besser oder schöner war, bleiben daher ungelöst und treten auf der Stelle. Die Frage und Herausforderung ist vielmehr diese, alle "klassisch" alten und neuen, architektonisch exponierten oder apparativ wirklich herausragenden Techniken, Lichtspielhäuser, Formate, Verfahren, Kopien und Sammlungen unter Schutz und Förderung zu stellen.

     

    Insofern stellt man sich dann zwangsläufig auf Seiten der Nostalgiker, denn uniforme Multiplexe, denen man inzwischen durchaus einen bis dato nicht gekannten Verdrängungseffekt zuschreiben kann, dürfen nicht wirklich das letzte Wort der Geschichte bleiben.

  10. Da fehlt schon noch mehr. Z.B. eine praktikable lösung zum Wechseln des Bildfensters. Dem Konstrukteur, der sich das hat einfallen lassen, würd ich heute noch gern die Meinung sagen. Selbst in den 50ern gabs schon mehr als ein Bildformat. Außersem läuft die FP6 einfach zu lang nach. Was nutzt der beste Notschalter, wenn sie dann noch fünfr Meter durchziehen will?

    Laufleise? Definitiv nein.

    Wartungsarm? Das kann ich bestätigen.

    Und äußerst robust, wenn man bedenkt, dass man früher mit Wasserkühlung im 20minütigen Wechsel gespielt hat. Bei uns läuft die unter Umständen bis zu 12 Stunden ganz ohne Kühlung ohne zu mucken.

    Das ist eigentlich mehr eine Geschmacksfrage. Der Projektor ist bereits vor 1953 gebaut worden (vor Einführung von Scope), aber auch danach noch weiterproduziert worden. Ich kenne keine Philips, in der man nicht die Bildfenstermaske wechseln könnte. Zudem hatten diese Schiebeplättchen, mit denen die Bildhöhe variabel einstellbar waren auf Normal- und Kaschbreitwandformate, ohne dieselbe ständig in der Höhe ausfeilen zu müssen.

    Wenn die Maschine "zu lange nachläuft", ist dies doch ein Zeichen eines reibungsarmen Kraftschlusses, einer energieärmeren Übertragung über Schneckenräder. Eine Generation an Technikern bis etwa Mitte der 90er Jahre war wie ich durchaus der Ansicht, diese Geräte seien außerordentlich laufleise und filmschonend - leider auch verglichen mit Bauer- und Ernemann-Fabrikaten.

    Der Entwicklungsingenieur Jan Kotte war m.E. einer der genialsten Baumeister des Projektorkinos, auch erhielt er als erster und auf dreißig Jahre lang einziger Projektorenmensch einen Oscar: für die Entwicklung der DP 70-Maschinen.

    Außer etwa der kritisch einstellbaren Einlaufführungsrolle am Bildfenster und einem gewissen Spiel des Scharfstellknopfes - falls verschlissen - kann ich nichts Negatives darüber konstatieren und bin anderer Ansicht... :D

  11. Warum gleich abschießen? Sie war doch wunderschön, hatte ich auch mal, ist leicht montierbar mit festschraubbarer Objektivstange an der Frontseite des Projektorkopfes, und man kann alle alten 83 x 83-mm-Dias wieder zeigen. die auch sammelnswert sind. Allerdings ist der Diaansatz auf den Typ des wählbaren Lampenhauses bezogen, der für jede alte Philips-Maschine (FP 6/7/5/56 und DP 70/75) lieferbar war (und auch auf Projektoren anderer Hersteller montiert wurde).

    Außerdem ist FP 6 eine laufleise und filmschonende Maschine gegenüber einigen anderen vergleichbaren Getriebe-Projektoren der Fiftiees, mit höchst einfacher und visuell leicht kontrollierbarer makroskopischer Tonoptik, zudem sehr wartungsarm ... fehlt nur leider die gekrümmte Bildbahn für meinen Geschmack, die erstmals die DP 70 einführte. :D

  12. Leider nicht. Vielleicht meinte man, das könnte die Kopienqualität sein (die ist jedoch im Eastman-Printmaterial die immergleiche betreffs Emulsionsabrieb).

    Projektoren sind auch fast neu und Delrin-Kufen bekanntlich materialschonend.

    Somit wieder einmal ein Argument gegen optische Tonspuren im Langzeiteinsatz ... (da war selbst der geschmähte Magnetton ja abriebfester bei korrekter Behandlung).

    Daher wohl die obigen "Pillen" bei SDDS, DD usw.?

     

    Alles nicht das Kino der Zukunft, sondern m.E. nur noch eine Groteske...

  13. Offenbar Dauerproblem bei Ernemann 15. Die sind auch in vielen CinemaxXen (etwa Potsdamer Platz, Berlin) eingebaut. Ständig "Schwartenränder" beim Formatwechsel, weshalb man gerne den Kasch dann "großzügig" verkleinert...

    (Sind aber bei Multiplex-Ausschreibungen sehr populär, weil billiger als Kinoton-Apparate)

  14. Hallo,

    ich glaube Stefan hat jetzt SDDS als Droge entdeckt.

    Gruß FH99

     

    :D

     

    Oder es sind Pillen um von der Droge bzw. Sucht SDDS wegzukommen... :wink:

     

    mfG

    Christian Mueller

     

    Warscheinlich, sieht ja aus wie Psychopharmaka... War gestern in einem SDDS-HPS 4000-Referenzkino in Berlin-Wedding, da erzählten mir die Hausbefugten, daß jede Kopie in SDDS nach vier Wochen auf allen ihrer modernsten Kinotonmaschinchen (Serie E) nach vier Wochen "tot" ist: abgerieben und auf analog umschaltend.

    Gab's bei TK 35 und KN 17 nicht: primitiv, billig - aber betriebsicher.

     

    Ick gloob, die Pille oben schluck' ick ooch ... :lickout:

  15. Egal, ob die analoge SR-Spur durch "Heruntermixen" des Digitalmasters entsteht oder eigens gemischt wird, wie's in den ersten Jahren von SR.D wohl üblich war - auf jeden Fall ist der diskrete Sechskanal-Ton das Format, auf das Regisseur/Tonmeister/Sounddesigner/Komponist abgestimmt haben. [...]

    Im übrigen scheint es mir nicht verwunderlich, daß der SR-Analogton heute besser als bei seiner Einführung klingen kann, denn die Lichttonnegative werden heute nicht mehr nur mit "analogen" Tonkameras ("Lichtventil" mit optomechanischen Elementen) hergestellt, sondern vielfach durch trägheitsfreie Laseraufzeichnung, was viele systembedingte Mängel der früheren Lichttonaufzeichnung eliminierte. Interessant wäre eine SR-Spur, die nicht vom MOD-Master, sondern (unkomprimiert) direkt aus dem Postpro-System oder gar von dolbysierten Analog-Magnetbändern/filmen stammt, aber das nur am Rande.

     

    Was einem subjektiv am besten gefällt, ist deswegen noch nicht das Nonplusultra der Technik. Ich kenne einen Sammler, der den Ton seiner 35+16mmFilmkopien grundsätzlich über ein Röhren-Effektgerät für Studiozwecke laufen läßt und mit dem "satten Röhrensound" überglücklich ist. Mit korrekter Wiedergabe hat das nichts zu tun [...]

    Eigentlich meinte ich das Gegenteil, zumindest wird von mir solches behauptet: Dolby SR-Lichtton war vor 1993 BESSER als heute, da er noch nicht von der MOD, sondern einem (wenngleich mit Matrix-Decodierung abgemischtem) analogen Perfoband entsprang. Ich will das Digitale wirklich einmal weggedacht haben vom SR, weil beides nicht zusammengehört, dann kämen wir dem Potential dieses Verfahrens vielleicht näher. Nur hat hier die Branche eine andere Richtung eingeschlagen, und daher kann man heute m.E. SR-Lichtton nicht mehr fair beurteilen, weil er ein Abklatsch der MOD geworden und allenfalls als Back-up-Faktor noch von praktischer Relevanz im so befreiend perfekten digitalisierten Kinobetrieb ist. Bei dieser Beurteilung habe ich die künstlerischen oder vom Produzenten intendierten Vorgaben nicht berücksichtigt, weil mich nur das Tonsignal als solches an dieser Stelle interessiert, ob das nun der Produzent hören mag oder nicht.

     

    Sehr richtig bleiben aber Deine Beobachtungen der Problematik verzerrter Lichtöne durch lahme Lichtventile an den Kameras, da gibt es grabentiefe Unterschiede zw. Picot, Westrex oder Eurocord.

    All dies klammerte ich aber trotzalledem bei meinem Loblied auf Dolby-SR-Lichtton vor 1993 bewußt aus. Wer einmal eine schöne Repertoire-Kopie in die Hände bekommen sollte (z.B. "Valmont" mit klassischer Musik), kann das ja bei Gelegenheit und Laune erneut untersuchen und wird es bestätigt finden.

     

    Nun zu Deiner Röhren/Sammler-Attacke:auch hier mein Loblied auf viele Klangfilm- und Philips-Röhrenverstärker der Sechziger, währendessen bei Dolby MPU von Anfang an bis zum Ende billigste ICs zum Einsatz kamen. Somit gilt für Klangfilm- und Philips-Vorverstärler mit Röhre (bei Wiedergabe analoger Filme der Vor-Dolby-Zeit), daß deren Transistorschaltungstechnik oder Röhrenwerte eine optimalere Anstiegsgeschwindigkeit und Transientenwiedergabe ermöglichten, als bei dem Zeug von Dolby ab 1978, abgesehen von dessen unverschämt frequenzbeschneidenden "Academy"-Filtern. Das konnte man auch messen. (Auch im Zoo-Palast klang selbst eine dolbysierte SR-70mm-Kopie auf dem zudem ohne SR-Equalization arbeitendem Röhenverstärker um Welten besser als auf dem neuen CP 200 - wirklich erschütternd!).

    Also ist der "subjektive" Eindruck, auch der des Sammlers, den Du kanntest, kongruent zu Erkenntnissen der Schaltungstechnik! Das hat sehr wohl - obwohl Du es negierst - mit korrekter Wiedergabe zu tun.

    (Gleichwohl es auch schlechte Röhrenverstärker gibt, was immer und AUSSCHLIESSLICH eine Frage der Art der Schaltungstechnik ist. Aber bei bestimmten Tonformaten hat man oft keine andere Wahl, so bei analogem, nicht dolbysierten Magnetton und analogem Lichtton, als auf Uraltverstärker zurückzugreifen, wenn realiter nur Dolby-Geräte hier herumstehen und Panastereo-Prozessoren keiner bezahlen kann).

  16. Also SR Lichtton detailreicher als Digital? Lese ich hier zum ersten mal, obwohl ich die _ausschließlich_ bei SR vorhandenen Wind- und Naturgeräusche von der Schilderung für glaubwürdig halte.

    Christian Mueller

    Nur ein voll-analog produzierter SR-Lichtton hört sich auf den Frontkanälen besser an als derzeitige digitale Kinosysteme, hebe ich gerne erneut hervor. Bei sehr hohen Lautstärkevolumina verzerrt SR-Lichttton natürlich, habe ich auch immer wieder auf THX-Anlagen und anderswo ausgetestet.

    Aber das weiß ja hier jeder.

     

    Den Vergleich Dolby Digital und 70mm SR-MAG habe ich im erwähnten Fall erstmals Anfang der 90er Jahre im Zoo-Palast miterlebt, als Leute von Rang und Namen von Dolby-Europa, Kinoton und der technischen Inspektion der Berlinale mit dabei waren. Man ließ sich Wochen lang Zeit für die Einrichtungen der Anlagen, aber einige waren noch immer der Ansicht, der Unterschied sei "wie Tag und Nacht" (zugunsten von SR-MAG, zuungunsten von DD).

     

    Der Auffassung sind viele mir bekannte Sound-Ingenieure, einige haben auch promoviert, selbst wenn sie heute ausschließlich mit digitalen Systemen nur noch arbeiten. Der Erkenntnisse über das Oberwellenspektrum und die klangcharakteristisch sich auswirkenden Signalformen wie die einer Sinuskurve sind ebenfalls unbestritten - selbst bei Lichton, der bei angeblich 14 kHz endet (was natürlich unrichtig ist). Eine Oberwelle breitet sich auch außerhalb als verzerrungsfrei ausgegebenen Frequenzgangs weiter aus. Es ist komplett falsch anzunehmen, daß Lichtton bei 14 oder 16 kHz irgendwie und irgendwo endet. Wer im Kopierwerk arbeitete, weiß, daß bei Ausschaltung aller Entzerrer usw. eine fantastische Mono-Lichttonkopie sich heute ziehen läßt, deren Frequenzgang aufgrund der der verbesserten Lichtton-Negativmaterialien wie SD-8 u.a. ohne Abfall locker die 20 kHz Schwelle überschreitet - wir haben das hier gemacht. Auch dieser Monoton kann sich "musikalisch" (also die Authentizität eines Musikinstrumentes angehend) m.E. "besser" anhören, als alle auf heutigen Kinokopien digitalisiert anzutreffenden Töne. Kein Scherz - sondern mein Ernst. (Weshalb ich aber nun nicht überall den einspurigen Monoton zurückhaben möchte, denn es geht mir hier nur um Charakteristiken der Signalverarbeitung.)

    Das ist einfach nicht alles so eindeutig, denn die digitalen Kino-Techniken arbeiten mit Kompromissen wie Datenreduktion und Sampling Frequence, die die Klangtreue m.E. kaputt machen. Das ist neu, und das gab es bei "analog" noch nicht (dafür halt andere, hier genügend aufgezählte Nachteile).

     

    Die von Dir erwähnten Blindvergleiche kann ich leider nach 30 Jahren Kinoerfahrung überhaupt nicht nachvollziehen, habe immer gegenteilige Erfahrungen gemacht. Auch will ich, wie Du mir empfiehlst, keinen Ton analog aufnehmen und dann digital überspielen, sondern entweder nur voll-analog oder voll-digital produzieren.

    Im Zweifelsfall - gäbe es hier eine "Kampfabstimmung" - plädiere ich für Magnetton SR (auf 70mm-Kopien, da es ihn auf 35 mm leider nicht gab), der am ehesten den lautstarken Anfechtungen gegen die analogen "Artefakte" wie angeblich mangelnde Dynamik, Klirrfaktor, Rauschabstand etc. trotzt und (trotz des Nachteils der eingesetzten Kompander und Expander, die ein Signal negativ beeinflussen und trotz mangelnder Direktionalität resp. trotz Beschränkung auf 3 Frontlautsprecher) am ehesten der Klanggüte und Qualität eines bestmöglichen Analogtons verhaftet bleiben.

    Weltweit habe ich auf keiner Anlage und bei keinem Film jemals einen Digitalton gehört, der diese Höreindrücke toppen konnte und sammle deshalb leidenschaftlich gerne Magnettonrollen, während das Digitale mich kalt läßt. Der digitale Kinoton hört sich steril, flach und synthetisch an. Schlechter Digitalton ebenso wie guter Digitalton in allen Kinos und Systemen.

     

    Den selben Vergleich - auch hier hattest Du mir immer widersprochen - mache ich bei DLP-Projektion vs. photochemischen Film auf, was Kontrast und Auflösung anbetrifft.

     

    Film und "analog" kann noch heute deutlich mehr leisten, als man - gläubig dem digitalen Hype nachlaufend - annehmen möchte. Ich kenne nichts Besseres und nehme gewisse Verzerrungen, Verschrammungen und Unstetigkeiten solange geduldig in Kauf, bis es wirklich etwas deutlich Besseres gibt.

  17. Komisch eigentlich, daß man in Zeiten des weit überlegenen Digitaltons plötzlich von SR so begeistert ist.

    Teilweise schon. Dabei will ich Deine Argumente nicht negieren, denn ich kenne diese Betrachtungen, lange bevor wir darüber erstmals diskutierten. Auch für mich war die erste DD-Vorführung mit Ähnlichkeiten einer 70mm-Mag-Vorführung behaftet ("Stalingrad").

    Dennoch würde ich (ehem. aus der E-Musik kommend) den analogen SR-Ton, so wie er mit Wellen und Obertönen bei instrumentaler/gesanglicher Musik umgeht, klar bevorzugen. Unter einer Grundvoraussetzung: daß er nicht - wie bei den Mainstreamfilmen seit 1993 - nur noch von einer digitalen MOD ünberspielt un degradiert wird!

    Also NUR unter der Voraussetzung sorgfältiger analoger Bearbeitung ohne datenkomprimierende Zwischenträger, Sampling Frequence etc. lohnt es sich für Musikfreunde, ihn zu präferieren - erst recht auf 70mm MAG. So waren Vergleichsvorführungen (allerdings leider kein A/B-Vergleich ein und- desselben Films) von 70mm SR MAG (Die Hard) und fast zeitgleichen DD-35mm-Filmen (Batman) musik-akustisch eindeutig zugunsten von 70mm MAG ausgefallen.

    Und noch etwas, was ja wieder keiner glaubt, weil das ja gar nicht sein darf: Auch ein führender Dolby-Entwicklungs-Ingenieur gab 1993 zu, daß das analoge SR-Lichtton(!)-System in der Bespeisung der Frontlautsprecher dem neuen DD noch immer "überlegen" sei. Er meinte offenbar Musikpassagen.

    All das soll in keiner Weise die zugunsten des Digitaltons ausfallenden Aspekte wie diskrete Kanaltrennung, bessere Dynamik für Bässe und Höhne etc. in Abrede stellen. Aber ein Musikstück ist auf hochwertigen analogen Trägern autentischer zu hören als auf den derzeitigen digitalen Kinotonsystemen - einschließlich des so hochgelobten SDDS.

    Ich möchte niemanden falsch zitieren, aber ich denke, daß stefan2 die Aussagen des Dolby-Ing. ebenfalls kennt und die Vorteile einer analogen Musikaufzeichnung ebenso wie ich zu schätzen weiß. Ähnliches glaube ich auch bei FH99 beobachtet zu haben, der das beständig verglichen hat?

     

    Es kommt also darauf an, für welche Bedürfnisse man ein Tonsystem/Verfahren auswählt. Anstatt sich in Diskussionen zu zerfleischen, in denen pauschal das andere als schlechter oder überlegener kategorisiert wird, sollte man die Meßergebnisse, gefolgt von den Höreindrücken für sich sprechen lassen.

     

    (Nach meinen "minderheitlichen" Geschmack mag ich die Töne der analogen Welle. Sie sind nicht "schlecht". Und nehme dafür ein gewisses Übersprechen, eine mangelnde Surround-"Aufwertung" und ein diffuseres Baßsignal gerne in Kauf, weil diese Attribute nicht die für mich emotional-psychlogische Ebene unmittelbar ansprechen, ohne sie hiermit sofort wieder zu verdammen. Klang ist für mich ein orchestrales Spektrum, und diese Klänge höre ich seit 1993 - zumindest im Kino - leider nicht mehr, was doch sehr schmerzlich ist!).

     

    Fazit: "Man merkts's"...

     

    (P.S.: Dennoch kann es gelegentlich ganz spaßig sein, dem Trampeln der Dinos & Terminatoren zu lauschen, aber bei jedem meiner Kinobesuche möchte ich dies nicht hören, weil mich Musik mehr interessiert. Punkt)

  18. [...]

    Außerdem kannst Du davon ausgehen, daß bei der Mischung auf die Herstellung der (abwärtskompatiblen) Dolby SR-Analogspuren am wenigsten Zeit verwendet wird, die Digitalformate sind also sozusagen die "amtliche" Version.

     

    Offenbar hier ein Trugschluß, von einer anderen Mischung bei SR-Optical-Kopien versus allgemeine Digitaltonformate auszugehen. SR Optical war klasse bis zur Einführung von Dolby Digital 1993, da analoge Signale ohne Datenreduktion vorlagen - schmalbandig war nur der Surround gegenüber heutigen Digitialformaten. Seit 1993 wird (bei synchronisierten Filmen) SR Optical ebenso wie DD von der gleichen MOD überspielt, ebenso SDDS/DTS (Berliner Synchron / Kopierwerke ARRI und GEYER). Daher die Degradierung von SR. Zudem wurde die Spaltbreite/Breite der analogen Lichttonspur zuungunsten von SR und zugunsten des DTS-Timecodes "verschmälert".

    Kein Wunder, daß alle hier SR jetzt verachten, wenn das System durch besagte Faktoren von Dolby selbst quasi verstümmelt wurde.

  19. cinerama:

    welche neuartigen Objektivhalter bei der Fp56 meinst Du? Die, die ich

    gesehen habe, sahen zwar prinzipiell gut aus (diese anklappbare Fuehrung

    fuer den Rand des Objektivtubus), aber waren laut Aussage eines Kollegen

    viel zu ungenau gefertigt, um eine gleichbleibende Schaerfe beim

    Objektivwechsel (oder auch nur eine zuverlaessige Einstellung der

    Schaerfe) zu ermoeglichen.

    Weiteres Manko, gestern erst mit einem Forumskollegen diskutiert:

    grauer Schrumpf-/Kraeusellack, in dem sich Staub und

    Schmutz sehr wohlfuehlen. Auch Oel findet hier prima Moeglichkeiten

    zum unbemerkten Kriechen. Wenn man es mit Alkohol gruendlich reinigt,

    geht der Kraeusellack mit ab..

     

    Gruesse

    Marc

     

    Philips empfiehlt zur Beseitigung des lästigen Unschärfespiels die Feinstellvorrichtung VE 2066 für den Objektivrevolver ab 1957, und der neue Objektivhalter ab 1960 für FP 7 und FP 56 verbessert dies um ein weiteres, explizit die Beibehaltung der Fokuslage. Überdies wurden in letzter Konstruktion die beiden achsenparallelen Führungsstangen nunmehr nicht mehr diagonal, sondern nebeneinander positioniert. Recht gut funktioniert das noch heute im Berliner Broadway-Kino.

     

    Der Kräusellack ist sicher anfälliger für Verschmutzung, das ist richtig beobachtet. Aber dieser Lack platzt nicht so schnell ab wie der Eisblumenlack bei Ernemann oder der Hammerschlaglack bei Philips FP 20 und noch heutigen Kinoton-Geräten. Ich habe ihn immer recht gut mit flüssigem Ajax sauber bekommen, mit Alkohol und Benzin natürlich nicht.

    Das genügt doch eigentlich auch?

  20. [...] Die Entwicklung eines solch beschleunigten Kreuzes lässt doch auf eine grössere Lichtausbeute durch die längere Standzeit des Filmbildes im Lichtkanal schliessen. Die Trommelblende relativiert dann schnell wieder das Helligkeitsplus. [...]

    Wurden eigentlich seinerzeit - sagen wir mal zwischen 1950 und 1965 - die Lichtleistungen verschiedener Projektoren mit gleichen Lichtbogensystemen miteinander verglichen?

    Z. B. eine Askania AP XII - die 1950 mit gross dimensionierter Kegelblende vorgestellt wurde - muss doch lichtstärker sein, als die üblichen helligkeitsmindernden Trommelblendensysteme von Ernemann, FH, FEDI, usw., und eben auch Philips :?:

    Generell ist mir unklar, warum sich Trommelblenden durchsetzen konnten...

    Bis neulich.

    Rolli

     

    Etwas verspätet komme ich zum Antworten: Also, es ist durchaus anzunehmen, daß auch die Trommelblende bei Einführung eines beschleunigten Kreuzgetriebes im Dunkelsektor reduziert wurde. Wozu sonst triebe man den Aufwand mit dem Kreuzgetriebe? Ansonsten wäre dieses - wie Du sagt - völlig unnötig. So dumm aber war Jan Kotte von Philips nicht gewesen.

     

    Vergleichsstuden zw. einzelnen Fabrikaten von Projektorenherstellern im Normalfilmbereich kenne ich nur äußerst selten, da hat sich wohl kaum einer getraut, es sich mit den Firmen anzulegen (weshalb die meisten Vorführer von sich selbst glauben, sie arbeiteten am jeweils besten Projektor überhaupt). Konkret müßte ja das Schaltverhältnis des Kreuzgetriebes in Relation zur Umlaufblende gesetzt werden, wollte man den lichttechnischen Wirkungsgrad beurteilen.

    Somit gibt es nur allgemeine Berechnungen zu Umlaufblenden: aus der Frequenz der Dunkelteile/Hellteile, der Intensität des Lichtstroms und dem Schaltverhältnis ergibt sich der Wirkungsgrad des Lichts, d.h.

    Lichtwirkungsgrad= (360° - Summe der Dunkelteile) : 360°. Das ist äquivalent zur Berechnung der Summe der Hellteile : 360°= 1 - Anzahl der Verschlußflügel x Schaltverhältnis.

    Differenzierter werden die Berechnungen bei Beurteilung der Verschlußarten, wo zusätzlich die Bewegungswinkel der Verschlußflügel analog zur Form der Blende unterschiedliche Auswirkungen auf den Wirkungsgrad des Lichts haben. Der Bewegungswinkel wird durch die trigonometrische Funktion tangens Bewegungswinkel = Höhe des Bildfensters : 2 x Radius des Blendendurchmessers. Ein Gleichung die für Scheibenblenden und Kegelblenden gleichermaßen gilt.

     

    Bei der Trommelblende gilt der Wirkungsgrad des Lichts ausgerückt durch: 1 - [[Verschlußwinkel + (Bewegungswinkel 1 + Bewegungswinkel 2) : 2] : 180°] entspricht 1 - [(2 x Verschlußwinkel + Bewegungswinkel 1 + Bewegungswinkel 2) : 360°].

     

    Sicherlich sind Kegelblenden günstiger für den Wirkungsgrad des Lichts, jedoch frage ich mich, ob die Blendenlager an Kegelblenden nicht frühzeitiger verschleißen als bei Trommelblenden. So wird die vom Wirkungsgrad her gelungenste Kegelblende, die sehr große Einflügelblende beim Philips DP 70, nach einigen Jahren zum Problem, wenn die Blende aufgrund ausgeschlagener Lager beginnt zu "flackern". Aber hier gab es ja auch die Impulslampe, die praktisch nicht immer perfekt funktionerte, aber anderenfalls eine definitive Lösung zur Reduzierung des Laufgeräuschs der Blende geworden wäre.

  21. Spannende Frage! Eigentlich stiege ja der Beschleunigungswinkel nur bei Wechsel vom vierflügligem zum dreiflügligen Malteserkreuz an. Der FP 56 hat das aber m.E. anders gelöst (ich habe nur FP 5 hier und kann das nicht auf die Schnelle eruieren - veilleicht andere auf diesem Forum?).

    Mir sind zwei Arten von Kreuzgetrieben mit kürzerer Schaltzeit gegenüber der konventionellen Schaltzeit von 1/96 Sek. bekannt:

    Das Prinzip des sog. "Kurvenschleifengetriebe" beruht auf Einsatz einer modifizierten Kurvenscheibe, die bei einem vierflügligen Kreuz erst nach dreimaliger Umdrehung - und zwar über den Drift der "Kulissenverschiebung" - den Eingriff des Stiftes in den Kreuzschlitz bewirkt ("Kulissenverfahren" = Schaltzeitverkürzung um eine Viertel bei größerer Filmbeanspruchung). Das Prinzip der "Kurbelschleife" indessen (auch "Schnellschaltgetriebe" genannt) bedient sich des Zusatzes eines Vorschaltgetriebes, das mittels des Exzenterantriebes die Stiftscheibe diskontinuierlich antreibt, hervorgerufen durch einen ganz bestimmten Punkt auf der Rotationsachse dieses Vorschaltgetriebes, der im Moment höchster Drehgeschwindigkeit mit dem Stifteingriff zusammenfällt. Beim Kurbelschleifensystem besagen die trigonometrisch errechneten Zeit-Weg-Ableitungen, daß im Verhältnis zum Drehwinkel die Beschleunigungskurve des Kreuzes anfänglich ebenso "schonend" wie bei einem "normal" angetriebenem vierflügligem Kreuz verläuft, um dann steil ansteigend einen zusätzliche beachtliche Beschleunigung zu erfahren, an deren Ende sich erneut eine ebenso "schonendes" negative Beschleunigung zur Ruhephase des Kreuzes anschließt. Diese Getriebe wurden oft in Universalprojektoren 35/70mm verwendet, m.E. auch im FP 56-Projektor - und dies ohne merkliche zusätzliche Belastung des Perforation.

     

    Aber das mag Stefan2 einmal ausführlicher erklären, der Ing. ist und Philips-Maschinen nach meinen Erfahrungen generell nicht mag - und somit auch gleich begründen, warum auf seinen geschätzten Bauer-Projektoren das alles soviel besser gelöst ist? Damit könnte ich ja noch was anfängen, mit Schlagwörtern wie "Kisten" indessen weniger.

    Nicht ganz unerheblich: FP 56 stellte auch neuartige Objektivhalter vor, bei denen der Wechsel simpler vonstatten ging und die Fokuslage zur Bildbahn gleich blieb.

     

    All' diese schönen Verbesserungen sind indessen im Zeitalter der Objektivrevolver und des Polyesterfilms sicherlich obsolet geworden, ich wollte sie aber zur "Ehrenrettung" der so oft verlachten "Kisten" nicht ganz unerwähnt lassen... :smokin:

  22. Na gut, dann sei die Schmähung verziehen.

     

    Nur oder gerade weil Philips-Geräte extrem "einfach" konstruiert sind, sollte man sie nicht verdammen, da sie laufleise, materialschonend und zuverlässig über Jahrzehnte Ihren Dienst ohne große Wartungen taten, was man sich von den allerjüngsten Fabrikaten und deren "Getriebe" doch in gleichem Maße wünschen würde? :roll:

  23.  

    Ernon V ist sicherlich sammelnswerter, als die Phillips Kisten, die gibts wesentlich häufiger. Die alte "Billig" Ernemann lohnt es eher zu retten.

     

    Find' ich ja wieder etwas polemisch. Die Anti-Philips- und Anti-Dolby-Attitüde ist Dir wohl nicht mehr abzugewöhnen. Dabei weißt Du bestens, daß beim Abspiel alter Sammler- und Archivkopien kaum ein Projektor empfehlenswerter ist als Philips FP 5/56, dort wo leider bereits Bauer etwas ruppiger läuft und gerade Ernemann splice-freudig ist ohne Ende. Auch neuere Kinoton-Maschinen sind in diesem Punkt etwas im Nachteil gegenüber den Jan-Kotte-Entwürfen der Vierziger und Fünfziger.

    Aber gut: Wer museal/global sammelt und seltenere Fabrikate sucht, mag die Ernon sich holen. Ich würde so etwas aber nie betreiben.

     

    Philips FP 5/56 lief aus gutem Grund zwei Jahrzehnte in den Walther-Kirchner-"Lupe"-Kinos, wo fast nur alte, spröde und rissige Acetat-Kopien immer wieder eingesetzt wurden. Kirchner präferierte diese Geräte wohlüberlegt, um Ruhe um seine Kopien zu haben. :sleep:

    Traurig, daß diese nun zu "Kisten" niedergemacht werden...

  24. Da würde ich - zumal die Frage bewußt einfach und allgemein aufgeworfen wurde - auch global und zeitlos antworten wollen, in der Erwartung, daß sich sowohl Diskussion wie Vergleiche sukzessive in diesem topic weiter entwickeln würden.

    Was also "liebt" man über alles oder - naiv empfunden -: wofür steht man noch nachts auf und geht ins Kino?

     

    Soundsysteme/Tonformate/Gerätehersteller werden hier einmal kombinatorisch evaluiert:

     

    An erster Stelle: optimierte Magnettonvorführung (35 mm, 70 mm) mit folgendem Equipment:

    "Klangfilm Stereodyn"-Siemens-Röhrenendverstärker, "Panastereo"-Magnetton-Vorverstärker, Klangfilm-Eurodyn-Lautsprecher auf adäquaten Schallwänden (deren Baßtöner und Frequenzweichen für heutigen Digitalton ausgetauscht werden könnten).

    Geeignete ältere und (wieder neu zu ziehende!) Magnettonkopien mit verbesserter Magnetitpaste in Wieder- und Uraufführung vorausgesetzt, bleibt diese Kombination für meinen Höreindruck resp. musikalischen Geschmack "unschlagbar".

     

    An zweiter Stelle: analoger Lichtton des Sytems "Dolby Spectral Recording":

    Dezidiert auf die Zeit von 1987 bis 1993 bezogen, wo ausschließlich mit analogen Zwischen- und Endmischungen gearbeitet wurde, ergaben sich für mich hervorragende transparente Klangeindrücke - zumindest auf Frontlautsprechern. Hierfür ein Dolby "SR-A 5"- Adapter mit "280 T"-Karten, eingeschleift über einen Sony "DFP 3000"-Prozessor mit oben erwähnten Endstufen und Lautsprechern.

    Alternierend hierfür bereits neuere prozessorgesteuerte "Deltamax"-Lautsprecher von Electro Voice oder bei geeigneter Bühnentiefe eine "HPS 4000"-Lautsprecheranlage bei Wechsel der Röhrenendstufen zu heute gängigen Endstufen von Harmann & Kardon.

     

    An dritter Stelle: DTS-ES-Vorrichtungen für die Fabrikationsweisen und Bedürfnisse des digitalen Zeitalters:

    aufgrund verschleißresistenterer Tonmodulation (aufwendige Dichtmessungen für die Lichttonnegative in Kopierwerken für die anderen Tonformate des 35-mm-Streifens waren bekanntlich realiter nicht immer verläßlich, daher die Ausfallraten bei Dolby Digital und SDDS). Weiterhin verbilligen sich die Kosten bei 70-mm-Kopien, die über DTS vorgeführt werden, wenngleich mit Qualitätsabstrichen gegenüber einer Magnettonbespurung behaftet. Verstärker- und Lautsprecherpräferenzen wie bereits oben erwähnt.

    Einschränkung bei DTS: leider durch Datenkompression und Sampling Rate auch hier nur ein leidiger Kompromiss: unkomprimierter Digitalton (wie bei der DLP- oder Imax-Projektion) wäre demgegenüber der unverfälschtere Weg, der für digitale Systeme einzufordern wäre.

     

    Soweit in verkürzter Aufstellung meine "Lieblingstonsysteme", gegenteilige Eindrücke interessieren mich sehr!

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