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magentacine

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Beiträge erstellt von magentacine

  1. 1. STAR WARS war keineswegs eine unabhängige Produktion, da hauptsächlich von 20th Century Fox finanziert.

     

    2.

    Zweckrational betrachtet stimmen zwar Deine Prämissen des "Sicheinfügens" der Special Effects in Realszenen - das interessieren mich aber nicht primär in dieser Formatdiskussion, weil solche Verwertungslogik als selbstverständlich vorausgesetzt werden muß.

     

    Ja, und? Zweck der großformatigen Effektbearbeitung war, Spezialeffektszenen zu erhalten, die NACH dem Generationsverlust der Trickkopierung den in 35mm aufgenommenen Spielszenen GLEICHWERTIG erschienen. Das ist eine deutliche Abkehr von der damals üblichen Praxis, was Du im Vergleich mit Filmen wie den Effekten von Filmen wie LOGAN'S RUN oder TOWERING INFERNO deutlich erkennen kannst.

     

    3,

    Kein Wunder, daß man dann VistaVision (auch noch aus anderen Gründen) bevorzugte, das "beschnitten" sich in den von Dir übrigens unbeschoren wegkommenden "Look" eines "gut gemachten" 70er-Jahre-Films "einfügten".

     

    Das Wichtigste steht bei Dir unter ferner liefen: Der Hauptgrund für die Entscheidung hin zu VistaVision war a) die Verfügbarkeit aller üblichen Aufnahme-, Kopier- und Intermed-Materialien im 35mm-Format, was für 65mm damals nicht gegeben war und b) die unbefriedigende Kopierwerkslage in und um Hollywood. Außer 65mm Negativentwicklung & Release Printing gab es 1977 nicht viel, während man die 35mm-Vistavision-Aufnahmen schnell und problemlos bearbeitet bekam. Das kannst Du alles nachlesen, ebenso die Tatsache, daß VV von Anfang an als "Multiformat" von Normalbild 1,37 bis Breitbild 1:2 beworben wurde, das "Beschneiden" also keine Abkehr von irgendeinem "korrekten" Format darstellt (vgl. Paramount Pressemitteilungen & Fachpresse der 1950er Jahre).

     

    Und was bitte soll ich zu dem "70er-Jahre-Look" sagen? Daß die Softnetze und die Diffusion in vielen Außenszenen ein bißchen übertrieben waren und dem Film mehr Schärfentiefe gut getan hätte? Das wären doch wirklich Debatten über die Anzahl von Engeln, die auf einem Stecknadelkopf Platz haben...wer will's wissen?

     

     

    4. Deine Bewertung von RAIDERS... teile ich nicht, die von Dir beschriebene Routine finde ich erst im dritten Teil, bei dem ja auch die Spezialeffekte oft eher an Roger Cormans Poe-Filme aus den frühen Sechzigern oder "Master of the World" erinnern (Luftschiffsequenz). RAIDERS ist in inszenatorischer Hinsicht, vor allem aber in Sachen Kameraarbeit dem ersten STAR WARS Film weit überlegen, was evtl. daran liegt, daß Herr Spielberg ein fähiger Regisseur ist und Herr Lucas ein Produzent mit (heute) peinlichen Regieambitionen, außer AMERICAN GRAFFITI und THX... hat er m.W. keinen annehmbaren Film gedreht.

     

    5. Große Zahlen, große Worte: Niemals hat BARRY LYNDON zwanzig Millionen Dollar gekostet! ELF Millionen statt ursprünglich geplanter ACHT kostete der Film, das US-Einspielergebnis betrug 20 Millionen US$!

     

    http://www.the-numbers.com/movies/1975/0BALY.html

     

    Released in US January 1, 1975

    Total US Gross $20,000,000

    Production Budget $11,000,000

     

    Geh in Dich und tu Buße! :lol:

     

     

    "Das soll der große Leslie erst einmal nachmachen, hahahahaaaa!"

     

    PS:

    P.S. Die Bücher zu "Industrial Light & Magic" finde ich nicht überragend.

     

    Die Bücher erklären technisch fundiert (natürlich auch mit der Neigung zur Legendenbildung und indirekten Selbstbeweihräucherung) das Zustandekommen vieler komplizierter Effekte und bieten außerdem hervorragende Arbeitsbilder und Schemazeichnungen. Ohnehin gibt es wenig wirklich gute Spezialeffektbücher, abgesehen mal vom Raymond Fieldings TECHNIQUE OF SPECIAL EFFECTS, aber über die nicht wegzuleugnenden Fortschritte der (analogen, optisch-chemischen) Effekte, wie ILM sie perfektionierte, erfährt man da wenig. Was ist denn Deiner Meinung nach besser? :wink:

  2. Die Fotos zu diesem eBay-Angebot ließen da schon Zweifel aufkommen. In den beiden hervorragenden Büchern zu Industrial Light & Magic wird auch die Geschichte der diversen optical printers erläutert und illustriert.

     

    Der Printer von TEN COMMANDMENTS wird auf jeden Fall mit großen Änderungen und Umbauten verwendet worden sein, weil die Effekte zu STAR WARS ein ganz anderes Vorgehen verlangten als der DeMille-Film.

     

    Es gab auch nicht nur "den einen" STAR WARS-Printer, sondern eine ganze Reihe durchaus abenteuerlicher Konstruktionen, die für Spezialzwecke gebaut wurden (z.B. Blowup von 16-mm-Explosions-Zeitlupenaufnahmen als Komponente für Raumschlacht) und Teile älterer VistaVision-Technik beinhalteten.

     

    Diese Fragen kann man auch nicht durch Diskussion lösen, sondern durch gezieltes Nachschlagen in den Büchern von Ron Magid und ggf. alten Cinefex-Ausgaben. Oder Nachfrage bei den mittlerweile älteren Herren, die die Effekte gemacht haben (und ja auch, z.B. in Sachen TRON, durchaus zu Klarstellungen/Erläuterungen bereits sind :) )

     

    cinerama schrieb:

    Allerdings - Formatfalle! - wurden die [...] Composits dann doch bei den 70er-Jahre-Billigproduktionen wie "Star Wars" und "Indiana Jones" auf das Scope-Format von 2.35 : 1 beschnitten, was ihre Suggestivität sicher abschwächte und mehr den konventionell aufgenommenen Vordergrund-Aufnahmen anpaßte.

     

    Das ist ja der Sinn von gut gemachten Effekten! Composites sind nicht Selbstzweck, sondern müssen sich in den "Look" eines Films einfügen, wenn sie glaubwürdig sein sollen. Da die Composites in ihren Elementen (live action, matte paintings usw.) natürlich auf das CS-Endformat hin geplant waren, verstehe ich auch nicht, weshalb sie an "Suggestivität" verlieren sollten!

     

    Und bei all meiner Dir bekannten Verachtung für Mr. Lucas ("...ein Film, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben, auf ewig zu binden...") muß ich widersprechen, wenn Du STAR WARS als Billigproduktion bezeichnest. Allein das Budget (selbst wenn ein Großteil für Effekte draufging) ist in der Entstehungszeit weit über dem einer Billigpoduktion angesiedelt. Und auch bei RAIDERS OF THE LOST ARK, der auch ästhetisch deutlich vom 70er-Look abhebt, im übrigen ein Film der beginnenden 80er ist, ist der Begriff Billigproduktion wohl fehl am Platz!

  3. Meiner Erinnerung nach stammt diese Aussage vom Trickspezialisten L.B. Abbott (evtl. zitiert im SPECIAL EFFECTS-Buch von Rolf "Film-ist-ein-dummes-Wort" Giesen oder aus SPECIAL EFFECTS: TAPE, WIRE AND RUBBER BAND STYLE erschienen bei ASC Press).

     

    Die letzte Einstellung von THE GREAT RACE zeigt eine Totale von Paris und den langsam einstürzenden Eiffelturm. Angeblich eine Modellaufnahme, mit Foto-Cutouts kombiniert und mit 60 B/s auf 65mm-Film aufgenommen. 65-mm-Einsatz auch möglich in den Bluescreen/Rückprojektionsszenen, da Bildqualität dort relativ gut.

     

    Aber wie heißt es bald in Ffm-Griesheim? - "Drück auf's Knöpfchen, Max!" (natürlich das kleine weiße vorne an der DP70...) 8)

  4. Immer diese Maulerei wegen Nennung von Kino- & Betreibernamen, das ist doch lächerlich. Wo liegt das Problem, wenn jemand (wie u.a. cinerama) nur Fakten auflistet und interpretiert, die man in den Branchenblättern à la Filmecho und, etwa in Sachen Kieft, in jedem Wirtschaftsteil einer Tageszeitung nachlesen kann?

     

    Hier von Haß zu sprechen und sich "haßfreie Foren" zu wünschen, zeugt von einem merkwürdigen Freiheitsbegriff. :?

    Cinerama hat

     

    - keine Pauschalurteile über einzelne Häuser/Personen gefällt;

    - keine verallgemeinernde Kritik abgelassen (z.B.: "alle XY-Kinos haben schlechte Vorführungen und beschäftigen nur Deppen");

    - nicht die altbekannte Multiplex-Sinndebatte weitergeführt;

    - nichts geschrieben, was man nicht allgemein zugänglichen Medien entnehmen kann.

     

    Wenn das "Haß" ist, dann könnte dieser Welt ein bißchen Haß nicht schaden!

    Die Amerikaner können interessanterweise auch einen konroversen Diskussionsthread wie "You suck - Outing bad film handlers" (auf Film-Tech.com) wegstecken, in dem ganz konkret benannt wird, welche Kopiennummer welcher Vorspieler geschreddert hat. Wie sinnvoll das hier wäre, ist eine andere Frage, aber eine Mischung aus Unlust gegenüber fremder Meinung und dem ständigen Aufbauen juristischer Phantomgefahren trägt nicht zu einer sinnvollen Diskussion bei.

     

    Und wenn Branchenfremde mitlesen, sage ich nur: Umso besser! Dann lesen sie nämlich auch, wie ein unsachlicher Forumsbeitrag quasi per Selbstreinigungskraft deurch Forumsbenutzer/betreiber ad absurdum geführt wird. Es gibt eine historisch begründete und nicht wegzuleugnende deutsche Angst vor dem "Nestbeschmutzertum", aber den Deckel auf faktisch vorhandenen Problemen zu halten und ängstlich auf jedes Wort zu schielen, das vergiftet nur die Atmosphäre.

     

    Wobei ich volles Verständnis habe, wenn Moderatoren/Forumsbetreiber mit sinnvollen Sanktionen (Sperrung/Zugangsverbot) auf Mißachtung des zivilisierten Umgangs in jeder Form reagieren.

     

     

    :? :!:

  5. cinerama schrieb:

     

    ... es gibt noch "traditionelle" Häuser, in denen die Projektoren sogar schnurgerade in der optischen Achse zur Bildwandmitte stehen!

    (Leider wurden sie fast alle durch Multi-Schachtelkinos à la xX-Quadrat geschliffen.

     

    Geschliffene Sprache ist ja in den Forumsbeiträgen ohnehin die Regel, so daß ich das hohe sprachliche Niveau nicht weiter heben kann, wenn ich mich an meinen Deutschunterricht zurückerinnere. Wenn nicht der abtragende Bearbeitungsvorgang gemeint ist ("...wir haben den Lack unserer E12 vor dem Einschmelzen noch abgeschliffen", sondern ein Verwüsten und gleichsam "Dem-Boden-Gleichmachen" gemeint ist, müßte es dann nicht "geschleift" heißen?

     

    Zumindest von Festungsanlagen, Burgen (und klassischen Einzelkinos, sobald die magentafarbene Seuche Einzug in die Stadtmauern hielt) sagt man dann wohl "geschleift"!

     

    Die Sache mit dem Trapez, an dem Disney schuld ist, erinnert mich an einen sich mittlerweile totgesoffen habenden Vorführer alter Schule, der mir auf meine Beschwerde wegen Totalunschärfe antwortete:

     

    "Das geht nicht anders, der Film ist nämlich in Dolby Stereo."

     

    Wer setzt noch einen drauf? :D

  6. Die Kollegen auf Film-tech.com behaupten immer, daß FilmRenew Trockenklebestellen aufgehen läßt. Gib doch mal Bescheid, wenn Du sowas beobachten solltest.

     

    Das Konkurrenzmittel FilmGuard ist auch prima, ohne richtigen Filmreiniger aber nicht ganz einfach zu handhaben. Benutzt das eigentlich hierzulande jemand regulär im Kinobetrieb?

  7. So geht das nicht. Die Frage muß von Cinerama kommen, die Antwort von SuperCinerama, wo bleibt denn sonst die Logik? (vgl. Godzilla vs. Megagodzilla; Supervixens vs. UltraVixens usw.) Oder verfügt ihr beide über Superkräfte? :D

     

     

     

    ***

     

    "Wir fahren zur Ticktack und holen das Bubu."

  8. Alles halb so wild. Schon der Ur-ur-urahn der E-15, nämlich der von Ottmar Anschütz entwickelte "Anschütz-Schnellseher" galt als durchaus problematische und serviceintensive Konstruktion, wurde damals von Siemens&Halske gebaut.

     

    Ein spannendes Kapitel der frühen Filmtechnikgeschichte, nachzulesen in einem erstklassigen Buch des Filmwissenschaftlers Deac Rossell:

     

    http://www.uni-trier.de/~kintop/kins06.htm

     

    Also in Sachen Ernemann/Anschütz gaaaanz gelassen bleiben! :lol:

  9. PS.: Zur Ehrenrettung - SRD lief auf einer 100 %igen Anlage mit 2 - 3, da kann man nicht meckern.

     

    Jaja, aber Kino wird durchs Bild erst schön! Da dreht man aufwendige Filme, deren Produktionskosten selbst Onkel Dagoberts Geldspeicher leeren würden, und dann sparen die Verleih-Pfennigfuchser an einer anständigen Klammerteil-Kopierung. :roll:

    Ist wenigstens der nicht untertitelte Rest des Films qualitativ ansehbar?

  10. Diese Art Aktionskunst verdient keine Aufregung. Das ist nämlich alles Schnee von gestern, diese Ideen haben die Experimentalfilmer und Aktionisten in den sechziger Jahren schon durchexerziert. Vielleicht mal das "Experimentalfilm-Handbuch" von Ingo Petzke durchlesen, dann glaubt man auch nicht irrtümlich, einen gaaaanz innovativen und frechen Gedanken gehabt zu haben. :x

     

    Inhaltlicher Widerspruch bestätigt solches Tun übrigens nur, jeder Angriff oder jede Kritik wird als stolze Auszeichnung angenommen, denn 's beweist ja, wie irrsinnig kontrovers man ist und daß man ja genau den Punkt gefunden hat, der die Leute provoziert und emotional berührt.

     

    Ich kenne viele Künstler, die wirklich durchdachte und intelligente Installationen machen, auch unter Verwendung von Filmtechnik und Filmmaterial, aber diese Filmverschmurgelaktion ist und bleibt kalter Kaffee, alter Hut und einfach nur langweilig. :roll:

  11. preston sturges schrieb:

    ... mit verlaub, aber der kohlestift - airbrush vergleich hinkt doch arg daher. dolby und 6-kanal-technik steht ja nicht nur für krach & peng, sondern auch für ruhe und stille ohne knistern und knacken.

     

    Dolby Digital steht leider in der Praxis fast nur für Krach und Peng.

    Das liegt nicht an der Technik, sondern an der Art, wie Filme gemischt werden. Damit meine ich nicht, daß jemand etwas falsch macht, sondern sage nur meine subjektive Meinung, nämlich daß es mir nicht gefällt. :wink:

     

    Die neuen Filme klingen so, weil jemand es so haben will oder der Markt es verlangt, oder weil Regisseur oder Produzent es so angenehm finden. der letzte Mainstream-Film, der für mein Empfinden ein angenehmes Tonkonzept hatte, war MASTER & COMMANDER. Der zweite MATRIX hatte ein gutes Verhältnis von laut & leise, aber bei 90% der Mainstream-Filme bin ich nach der Hälfte akustisch ermüdet und abgestumpft.

     

    Cecil B. DeMille hat mal im Scherz gesagt: "Beginne einen Film mit einem Erdbeben...dann steigere es langsam!"

    Und genau das haben wir heute auf der Tonseite, leider oft nur noch zum Gähnen! :shock:

     

    Das mit Hitchcock halte ich für fraglich. Er hat auch bei den Prestigeproduktionen der Fünfziger keinen Gebrauch von Mehrkanaltechnik gemacht, hat sich auch nach der Paramount-VistaVision-Phase nie wieder für Breitfilm/bildformate interessiert. Und Hitchcock Tonspuren sind so zen-mäßig perfekt, daß sie unter einem Digitalton eher leiden würden - die VÖGEL in Stereo? Psycho in 70mm? Das geht für mich nicht zusammen...

  12. Der verdiente frankfurter Breitfilmpionier preston sturges wird vom Filmformatkombinat "Eolomea" auf Dringendste verwarnt, da er westlicher Propaganda Vorschub leistete:

     

    Die Breitfilmproduktion der glorreichen Sowjetunion fand keineswegs wie im Westen unter der Knute buchhalterischer Erbsenzähler statt, die noch an 5mm Filmbreite sich verbrecherischen Profit verschaffen wollten, sondern verwendete ehrlicherweise gleich 70mm breites Negativ, welches ohne Tricks und Kniffe der kapitalistischen Ausbeuterkonzerne direkt auf 70mm Positiv kopiert wurde. Ebensolches gilt für die Produktion des deutschen Sozialismus.

     

    Also bitte tätige Selbstkritik, sonst Schauprozeß unter Leitung von Cinerama!

    (Buße kann auch durch 70mm-Abspiel von HAUPTMANN FLORIAN VON DER MÜHLE in DEFA 70 mit Manfred Krug im Cineplex geleistet werden.) :D

  13. Wer viele alte Filme (besonders Zeitraum 1940-1960) in einem Kino mit korrekt eingemessener Anlage sieht & hört, wird oft überrascht sein, wie "rund" das Tonerlebnis bei Mono-Lichtton sein kann.

     

    Das ist keine meßtechnische Frage und hat am wenigsten mit dem Frequenzgang zu tun, sondern liegt m. E. an der damaligen Mischpraxis. Die Tonmeister kannten ihr Gesamtsystem (Magnetfilm/Perfoband bzw. Lichtonaufzeichnung+Tonkamera+Kopiertechnik) so gut, daß sie im Rahmen der physikalischen Beschränkung z.T. unglaublich komplexe und harmonisch klingende Tonspuren zustandebrachten.

     

    Den technischen Fortschritt will ich damit nicht leugnen oder abtun, aber eine breitere Palette an Ausdrucksmöglichkeiten führt nicht unbedingt zu besseren Ergebnissen. Ein Künstler kann mit einem Kohle- oder Pinselstrich eine großartige Zeichnung schaffen (siehe Picasso), während ein durchschnittlicher Künstler auch mit Airbrush und Computergrafik nur (aufwendigeres, poliertes) Mittelmaß erzeugen wird.

     

    Es ist eben schwer, angesichts von x Kanälen und hundert-schlagmichtot dB Dynamik die Klarheit einer Idee durchzuhalten. Ich glaube, es war der Sound Designer Ben Burtt (Star Wars), der meinte, der ideale Filmton müsse immer weiter reduziert werden, das sei keine Frage der Spuranzahl oder des technischen Aufwandes. Und ein durchdachte Tongestaltung überlebt auch Mono-Randspur auf VHS oder eine verschrammte 16mm-Lichttonkopie; bei den meisten neuen "Klangwundern" wäre ich mir da nicht so sicher.

     

    Und deshalb ist es oft faszinierend, alte Filme auf ihren Ton hin zu sehen/zu hören, denn auch heute wird nur mit Wasser gekocht. :)

  14. @ jensg:

     

    voraussetzung ist, das dein glas scharf eingestellt ist. wie du das in nem dunklen kino schaffen willst, ist auch noch zu lösen.

     

    Das Glas wird auf eine Bildwandkante eingestellt, oben ist meistens Himmel oder eine andere helle Fläche. Bei kleinen Leinwänden kannst Du oft sogar auf die Perforation einstellen. Das Schärferädchen am Fernglas kann auch fixiert werden, der individuelle Dioptrienausgleich für den einzelnen Vorführer findet am Okular statt. 8)

     

     

    sonst ist die auflösung so riesig, das du nur auf einen kleinen ausschnitt scharfstellst. und filme sind nicht gleichscharf über das ganze bild. du musst also einen mittelwert treffen.

     

    Schärfer als aufs Filmkorn kannst Du nicht einstellen. Nur ein Fernglas erlaubt es übrigens, den Unterschied zwischen Bildmitte und Rändern genau zu erkennen, wer ein Fernglas benutzt, bemerkt also auch früher Probleme in Bildbahn/Planlage usw. :wink:

     

     

    Cineast, Deine Frage ist ganz vernünftig! Wenn man fragt, warum es nicht so gemacht wird, kommen die folgenden Antworten:

     

    Argumentationskette 1:

    "Wir haben kein Fernglas. " - "Warum nicht?"

    a) "Gab's noch nie."

    b) "Braucht man nicht."

    c) "Der Chef/Betreiber/die Kette gibt niemald Geld für ein Fernglas aus."

    d) "Wir hatten mal eins, das hat sich aber (Name einfügen) genommen, weil er im Urlaub eins brauchte/Jäger ist/andere Leute von seinem Fenster aus beim (Aktivität einfügen) beobachtet. :shock:

     

    Antworten:

     

    a) Stimmt erstens nicht, ist zweitens blöde Begründung. Früher gab's vieles nicht, was heute trotzdem nötig ist (Digitalton, Teller usw.)

    b) Doch.

    c) Sicher richtig, aber fragen kann man trotzdem.

    Ein guter Theaterleiter sagt vielleicht Ja dazu.

    d) Diebstahl ist ein großes Problem in dieser Branche. Entweder eigenes Glas (gebraucht) kaufen und mitbringen/mitnehmen oder an sicherem Ort einschließen.

     

     

     

    Argumentationskette 2:

     

    a) "Ich sehe so gut, bei mir ist immer scharfgestellt."

    b) "Bei den schlechten Kopien stelle ich Dir alles scharf."

    c) "Der Zuschauer merkt solche feinen Unterschiede gar nicht."

    d) "Ich stell' das vom Saal aus ein, das stimmt dann auch."

     

    AUFLÖSUNG:

    a) Oft grandiose Selbstüberschätzung, die meisten Schärfeprobleme sieht man als Besucher dort, wo sich ein Vorführer für Adlerauge hält.

    b) Leider manchmal wahr, trotzdem muß auch eine weniger gute Kopie korngenau scharfgestellt werden.

    c) Kann sein, aber minderwertige Präsentation schwächt das Gesamterlebnis Kino und schafft enttäuschte DVD-Einsiedler.

    d) Selten hundertprozentig, je nach Qualität und Spiel der Fernsteuerung und Standort der Fernsteuerung. Je seitlicher und weiter vorn, desto unwahrscheinlicher.

     

    Scharfstellen ist erste Vorführerpflicht. Es gibt keine, aber auch gar keine Entschuldigung für unscharfe Vorführung. Für den Verzicht auf wenigstens eine Kontrolle nach Start des Hauptfilms übrigens auch nicht. Schiefgehen kann immer & überall was, aber man hat es zu überprüfen und ggf. zu beheben. :!:

  15. Tja HAL, wie sagst Du immer so schön:

    "It can all be attributed to human error." :)

     

    @TK-Chris:

    ach ja, ALLLE in skandinavien gedrehten nokia-spot´s werden auf 65mm mit der 765 aufgenommen, die leihen die sich mitlerweile regelmäßig aus

    Und in welchem Format laufen sie dann? Gibt's mehr Informationen dazu (Arri-Hauspostille o. dgl.?)

     

    cinerama schrieb:

    Dann lief vor knapp einem Jahr in einem kommunalen Kino Berlins die restaurierte 70mm-Kopie, bei der allerdings seitenverkehrt eingelegt wurde, das Bild spiegel- und später auch aktverkehrt lief, und auch aufgrund seitenverkehrter DTS-Spurlage kein Ton zu hören war (mehrere Minuten lang ... es beschwerte sich kein Mensch, das Betreiberehepaar nahm's gelassen).

     

    Tja, so gelassen kann man reagieren, wenn man erst eine gewisse Abgeklärtheit erreicht hat und betreffs der lästigen Präsentation der Werke in Kinos, die ja dem steuerzahlenden Bürger gehören, eine "gewisse grundsätzliche Laxheit" (Brecht) entwickelt. Aber jedes Publikum bekommt die präsentation, über die es sich nicht beschwert... :roll:

     

    ("Betreiberehepaar", ein tolles Wort, ich sprech es jetzt mal mantramäßig vor mich hin, das entspannt kolossal... Klingt irgendwie bodenständig nach einem rechten Dorfkino, wo "Mom & Dad" an der Kasse sitzen und noch persönlich die Kohlen in den Bildwerferrraum tragen! :lol: )

  16. cinerama schrieb

    "Der Pferdepflüsterer" war so weichzeichnerisch fotografiert und "ver-dupt" kopiert, daß andersformatige Einschnitte wie eine Erholung auf mich wirkten.

     

    Gestatte die kleine Korrektur: du meinst sicher den Film DER FERDEPFLÜSTERER, nicht wahr?

     

    Laß Dir das von meinem Ferd pflüstern!

     

    Noch eine Frage zu PLAYTIME: Von diesem Film soll es eine alternative Fassung geben, bei der ca. 10 Minuten an Szenen SEITENVERKEHRT vorkommen, stimmt das? (Soll bisher nur einmal in Berlin gelaufen sein.) :wink:

  17. Frankfurt bekommt sogar noch mehr 70mm, und zwar im Begleitprogramm der Ausstellung STANLEY KUBRICK des Deutschen Filmmuseums. Ich poste die Termine, wenn sie feststehen.

     

    Auch in der Ausstellung STANLEY KUBRICK selbst, die ab 30. März im Deutschen Filmmuseum zu sehen sein ist, wird es Interessantes für Filmtechnikinteressierte zu sehen geben - viele Raritäten und Geräte aus dem Nachlaß Stanley Kubricks! Mehr auch unter:

     

    http://www.stanleykubrick.de

  18. Stimmt, hätte ich klarer formulieren sollen. Von PICASSO sah ich mal einen Aktkarton, der mit zahllosen Zetteln und Warnungen von Vorführer an Vorführer beschriftet war, anscheinend hat damals so mancher Kollege nicht aufgepaßt und dann "Picasso slim line" vorgeführt.

     

    Sah den Film einmal auf einer älteren (60er-jahre) Vollautomatik-Anlage, das Einschwenken des Anamorphoten bei laufendem Bild war da "brutalstmöglich". .. :)

  19. Ich denke, das muss so Anfang/Mitte der 80er gewesen sein, oder irre ich mich? Siehste, und da wurde bekanntlich erstmals Dolby-Stereo-Ton (kein Surround!) verwendet

     

     

    Das einzig Digitale an Dolby Stereo (das natürlich einen Mono-Surround hatte, aber nicht Surround hieß) war damals der Hauptschalter des Prozessors, konnte man AN oder AUS schalten! AAAARGHHH!

    Man kann nicht alles durch Denken lösen, manchmal ist Fragen oder Nachlesen besser als Raten. :roll:

     

    "Das ganze Leben ist ein Quiz, und wir sind nur die Kandidaten..."

    (Hape Kerkeling)

  20. cinerama schrieb:

    Besser nur einen Film als gar keinen ...

     

    Deine Meinung - meine sieht anders aus. So what?

     

    "Metropolis"-Spott ist in anbetracht der schleichenden Wertezersetzung da der strategisch unzureichende Ansatz:

     

    Bei mir ist M-Spott immer am Platz, denn die Ehrfurcht, die man Studenten und Besuchern von Stummfilm-Livemusikaufführungen vor diesem (tricktechnisch wunderbaren) Werk immer einreden will, finde ich lächerlich. Fritz Lang hat so viele bessere Filme gedreht, und das Traurige ist, daß viele Menschen, die nur mit solchen "anerkannten Meisterwerken" wie M. in Kontakt kommen, dann glauben, alle Stummfilme seien so pompös und verstaubt. :shock:

    Außerdem lenkt die z.T. zwangsneurotische Beschäftigung einiger FiWis/Restaurierer (als sei dieser "Kampfstern Galactica" der zwanziger Jahre ein gotischer Dom, den Generationen immer wieder neu rekonstruieren müßten) davon ab, daß weniger bekannte, aber künstlerisch und handwerklich bessere Filme aus dieser Zeit mangels Geld den Archiven quasi unter den Händen zu Staub zerfallen. :x

     

    Den Spaß am Megatrash M. will ich keinem verderben, nur mal ein bißchen gegen den Sockel kicken, der klingt nämlich hohl. Sage ich als Verehrer Fritz Langs! :)

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