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filmuwe

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Beiträge erstellt von filmuwe

  1. Hallo miteinander,

     

    da ich gerade das hier so mitlese gebe ich gern mein Senf dazu:

     

    MacKenna's Gold lief im FT Kosmos mehr als ein Jahr. An den Filmprogrammplakaten stand immer, die wievielte Woche der Film lief.

    Ich habe den Film mehrmals im Kosmos gesehen, das erste mal, weil ich gerade noch eine Karte ergattert habe, in einer schlechten Sitzposition, alle weiteren immer im Idealsitzbereich. Die Qualität der Vorführungen war wie immer im Kosmos exzellent. Super Schärfe, super Ton und stets zu diesem Film ausverkauftes Haus.

     

    Die Kopien waren m. E. Leihkopien aus dem Westen und wurden in harter Währung bezahlt. Nur bei Krakatoa im 35 mm-Format weiß ich, das es wohl nur die einzigste Kopie war, die in der DDR umlief. Auf der Begleitkarte war ich der sechste Vorführer und es stand ausdrücklich darauf, dass diese Kopie nicht auf Kofferanlagen vorgeführt werden darf. Nach 3 Jahren führte ich die selbe Kopie nochmals vor. Inzwischen war die fünfte Begleitkarte angezwackt (ich fand auf der ersten noch meine Eintrag wieder) und der Film lief nicht nur in allen Städten, sondern entgegen der Anweisung durch sämtliche Land-, Camping- und Zeltkinos der DDR. Die Kopie war total abgenudelt und bei der Aufbereitung musste ich viele P-Schäden retten. Vorgeführt wurde nur noch mit Stahlkufen und gerade noch erträglichem Kufendruck und das eine Woche lang 3 Vorstellungen am Tag. Wer weiß, wieviel Vorstellungen danach noch liefen.

     

    Zu MacKenna's Gold:

    Vom Inhalt her ist er nicht berauschend, aber die Musik und Szenerie ließen ein richtig mitschwitzen. Auffällig waren nur die schlechten Trickaufnahmen (evtl. Blowup von 35mm-Film) und was ganz störte, war die häßlich mit blauer Farbe versetze Wasserbrühe in einigen Badeszenen nach der Wüstendurchquerung. Das fiel auf.

    Die DVD-Version ist mittelmäßig und reicht nicht an die damalige Qualität heran. Trotzdem ziehe ich mir ab und zu den Film rein und in der Tube habe ich gute Musikaufnahmen gefunden. Die klingen wirklich gut. Das ist sehr gut komponierte und gesetzte Musik.

    Ich würde mich freuen, wenn es wirklich in nächster Zeit eine BD davon geben würde. Es erscheinen ja hoffentlich noch sehr viele gute 70mm-Filme auf BD. Ich meine nicht nur die ollen Sandalenfilme, sondern weitere Musicals und Klassiker, insbesondere mit deutscher Sprache und die wenigen DDR-Filme auf 70mm-Film. Leider sind wohl die deutschen 6-kanaligen Fassungen verloren, denn bei Hello Dolly, Mai Fair Lady und Oliver! oder M. a. d. Bounty ist die deutsche Tonfassung auf den sehr gelungenen BD's gruselig. So sehe ich mir eher die Filme im Originalton an.

    Selbstverständlich schaue ich am liebsten die Filme im FT original in 70mm an, Das gelingt aber eher selten und MacKenna's Gold in deutsch scheint wirklich passé zu sein.

     

    Nun denn. Das Leben geht weiter.

     

    ff

     

    filmuwe

  2. Dieser Beitrag ist zwar schon länger her, aber ich kann eventuell mehr zur Aufklärung beitragen:

     

    Das besagte Loch ist in der Tat nur zur Belüftung gedacht, wenn es denn überhaupt ursprünglich drin war.

     

    Hier ein Zitat aus der Bedienungsanleitung:

     

    "... Nach etwa 1000 Betriebsstunden läßt man das Fett aus dem Getriebe ab und füllt etwa 30 cm3 dünnes Fett (E 7) nach. Hierzu sind am Getriebe die untere (23) und nach Abschrauben der Rückwand des Projektors auch die obere Füllschraube (24) zu entfernen. Nun muß das Gerät einige Minuten laufen, damit eine möglichst große Menge des alten Fettes abfließt. Danach wird die untere Füllschraube wieder verschlossen und das angewärmte Fett oben eingefüllt. Zum Schluß ist die obere Füll­schraube wieder zu schließen. ..."

     

    Heutzutage erhält man sog. Fließfett tw. als Kettenfett oder man sucht sich das geeignete Fett in der Bucht. Ich denke so an den Viskosegrad 0.

     

    Öl läuft garantiert irgendwie aus den Lagerstellen raus. Das Schmiesystem ist etwas anders konzipert.

     

    Desweiteren zitiere ich noch eine andere Stelle:

     

    "... Der Projektor soll, wenn die Anlage in den Spezialkoffern aufbewahrt und transportiert wird, immer aufrecht stehen. ..."

     

    Da steckt der Hinweis, damit keine Flüssigkeiten auslaufen.

    Ansonsten ist der LMP16 ein tolles Gerät. Ich habe damit immer gern vorgeführt (60-er Jahre in der Schule - z. B. Ilja Muromez usw.).

     

    Ich bin gerade dabei die Bedienungsanleitung in Word zu setzen und werde diese mit meinen eigenen Gedanken und Bildern ergänzen.

    Ich habe zwei komplette Ausführungen von dem Projektor (mit u. ohne Aufnahme-Verstärker für Magnetton). Nun muss ich mich mal mit den Dingern beschäftigen.

     

    Also viel Spaß mit dem Projektor.

     

    ff

     

    filmuwe

     

    In der Galerie ein Bild dazu

    • Like 1
  3. Hallo,

     

    kleiner Tip: schau in der Galerie unter der Rubrik "Phillips" (Schreibfehler immer noch nicht korrigiert) zur Begutachtung der FP3 nach. Da sind viele Fotos drin, die evtl weiterhelfen. Die FP3 war in einem sehr vernachlässigtem Zustand. Als PDF hänge ich mal meinen Sichtungsbericht an.

     

    filmuwe

    FP3_Erste_Sichtung.pdf

  4. Hallo miteinander,

     

    ich muss mich mal zu den Informationen bzgl. des Gussmaterials ders Projektorgehäuse melden.

     

    Mir scheint, dass hier sehr fantasievoll zum Ölaustritt orakelt wird. Ich selber habe Ende der 60-er Jahre sehr oft in Kinos als Aushilfe an D2-Maschinen und EVIIB-er gearbeitet. Da ich selber aus der Metallbranche stamme kann ich die Geschichte mit der Durchschwemmung von Öl im Aluguss nicht nachvollziehen. Mal ein Lunker im Guss ja aber keine schwammige Struktur, das stimmt nicht. Das klingt wie die notwendige Entmagnetisierung einer CD.

     

    Folgendes wurde bautechnisch zur Abdichtung im unteren Bereich (Ölvorratsbereich) des Projektorkopfes der D2 getan. Nach Montage der Kühlluft und Wasserzu- und -ablaufstutzen und des Antriebswellenträgers wurde der komplette eingesenkte Bodenbereich mit Kunstharz ausgegossen. Sobald diese Elemente demontiert werden ist die Dichtheit hinüber.

     

    Ansonsten sind im Projektorkopf nirgendwo Wellendichtringe eingesetzt. Die Welle der Tonbahn (da sitzt die Schwungmasse drauf) und die Motorantriebswelle sind kugelgelagert. Letztere hat ein großes Schleuderblech vor der Gehäusedurchführung. Zur Filmlaufseite sind die Wellen mit Schleuderkanten versehen und die Fangnuten im Traggehäuse haben eine Ölrücklaufbohrung. Sicher ist, dass im Bertieb der Projektoren immer etwas Öl aus diesen Stellen herrauslief und der Vorführer stets gehalten war dieses Öl auf der Filmlaufseite abzuwischen. Gewissenhafte Vorführer bzw. die Filmtheatertechniker haben auch das Blendengehäuse geöffnet und den Öldreck an der Trommelblende abgewischt.

     

    Durch den offenen Ölumlauf im Getriebe ist im Inneren bei laufendem Betrieb die Vernebelung und Sprühung des Öles zu erwarten und an einigen Stellen konnte stets etwas Öl heraustreten, da man der Dichtheit dort nicht soviel Beachtung schenkt - bei der Flanschbefestigung des Überblendschalters, bei der Stromzuführung für den Brandschleifenschalter, im Bereich Protektorschalterachse, bei der Durchführung des Korrkturstellknopfes für das Blendenziehen, dem Handknauf des Projektorantriebes, am Ölschauglas sowie rückseitig der/die Verschlussdeckel in der Abdeckplatte.

     

    Diese Bauart der ständigen Beölung der Wellen im Gehäuse hing mit der direkten Gleitlagerung der Wellen in ihren Tragekörpern zusammen. Die Tragekörper waren im Projektorgehäuse nach dem Justieren und Verstiften mittels Dichtmasse festgeschraubt. Die Gleitlagerung der Wellen wurde von der bisherigen Bauart bei Ernemann weiter übernommen (kann auch bei anderen Typen üblich gewesen sein). Der Einbau von Buntmetallgleitlagern oder gar Wälzlager hätte den konstruktiven Aufwand und die Kosten erheblich gesteigert. Die integrierte Umlaufölung musste aber gesichert sein. Das Projektoröl wird durch eine Zahnradpumpe in ein oberen Ölverteiler mit Ölfiter und Schauglas gepumpt. Von dort aus fließt es über Ablaufrohre zu den Lagerstellen und Zahnflanken durch Schwerkraftwikung ab. Sehr viel Öl läuft zum Schaltgetriebe und sonst normal zu den Lagern der Transportrollen und Zahnflanken der Zahnräder. Das Schauglas muss im warmgelaufenen Betrieb halbvoll sein. War es vollständig zu war ein Rohr der Abläufe oder der Filter verklumpt oder zu. War es nicht halbvoll ist entweder die Ölpumpe defekt oder Wasser im Öl oder eine zu dünnflüssige Ölsorte wurde eingefüllt. Da hatten die Konstrukteure schon was drauf mit der exakten Gestaltung des Ölumlaufes.

     

    Einzig hatte die Schwungmasse der Tonbahn mit darunter zu leiden. Die war bei der D-Serie unausgereift. Wenn der Projektor waagerecht oder (erlaubt bis -5°) nach hinten geneigt wird, hängt die Schwungmasse im Ölvorrat des Projektors und dies dämpft den freien Lauf der Schwungmasse und bei kaltem Öl kann dies zu erheblichen Tonschwankungen führen. Sobald der Ölumlauf in Betrieb ist, senkte sich der Ölvorratsspiegel und die Schwungmasse lag nicht mehr im Öl. Aber eben nur bis max. 5° Rückwärtsneigung und immer die vorgeschriebene Menge an eingefülltem Öl. Die meisten FT hatten aber den BWR oberhalb der Leinwandmitte und waren nach vorn geneigt. Da war dieses Problem nicht relevant. Die Kugellager der Tonbahnwelle wurden durch die freie Umlaufölung mitversorgt und im unteren Bereich des Tragkörpers sind fünf Ablaufbohrungen aus der Fangtasche im filmseiten Teil des Tragkörpers. Die Kugellager sind speziell ausgewählte Sorten und sehr empfindlich bei verdrecktem Öl. Schon kleinste Verklumpungen geschweige Metallabrieb waren der Beginn des Kugellagertodes für den Zweck einer guten Tonabtastung. Falls doch noch Dreck im Öl ist, wird dieser durch das Fliehkraftprinzip an die Innenwandung der Schwungmasse geschleudert. Dieser ganze Bereich musste erst voll Öl laufen bis das Öl in die Kugellager fließen kann. Dieses Prinzip kennt man von KFZ-Technik als Ölzentrifuge. Zu geeigneter Zeit müsste die Schwungmasse ausgebaut werden, um die abgesetzten Reste zu entfernen, sonst läuft die Schwungmasse unwuchtig. Aber das dauert bei ständigem Betrieb so ca. 5 Jahre bis dies notwendig wird. Das lag also im üblichen Rahmen der Generaldursicht durch die bezirklichen Fimtheatertechnikbetriebe. Steht die Maschine aber oft sehr lange still setzt sich der Dreck wegen der waagerechten Lage der Tonbahnachse fest und es kommt zu Unwuchten. Leider ist der Ausbau der Schwungmasse mit erheblichen Arbeitsauwand verbunden, es geht nicht so komfortabel wie bei der EVIIB.

     

    Daher ist es wichtig, dass der Ölfilter (mit Magnet) regelmäßig gewissenhaft gereinigt wurde. Das war schon wie bei einem Flugzeugtriebwerk. Die Ölablassschraube hat auch noch einen Magneten integriert. In der Einlaufphase des Projektors (Neukauf oder Generalübeholung) muss das Öl öfter gewechselt werden und eventueller Feinabrieb sorgfältig entfernt werden. Danach war das Projektionswerk bei normaler Pflege unverwüstlich.

     

    Ich habe auch nie gesehen, dass dort irgendwo Öl "ausschwitzte". Würde im Innenraum Überdruck herrschen, wäre dies aber für den offenen Ölrücklauf an den Ölabschleuderkanten der zur Filmseite führenden Wellen kontroproduktiv. Also nichts da mit Öl durch die Wandungen. Die Innenlackierung war nicht wegen der Abdichtung vorrangig vorgesehen, sondern bewirkte Glättung der Wandungen und hielt eventuelle nachträgliche Feinabrieselungen aus der Gusshaut fest. Nebeneffekt war die Verbesserung des Ölablaufs des Spritzöls, sonst würde sich mit der Zeit klebrige Ölschichten auf der rauen Gusshaut bilden. Dies ist eben gut zu sehen bei den Innenflächen von Verbrennungsmotoren. Die Vermutung schlechter Ostqualität ("seltene Erden") ist schlichtweg eine nicht bewiesene Unterstellung, schon gar nicht für Pentacon-Produkte. Ich möchte nicht wissen, wieviele Alugussteile für Elektro- und Autoindustrie des Westens aus dem Osten kamen.

     

    Aluminiumguss hat eine gute Festigkeit und ist auch Öldicht. Sonst wäre jeder Automotor hinüber. Das Material ist niemals reines Alu sondern immer legiert mit Anteilen von Si und Mn. Die Metallurgie hat sich dahingehend in Ost und West nicht unterschieden. die Qualität der Gussmasse war immer der Qualitätsprüfung ausgesetzt. Da war Nichts mit Streckungsmitteln möglich, da einfach die Giessfähigkeit sofort hinüber war. Bei Pentacon werden in der Eingangskontrolle schon welche gesessen haben, die sich keine verlunkerten und schäbigen Gussteile hätten andrehen lassen, bei aller sozialistischen Brüderlichkeit, Schlamperei, Mangelwirtschaft usw. nicht.

    Generell lässt sich Alu besser bearbeiten, eben fast wie Butter und gegenüber von Stahl ist in der Handarbeit tatsäch spürbar einfacher. Aluguss hat ein anderes Kristallgefüge als Alu. In der Metallverarbeitung wird kein Reinstalu angewendet, es sind immer Legierungen (Si, Mn) und wir verwenden selten Guss sondern gewalztes Alu, also z. B. Alublech und dass ist fester und langspanig. Dadurch neigt es zum schmieren und schlechter zu sägen oder beim Drehen, wenn man nicht gut mit Spiritus kühlt und schmiert. Daraus aber schlechte Qualität beim Aluguss zu postulieren ist abwegig.

     

    Ebenso ist es nichts typisch östliches, wenn im Maschinenbau bestimmte Komponenten erst nach dem justierten Zusammenbau verstiftet wurden. Dies ist zwar schlecht für den Austausch untereinander, aber durchaus auch heute üblich. Es sei denn man hat genug Geld für komplizierte Justierkonstrukte für den Komponentenaustausch.

     

    Die EVIIB (auch die Vorgängertypen) war für diese Konstruktion Vorbild, die Tonbahn mit Schwungmasse war unkritisch. Die liegt nicht im Ölvorratsbereich.

     

    Die Konstruktion der D-Serie war wohl auch für den amerikanischen Markt vorgesehen und der Tonteil deshalb als externes Zusatzgerät gedacht. Zumindest ist dies in den USA üblich. Da sich der Markt wohl nicht erschließen ließ und eine totale Neukonstruktion zu teuer war, musste der Lichttonteil in den eng bemessenen Raum reingewuselt werden und führte zu dem konstruktiven Mangel der versaufenden Schwungmasse. Man sieht's auch deutlich an der angewurstelten Tonlampe mit der sonst unüblichen Strahlenumlenkung der Tonlampe zur Spaltoptik, die aus dem Gehäuse heraus in den Schalterraum reinreicht.

    Die EVIII war wohl auch konzeptionell so gedacht. Zumindest war der Bereich für den Lichtonteil frei und es konnten externe Tongeräte (Klangfilm oder Ernophon) angedockt werden.

     

    Übrigens waren beim Trabant die Kunststoffteile immer größer als im Endzustand. So konnte bei der Fertigung und bei der Ersatzteilanbringung das richtige Spaltmass in den Türbereichen mit einer speziellen Säge zugeschnitten werden. Die Kunststoffteile waren also schlichtweg von vornherein Anpassteile. Für das individuelle Fahrzeug von Vorteil, für den Austausch untereinander nachteilig. Als Ökonom betrachte ich auch immer die Kostenseite. Ein hochpräzises Formwerkzeug für ca.200-300 TM was für eine Stückzahl von ca. 50 000 Pressungen reicht oder ein Formwerkzeug für 50-100 TM was bis zu 500 000 Pressungen ausgeknautsch wird mit zuzüglichen Kosten für zusätzlich 10 min Anpassarbeit. Das Auto sollte ja noch bezahlbar bleiben. Leider lässt sich das nicht mehr mit den heutigen technischen Möglichkeiten vergleichen.

     

    In der Gallery sind ja einige Bilder der D-Serie, ich werde mal mein Album ansehen und dort die mir verfüglichen Bilder meiner D21 einstellen. Braucht aber Zeit.

     

    ff

    filmuwe

    • Like 3
  5. Hallo miteinander,

     

    da ich gerade das hier lese eine nicht sehr kurze Antwort auf die Fallklappen:

     

    Es gab wg. der Verwendung von Film auf Nitrozellulose-Basis diverse schwere Brände in den sog. Lichtspielbetrieben verschiedenster Art.

     

    Mein leider schon lange dahingeschiedener Vorführermentor berichte aus seiner Jugendzeit, dass er dort noch von Hand den Projektor kurbelte und der Film (ca. 5-10 min.-Länge) unterhalb des Projektorkopfes in einen Korb!!! fiel. Von dort wurde er wieder auf die Spule zurückgewickelt. Die Spielstätten waren damals noch Gastätten und Tanzsäle aller Art. Man rauchte dort und die Beleuchtung erfolgte mit recht freizügigen offenen Bogenlampen, Petroleumlampen oder Kerzen, selener mit Glühlampen, und wenn der Film in Flammen geriet, war's das Aus und teilweise der Brand katastrophal.

     

    Man erkannte wohl das Dilemma und es wurden gerätetechnisch und bauliche Vorschriften erlassen, um diese Katastrophen auszuschließen.

     

    Laut Brandschutzvorschrift wurde für den Bildwerferraum ca. in den 20-er Jahren festgelegt, dass dieser als seperater Raum ausgelegt wird. Sozusagen brandschutzmäßig ein anderer Brandabschnitt. Wenn z. B. im Vorführraum ein Brand ausbrach, bei Filmbrand fast explosionsartig, musste durch sich schnell schließende Feuerschutzklappen der Flammendurchbruch in den Projektions- und Beobachtungsfenstern zum Zuschauerraum verhindert werden.

     

    Dazu gab es erst mechanische Lösungen mit Seilzügen und mechanischen Ausklinkungen. Diese waren sehr wartungsintensiv. Später erledigte man dies mit den sogenannten Haltemagneten an den Feuerschutzklappen. Die Filmprojektoren erhielten einen Brandschutzschalter (Nitrofilmschleife hält diesen in Arbeitskontakt) in Nähe über dem Filmbahneinlauf. Alle Schalter, auch eventuelle Auslöser seperat an den Vorführerplätzen und die direkte Versorgungsleitung zu den Haltemagneten war in Reihe geschaltet (heute sagt man wohl Sicherheitsschleife) und jede beliebige Unterbrechung der Schleife führte zum Aussetzen des Haltestromes für die Haltemagnete und alle Klappen fielen guilltinemäßig runter.

     

    An der Ernemann VIIB hing ein Schlater am Typenschild verbunden mit eine geklebten Nitrofilmschleife zum Haken am Protektorbügel. Bei der D-Serie war dies ein federbelasteter Schalter mit Spannzapfen auf der Welle des Protektorbügels. Falls der Film in der Filmbühne riss, löste der Protektorbügel aus (superschnelle Lichtklappe vorm Bildfenster). Erst wenn der Film in Brand geriet, brannte die Sicherheitsschleife am Schalter ab und die Stromzufuhr zu den Fallklappen wurde unterbrochen. Die Projektoren wurden mit den Feuerschutztrommeln versehen, in den USA mussten die Projektoren und Umrolleinrichtungen vollständig gekapselt werden.Es war strengstens verboten, diese Sicherheitseinrichtungen zu deaktivieren, z. B. durch Festbinden oder Verkeilen der Klappen oder Kurzschließen der Schalter in der Sicherheitsschleife.

     

    Für die Vorführräume, die Nitrofilme abspielen, war und ist wohl heute noch also bautechnisch abzusichern:

     

    - ein gesonderter Brandabschnitt des Vorführraumes zum Zuschauerbereich (keine direkten Zugänge)

     

    - dass der Filmvorführer aus dem Vorführraum sofort fliehen kann (selbstschließende Fluchttür nach außen öffnend ohne Klinke mit Rollenschloss), Fluchtweg muss unmittelbar ins Freie führen

     

    - dass alle Öffnungen zum Brandabschnitt Zuschauerbereich durch brand- und explosionssichere Klappen selbständig geschlossen werden (Stromausfall, Brandlast und Handauslösung)

     

    - dass ein Hauptschalter außerhalb des Vorführraumes liegt

     

    - dass sich Brandschutzeinrichtungen am Filmprojektor befinden (Feuerschutztrommeln, Brandschleifen, Protektorschaltung)

     

    - Aufbewahrung des Filmmaterials in Filmschränken mit seperaten Rollenfächern (meist Hartholz - kein Metall)

     

    - dass eine Notbeleuchtung unabhängig von der Hauptstromversorgung existiert

     

    - spezielle Abfallbehälter für Filmreste vorhanden ist

     

    - dass strengstes Rauchverbot besteht - großer sichtbarer Verbotshinweis an der Raumwand

     

    - bei Kohlebogenlampenbetrieb unter jedem Projektor ein Eimer mit Sandfüllung steht

     

    - die Abschaltung der Stromversorgung bei Nichtbetrieb des Vorführraumes (Hauptschalter BWR) erfolgt.

     

    Eventuell liest der Interessierte mal in den Brandschutzverordnungen und Bauvorschriften dazu nach.

     

    Die Projektionsfenster waren mit Glasscheiben zum Zuschaueraum abgetrennt (Schall- und Luftdichtheit), die Sichtfenster mit normalem und die Projektionsfenster mit planparallelem Glas.

    Von Zeiss Ikon die typischen schwarzen Fenster zunächst Normalgöße, Projektionsfenster tw. sogar nur mit runder Glasscheibe, später von Pentacon die grünlichen oder hammerschlag silbernen Fallklappen in Normalgröße bzw. für Cinemascope und 70mm die breiten.

     

    In ein paar Tagen stelle ich mal einige Bilder dazu ein. Mal sehen was ich finde.

     

     

    ff

    filmuwe

  6. Hallo miteinander,

     

    gestern haben wir wieder Hand angelegt. Der vorhergehende Beitrag kündigt einige Bilder an. Ich habe jetzt mal die vom letzten mal und von gestern sortiert.

     

    Da es sich bei der Instandsetzung um einen konkreten Projektor handelt, stelle ich die Bilder in die Gallery Rubrik Projektoren+Technik unter Philips Instandsetzung DP70 ein. Nach und nach ergänze ich die Bilder bei entsprechendem Arbeitsfortschritt. Da der Projektor nach ca. 10 Jahren Winterschlaf wiedererweckt wird, wurde der Projektor faktisch bis ins Kleinste zerlegt. Mal abgesehen vom damaligen Stand der Erkenntnisse zeigen sich beim Betrachten der Konstruktion positive und negative Aspekte der Ideen der Kontrukteure von damals.

     

    In der heutigen Zeit verschwinden nun immer mehr Filmprojektoren aus den Kinos und nur die eisernen Enthusiasten frönen der Filmwiedergabe auf dieser Technik. Hier im Forum schwappte ja von Zeit zu Zeit mal die unsinnige Diskussion zum "besten" Projektor auf. Das scheint nun nicht mehr so aktuell und ich denke, dass es den idealen Projektor in der Praxis nicht gab. Alle mir bekannten bisherigen Konstruktionen haben ihre Mängel bzw. erfreulicherweise auch sehr pfiffige konstruktive Lösungen. Ich erlaube mir daher zu einigen Bildern meinen Kommentar dazuzuschreiben, ohne den Anspruch der letzten Weisheit zu stellen. Alles, was nicht durch eine Mess- Und Versuchsreiche korrekt belegt ist, unterliegt der subjektiven Sichtweise des jeweiligen Verkünders von Erkenntnissen. Dementsprechend werde ich zumindest bei meinen Kommentaren zu fragwürdigen Sachverhalten entsprechende Quellen mit einstellen. Im Forum kann dazu dann rege die Meinung ausgetauscht werden.

     

     

    Auf in die Gallery und ff

     

     

    Filmuwe

     

    Hier ein kleines Anheizbild:

    post-79179-0-62250200-1337377881_thumb.jpg

  7. Hallo miteinander,

     

     

    die Methode ist entscheidend. Die Angabe kann lauten 1.25-1.45:1, dann ist es die sog. Objektiv-Ratio oder Projektions-Ratio. Näheres müsst ihr euch ergoo..ln. In meiner Beispieltabelle ist das Projektionsverhältnis mit angegeben. Ebenfalls eine Ausgangsgröße für die Erstellung von Projektiontabellen. Die Methodik bleibt aber immer die gleiche, da auf einem Objektiv eben nicht die gesamte Tabelle abgedruckt werden kann. Für die schnelle Berechnung eines Einzelfalles kann man sich natürlich eine Formelsammlung zurechtlegen und die entsprechenden Werte in die passende Formel eintragen. Das ist aber eben einfache Mathematik, die nun wirklich jeder beherrschen sollte. Daher habe ich nur Beispielhaft meine Tabellen dargestellt, denn ich möchte im Forum nicht Dienstleister fremder Bequemlichkeiten sein. Da muß jeder selber mal fleißg sein und ein wenig im Web rumsuchen.

     

    Also ran an die Formelsammlung und ff

     

    Filmuwe

  8. Hallo miteinander,

     

    leider muß ich cptpicard widersprechen. Er scheint auch nicht mit dem Fachgebiet vertraut.

     

    Jedes Objektiv ist mit Verhältniszahlen bezeichnet. Zumindest ist das bei guten Objektiven zu erwarten. Es wird immer angegeben

    a] die Brennweite des Objektives und

    b] das Öffnungsverhältnis.

    Dazu kann sich jeder neuerdings bei Wikipedia fachlich informieren (ist sehr gut beschrieben).

     

    Die Tabellen, die ich darstellte sind ein Beispiel für die Filmprojektion und erheben nicht den Anspruch auf letzte Lösung der Fragen nach Projektionsverhältnissen aller Art. Grundsätzlich zeigt sie aber die Methodik der Herangehensweise zu folgenden Beispielen der Fragestellung:

     

    1. Ich habe ein Objektiv x mit der Brennweite f. Mein zu projezierendes Bild (Bildfenster, DLP-Panel oder LED-Panel) ist axb groß. Welche Abmessungen hat mein Projektionsbild bei einer Projektionsentfernung E?

     

    2. Ich habe eine Projektionsfläche HxB zur Verfügung. Mein zu projezierendes Bild (Bildfenster, DLP-Panel oder LED-Panel) ist axb groß.Die Projektionsentfernung ist E. Welche Brennweite braucht mein Objektiv?

     

    3. Ich habe eine Projektionsfläche HxB zur Verfügung. Mein zu projezierendes Bild (Bildfenster, DLP-Panel oder LED-Panel) ist axb groß. Das eingesetzte Objektiv hat eine Brennweite f. Wie weit entfernt (E) von der Projektionsfläche muss ich meinen Projektor aufbauen?

     

     

    Dies schien mir die von UlliTD abgefragte Problematik. Zum Öffnungsverhältnis stehen für den Projektionisten eher weniger Fragen an. Es gilt nur, je kleiner die Zahl ist (z. B. ist 1,6 kleiner als 1,9) ist die Lichtstärke eines Objektives besser. Auch dazu in Wikipedia umfangreiche Erklärungen (interessant auch entsprechend bei Fotoobjektiven die Bedeutung der Blendenzahl und das Öffnungsverhältnis).

     

    Zur besseren Veranschaulichung habe ich mal für meinen Heimbeamer aus der Bedienungsanleitung die vorhandenen Angaben rausgesucht und eine entsprechende Projektionstabelle erstellt (Kalkulationsprogramm). Auf dem Objektiv waren nun keine Angaben aufgedruckt, aber im Manual waren die Angaben dazu enthalten. Nun können aus der Tabelle für alle Zwecke nach den obigen Fragestellungen die interessierenden Werte ermittelt werden. Da der Beamer auch noch ein Zoomobjektiv hat, kann man im bestimmten Bereich die theoretischen Werte den realen Projektionsverhältnissen anpassen. Die ganze Sache dauerte nur ca. eine Stunde. Nach dieser Methodik lässt sich also jede beliebige Tabelle passend zum entsprechenden Projektor (egal ob Beamer, Film- oder Diaprojektor) erstellen. Die Formeln dazu sind in den vorherigen Beiträgen schon dargestellt.

     

    Da die Werte aus dem Manual durch Rundungsfehler etwas unexakt sind, habe ich die Panelgröße des DLP-Chips als Durchschnittswert rekursiv ermittelt. Mir scheint aber die ermittelte Größe als sehr realistisch. Die Angaben für 4:3 sind nur für die Bildbreite ermittelt, da die Bildhöhe der vom Format 16:9 entspricht. Analog dazu sind die Angaben für 1:2,35 nur für die Bildhöhe ermittelt, da die Bildbreite der vom Format 16:9 entspricht.

     

    Falls es Fragen zur Formelerstellung im Kalkulationsprogramm gibt, bin ich gern bereit, hier im Forum allgemeine Hilfestellung zu veröffentlichen.

     

    Also UlliTD, nicht den Mut verlieren, Werte raussuchen, Rechner an und Tabelle erstellen. Soviel Zeit sollte da noch möglich sein.

     

    Ansonsten ff

     

    Filmuwe

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  9. Hallo UliTD,

     

    hier zeigt sich die grundlegende Schwäche des ungelernten Filmvorführers. Einmal das Wissen um die grundlegenden Zusammenhänge der Mathematik bzw. noch einfacher, nur der Blick in entsprechende Fachliteratur hilft schon.

     

    Im Netz hatte ich mal bei einem Optikhersteller (evtl. Schn...Op..) eine Berechnungssoftware gefunden (siehe auch film-tech.com--> Rubrik Manuals --> Software). Diese ist für alle Brennweiten und Bildwandwünsche geeignet und man kann mit dem alles durchexperimentieren.

     

    In der Fachliteratur sind stets Projektionstabellen enthalten. Um Dir die Arbeit zu erleichtern hänge ich die Seiten 23 bis 26 bzgl. 35mm-Film aus dem kleinen Handbüchlein "Taschenbuch Filmwiedergabeoptik" des VEB Rathenower Optische Werke Rathenow (DDR) von ca.1970 an. Leider fehlen die weiterführenden Autoren und Verlagsangaben im Buch. Die Hinweise der anderen Forumsmitglieder sind natürlich alle richtig. In dem Büchlein sind auch die Tabellen für 16mm- und 70mm-Film sowie umfangreiche Berchnungsgrundlagen enthalten.

     

    Also statt rechnen --> Tabellen auslesen, nicht aufgeführte Brennweiten bzw. Projektionsentfernungen interpoliert man einfach, für Höhenermittlung bei Breitbildformaten teilt man die 'Bildbreite' durch das Seitenverhältnis (z. B.: H=B/1,85) . Diese Tabellen existieren auch als schöne Grafiken zum Auslesen der Bezugswerte. Solch eine Grafik kann man sich auch in einer Mußestunde selber zeichnen, insbesondere interessant, wenn es um die Werteermittlung für Beamer geht. Wäre ja für die neue Technik interessant, auch durch die Einbeziehung der bereits erwähnten Panelgrößen.

     

    Mit der heutigen Rechnersoftware kann man mit jeder Tabellenkalkulation auch die Tabellen in edler Ansicht druckreif selber für seine Zwecke generieren. Z. B. ich habe einen Beamer x mit den projezierbaren Panelabmessungen bxh[mm]. Daraus ensteht die zughörige Tabelle für die entsprechenden Brennweiten der Projektionsoptik (auch in den Zoombereichen) --> Ergebnis Bildwandabmessungen HxB [m]. Man kann dann aus der Tabelle auch rekursiv die notwendigen Brennweiten für vorhandene Bildwandgrößen ermitteln.

     

    ff

     

    Gruß

    Filmuwe

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  10. Hallo Lichtspieler,

     

    ich meinte den Filmkanal im Bildfensterbereich aber auch oben und unten. Die seitliche Führung erfolgt hier durch die Aluminiumkante links und rechts und von Interesse ist die Weite der beiden Führungsflächen zueinander. Wichtig dabei ist, ob die Weite der Filmführung konstant ist, oder ob sie im Bildbereich enger wird bzw. wird der Film bereits im Bereich der Einlaufscheiben (Bild 1) enger als 35 mm gedrückt.

     

     

    Gruß

     

    Filmuwe

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  11. Leider reichte der Speicherplatz nicht ganz, daher hier die Fortsetzung der Bilderanhänge. Beim vorletzten Bild sieht man, dass die 750W-Lichtwurflampe trotz fehlender Verdunkelung des Raumes etwas erkennen ließ. Das letzte Bild zeigt nochmal den Filmschrank der UP700-Anlage, wie er ursprünglich im BWR des großen Saales der Stadthalle Chemnitz stand. Die eigentlichen Bilder zum Abbau in Chemnitz sind in der Gallery zu bewundern.

     

    filmuwe

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  12. Hallo miteinander,

     

    am Sonntag nachmittags raffte sich ein aktiver Trupp vom Kinomuseum auf, um im Depot des Vereines nach dem Winterschlaf ein erstes Frühlingserwachen musealer Kinotechnik einzuleiten. Zuerst war ein Gruppenfoto vor dem extra aufgebauten Filmschrank der in Chemnitz in der Stadthalle abgebauten UP700-Anlage fällig.

     

    Obwohl es in der ungeheizten Fabrikhalle recht frisch war, ging es gleich zu Werke und wir haben erste Reinigungsarbeiten an der UP700 - Fußkasten und Projektorkopf ausgeführt. Weitaus wichtiger war uns aber der Begegnungscharakter am Sonntagnachmittag. Wir haben uns zu interessierenden Sachfragen bei Kaffee und Kleinimbiss ausgetauscht.

     

    Spontan haben wir eine TK35-Anlage aufgestellt und eine Kramrolle mit drei Kurzfilmen zum testen eingelegt. Zunächst hatten wir kein Umroller parat, also den Film erstmal rückwärts durch den Projektor gejagt, dann aber richtigrum noch einen Durchlauf. Die ersten beiden Teilfilme waren mit Lichtton in Sprossenschrift. Die Kurzfilme waren ein Stück alte Wochenschau ca. 1942, ein kurzer Werbetrailer für die Sparkasse um 1939 und ein Teil Pionierschau von 1959. Keine Angst, es waren alles ausgesonderte Belegkopien vom BFA, also kein Nitrofilm.

     

    Wir haben dann noch letzte Hand angelegt und sind spät abends nach Hause abgezogen.

     

    Die Projektionstechnik des KMB ist noch zerlegt, wir wollen sie in den nächsten Monaten aufbauen. Wir werden entsprechend von den nächsten Depot-Aktionen berichten.

     

    ansonsten ff

     

    Filmuwe

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  13. Bitte schaut mal in die Gallery unter Projektoren+Technik Rubrik Philips (immer noch falsch geschrieben?) die von mir eingestellten Bilder zu einer von mir begutachteten FP3 an.

     

    Der Besitzer möge mir meine jetzige Bildeinstellung nachsehen (Namen werden hier nicht genannt), aber der damalige Zustand des Projektors ist ein typisches Beispiel für nicht vorhandenes technisches Verständnis zu einer akkurat zu pflegenden Projektionstechnik, insbesondere wenn immer ein hohes Lied der notwendigen Schonung des historischen Filmmaterials im Forum erklingt.

     

    Der Zustand dieser FP3 seinerzeit lässt jeden gut gepflegten TK35-Projektor als Glanzstück der Filmschonung erscheinen.

     

    Die ersten Seiten in der Galleryeinstellung sind die S. 85-92 aus dem Fachbuch „Filmprojektoren Filmprojektion“ von Kurt Enz; Fotokinoverlag Leipzig 1965 – VEB Fachbuchverlag Leipzig; Abschnitt 5.1.2 – Gestaltung der Filmbahn.

    Deutlich wird im hinteren Textteil die Verwendung einer quergewölbten Filmführung in der Filmbahn incl. Berechnung dargestellt.

     

    Ich hatte vor mehr als 2 Jahren die Gelegenheit bei einer technischen Sichtung einer FP3 neben der angefragten Tonqualität auch die mangelnde Schärfe entweder in den Seitenrändern oder in der Filmmitte zu untersuchen. Eine Unschärfe in den oberen bzw. unteren Bildseiten zeigte sich im eingestellten Schärfebereich nur unwesentlich. Die Untersuchung erfolgte mangels Testfilm mit einem einfachen Normalfilm in schwarz-weiß auf 4m Projektionsdistanz. Es stellte sich eine Schärfeeinstellungsdistanz für verschiedene Objektive (Isco Super-Kiptar f=65mm und Visionar F=77 u. 84) von ca. 0,5 mm heraus. D. h. bei den unterschiedlichen Brennweiten bleibt die Verstelldistanz des Objektiv Bildaußenrand bzw. Bildmitte fast gleich, wobei die Unschärfen etwas zwischen linken und rechtem Bildrand auch noch differierten.

    Die Filmbahn war in einem schlechten Zustand, die Bronzebänder mit dem Samtband waren total verdreckt, dessen Filmeinlauf verbogen und angeknickt. Die Andruckkufe aus schwarzem Kunsstoff (was immer das für ein Material ist, ich tippe auf Aramid) hatte im oberen Durchlichtbereich erhebliche Abknabberungen im Durchlichtbereich sichtbaren Einbrand. Desweiteren habe ich festgestellt, dass die Andruckkufe eine Schrägformung der Filmdruckfläche im Durchlichtbereich aufweist, die vermutlich schon so hergestellt wurde.

     

    Was ist im Nachhinein zu vermuten:

     

    - die FP3-Filmbahn ist für die Filmquerwölbung im Durchlichtbereich konzipiert,

    die Fertigungsgeometrie ist dazu gut erkennbar;

    - ist die lichtseitige Samtkufe nicht sauber intakt erfolgt keine richtige oder

    einseitige Querwölbung;

    - alle neueren Objektive sind für diese Querwölbung auf Kurzdistanzprojektion evtl. nicht geeignet, da sie für

    plane Filmbildlage im Bildfenster optisch korrigiert sind.

     

    Leider habe ich das erst später realisiert, ich hatte nicht mehr die Zeit, die seitliche Filmführung im Bildfensterbereich zu prüfen bzw. umfangreichere Untersuchungen der Projektion durchzuführen (große Projektionsdistanz). Es wäre schön, wenn mich mal die FP3-Besitzer und die Optikwissenden zu dieser Problematik informieren. Evtl. kann mal jemand die Innenabmessung der seitlichen Filmführung im Bildfensterbereich ermitteln und uns kundtun. Wobei auch zu erwarten ist. Das bei quergewölbtem Film die Längstlage des Filmbandes in der Filmbahn so stabil ist, dass eine schwimmende seitliche Führung (eigentlich eine selbststabilisierende) möglich ist. Dann ist die Breite der Filmführung nicht im Bildfensterbereich eingeengt.

    Die im „Enz“ angeführte Berechnung habe ich mal auf 35mm-Filmbild nachgerechnet und tatsächlich komme ich auf ca. 5° Schrägungswinkel für die Filmandruckkufe. Das ergibt ca. 0,3-0,6mm Durchwölbung des Filmbildes.

     

    Falls meine Beobachtungen nicht zutreffen bitte ich um mitteilsame Wissenserweiterung für mich und alle Interessierten.

     

    Ich hoffe auf weitere reges Interesse an der Sache und auch neue Erkenntnisse.

     

    So nun viel ff beim Bilderbetrachten (weiterführende Bemerkungen sind an den Bildern mit dran).

     

    filmuwe

  14. Hallo Jeff,

     

     

    dieses meine ich mit der Ferne dieser erlauchten Gurus zur Gestaltung der haptischen Wahrnehmung zur (uns hier direkt interessierenden) Kinematographie (trifft auch für andere Fachgebiete zu). Dies schließt nicht nur das technische und künstlerische Verständnis zur Materie ein, sondern basiert auch auf die möglichst umfassende Abschöpfung der evtl. noch vorhandenen Kinoerlebniswelt (Kinowissen) der älteren Jahrgänge, dem Sammeln und Bewahren von Archivmaterial aller Art und im Ergebnis dessen die sehr komplizierte Umsetzung in einer musealen nachhaltig wirkenden Präsentation.

     

    Also Dein Beispiel mit der Rohrpost trifft dies genau, dass ist nicht nur die Existens der technischen Ausstattung. Dieses in seiner komplexen Existens zu erleben ist eben genau das Begeisterungsgefühl bei den nachfolgenden jüngeren Generationen. Ich führe immer das Beispiel mit den Eisenbahnfreunden an, weil jeder, der eine Dampflok in der heutigen Zeit erleben kann auch damit immer eine kulturelle Erfahrung macht und die Brücke zwischen damals und heute spannt. Ein richtiges 70mm-Filmerlebnis geht nun mal nur mit einem richtigen 70mm-Film und der dazu gehörigen, wenn auch veralteten Technik und Spielstätte. Das schafft keine Großfernsehstube und dies kann kein Internet, kein Buch und keine schöne Rede.

     

    Digitales Archivmaterial ist für die oberflächliche Informationsverbreitung schon geeignet, aber es ist nie authentisch. Ich nutze gerne die Informationen aus Wiki.. und Goo.., aber immer mit dem kritischen Blick auf den möglichen manipulierten Gehalt der Informationen und bei ernsthafter Recherche ist ein Gang in die Archive mit dem authentischen Quellmaterial unerlässlich.

     

    Nun dann ff

     

    filmuwe

  15. Hallo miteinander,

     

     

    stimme voll und ganz den Inhalten der Vorbeiträge zu.

     

    Mal ganz bissig:

    Bereits seit längerer Zeit habe ich den Verdacht, dass die Satzungsziele SDK mit dem jetzigen Tun immer konträrer verlaufen. Hier zeigt sich ein Interessenfilz und Renommiergehabe in widerlichster Art. Auch hier beweist sich, dass wir immer mehr von Idioten gesagt bekommen was (eigentlich nur für sie) wichtig ist, der Klügere gibt nach und wird durch schöne Wortkonstrukte niedergeredet. Das haben die theoretisierenden Wissenschaftler von Grund auf drauf. Die Filmfestspiele in Berlin sind dann der eitle Höhepunkt von wildem Aktionismus - beim nächsten Mal wird dann schnell mal eine Rolle Nitrofilm öffentlich von fachmännischen Feuerwehrleuten verbrannt, um dann dem verblüfften Publikum weis zu machen, wie gefährlich Filmmaterial ist und somit weggeschlossen gehört. Filmtheater waren früher eben nur gefährliche Versammlungsstätten und Unkultur. Zukünftig soll nur noch ein erlauchter Theoretikerkreis ihre Bespaßungs- und Besoldungspfründe bekommen, die der restliche niedere Pleb gefälligst zu bezahlen hat (Förderung aus Steuergeldern und zukünftig mehr erschließbare Einnahmequellen). Alles in die Bunker, Filme und Technik. Die Leute wollen eh nur die letzte Unterhose von M. D. sehen. Irgendein Lumpen reicht mit einem guten Schildchen dafür aus. Kommt billiger und unaufwändiger als eine gute nachhaltige museale Präsentation der Kinematographie. Quetschen wir die Filme eben auf digitale Medien mit vermarktbaren Aufhübschungen.

    Haptik ist ein Fremdwort, modern ist virtuelle Realität - im Internet bastelt der Interessierte sich ein virtuelles Kino ala LEGO und lesen kann der sowieso nicht mehr richtig. Nun ja, wozu bei ekligem Wetter versuchen einen Sonnenuntergang zu beobachten. Das ist im Internet viel besser zu erleben, sogar mit schöner Musik. Fehlt noch, dass die Kinobegeisterten genauso anfangen zu spinnen, wie die Eisenbahnfreunde. Das ging der DB aber sowas gegen den Strich.

     

    Jetzt habe ich erstmal die Luft rausgelassen. Genug der Übertreibung. Thema wird von mir weiter verfolgt.

     

    ff

     

    Filmuwe

  16. Hallo miteinander,

     

    lese gerade die interessante Aktion zur Wiederbelebung. Einige Hinweise meinerseits:

     

    Fallklappen sind tatsächlich noch aus der 'Nitrofilm'-Zeit.

    Für BWR der Brandklasse A gab's wesentliche Grundbedingungen, hier einige wichtige:

     

    Fallklappen - BWR und Zuschauerraum sind durch Brandwand getrennt; die Projektionsöffnungen müssen im Brandfall schnell schließen wegen der möglichen Explosionsgefahr beim Nitrofilmbrand und Verhinderung des Flammendurchschlages im Brandfall egal aus welcher Richtung. Deshalb war der Betrieb der Fallklappen in die elektrische Sicherheitsschleife des BWR eingebunden --> Filmbrandschalter in Höhe der Vorwickelrollen der Projektoren (gekoppelt mit dem Protektorbügel der Filmschlaufe vor der Filmbahn) - Not-Aus-Schalter an den Projektoren und andere Stellen im BWR - BWR-Hauptschalter - Notbeleuchtungsanlage. Wird diese Sicherheitsschleife an einer der Stellen unterbrochen, schaltet die Stromzufuhr im BWR für die Bogenlampengleichrichter, den Projektoren sowie für die Stromversorgung der Fallklappenmagnete ab. Die Fallklappen fallen nun eben wg. ihrer Schwerkraft herunter und schließen die Projektions- und alle anderen möglichen Sichtöffnungen im BWR.

     

    bauliche Maßnahmen BWR - BWR, Zuschauerraum und Zugangsbereich sind als getrennte Brandabschnitte ausgeführt, ein direkter Zugang zwischen BWR und Zuschauerraum ist nicht erlaubt; die Türen des BWR schlagen nach außen auf und haben nur Rollenfallen; an jeder Ausgangstür des BWR ist ein Gefahrenschalter angebracht; der Hauptschalter für den BWR befindet sich außerhalb des BWR; Abgase der Lampenhäuser sind unmittelbar aus dem BWR herauszuführen entweder direkt ins Freie oder in eine seperate Entlüftungsanlage.

     

    konstruktive Maßnahmen am Projektor - Feuerschutztrommeln incl. Schutzsieben mit Feuerschutzkanal im Filmein- bzw. auslauf; Protektorklappe lampenseitig am Bildfenster gekoppelt mit Auslösebügel Filmschlaufe vor der Filmbühne; Luftkühlung des Filmbandes im Bildfenster (Projektor lässt sich nicht in Betrieb setzen, wenn kein Luftstrom einen Luftzwangschalter schließt); mögliche Zusatzmaßnahme Wasserkühlung der Filmbühne; fliehkraftabhängige Lichtklappen (öffnen erst ab einer bestimmten Drehzahl des Projektors); geschlossenes Lampengehäuse.

     

    Ausstattung; Organisation im BWR - Lagerung von Nitrofilmrollen in Einzelfächern von Hartholzfilmschränken mit freifallenden Verschlussklappen; sofortige Entsorgung von Nitrofilmresten; unter jeder Kohlebogenlampe ein metallisches Sandbehältnis (z. B. Eimer) für Kohlereste; absolutes Rauchverbot (oder offenes Licht) mit entsprechenden Wandhinweisen; geschlossene Beleuchtungskörper (z. B. Spezialarbeitslampen); Aufbewahrung von Putzlappen (-lumpen u. ä.) in geringer Menge in einem verschlossenem Metallbehälter; Aufbewahrung geringer Mengen brennbarer Materialien in verschlossenen Schränken; Aufenhaltsverbot betriebsfremder Personen beim Lichtspielbetrieb;

    in den USA verwendete man auch noch vollgekapselte Projektoren und vollgekapselte Umroller.

     

    Heutzutage wird sich keiner mehr mit sowas belasten. Sollte aber jemand auf die Idee kommen, Nitrofilm vorzuführen, muß er sich schon mit den sehr strengen Auflagen dazu beschäftigen, nicht nur um den Gesetzen zu genügen, sondern aus dem hohen Gefährdungsgrad heraus.

     

    Für den Bogenlampenbetrieb empfehle ich auf jeden Fall für gute Abluft zu sorgen und unter jedem Lampenhaus ein Metallbehälter mit Sand parat zu haben. Bei den Dresden D-Maschinen gehörte so ein kleiner Metallbehälter für die Kohlereste zum Projektor dazu. Zusätzlich braucht man für den Kohlebetreib ne olle Kombizange für die Entnahme der Kohlereste und für evtl. entstandene Kraterpilze einen alten langen Schraubendreher mittlerer Größe mit Plastikgriff.

     

    Wenn die Bogenlampe einen Zündungsschutz hat (meist gekoppelt mit der Lichtklappe des Lampenhauses) sollte dieser erst unmittelbar vor dem Projektionsbetrieb ausgeschwenkt werden. 2-3 min. vor Projektionsstart müssen die Kohlen "einbrennen" (Temperatur, Kraterbildung, Vorschubregulierung, ruhiger Lichtbogen bzw. -strom). Leider spritzt dann eben noch einiges vom Kupfermantel der Kohlen im Spiegelbereich herum. Die Spiegel werden länger geschont.

     

     

    So zunächst wars das ersmal meinerseits. Ich folge dem Thema mit großem Interesse.

     

    ff

     

    Filmuwe

  17. Hallo miteinander,

     

    es gibt sogenannte Schraubenausdreher-Sets. Die sind linksgedrallt und sehen wie Holzschrauben aus. Eine abgebrochene Stahlschraube muß mit einem bestimmten Durchmesser aufgebohrt werden, sodass noch genügend Restmaterial des Schraubenbolzens in der Gewindebohrung verbleibt. Dann dreht man den passenden Schraubenausdreher linksherum in den Schraubenrest. Obwohl sich der Schraubenausdreher linksherum reindreht, dreht er ab einem bestimmten Moment den Schraubenrest linksherum aus die Gewindebohrung.

     

    Nun bleibt die Frage, ob das auch für Kunststoff gilt. Was ist das für ein Kunststoff - PVC oder ähnliche Thermoplaste sind sehr weich und drücken sich gern wie Knetmasse in die Gewindegänge. Hart-PVC, Acryle u. ä. sowie Duroplaste sind brüchig und zerbröseln bei Belastung.

     

    Die Idee mit einem Schraubendreher ist nicht schlecht, aber es besteht eben auch die Gefahr des Zergnubbelns des Schraubenrestes, zumal es ja eine Ursache des Festsitzens des Schraubenbolzens im Gehäuse geben muss. Sonst wäre der Schraubenkopf ja nicht abgerissen. Beim selber befummeln der Sache fällt irgendwelches Gekrümel ins das Innere des Gehäuses und dann ist nur noch die Zerlegung angesagt.

     

    Falls es nicht schon erledigt ist, empfehle ich die Hinzuziehung eines versierten Mechanikers bzw. Werkzeugmachers. Das ist nach meinen praktischen Erfahrungen eine unendliche Wurstelei, um so einen Stummel rauszukriegen.

     

    Ich wünsche trotzdem gutes Gelingen. Ich folge diesem Thema, falls es Neuigkeiten dazu gibt.

     

    ff

     

    Filmuwe

  18. Hallo miteinander,

     

    diese unterlegten Nachvertonungen (sh. Beitrag magentacine) sind mir auch aufgefallen.

     

    Ich lege mal noch ein drauf.

     

    Es würde mich nicht wundern, wenn uns (unter dem Motto: "... noch nie gezeigte") Aufnahmen á la Kujau neudeutsch 'gefaked' untergejubelt werden. Es fehlen Quellenangaben und im Abspann bedankt man sich bei vielen Unterstützern, einige kennt man, einige nicht. Später dann werden diese falschen Dokus zu echten morphieren, keiner weiss mehr wo das eigentlich herkam.

     

    Irgendwann kommt der Tag, da sehen wir den GröFaZ in HD-Farbe und 21:9 im FHQ in Filzlatschen und braunem T-Shirt auf die Toilette gehen -> als "noch nie gezeigten Dachbodenfund" bzw. Ähnliches aller Genre. Ein paar Kratzer und Wackler drauf, bischen Tonknistern. Einzig richtige Aussage: ... noch nie gezeigt. Unsere nachfolgenden jungeren Generationen sind nicht mehr in der Lage, Fälschungen -> neudeutsch 'Fakes' zu erkennen. Die Erzeuger stellen sich dann noch dumm (bzw. sind es auch) mit der Bemerkung: "... pädagogisch ... historisch ... sehr wertvoll ...". Die braune Historie zieht wohl soundso am meisten, das ist aber mein persönlicher subjektiver Eindruck.

     

    Seltsam sind auch die Szenen in den Historienbeiträgen zu Epochen vor der Kinematografie. Einige legen dann so eine Art Sepia-Patina drauf. Das soll wohl die trübe Zeit vor dem fotografischen Zeitalter verdeutlichen oder denken viele, das vor 200 oder 2000 Jahren die Menschen anatomisch nicht mit den heutigen "Technicoloraugen" ausgestattet waren? Ich denke doch. dass auch diese Menschen eine sehr ansprechende Farbenpracht entfaltet haben.

     

    Die zukünftige, technisch perfekter werdende VR lässt noch Schlimmeres erwarten.

     

    Die Forderung sollte lauten: Historisches Material nur authentisch mit Quellenverweis und wenn "aufgehübscht", dann deutliche Texteinblendung: "Ton und Bild technisch nachbearbeitet" und nachgestelltes Material mit: "Bild und Ton nachgestellt".

     

    Dafür reichen wohl unsere Gebühren für die 'Öffentlichen' und die Werbeeinnahmen der 'Privaten' wg. dringender anderer Geldverteilungen eher nicht? Der Einschaltquote ist sowas auch sehr abträglich.

     

    Ich freue mich über das allgemeine Interesse zum Thema. Weiter so.

     

     

    ff

     

    Filmuwe

  19. Hallo miteinander,

     

    des isch luschdig,

     

    würde ich mal sagen.

     

    Da ich langjähriger Köpenicker bin, sind mir einige Drehszenen in der territorialen Zuordnung doch sehr vertraut. In echt würde mir der Nackte richtig leid tun, wenn er von Stuttgart aus nach Berlin --> Alt-Köpenick rennt, um dort in ein von den Stuttgarter Behörden eingerichtetes Wahllokal zu stürmen. Dies müssten ja nach Stimmentafel bereits etliche zuvor auch getan haben. Und dann wieder zurück - ich nehme an nach Stuttgart. Wie gesagt.

     

    Das Sujet und das Ansinnen des Spots ist trotzdem ausgezeichnet. Stuttgart und Schwaben genießen nach wie vor meine Sympathien.

     

    ff

     

    filmuwe

     

    ps: in Go...eE..th habe ich mir mit Str..tVi.w das mal angeschaut. Die Geschwindigkeittafel fehlt aber dort noch. Die Verkehrszone ist auf 10 km/h beschränkt, so wie die Verantwortlichen dafür.

  20. Hallo miteinander,

     

    in letzter Zeit stelle ich fest, dass im Fernsehen zu bestimmten thematischen Teilen Filmaufnahmen bzw. Fersehaufzeichnungen absichtlich auf alt getrimmt werden bzw. umgekehrt richtige historische Filmaufnahmen mit Farbe bzw. Formatanpassung 'aufgehübscht' werden.

     

    Z. B. werden historische Filmausschnitte, die eigentlich elektronisch gebessert werden könnten, nachverwackelt und mit phantasievollsten Gekratze beschrammt. Da sah ich schon spiralförmige Kratzer und schwarze neben weiße und eher offensichtlich handgemachte Kratzer. Solche exotischen Kratzer und Wackler habe ich nie in meiner bisherigen Praxis gesehen. Gekünstelte Laufstreifen und Kratzermuster bemerkt man daran, dass sie sich periodisch im Aussehen identisch wiederholen. Teilweise werden Neuaufnahmen als sw-Aufnahmen umgetrimmt und auch mit solchen unmöglichen, meist auch sehr übertriebenen künstlichen Alterungen überlagert.

     

    Ich frage mich also, was dieser Unfug überhaupt bewirken soll. Wenn es für einen Spielfilm wäre, ist doch wohl davon auszugehen (wenn eine Szene z. B. in den 30-er Jahren in einem Kino o. ä. spielt), dass zu dieser Zeit laufende Filme eben noch neuwertig waren. Ich kann mir nicht Vorstellen, dass z. B. die Feuerzangenbowle in den ersten Aufführungswochen schon so zerschrammt und zerschrumpelt war, wie man heutzutage im Fernsehen sowas imitiert. Insgesamt halte ich dieses seltsame Vorgehen der Macher für völlig absurd. Die sollten sich lieber um eine Vermittlung der exakten Formattreue und Authentizität der Originale bemühen. Ich finde es lächerlich, eine Deutsche Wochenschau 1941 auf 16:9 zu trimmen, und wenn's toll ist, noch ein paar Schrammen und Wackler reinzubasteln.

     

    Leider ist es mir nicht gegeben, die Fernsehmacher grundsätzlich auf solche Mängel hinzuweisen. Sowas verpufft bei denen eher im Unwissen und Unvermögen im Umgang mit historischen Material. Irgendwann sehen wir dann die nachkolorierte Cinemascopeversion mit Dolby-SR von einer Wochenschau 1943 bei GK-History.

     

    Übrigens trifft dies auch bei der Vertonung zu. Wie hat sich denn in den 30-Jahren eine neue Schallplatte wirklich angehört. Dass diese heutzutage kratzig ist, ist wohl verständlich. Ebenso wäre das bei Tonfilm interessant. Gibt es dazu Hörreferenzen?

     

    Liege ich verkehrt in meiner Vorstellung, das es eher wichtig wäre, historisches Filmmaterial so gut wie möglich zu restaurieren und egal ob auf Filmmaterial oder Datenträger, in bester Qualität und authentich wiederzugeben?

     

    Meinungen dazu würden mich brennend interessieren. Vor allem, ob es dazu überhaupt Befindlichkeiten gibt.

     

    Ich brenne auf Erkenntniszuwachs und sonst ff

     

    filmuwe

  21. Ach Quatsch, mach Dir keine Gedanken. Danke für Deinen und Martins Beitrag! :smile:

    Hallo miteinander,

     

    wenn hier Krümel gek... werden dann schon ganz exakt --> Malteserkreuzgetriebe gibt es nur im Sprachgebrauch, es ist auch kein Sterngetriebe, das gibt es höchstens im Weltall. Höchstens noch ähnlicher Sprachgebrauch beim Planetengetriebe --> ist aber richtig ein Umlaufradgetriebe.

     

    Richtig lautet die Fachbezeichnung Schrittschaltwerk und enthält 1x Schaltrad u. 1x Sperrrad mit Schaltstift. Das Thema wurde schon a. a. St. behandelt (z. B. Schaltradteilung - Phasenteilung Schaltschritt-Stillstand usw.). Die Größe im ersten Bild ist schon erheblich, sowas ist aber in der Industrie bei Fließbandfertigung nicht ungewöhnlich. Die unteren Bilder zeigen deutlich bei großen Teilungen das Problem des Sperrrades, das Schaltrad kann sich bei Lastrückwirkung schnell mal ungesperrt verdrehen und dann rumst es. Bei der Konstruktion ist sowas mit zu berücksichtigen.

     

    Im letzten Film - nicht 350 mm sondern eher Tapetenrolle - fünf Bilder die Minute - mit Disneyfilm im Kinderzimmer, selbstgemalt - versteht sich so. Wer dann noch Puppe und Teddy raufklebt hat dann echt 3D-Kino für die lieben Kleinen. Kino pur.

     

    ansonsten ff

     

    filmuwe

    • Like 1
  22. Hallo miteinander,

     

     

    wenn auch etwas spät, hier noch meine Angaben dazu:

     

    wie schon angedeutet eine Anlage UP700 im Kino des NVA-Panzerregiment 22 "Soja Kosmodemjanskaja" (Spechtberg (Torgelow); 9. PD/MB3), gleich links nach dem KDL (KDP). Habe die selber im Betrieb gesehen 1977.

     

    Nicht zu vergessen die Kundenvorführung des VEB DEFA Kopierwerke Berlin, Groß-Berliner-Damm 51. Kenne ich als Schüler (so um 1968 rum), da meine Mutter Mitarbeiterin in dieser Firma war.

     

    Die Seriennummern der beiden UP700 aus der Stadthalle Chemnitz sind wohl auf den Fotos, die ich eingestellt habe zu sehen. Dazu hab ich auch viele Bilder des Einbauortes incl. der Bauzeichnungen eingestellt.

     

     

    also ff

     

    filmuwe

  23. Hallo miteinander,

     

    obwohl ich nicht professionell Filme vorführte ist aus meiner Schülerarbeitszeit der Projektionsbetrieb mit Kohlebogenlampen sehr erinnerlich.

    Meine ersten Vorführungen erfolgten als 14-jähriger (1968)immer mittwochs im Kulturhaus zum Kinderfilmnachmittag. Dort standen zwei schöne E VIIb's mit Magnasol II-Lampen. Dort lernte ich alles kennen, was man für den Kinobetrieb brauchte. Der Kohlebetrieb erfolgte mit 80 A, Kinokohlen von VEB Elektrokohle Berlin (Lichtenberg) 9mm plus und 8mm minus. Das sind auch so die üblichen Werte in den Filmtheatern gewesen, die ich kannte. Die neue Pluskohle reichte in der Spindelweite für 1 1/2 Akte (a 600 m). Also nach dem ersten Akt Kohle nachspannen und reichte auch für den nächsten Akt. Danach wurde es kritisch. Für einen kürzeren Akt ja, aber 600m nicht mehr. Beim kürzeren Akt auch mit dem Zittern ob's noch reicht.

    Der Techniker (und Vorführer) vom Kulturhaus war schon etwas älter (so 55) und ein Suffkopp. Nachdem er feststellte, dass ich die Sache im Griff hatte, verdünnisierte er sich immer öfter vom Geschehen und nach der Vorstellung verabschiedete ich mich von ihm im Foyer, wo er im Sitzbereich neben der Pförtnerloge schon angesäuselt saß.

    Aber ich habe zumindest auch gelernt, bei laufendem Betrieb, einen Kraterpilz zu entfernen. Leider war es bei den Ernemännern immer notwendig, den Kohleabbrand zu beobachten (Kraterprojektion an der Wand), der elektrische Vorschub war nicht exakt justierbar. So passierte es eben mal, wenn man allein war, dass beim bereit machen der zweiten Maschine, die Pluskohle doch vorlief. Ergebnis --> das Bild wurde blau-braun dunkel. Also schnell ran und Kohle justieren und den entstandenen Kraterpilz mit einem ollen Schraubenzieher entfernen. Dazu wurde die Gehäuseklappe leicht geöffnet und der Schraubenzieher von unten an den hinteren Teil der Minuskohle herangeführt und dann bis zum Lichtbogen bewegt. Da rutschte man durch den Lichtbogen und der war dann wieder sauber.

    Als ich dann beim VEB Filmtheater Berlin öfter als Schüler Ferienarbeit im Vorführraum absolvierte, lernte ich noch so weitere Tricks für den Kohlebetrieb. Obwohl offiziell verboten, hatten alle Vorführer die sogenannten Kohleverlängerung parat. Sah aus wie eine Zigarettenspitze, vorn steckt man die Restkohle ein und hinten war der Einspannzapfen. Somit konnte die Kohle bis auf's möglichste Minimum abgebrannt werden. Einer hat mir mal gezeigt, wie er den Verlängerer über die Kohlestütze rüberschieben lässt und somit fast nur noch 20 mm Kohlestab übrigblieb.

    Subjektiv betrachtet hat mir das Lampenhaus der D2 am besten gefallen, die Klappe schob sich wie bei einem Luxusauto so schön nach innen hinein. Aber auch der Vorschub war besser justierbar, ich hatte da nie Probleme mit. Nur die elektromechanische Zündhilfe war nichts. Die habe ich nie benutzt. Meine Meinung --> ein richtiger Vorführer zündet den Lichtbogen mit den Vorschubrädern. Den besten Kohlebetrieb habe ich bei der UP700 im FT Kosmos ansehen können (so 1970 rum). Der Lichtbogen stand wie hingenagelt.

    Für die berufsmäßigen Vorführer war der Kohlelampenbetrieb doch eher stressig und egal was man von den Lichtparametern positiv oder negativ halten mag, der Umstieg auf Xenonlampenbetrieb war schon ein erheblicher Schritt der Erleichterung. Der Betrieb mit Kohlebogenlampen war zudem sehr schmutzig. Brauner dicker Rauch der Abbrenngase musste sofort ins Freie geführt werden. Wehe wenn die Abzugsklappen nicht richtig eingestellt bzw. mit der Zeit verdreckt waren. Die braungraue Asche überall im Lampenhaus und in der Absauganlage musste auch entfernt werden. Die Spiegel hatten dann auch ihre Spritzer abbekommen. Dann der Sandeimer unterm Lampenhaus, eigentlich für die Kohlreste gedacht, ersetzten so manchen den Toilettengang. Eventuell auch das gemecker, wenn man zuviel Kohlenstäbe verbrauchte als gedacht, schlechte Lagerung der Kohlestäbe usw.

    Heute ist der nostalgische Blick auf den Kohlebogenlampenbetrieb thrillig. Wer's machen kann soll auch Spaß am Zischen und Fauchen des Lichtbogens haben. Für museale Zwecke ist eine Vorführung, evtl. um den Vergleich mit Xenonlampe aufzuzeigen auch interessant. Für einen ständigen Kinobetrieb ist diese Beleuchtungsart sehr zweifelhaft.

     

    Um aber die Frage nach der Machbarkeit von 1800m-Spulen mit einem Kohlestab durchzuziehen, meine ich eher nein. 1200m sehr technisch bedingt von der Länge der Vorschubspindel abhängig, bei üblichen Lampengehäusen auch eher nein. Bei Lampen mit direktem Kohlevorschub (z. B. UP700) müsste es machbar sein, kann ich aber nicht bestätigen. Hier ist auch die Länge des Kohlestabes entscheidend.

    Mit weniger Leistung kann man evtl. den Abbrand verlangsamen, aber ob die Ausleuchtung dann noch gut ist? Reinkohle geht nur bis ca. 30 A gut, aber nicht für Farbfilme geeignet und die Lichtleistung eher für kleine Projektionsflächen. Die Kohlestäbe sind wohl auch kürzer konfektioniert. Das kann dann eine Glühlampe oder Xenonlampe besser.

     

    Ansonsten ff

    Filmuwe

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