Zum Inhalt springen

filmuwe

Mitglieder
  • Gesamte Inhalte

    587
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

  • Tagessiege

    7

Beiträge erstellt von filmuwe

  1. Hallo,

     

    ich habe mir mal dieses Thema angeschaut. Deshalb mein Senf dazu:

     

    Aus den alten Unterlagen der DDR-Kinoverstärker ersehe die generelle Einbeziehung der sog. "Hörschleife". So ich mich noch erinnere, war das in jedem stationären Kino eingebaut und bedeutete beim Kinobetrieb keinen zusätzlichen Bedienungsaufwand. Es lief einfach mit. Nun habe ich mich mal mit einer Hörgeräteakustikerin unterhalten und sie kam gleich zur Sache. Ihre Story dazu:

    Leider wird heutzutage dieses Thema gern bei der Planung von grossen öffentlichen Bauten weggelassen. So ist z. B. am Hauptbahnhof in Berlin dieses Thema völlig untendurch. Am Info-Stand steht ein kleiner Induktionssender (sonst für den Hausgebrauch üblich), damit der Hörgeschädigte zumindest dort etwas aus dem sonst im Hörgerät per Mikrofonie eingefangenen starken Umgeräuschen etwas verständliches heraushört. Dieser wird aber kaum darauf richtig hingewiesen. Richtig wäre die Austattung des gesamten Hauptbahnhofes unserer "Hauptstadt" mit Induktionsschleifen und die entsprechende Anbringung von Hinweissymbolen. Kostenmässig wäre dies gemessen an den Gesamtkosten ein Klaks gewesen. Dies trifft auch für Flughäfen zu. Heutzutage werden die Hörgeräte (nicht mehr alle) immer noch mit T-Funktion ausgestattet. Es gibt auch welche mit Infrarotsensorik. Zu empfehlen ist die Ausstattung der Filmtheater mit Induktionsschleifen in jedem Saal, wobei so eine Art Sitzghettobildung zu vermeiden ist (Vollschleife).

    Es gibt sehr gute Verstärkertechnik für diesen Zweck. Die Hörgeschädigten werden es allemal danken, auch indem sie öfter ins Kino gehen würden.

     

    Ich hab mich mal dazu durchgegoogelt und empfehle:

     

    http://www.schwerhoerigen-netz.de/RATGE...anlage.htm

     

    als kleine Nachtlektüre.

     

    Zu dem Thema bleibe ich jedenfalls am Ball und werden ggf. weiter informieren.

     

    ff

     

    Filmuwe

  2. Die Berlinale ist vorbei und wir wenden uns den allgemeinen Belangen unseres kinematografischen Interesses zurück. Ich halte mich zu den hintergründlichen Äusserungen der In- und Outsider zurück, da mir für diese diversen Aussagen das Hintergrundwissen fehlt und somit eine neutrale Position dazu habe.

     

    Mich bewegt nur die Frage, wie man von diesen primitiven Eifersüchteleien und narzistischen Profilierungsgehabe wegkommt und zu den eigentlichen wichtigen Dingen hinsichtlich der Entwicklung einer guten musealen Kinomatografie kommt. Unbestreitbar ist das Kino dem Untergang geweiht (so wie einst die Dampflok bei der Bahn in den Orkus ging). Das Erkennen vorhandener technischer Unzulänglichkeiten bei Filmvorführungen, mag uns zur Ehre gereichen, aber eigentlich werden diese zukünftig auch den gewissen Charme des musealen Kinos ausmachen müssen. Ich glaube kaum, dass wir die Filmprojektion nachträglich so perfektionieren müssen, bis das letzte Filmruckeln und Blendenschlappern verschwunden ist. Die nachwachsenden Generationen würden dies nie begreifen und wir älterwerdenden bewegen uns evtl. in eine Art kinematografische Onanie. Aus diesem Kreislauf ist ein Ausstieg angesagt. Worauf sollten wir uns in Berlin konzentrieren? Meine Gedanken dazu:

     

    a) Zusammenführung aller interessierten Personen, die bereit sind, Eigeninteresse hinter ein auszuprägendes Gesamtinteresse zu stellen. Eine Ausgangsbasis dazu kann der neu gegründete Verein Kinomuseum Berlin sein. Dieser kann aber auch nur so gut funktionieren, wie die Mitglieder aktiv und konstruktiv mitwirken. Da der Verein neu gegründet ist , werden unvermeidlich auch Unzulänglichkeiten entstehen, die aber jedes Mitglied offenen Herzens mithilft zu überwinden.

     

    b) Schaffung nachhaltig gesicherter musealer Einrichtungen in Berlin, die ihrem Charakter nach auch einem Museum entsprechen. Es geht nicht um ein Stubenkino, in dem man sich olle alte Filme ansieht, sondern um die authentische Darstellung von Filmtheaterambiente, idealerweise in den Zeitabschnitten des Beginns, des Glanzpunktes und des Endes der der Lichtspieltheater insbesondere in Berlin. Dies sowohl in technischer Hinsicht als auch in architektonischer und kultureller Hinsicht. Zudem ist bei dem zu erwartenden natürlichen Verschwinden, aber derzeit vom noch existierenden "Kinowissen" in der Bevölkerung die Abschöpfung abzusichern und für die Nachwelt zu erhalten. Dieses Arbeitsfeld ist so umfangreich, dass da Arbeit für Jahre drinsteckt.

     

    c) Entwicklung einer aussagekräftigen Öffentlichkeitsarbeit. Dies sollte nicht nur beschränkt sein auf die sog. "Showroom"- Aktionen, sondern schließt eine permanente Darstellung der musealen Kinematigrafie ein. So z. B. die ständige Repräsentation von Objekten bzw. Dokumenten (auch Bilder); die Bereitstellung von gesammelten Fachwissen und Archivmaterial. Unbestreitbar ist natürlich die besondere öffentliche Wirkung bei durchzuführenden themenbezogenen Veranstaltungen, Events bzw. Sonderaktionen, einschließlich der Mitwirkung bei denen anderer Einrichtungen. Denkbar ist auch die Herausgabe einer Periodika wie z. B. ein Almanach.

     

    d) Positives Zusammenwirken mit anderen Einrichtungen zu dieser Thematik. Es kann ja nicht Sinn und Zweck der Arbeit sein, gegen andere Einrichtungen zu wirken. Das Zusammenwirken kann aber nur auf der Basis einer Partnerschaft beruhen, die geschäftliche Gewinninteressen ausschließt. Leider sind diese hinter einem sehr schwierig zu erkennendem Profilierungsgehabe der personellen Interessenvertreter versteckt (siehe vorhergehende Forumsbeiträge). In der Agonie des Untergangs der Kinematografie wird durch das gewinnsüchtige herumgestrample im kommerziellen Sumpf das Abtauchen nur noch beschleunigt, der Kommerz interessiert sich einen Sch... um den Erhaltungswert der Kulturwerte der Kinematografie, sobald dies keinen Geldwert hat. Vor dem endgültigen Verschwinden sollten die Kulturwerte der Kinematografie für die Nachwelt erhalten bleiben. Demnach sind die Kulturwerte aus den Griffen des Kommerzes so gut es geht zu befreien.

     

    e) Ob sich die zukünftige Entwicklung in Richtung digitale Bildprojektion mit der uns vorschwebenden Kinematografie vereinbaren lässt, ist wohl eher eine Frage der Definition. Die Einreihung dieser Entwicklung in die Kinematografie sollte nicht von vornherein ausgeschlossen werden, da sie eigentlich auch eine Form der Bewegtbildprojektion ist. Darüber können die hartnäckigsten Filmvorführer jammern, aber darüber kann man nicht hinwegsehen. Ob sich auch zukünftig ein Lichtspielwesen daraus entwickelt, können wir heute nicht absehen. Auch wenn die jetzigen Anfangsjahre der digitalen Projektion noch nicht die Qualitäten der Filmprojektion erreichen, sind es eben deren Anfangsjahre und in der Filmprojektion sind es deren Endjahre.

    Im deutschen verlieren die Begriffe "Film..." etc. ihre Begrifflichkeit für die Zukunft, da haben's die englischsprachigen Gebiete wohl besser mit der Begriffswelt. Das macht sich nun auch für die zukünftige digitale Projektion bemerkbar, denn wie heisst nun derjenige, der die digitalen Projektoren zumindest einrichtet und den Spielbetrieb absichert? "Filmvorführer" garantiert nicht.

     

    Ich würde mich freuen, wenn meine Gedanken Euch zum mitdenken anregen und hier im Forum ein Feld der Kommunikation aufgetan wird, die nicht mir beweist, wie schlau andere meine Gedanken wider- bzw. zerlegen können, sondern eher die Sichtweise zur Sachlage erweitert und den Kampfgeist für die Kinematografie stärkt.

     

    Gedankenfortentwicklung ist der schöpferischte Akt des Menschen. Destruktive Schlauheiten erzeugen Stillstand und Frust. Also auf in die Gedankenschlacht um die Berliner Perspektiven, die ich hiermit dankenswerter Weise an Atrium ausserordentlich begrüsse.

     

     

    also ff

     

    filmuwe

     

     

    ich nehme diesmal nichts und löse trotzdem auf --> "Bratwurst"

  3. Am Freitag also hatte ich 3 Karten für "Hello, Dolly!". Meine Begleitung war meine Schwester, die sich nur fern an 70 mm-Film erinnert und ein junger Musikerkollege, der eigentlich wenig ins Kino geht und noch nie einen 70 mm-Film gesehen hat. Also rein ins Getümmel, wieder Idealplätze Reihe 8 mitte erlaufen. Der junge Kollege jammerte schon, warum wir so weit vorne sitzen, das ist immer so anstrengend für die Augen. Ansage und los geht's. Was für ein Unterschied zur Bounty, die Kanten der Titelschrift offenbarten die mögliche Schärfe des Bildformates, besser geht's nicht. Der Film war aus meiner Sicht genau dass, was ich für diese Format erwarte. Klar ist, das es Szenen gibt, die nicht tiefenscharf sind, der erbsenzählende Cineast kann sich dem widmen. Ich fand es interessant, dass ich mal die Kameraführung näher betrachtete, der Inhalt des Filmes ist mir ja eh geläufig. Nett zu merken, das also auch die Kameraschwenks Handarbeit waren, denn man merkt deutlich, dass wohl die Schwenkkurbeln durch Nachfassen bewegt wurden. Was ganz menschliches also und trotzdem gute Handarbeit, die man so ohne weiteres erstmal garnicht bemerkt. Der ganze Film war optisch ein Genuss und auffällig unanstrengend. Mich verwunderte auch die Sauberkeit der Kopie. Geht glatt nach alter Progreß-wertung als O0 durch. Die Akte waren wohl nur 20min lang. Dies war auffällig. Ich kannte eigentlich nur 30 min-Akte. Ist wohl 'ne Vorführermanie, jedenfalls sehe ich immer die Überblendzeichen und mein innerer Countdown läuft mit. Ist ja schon krankhaft.

    Leider mischt sich in das Ganze ein Wermutstropfen. Der Ton (neudeutsch: Sound). Alles sauber vom Klang, ein bisschen zu laut für meinen Geschmack, aber eben auch kein richtiger Raumklang. Irgenwie hing wieder die rechte Seite. Effekte gleich Null - evtl. gabs keine. Aber die Klangtiefe fehlte. Es hörte sich wie bei mir zuhause bei einer guten CD an. Ich muss mal austesten, wie alte Tonbandaufnahmen, Schallplatten und CD's in dieser Richtung mein Gehörempfinden beeinflussen. Am Ton fehlte kein Staubkörnchen des Geschehens, aber es ist nicht das, was ich mal von früher her kannte - irgendwie warme räumliche Klangflächen. Trotzdem war der Ton mit der Szene stimmig, die Richtungsbestimmung passte zum Bild und floss gleichmässig mit, was selbst bei originalem Magnetton in anderen Filmen früher nicht immer der Fall war.

    Fazit: Hoffentlich bleibt der Menscheit zumindest dieser Film noch lange erhalten. Ein perfektes Musical gut in Szene gesetzt mit bester Besetzung - einfach ein Genuss und dazu noch das Format. Der rechte Projektor lieferte immer noch diese milchigen Bilder (war deutlich zu merken). Über andere technische kann ich hier nicht berichten, da sie offensichtlich den mit Adleraugen bewaffneten Zuschauern aufgefallen sind. Eventuell sind meine Sinne auch schon etwas gealtert. Meine Begleitung fand alles ganz toll, obwohl für den Jungen Mann der Inhalt des Filmes nicht sein Ding war. Er steht mehr auf Actionfilm. Nun denn, er weiss, dass er evtl. nie wieder einen 70 mm-Film sieht.

     

    Intermission

     

    Entreact

     

    In der Ansage zu "Hello, Dolly!" wurde angekündigt, dass am Sa. der Film "Flying Clipper" nochmals aufgeführt wird. Ich dachte gleich, wohl die Entschuldigung für dessen misslungene Erstvorführung. Ich hatte mich dann doch entschlossen, früh um 9.00 Uhr im International anzutanzen, um noch eine Karte zu erhaschen. Ein paar andere Personen und ich waren die einzigen, die sich um die Karten schlugen. Eigentlich schade. Hier hätten alle interessierten nochmals erlebt, was der Breitfilm zu leisten vermag. Der Vertreter vom Bundesfilmarchiv berichtete zur Neukopierung des Filmes. Dies war auch so in Ordnung. So hat sich auch zumindest die Bundesrepublik damals mit der 70 mm-Technik beschäftigt und nicht, wie bisher so auch mein Verständnis war, nur die DDR. Gibt es irgendwo ein Nachweis der weltweit wirklich hergestellten und in der Öffentlichkeit gezeigten Filme im Breitformat (ohne IMAX). Vom Inhalt her entspricht der Film voll dem Zeitgeist. An einigen Stellen recht flach, schön aber die Landschafts- und Seepanoramen - ein Genuss. Die musealen Ansichten waren hervorragend. Der Film war gut für die Zuschauer damals, die sich keine Reisen in Mittelmeerraum leisten konnten und hat auch heute diesbezüglich seine Reize. Offensichtlich ist in in einigen Szenen die damals neue Kameratechnik zu erkennen. Das hatte für mich so richtigen charmanten musealen Anschauungscharakter und war nicht mal so vordergründig störend, eher interessant (Kameratransportfehler bzw. Objektivfehler). Die Mondlandung war auch nicht HD und ist heute noch so interessant, trotz der schemenhaften Bildaufzeichnung. Der Titelfilmteil und in der Mitte (Pauseanlauf) konnte nun sinnigerweise nicht vom Kameranegativ gezogen werden, aber alles andere war in bester Qualität, mehr geht nun wirklich nicht.

    Nun zum Ton. Zu der Zeit hatte man angefangen sich mit Stereoton zu beschäftigen. Was richtiger Raumklang ist, hatte man wohl bei den Machern noch nicht so richtig im Griff. Mein Eindruck lautet schlicht - wie aus einer Musikbox in der Kneipe. Die Musik war einfach nur Musik von irgendwelchen Studios der auf Stereo getrimmt. Die nachsynchronisierten Stimmen einfach lächerlich. Insgesamt wirkte Klangmässig der ganze Film wie eine überstilisierte Wochenschau, das hätte bei dem sonst so guten Filmmaterial damals besser gelingen müssen. Ist mir ein Rätsel (am Ende reichte evtl. das Geld nicht mehr für einen guten Ton)? Eventuell kann uns hier mal jemand dazu Aufklärung geben. Übrigens war bei der Vorführung der Ton auch noch extrem zu laut.

    Die technische Seite der Vorführung war trotz der wieder bemerkbaren milchigen Wiedergabe des rechten Projektors gut. Die Aussagen zu Blendenfehlern und Bildstand mag ich eigentlich garnicht so recht bestätigen, zumindest waren sie, sofern existent für den normalen Zuschauer nicht bemerkbar. Ich selber merke schon, aus dem seitlichen Betrachten die Flimmerfrequenz von 50 Hz z. B. bei Leuchtstoffröhren oder alten Bildröhrenfernsehern. Hier war aber kein Flackern zu erkennen (extra getestet). Die letzten Filmbilder waren nur schwarzer Blankfilm und der Vorhang war noch offen. Das Projektionsbild war aus dem besagten Projektor gerade eben nicht schwarz sondern milchig grau. Ausserdem erkannte man Ausleuchtungsfehler und ein seltsames Glühlampennebenlicht, woher das immer auch kam.

    Fazit: Auch hier hoffe ich, das der Film noch lange erhalten bleibt. Er ist allemal sehenswert.

     

    Ganz widerlich fand ich den hinter mir Sitzenden. Den musste ich zur Ordnung rufen. Der hatte wohl 'ne Nähmaschine im Fuß. Der trippelte jedenfalls immer an meine Sitzreihe und ich dachte erst ich habe einen nervösen Magen oder angehende Blähungen oder Muskelknirren im Rücken, bis ich merkte woher das kam. Einfach widerlich. Wie im Flugzeug, wo einer hinter mir laufend an der Lehne zerrte. Den musste ich auch belehren.

     

    Für mich nun erstmal der Teil Retrospektive und Breitfilm abgeschlossen. Klar bleibe ich am Thema dran, aber nicht so intensiv. Ich werde mich in den nächsten Tagen in das neue Thread der "Berliner Perspektiven" einbringen. Wär ja gelacht, wenn ich als "oller Berlina" da nicht was mitbewegen könnte.

     

    Allen interessierten Lesern meiner Ergüsse noch ein ff

     

    filmuwe

     

     

    Jetzt nehme ich mal ein "Y" und löse auf --> "Bratwyrst" nee --> "Brywurst"

  4. in der Hoffnung, dass cinerama mein Zitat duldet,

     

     

    Zwei Bilder, die zeigen, dass die 70mm-Anlage immer in Betrieb gehalten wurde. Die Vorführer dort verstanden es erfolgreich, um die PYRCON UP 700 zu kämpfen, denn schon zu DDR-Zeiten sollten sie "demontiert" werden, als im Comecon (dem sog. "Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe") die Meopta-Installation zugange war.

    Die Vorführer des "International" waren im Recht.

     

    Pilotfilm_zum_Sowscope_70mm-Verfahren__Endtitel___mark__small.jpgChefvorfuhrer_Lippkow_im_International_mit_Optik_Zeiss_Jena__Brennweite_77mm__fur_Todd-AO__mark.__small.jpg

     

     

    Ich möchte nur mal auf die heftige Reaktion von stefan2 Bezug nehmen. Das was nach meinem Zitat folgt, war nicht die Aussage des zitierten und im gesamten Beitrag in keiner Weise so dargestellt. Geschenkt.

     

    Schauen wir auf das Bild mit dem seligen Filmvorführer, sehen wir wohl als Projektionsfenster die wohl noch originalen Pentacon Fallklappen mit den Haltemagneten? Dann ist ja wohl der jetzige Zustand der Projektionfenster im International eben nicht aus alten DDR-Zeiten und die Auswahl des Glases nicht auf alte minderwertige Ostware zu schieben. Ich habe bei der Vorführung am Sa. 10.00 Uhr Flying Clipper gesehen. Da der Saal im wesentlichen leer war konnte ungestört mal entgegengesetzt der Bildwand schauen und meine dort erblickt zu haben, dass die Projektionsstrahlen schon die Mauereinfassung erreicht haben. Das Abbild auf der Projektionsscheibe war schon sehr kräftig. Da auffälligerweise die rechte Maschine immer dieses milchige Bild hatte (hat sich also nicht mit den Filmen geändert), tippe ich darauf, das die Koinzedenz der Bildwandachse und Projektorbildachse eine extreme Reflektion am Projektionsfenster im BWR erzeugte und in die Filmbildebene zurück warf. Dies ist also auch ein Umstand zur Kontrasteinbuße. Meines Erachtens stand auch der Projektor zu weit vom Projektionsfenster entfernt oder das Fenster war zu klein. Ich hoffe doch, dass zumindest die Scheiben gereinigt waren. Die Scheibe müsste in so einem Fall angewinkelt befestigt werden. Aufklärung darüber wäre interessant.

     

    Die von dem angeführten Hr. Thorndike nie bewiesene Behauptung entspricht so richtig der auch schon damaligen verbreiteten Meinung, dass der Mist im Westen sogar besser stinkt. Im nachfolgenden Beitrag lasse ich mich mal abschliessend zur Retrospektive aus.

     

    bis gleich und ff

     

    filmuwe

     

    ich nehem ein "X" und löse auf --> "Bratwurst"

  5. Laut Vorführer im International war nur der Kasch von unten möglich, der aber eben nur für Cinemscope vorgesehen ist und daher nicht weiter rausgefahren werden konnte.

     

    Da UP70/Camera 65 solche Nischenformate sind war ich eigentlich schon froh zumindest einen Kasch von unten zu sehen, wodurch das Bild wenigstens an drei Seiten begrenzt war.

     

    Eine kurze Anmerkung zu den fehlenden Teilen in Bounty: Es fehlten stellenweise ein paar frames, die sicher Beschädigungen der Kopie geschuldet sind aber an anderen Stellen (Auspeitschung, Faß) schien es mir eher als sei der Film für eine niedrigere Altersfreigabe bewusst gekürzt worden. Bei der Sterbeszene mit Brando fehlte wohl auch einiges, da sie mir aber immer zu lang vorkam, fiel es mir nicht negativ auf :lol:

     

    nochmal mein Senf dazu:

    1. Dann hätte der Kasch von unten hochgesetzt werden müssen und der Projektor nach oben geschwenkt werden müssen. Für professionelles Kino einfach ein muss. Geht nicht gibt's da nicht.

     

    2. Die zerschnipselten Stellen sind eben nicht einer Zensur geschuldet, sondern einfach nur Mist, denn der 1. 2. usw. Peitschenhieb wird ja nun gezeigt, dann kommt die Aufforderung des Käpt'n nach ordentlichem zulangen und das fehlte. Was soll's, man kann für alle Fehlleistungen im Kinobetrieb (z. B. zerschreddern von 70mm-Kopien oder einfach nur herausschnipseln) immer andere Begründungen liefern. Die mit der Altersfreigabe ist eine sehr lustige Form. Wenn die Zensur das festlegt, dann macht man sowas zumindestens so, das die Sinnhaftigkeit der Szene nicht leidet. Das endet dann evtl. so dass man wie früher in Zeitungen Artikel rausgeschnipselt wurden, einfach Schwarzfilm einsetzt und schreibt "zensiert", dann läuft der Ton weiter und der Zuschauer weiss warum die Stelle fehlte. Fakt ist, das da keine zensorischen Taten erfolgten, sondern der Film unfachmännisch im Spielbetrieb zerhunzt wurde. Fängt das Schreddern an einer Stelle an, folgen allmählich ab dort immer weitere Schadstellen, weil manchmal der Klebestelle die Aufmerksamkeit fehlt und manche Projektoren geradezu dazu geeignet sind, dass der Film dann aus der 'Rolle' gerät (aber hier gleich vorweg, bei der UP700 war das nicht der Fall).

     

    Kann uns wenigsten jemand darüber aufklären, warum bei weißer Decke der eine Projektor mehr milchige Kontraste liefert als der andere. Liegt das an der Streichrichtung der Farbe? Hat die einen Polaroid-Effekt. Also auch wieder Gründe, die man schnell parat hat, um Sachverhalte zu entstellen. Die Decke in International war schon immer weiß und ich habe um 1969 herum als meinen ersten 70 mm-Film "My Fair Lady" gesehen. Da liefen die UP700 wohl auch noch mit 180 A Kohlebogenlampe. So etwas von Brillianz und der Klang hatte mich gleich in dieses Format verliebt gemacht. Das war pur und die Decke störte überhaupt nicht. Anfang der 60'er Jahre wurde das Kino erbaut und die Ausstatter waren bestimmt nicht irgenwelche Spinner, die hatten wohl schon Fachwissen vom Licht und der Akustik.

    Fazit: Es ist wie auch cinerama feststellte, einfach die ganze Optik der Projektoren nicht in Ordnung. Vergütete Optiken sorgen für verbesserten Kontrast. Ist die Vergütung gealtert, erblindet die Optik sozusagen. Man kann auch die Vergütung der Optiken durch falsche Handhabung schneller vernichten. Also wenn's neue Optiken sind, dann schade drum, sie sind hinüber. Die brauchen ja bloß mal eben irgenwo in einem feuchten Umfeld zwischengelagert sein und die nachfolgende erste heisse Projektion führen zum Schaden. Darüber werden wir wohl aber gar nichts erfahren.

     

    Mich würde nur noch interessieren, ob der Bounty-Film bereits auf der Filmkopie entzerrt war oder ob die Projektion mit Anamorphoten erfolgte.

    Für Aufklärung wäre ich dankbar, weil dann einige Zusammenhänge zur Qualität klarer werden.

  6. Bei uns läuft er nicht schlecht... :P

     

    bei uns läuft er nicht, aber er dreht sich..... :D

    (wußte gar nicht das filme laufen können...warum trage

    ich dann die kopie :?: :?: :?:

     

    Kurzer Witz:

    "Du hast ein neues Fahrrad, wie läuft's denn so?". " Ein Fahrad läuft doch nicht, es fährt." " Oh, entschuldigung, wie fährt es denn?" "Na, es geht."

     

     

    ff

    filmuwe

  7. Hallo Filmfreaks,

     

    hier mal mein Senf zu meinem vorgestrigen Erleben der "Mutiny on the Bounty"

     

    An die Karte bin lobenswerterweise innerhalb von 5 min per Internet gekommen und habe beim Abholen mir gleich noch welche für "Hello, Dolly!" mitgenommen.

     

    Nun zur Vorstellung im International:

     

    Alle Anwesenden waren im Einlass schon zapplig und 5 min vor Beginn begann der run. Am besten gleich alle mit einmal durch den Treppengang. Hat sich aber dann beruhigt. Mein Platz 7. Reihe mitte. Das war in 70'er mein bevorzugter Platz wg. des idealen Sichtwinkels und der Akustik. Vorstellung beginnt ... zunächst mit der "Ouverture". Cinerama hatte recht, wenn er meinte, dass der Ton durch den Vorhang abgedämpft erklingt. Brachte aber, wie sich für mich heraustellte den Vorteil, dass die extremen Seitensignale besser hervortraten und der Orchesterklang (etwas linkslastig) zwar leise aber räumlich gut war. Dann geht der Vorhang auf und der "roaring Lion" von MGM hat mich mit seiner extrem schlechten Qualität gleich negativ schockiert ob der dann wohl zu erwartenden Qualität. Das sieht in YouTube noch besser aus. Aber geschenkt.

    Die gute Frau hat in der Ankündigung schon von einem extremen Seitenverhältnis (so wie es gerade noch mit meinen Englischkenntnissen aufschnappen konnte) gesprochen. Ich hätte mal genauer hinhören sollen. Jedenfalls war es nicht das übliche Standardformat. Ich nehme an es wurde das Originalformat (anamorphotisch) auf das 70 mm Format (entzerrt aufkopiert). Cinerama klärt uns evtl. dazu mal freundlicherweise auf. Da ich nun weiss, dass im International auch 35 mm-CinemaScope-Filme mit oberen und unterem Kasch und Seitenkasch gezeigt wurden, frage ich mich. warum nicht dann auch die obere bzw. untere Kaschierung an der Bildwand dem jetzt zu sehendem Format angepasst wurde. Der obere eben nicht mehr schwarze Streifen störte einfach. Nun denn.

     

    Nun zur restlichen Qualität des Filmes lässt sich nur sagen, dass man dessen Abnutzung angesehen hat.

     

    1. Angekündigte fehlende "Frames" (also Filmbilder) durchzogen die Kopie in allen Akten. Besonders peinlich an entscheidenden Stellen wie Auspeitschung an Deck wird mitgezählt so in der Art " One two three gurk ... seven grunk ... fifteen grups... twentytwo" und das Publikum (vom Fach) grunzte zunehmend mit, oder im Sturm um Cape Hoorn unter Deck macht sich ein Fass selbständig, plötzlich liegt der verunfallte Tote da ... plötzlich läuft der Disput zwischen Käpt'n und Christian. Wer den Film nicht kennt, erfährt nicht mehr die zusammenhängende Szenerie und der Kenner zuckt erschreckt zusammen.

     

    2. Die Farben, naja tw. fehlte ein schönes blau, aber manche Szenen waren ein Genuss (evtl. wo der Rotanteil sich häufte und der Blauanteil gering war). Es ist auch schon eine gealterte Kopie und man kann damit leben.

     

    3. Die Schärfe bereite mir sehr große Probleme. Der MGM-Löwe zu Anfang war der erste Schock. Wenn die Schärfe auf der Kopie fehlte (sind eben Kopierverluste) so muss doch nicht die Schärfeeinstellung nach der Untertitelschrift erfolgen (die war immer die schärfste) sondern nach markanten Konturen in Szenenelementen des Films. Insbesondere die sehr oft zu sehenden Seile des Schiffes offenbaren Kopierunschärfen (Verweichung) oder Schärfeeinstellfehler (Doppelung) bei der Projektion und zumindest sind diese durch Scharfstellen zu verbessern gewesen. Gut kopierte Stellen im Film kompensierten die Schärfeeinstellfehler insofern, dass der Fachmann die eigentliche Schärfeleistung des Breitfilmes erahnen konnte. Einige Szenen waren da ein richtiger Genuss. Andere Szenen sind gut für die Ausprägung von Augenkrebs.

    Cinerama hat schon richtig beobachtet, dass ein Projektor recht milchige Bilder projizierte. Ist mir aber eigentlich fast auch schon beim anderen Projektor aufgefallen. Insbesondere bei hellen Stellen mit Schattierungen und Übergang ins dunklere. Ich tippe darauf, dass die Optiken ihre Vergütungen verloren haben und es dadurch zu sehr diffusen Rückstrahlungen und Streuungen im Lichtstrahl kommt. Verstaubte und durch Rauchen belegte Objektive bei den früher üblichen heimischen familiären Diavorführungen hatten auch solche Effekte - einfach grässlich. Oma fand's immer toll, ich konnte nur trübe gähnen.

    Zum Bildstand kann ich nichts negatives sagen, außer im 2. Teil fiel mir ein zeitweises seitliches Zittern auf, wobei ich nicht weiß, was dafür die eigentliche Ursache war. Blendenziehen war für mich nicht erkennbar.

     

    4. Akustik (Sound) - leider nicht das, was ich mal früher erlebt habe. Die Mitte und ML MR dominierten zu sehr. die extremen Seitenkanäle schwach und der Effekt war auf meiner Sitzhöhe überhaupt nicht da. Evtl. gab's gar kein Effektkanal. Die Amerikaner (Engländer weniger) haben eh eine schnarrende Stimme, aber durch die dominierende Höhenanhebung doch sehr quakig, es fehlte der Tiefenanteil. Dies fiel mir dann bei den Stellen mit den schönen Filmmusiken dann noch negativer auf, dass die tiefen Klänge vernachlässigt waren. Einige Musikstellen waren aber bombastisch. Sowohl zarte als auch fulminate Stellen zeigten die Möglichkeiten auf. Ich kann mich noch an die Aufführungen im Kosmos erinnern, da war der Klang so sauber, dass man meinte, hinter der Bildwand sitzt ein reales Orchester. Das war reiner 5-Kanal Sound mit kräftigen Effektsound von hinten. Vorgestern war's ein bischen mehr zu Erahnendes.

     

    5. Technisches zur Vorführung

    Es ist wohl doch eine Kunst bzw. Profession, Filme vorzuführen. Im Kosmos und International habe ich 1968 bis 1975 nie gehört und offensichtlich gemerkt, wann eine Überblendung stattfand. Die waren einfach perfekt. Vorgestern wurde es zusehendst schlimmer. Für die eingekratzten Ü-Zeichen und dem Dreck auf dem Film ist der Zahn der Zeit zuständig. Jeder anwesende Fachmann der Filmwiedergabe aber auch jeder Laie hatte die Überblendung wie eine Schicksalschlag mitverfolgen können. Ich saß da und sah die Zeichen und zuckte innerlich zusammen, ob der Folgeprojektor auch wirklich zum Leben erwacht, das war so ein "wsummpt" - hach noch geschafft - Erlebnis und nach der Pause "klklanackte" oder "plockte" es dann auch noch merkwürdig. Als ich mal 1970 an einer UP700 im Kosmos zur Besichtigung eine Vorführung mitmachte, war das an den Projektoren mit einer Klingel zu hören aber ansonsten machte es ganz kurz "klick" und fertig. Auf der Bildwand war nichts zu erkennen und der Ton blieb knackfrei. Ich denke fast, dass die Ernemänner , Dresden und UP's die sauberste und schnellste Überblendung hatten. Darüber kann man an anderer Stelle mal befinden.

    Die Vorführer werden ob der Länge des Filmes auch ganz schön zu tun gehabt haben (immerhin zu nachtschlafender Zeit).

    Dem Filmtheater sah man die Abnutzung und sein Alter doch schon an, was durchaus nicht negativ ist. Der Vorhang innen machte aber aus der Nähe betrachtet schon seinen jämmerlichen Zustand deutlich. Hat man diesen noch nie in Pflege gegeben?

     

    6. Fazit

    Retrospektive ist das was es sein soll, eine Nacherinnerung und leider nicht genau das, wie es früher wirklich war. Ich wurde nach der Aufführung von "Hauptmann Florian von der Mühle" im Delphi mal nach meine Eindruck gefragt. Meine Antwort war einfach: "Damals war der Film in super Qualität heute ist davon nichts mehr da.". Dies kann ich auch von der vorgestrigen "Mutiny on the Bounty" sagen. Weiß ich, ob ich noch jemals wieder eine 70-mm-Kopie davon sehen werde. Die jüngeren Filmbesucher wissen nicht, was fehlte. Eigentlich haben sie einen überbreiten irgenwie CinemaScope-Film gesehen mit irgendwie Surround-sound auf alt getrimmt. Das richtige urwüchsige Breifilmevent war's nicht.

     

    Und trotzdem war die Vorstellung insgesamt ein Erlebnis, ich habe auch manche Szenen genießen können und mich in die Bildwand versenken lassen. Bei solcher Formatgröße schaut man auch nicht immer verkrampft in die Mitte. Man entdeckt nebenbei auch sehr seltsame Nebenszenen am Drehset. Sowas ist auch für erbsenzählende Cineasten ein Entdeckungsschmaus. Die Geldausgabe und Teilnahme am Kinoerlebnis hat sich trotz meiner kritischen Eindrücke gelohnt. Negativ war: neben mir saß ein stinkende Chips und Salzstangen verzehrender Unhold. Dafür kann aber der Veranstalter nix.

     

    Ich freu mich jetzt schon auf die heutige Spätaktion "Hello, Dolly!" im International. Diesmal schleppe ich noch meine Schwester und einen jungen Musikerkollegen mit. Mal sehen, ob ihn dieses Filmereignis vom Hocker haut (oder nicht). Der hat noch nie einen 70 mm-Film gesehen.

    Und mal testen, ob Cinerama doch noch ein paar Minuten Zeit zum plauschen hat. Hier im Forum allemal und im Verein Kinomuseum Berlin e. V. auf jeden Fall.

     

    Also auf geht's und ff

     

    filmuwe

     

    ich nehme ein "X" und löse auf --> "Bratwurst"

  8. Irgenwie ist der alte Artikel weg, da ich aber alle meine Ergüsse auch sichere habe ich den Text wiedergefunden und möchte mich an der Stelle auch gleich selber korrigieren und nehme alles Falsche zurück und behaupte das Gegenteil:

     

     

    Hallo Filmvorführfans,

     

    bin gerade aus dem Urlaub zurück und schaue mal wieder rein.

     

    Freut mich, dass es Intressierte gibt, die sozusagen meinen geistigen Ergüsse ergänzen. Von Beruf her bin ich Werkzeugmacher und denke, dass ich nach meiner HS-Qualifikation her noch mehr von der Mechanik verstehe. Ich ergänze nur nochmal:

     

    Malteserkreuzgetriebe heißt es nur, weil es eben als vierteiliges so aussieht wie ein Malteserkreuz. Aber als Schaltgetriebe kann es sehr wohl vielteilig sein und die Namen sind dabei Schall und Rauch. Sehr gut der Hinwies auf das Schalt-Sperr-Zeitverhältnis.

     

    Ich denke an dieser Stelle (11.02.09) habe ich nochmal das Vergnügen nachzubessern, denn hier irrte ich:

     

    Messter nahm auch das dreiteilige, wenn er eine bessere Lichtausbeute meinte. Das muss ja wohl mit der Kürze der möglichen Verschlusszeiten zusammenhängen, bzw. umgekehrt der Länge der Sperrzeit und damit lichtdurchlässigen Zeit.

     

    Falsch war: Je größerteilig das Schaltrad (Sternrad) ist, umso größer ist die Sperrzeit und umso kürzer die die Schaltzeit (Eingriffs- und Wirkwinkel des Schaltstiftes!!!) sowie im Schaltverlauf die Beschleunigung (bzw. Verlangsamung).

    Umgekehrt ist es richtig. Je größerteilig das Schaltrad (Sternrad) ist, umso kleiner ist die Sperrzeit und umso länger die die Schaltzeit (Eingriffs- und Wirkwinkel des Schaltstiftes!!!) sowie umso kleiner im Schaltverlauf die Beschleunigung (bzw. Verlangsamung).

    Warum?:

     

    Teilung; Eingriffswinkel; Schaltwinkel; Stillstandswinkel; % Stehphase

    3; 30°; 60°; 300°; 83,3

    4; 45°; 90°; 270°; 75

    5; 54°; 108°; 252°; 70

    6; 60°; 120°; 240°; 66,6

    7; rd. 64,3°; 128,6°; 231,4°; 64,3

    8; 67,5°; 135°; 225°; 62,5

    9; 70°; 140°; 220°; 61,1

    10; 72°; 144°; 216°;60

     

    Die Hellphase entspricht dem Stillstandswinkel abzüglich einer nochmaligen Abdunklung (=1x Schaltwinkel) und beträgt dann:

    Teilung; Hellphasenwinkel; % Hellphase

    3; 240°; 66,6

    4; 180°; 50

    5; 144°; 40

    6; 120°; 33,3

    ...

    8; 90°; 25

    Also zusehendst wird's dunkler an der Wand.

     

    Da war Messter eigentlich schon mit dem dreiteiligen besser dran, weil die Sperrzeit länger war (mehr Lichtdurchlass möglich). Aber die kürzere Schaltzeit beansprucht eben den Film an der Perforation stärker (auch der Bildstand wird schwer beherrschbar). Es scheint wohl doch das 4-teilige das Optimum gewesen zu sein. Heute beim Polyesterfilm kann das ja anders sein. Aber man wird wohl dafür keine Zeit der Entwicklungen mehr verschwenden.

     

    Neu:

    Ich habe im Enz mal nachgeschaut und da sind auch die Zugbelastungen des Filmes sehr ausfürhlich beschrieben, denn da gibt es auch Grenzen.

     

    Der Clou bei Schaltgetrieben ist auch die Ausführung als innenliegendes "Malteserkreuz". Hier sind die Sperrzeiten sehr kurz und die Schaltzeiten sehr lang (umgekehrtes Verhältnis).

     

    Die Zukunft liegt wohl dann eher bei den Schrittmotoren.

     

    Immer ist zu unterscheiden:

     

    1.

    Schrittmotoren sind sie deshalb, weil die Motorwelle (Rotor), egal ob mit versetzten Sinuswellen oder eigentlicherweise mit in definierter Folge auf die Erregerspulen geschalteten Rechteckimpulsen schrittweise weitergedreht werden.

     

    Je nach Ausführung kann der Weiterdrehwinkel durch die Anordnung der Erreger- und Ankerpole festgelegt werden. Auf den Datenblättern steht dann z. B. Drehwinkel je Schaltschritt=0,2° oder 500 Schaltschritte je Umdrehung. Die Strom- und Spannungsparameter für die Schaltimpulse sind definiert. Mit der Frequenz wird die Weiterschaltgeschwindigkeit gesteuert und mit der Reihenfolge der Schaltimpulse erfolgt die Steuerung der Drehrichtung.

     

    Jetzt mal große Denkerei:

    Nehmen wir mal an, die Schaltrolle des Projektors hat 20 Zähne und soll 24 mal je sek. weiterschalten, dann kann man sich folgendes vorstellen:

    Schrittmotor mit 500 Imp./Umdr. --> je Bild 100 Impulse notwendig;

    Schaltbeginnn mit 0 Hz --> dann erst breite Impusle schmaler werdend mit max. Frequenz in 50 Impulsen und anschließend --> wieder breiter werdend mit abnehmender Frequenz und nach 50 Impulsen 0 Hz. Danach kein Strom entsprechend der Länge der Schaltpause, also unser Wunsch --> die 24-tel sek. wollen wir mit 70% Licht und 30% Abdeckung (wäre ja toll) dann ist die Schaltzeit auf 15% von 1/24 sek. zu setzen, die anderen 15% sind für die 2. Abdeckung wegen Bildflimmern (siehe dort);

     

    (mal kurz rechnen: 1/24 sek.=0,0416 s und 15% davon =0,00625 sek. --> und da hinein die 100 Impulse im o. a. Frequenzverlauf ---> der geübte Denker weiß jetzt, warum dazu Entwickler lange Zeit damit beschäftigt werden).

    Kann der Schrittmotor noch kleinere Schritte (Inkremente) kann auch die Auflösung des Schaltverlaufes verfeinert werden. Je nach Weglassen oder dazulegen von Impulsen führt dies dann zu gewünschten (oder im Fehlerfall zu unerwünschten) Bildstrich(-stand)änderungen. Sehr vorteilhaft mit sehr hoher Inkrementzahl --> geeignet um Schrumpfungen auszugleichen;

    (mal nachgedacht: 19 mm Schaltschritt aufgeteilt z. B. in 950 Schritten heißt je Schritt 2/100 mm Filmweg - super).

    Die Impulse werden durch entsprechende Elektronik und Rechentechnik erzeugt, sind aber hier nicht Gegenstand unserer Gedanken.

     

    Auf keinen Fall dürfen an den Motorwellen(Rotoren) von Schrittmotoren Schwungmassen hängen, es ist schon konstruktiv kompliziert die Rotormassen so gering wie möglich zu halten und die permanentmagnetischen Haltekräfte bei Stromlosigkeit groß genug für den schnellen Stillstand der Motorwelle zu gestalten (deshalb auch meine Frage nach der möglichen elektromagnetischen Haltephase in solchen Schrittmotoren). In Tintenstrahldruckern sind die Trägheiten der Schrittmotoren gering wegen ihrer sehr kleinen Baugröße. In den obigen Fotos sind die Dimensionen des Schrittmotors im Projektor schon wegen der notwendigen Kräfte etwas größer. Könnte mal jemand aus dem Fach näher beschreiben. Wäre interessant (wenn's kein Geheimnis ist).

     

    Wie kann man es nochmal für sich selber nachvollziehen:

    In eine grafische Schalthüllkurve (sowas wie ne Gauss'sche Glockenkurve) werden diese 100 Impulse gleichmäßig als Treppenverlauf eingezeichnet und die Höhe der Treppe bedeutet die dazu passende Frequenz (0 --> max. --> 0) (nicht Stromstärke oder Spannung!). Der geneigte Bastler holt sich also bei ("Conr... oder Reic...")einen Schrittmotor und die passende Ansteuerung dazu (Treiberkarte und PC-Programm) und schon kann er (wie oben sich Martin Rowek wünschte) seinen Schmalfilmprojektor umrüsten (Vorsicht: kann ausufern).

     

    2.

    Servo sind eigentlich geregelte Systeme und heissen so weil sie eigentlich für den Anwender einen "Service" übernehmen. In der Technik allgemein z. B. die Vergrößerung oder Verkleinerung von technischen Größen wie z. B. Kraft, Weg, Leistung oder Umwandlung dieser ineinander, wobei ein Teil Geber und ein Teil Empfänger ist und der Empfänger seine eingenommene Stellung an den Geber rückmeldet , z. B. Strom in Weg. Bestes Beispiel die Servolenkung im Auto, wobei der Servo eigentlich nicht die Lenkung ist, sondern nur die Kraftverstärkung der Lenkbewegungen am Lenkrad mittels komplizierter Hydraulik.

     

    Weit entfernt könnte man bei einem Schrittmotor auch eine Art Servo hineindefinieren (Frequenz- und Impulse werden in Drehwinkel verwandelt) aber gerade die nicht notwendige Rückmeldung der erfolgten Drehstellung der Motorwelle macht ein Servosystem überflüssig.

     

    Fachlich sauber bleibt aber der Schrittmotor was er ist --> ein Motor mit definierten Betriebsbedingungen und dient ausschliesslich dem Antrieb. Nur dies ist der Zweck im Falle unserer untersuchten Filmfortschaltung im Filmprojektor.

     

    Zu o. a. Problematik steht auch viel in Wiki...

     

    Synchron- und Asynchronmotoren sind Ausführungformen von Wechselstrommotoren (siehe auch bei Wiki..), bei denen die konstruktive Ausführung je nach Anwendung die Strom- bzw. Spannungsverläufe mit den elektromagnetischen Kräften verschiedenartig gekoppelt werden. Damit wird ein entsprechendes Drehverhalten bei Last-, Spannungs- und Frequenzwechsel erreicht (Anlauf, Abbremsung, kontinuierlicher Lauf usw.).

     

    das wars wieder mal von mir. ff

    Filmuwe

  9. @ filmuwe:

    das Handbuch meint Brennweiten unter (!) 100 mm. Mit einem 55er wird es nicht klappen. Die Austrittslinse ist in diesem Fall zu klein für das Lichtbündel.

    Erfahrungsgemäß gibt es ab 80 mm keine Probleme. War bei uns auch kein Problem, das die Kinos relativ lange Brennweiten hatten.

     

    Heute sollte man ein Kombiobjektiv nehmen. Ist erstens kompakter, es gibt es in allen Brennweiten und es entspricht dem Stand der Technik.

    Kostet zwar ne Menge Geld, lohnt sich aber.

     

    PeterG

     

    nochmals mein Senf dazu:

     

    ich zitiere aus dem HB ROW und hebe die besonderen interessanten Stellen farbig+fett hervor:

     

    "... Infolgedessen hängt die Qualität des projizierten Filmbilds beim CinemaScope-Verfahren von der absoluten Güte des sphärischen Grundobjektives ab.

    Der Zylinderlinsen-Anamorphot Rectimascop ist unabhängig von der Objektivbrennweite zu benutzen.

    Der Vorsatz besitzt eine bequeme Entfernungseinstellung von 8 m an, so daß die Verwendung einer Entfernungs-Korrektionslinse entfällt.

    Für die Vorführung von CinemaScope-Filmen im 35-mm-Filmverfahren stehen zwei anamorphotische Vorsätze - Rectimascop 80/2x und Rectimascop 64/2x (Bild 34 und 35) - zur Verfügung, die sich in ihrem optischen Aufbau völlig entsprechen, sich aber durch verschiedene Eintrittsöffnungen unterscheiden.

    Bei der Vorführung von CinemaScope-Filmen kommt es im Interesse der Helligkeit des projizierten Filmbilds darauf an, daß alle das Objektiv verlassenden Strahlen auch vom Rectimascop aufgenommen werden. Das hängt einmal von der Stellung des Rectimascop im Lichtkegel und zum anderen von der Größe der Eintrittsöffnung ab. Bereits bei der Verwendung eines Objektivs 1,6/109 ist der Durchmesser des Objektivs und damit derjenige des das Objektiv verlassenden Lichtkegels 68,1 mm groß, also größer als der Durchmesser des Rectimascop 64/2x.

    Diese Diskrepanz, d. h. dieser Lichtverlust, wird mit steigender Brennweite und größerem Abstand zwischen Objektiv und Rectimascop größer. ..." Zitatende.

     

    Es folgen in der o. a. Literatur noch weitere Hinweise zu den dargestellten dortigen Tabellen. Diese zeigen auf, das mit größer werdender Brennweite bzw. größerem Abstand von Objektiv zu Vorsatz der Durchmesser des Lichtkegels größer wird und dieser dann nicht mehr in die Eintrittsöffnung des Vorsatzes passt. Schon in Grenzfällen sind wohl Lichtverluste zu erwarten. Im umgekehrten Fall wird's dann besser! (logisch!?!) Es geht nicht um den Öffnungswinkel des Projektionskegels, sondern um die Durchmesser an den entsprechenden optischen Elementen (Objektiv und Vorsatz). Warum sonst haben Objektive mit größerer Brennweite größere Austrittslinsen (tw. mit Stufe im Objektivkörper)?

     

    Steigende Brennweite heisst bei mir immer noch größere Brennweite. Wenn also jemand fachliche Antworten braucht, hält man sich an fundiertes Wissen oder Fachliteratur. Alles andere ist nur die Verbreitung von Ahnungen zu solchen Dingen.

    Wenn also der Lichtkegel (-durchmesser) bei kleinerer Brennweite kleiner wird, ist es z. B. allemal kein Problem, ein 64/2x Rectimascop zu verwenden, was bei f=55 mm wohl gegeben ist (lt. Tabelle bei 40 mm bis 50 mm Abstand zwischen Objektivaustrittslinse und Vorsatzeintrittslinse ist der Durchmesser des Lichtkegels 54,8 mm bis 60,9 mm, Anmerkung:der Abstand ergibt sich aus der Bauweise der Optik, beim Visionar 1,6/55 ist der Linsenschutzabstand 39 mm + ca. 5 mm zum Recti macht ca. 43 bis 45 mm, daher von 40 bis 50 mm Abstand, je kürzer um so besser).

     

    Mit der angefragten Verwendung des 55 mmm-Objektives ist es wohl möglich ein Rectimascop vorzusetzen, aber die Projektionsentfernung ist bei unter 8 m kritisch (dazu gab's schon Beiträge hier im Forum).

    Also bei näherem Interesse zu dieser Sachlage ruhig hier im Forum nachfragen. Fragen kostet nix.

     

    Allgemein ist es doch so, dass viele hier ihre Fragen unterbringen, weil sie eben kein freizügiges Budget in der Tasche haben. Wenn jemand Geld hat, sich Kombiobjektive zu leisten, dann fragt er auch gleich beim Hersteller nach. Das spart den Umweg über diesiges Forum.

     

    ansonsten ff

    filmuwe

     

    ich nehme ein "X" und löse auf --> "Bratwurst"

  10. Mein Senf dazu:

     

    --> Die Anlage läuft gut, nur ein Lautsprecher scheint zu wenig.

     

    Aus meiner Praxis weiss ich, dass wir Vorstellungen mit bis zu 200 Zuschauern mit ausreichender Lautstärke beschallt haben und auch in Freiluftaufführungen.

    Weitere Lautsprecher parallel anschliessen an den vorhanden Lautsprecher bedarf der Berücksichtigung der Anschlusswerte:

     

    lt. Schaltplan Präciton 12K 15 Ohm / 20 W

    bei TV20 200 Ohm / ?W (evtl. nur 12 W und 100-V-Technik in den Lautsprechern dort war noch ein Übertrager mit drin)

     

    Einen direkten Auskoppelausgang am Kinoverstärker der Anlage (ob TV 20 oder ähnl. Röhrenverstärker oder Präciton P12K) gibt es nicht.

     

    Wenn's nicht unbedingt erforderlich ist, solltet ihr nicht an den Verstärkern innen rumfummeln.

     

    Schliesst lieber am Kontrollautsprecherausgang (Präciton 12K 15 Ohm / ?W über 50 Ohm-Poti geregelt) ein Auskoppelglied parallel zu diesem an und speist darüber dann den Eingang eines beliebigen Zusatzverstärkers mit entsprechender gewünschter Leistung und Lautsprecheranzahl.

    Hintergrund ist, dass Röhrenverstärker bzw. Transistorverstärker auch bei der TK35 in seltsamen Impedanzbereichen arbeiten (Kabellängenverlustkompensation). Am Ende zerschiesst man sich durch Überspannungen bei falscher Auskopplung den nachfolgenden hochwertigen Verstärker. Eine Auskopplung direkt an den Fotozellen bzw. Solarzellen erfordert dann schon Fachwissen dazu. Wenn's nicht fachmännisch erledigt wird, ärgert man sich am Ende nur noch.

     

    Bei Bedarf suche ich auch Schaltpläne raus. Bei Anfragen dazu mit Angabe des Types dann über PN.

     

    Hoffentlich hilft's weiter und sonst ff

     

    filmuwe

     

     

    ich nehme ein "X" und löse auf --> "Bratwurst"

  11. Laut HB "Filmwiedergabeoptik" von den ROW Abschn. 4.1.3. sind die Rectimascope unabhängig von den Brennweiten ausgelegt. Nur bei Brennweiten ab 100 wird auf die Beachtung des Lichtkegels hingewiesen, da es sonst zu Lichtverlusten führen kann. Demnach gibt es wohl bei f=55 mm keine Probleme mit den "Rectis".

     

    ff

     

    Filmuwe

     

     

    ich nehme ein "X" uns löse auf --> "Bratwurst"

  12. Hallo Kinobegeisterte,

     

    hiermit möchte ich allen kundtun, dass acht Berliner Enthusiasten sich am Sonntagnachmittag aufgerafft haben, um einen Verein in Berlin zu gründen. Nach umfangreicher Abarbeitung der Konzeption und Formalitäten ist es uns also gelungen, den Verein

    Kinomuseum Berlin e. V.

     

    zu gründen.

     

    Vorrangiger Zweck des Vereines ist es,

    "... für Berlin, national und international die historische und aktuelle Entwicklung des Kinowesens mit seiner vielfältigen Ausdrucks- und Erscheinungsform aufzuarbeiten, die gesellschaftliche Bedeutung des Kinowesens zu fördern und seine technischen, künstlerischen, sozialen und wissenschaftlichen Traditionen zu erhalten, zu pflegen und weiter zu entwickeln. ..." (Satzungsauszug)

     

    mit der Aufgabenstellung:

    - Voraussetzungen und Bedingungen für die nachhaltige Existenz von musealen und kulturellen Institutionen des Kinowesens zu schaffen;

    - dokumentarische und technische Materialien des Kinowesens sowie zeitgenössische Medienträger zu sammeln, zu restaurieren, deren Wert zu erhalten und deren Präsentation in der Öffentlichkeit;

    - dazu geeignete Veranstaltungen aller Art durchzuführen;

    - kinematografische originelle und formatgetreue Präsentationsmodelle einzurichten, um die Funktionsweise und den Stellenwert kinematografischer Vorgänge sowie der Filmtheaterarchitektur in der Öffentlichkeit permanent dar- und ausstellen zu können;

    - die Aufarbeitung des regionalen Filmtheatergedächtnisses durch Pflege von Kontakten zur Bevölkerung regional und überregional;

    - Bildungselemente für die Erhaltung von Expertenwissen zum Kinowesen zu schaffen und die Herausgabe von Dossiers und Publikationen zur Wissensvermittlung;

    - die Archivierung, Erzeugung und Verbreitung kinobezogener Fachliteratur zu unterstützen;

    - die Restauration kinematografischer Erzeugnisse zu unterstützen;

    - nationale und internationale Begegnungen, insbesondere generationsübergreifende und stadtgeschichtliche Themen zu fördern bzw. durchzuführen.

     

    Der Verein wird gemeinnützig tätig sein und steht für alle Interessierten ab 14 Jahre offen. Die zukünftige Arbeit soll dann in Fachsektionen erfolgen, um Plattformen für die verschiedensten Interessenbereiche zu ermöglichen.

     

    Mit der Gründungsvesammlung haben wir auch einen ersten Vorstand für den Verein gewählt:

     

    Vereinsvorsitzender ist Herr Jean-Pierre Gutzeit, Geschäftsführer Herr Uwe Borrmann und Schatzmeister Herr Joachim Kelsch.

     

    Zum Kassenprüfer haben wir Herrn Detlef Fleischhauer gewählt.

     

    Die vorläufige Beitragsordnung sieht einen monatlichen Mitgliedsbeitrag von 1,- € vor, für Arbeitslose, Schüler, Studenten und auf Antrag an den Vorstand erfolgt die Ermäßigung auf 0,50 € monatlich.

     

    Wir rufen hiermit alle Interessierten in Berlin und Umfeld auf, sich für eine Mitgliedschaft zu entscheiden.

     

    Anfragen aller Art bitte über PN hier oder ubr@kabelmail.de

     

    Allen Kinobegeisterten hier im Forum noch einen guten Rutsch ins neue Jahr, beruflich und perönlich viel Erfolg und Wohlergehen im Jahr 2009.

     

    Filmuwe

     

    Ich nehme ein "X" und löse auf --> "Bratwurst"

  13. Hallo miteinander,

     

     

    ich kann mich noch an die Superzeiten im Kosmos erinnern, da liefen viele 70 mm-Filme und nicht eben mal eine Woche sondern z. B. stand auf den Filmplakaten, die wievielte Woche der Film lief (z. B. McKenna's Gold 54. Woche) und den Film hab ich mir 2-mal angesehen, zum Anfang (ca. 3. Woche Kino war ausverkauft), ich habe keinen so tollen Platz erwischt und dann irgendwann ca 47. Woche, (Kino war wieder voll) und diesmal bester Platz (Mitte,Mitte). Die Qulität war auch nach so langer Spielzeit immer noch dieselbe. Supersound und Superbild (eben Kohlelicht UP700, war noch nicht auf Xenon umgebaut). Und so habe ich im Kosmos besonders gern alle 70 mm-Filme eingesaugt. Die Atmosphäre war ja auch toll. Der Kinogong fehlte nicht; das Licht im Saal (auch Rampen- und Seitenscheinwerfer) gut ausgewogen; 2 Vorhänge (einmal Falte Samt und dahinter weißer Glitzervorhang irgendwie so Strippenripp wg. der Akustik der Vormusiken der Filme) und im Eingangsbereich wie man heute sagt Catering, auch in der Pause. Die Vorstellungen waren mal abgesehen vom üblichen Vorprogramm (Vorfilm "Gustav"; Werbefilm z. B. "Postzeitungsvertrieb ..."; Dias und Wochenschau) immer ein Erlebnis. Im International lief 1969 rum "My Fair Lady" und da hat zur Einlasszeit vorm Film jemand super gut auf einer Hammondorgel musiziert. Fand ich auch ganz interessant. Aber Kino Kosmos hat mir immer besser gefallen (war wohl auch der Saal angenehmer).

     

    Ich werd mal sehen, ob ich im Februar 2009 ins International reinkomme.

     

    ansonsten ff

     

    filmuwe

     

    Ich nehme ein "X" und löse auf --> "Bratwurst"

  14. Hallo,

     

    ich habe den Film am Sa. gesehen und glücklicherweise vor U900 (anschließend und siehe meine Meinung in der Rubrik dazu).

     

    Der Film hat mir eigentlich ungeachtet seines düsteren Themas doch sehr gefallen. Zumindest war er nicht zu sehr mit allem möglichen Zaubergewusel und flirrenden Actionszenen vollgestopft, was auch nerven würde. Der historische Bezug ist sehr gelungen, sowas fehlt doch in der deutschen bzw. europäischen Filmwelt sehr. Die Szenen sind sehr gut, auch filmtechnisch umgesetzt. Für das jüngere Publikum (unter 16) ist der Film wohl eher nichts. Ich kenne leider die literarische Vorlage nicht (muss ich noch nachholen).

    Fazit: guter Film, lohnt sich reinzugehen.

     

    Schade, das dem deutschen bzw. europäischen Film die Kraft fehlt, viel mehr aus den unerschöpflichen Historien Europas in guter Form umzusetzen, insbesondere eben auch mal als phantastische und romantische Märchen, Sagen oder Legenden.

     

    Also rein ins Kino und ff

     

    filmuwe

     

    Ich wähle ein "X" und löse auf ----> "Bratwurst"

  15. Hallo,

     

    ich habe den Film am Sa. angesehen (10 Zuschauer) und hier mal mein Senf dazu:

     

    also das Sujet (Idee) ist im Ansatz gut, würde bestimmt eine gute Komödie geworden werden. Die Umsetzung ist aber sehr uncineastisch und unprofessionell. Da hätten die sich bei den Dreh's viel Geld sparen können, wenn sie dies mit Pappkulissen gemacht hätten. Einserseits komplizierte U-Bootszenen und andererseits hat Atze Kostüme an, die so garnicht dahin passen und diverse andere Ungereimtheiten, die dem spaßgeneigten Zuschauer penetrant unangenehm aber nicht komisch ins Auge fallen. Dann ist die Sache mit der Frau sehr falsch, unkomisch und peinlich aufgesetzt. Das Ganze verarscht sozusagen den Zuschauer, ob das überhaupt ein Spielfilm werden sollte. Als Klamotte schon ganz unten. Augenscheinlich hat sich das gesamte Filmteam in den südlichen Gefilden einen schönen Urlaub gemacht und nebenbei mal ein paar Aufnahmen als Alibi der Geldvernichtung zusammengezimmert.

    Fazit: Thema gut, Umsetzung absoluter Schrott.

    Eventuell kaufen dann irgendwann irgendwelche Blödiane die DVD und im Fernsehen ist ja dann auch noch bestimmt in div. Sendern eine Verwurstung zu erwarten. Hoffen wir, dass die Kosten des Filmes gedeckt sind.

     

    Geld für den Kinobesuch wollte ich nicht sparen, nun muss ich auch darüber hier Sülze ablassen. Allen noch ff

     

    filmuwe

     

    Ich wähle ein "X" und löse auf ----> "Bratwurst"

  16. Hallo,

     

    wenn ich das hier lese, scheint es dieses (un)kollegiale Verhalten schon seit hunderten von Jahren zu geben. Hier mal mein Senf dazu:

     

    Keine Namen und Orte!

     

    Ich habe als Schüler Ende der 60'er mehrmals im Vorführaum (war mein ausdrücklicher Wunsch) als Aushilfe 2-3 Wochen in den Ferien gearbeitet. Eine Ferienarbeit war sehr einprägsam:

     

    Der Vorführer(ca. 50) war in meinen Augen 'ne ausgeprägte Sau. Sein Äußeres war schon erschreckend (ungepflegt, Schneidezähne fehlten, ab und zu Fahne). Selbstverständlicherweise habe ich geackert, er saß nur rum, in Pausen schäkerte er mit den alten Platzanweiserweibern (ekel, nichts gegen die Damen, aber ...) und verschwand auch manchmal nach der ersten Vorstellung für den Rest des Tages ("mach mal den Rest alleine..."). Wenn er da war, markierte er den King - "Überblenden ist Chefsache" (so ein Blödmann); da zu der Zeit noch Kohlebetrieb war, war meine erste Tat die Säuberung der Lampenhäuser von den massenhaften Kohlenenden, der Mann liebte keine Ordnung; die vorschriftmässigen Sandeimer habe ich schnellstens neu ausgefüllt, die stanken verdächtig nach Pisse (bei meiner Anwesenheit benutzte er wenigstens die halbtreppig tiefergelegene kleine Toilette, hätte gefehlt, dass er bei meiner Anwesenheit in das Wasserablaufbecken des Kühlwassers pisst, pfui Teufel ..., hat mir damals einer von sowas berichtet); die Reinigung des Projektors nach dem Aktdurchlauf machte der recht sporadisch, er war eben ein vom Berufalltag abgehalfterter lustloser ... was auch immer, da hab ich andere sehr gewissenhafte aber trotzdem lustige Vorführer und Vorführerinnen kennen gelernt.

    Zu der Zeit ist man schon lange dabei gewesen, den 2-Mann Betrieb im BWR abzuschaffen (tw. Umstellungen auf Xenon), ich möcht nicht wissen, was für einen 2. Mann der im BWR sonst hatte (Quasimodo?). Oder er hatte gar keinen 2. mehr (als quasi Ordnungswauwau) und ist sozusagen in seinem BWR verlottert.

     

    Eventuell ist dies auch psychologisch geprägt. Die tw. Einsamkeit im Vorführraum war für mich in der kurzen Zeit meines diesbezüglichen Wirkens schon erschreckend (ich denke da mal nur an regelmäßiges Essen, Blasenschwäche ... argh, dumpfer BWR usw.). Die Profis der Zunft können ja dazu mal berichten. Heute wohl nicht mehr so schlimm?

     

    Ich selber bin berufsmäßig nicht Filmvorführer, aber doch sehr interessiert an dieses Fachgebiet. Ich habe aber 1968 bis 1970 viel Filme vorgeführt (viel Kohle - nur Überblendbetrieb, incl. Dias), eben auch als "Aushilfe im BWR" als Schüler und habe viel Interessantes dabei erlebt. Deswegen finde ich auch diesen Kollegentalk recht interessant und bleibe dran.

     

    Ansonsten ff

     

    Filmuwe

  17. Hallo miteinander,

     

    ich schlage vor, dass man eine neue Hauptecke aufmacht "Arbeitssicherheit". Mir scheinen doch einige Vorführer in verschiedensten Beiträgen recht seltsame Ansichten aus dem Bauch heraus zu haben, die mir doch in ihrer Handhabung lebensbedrohlich erscheinen. Die Kollegen der ausgebildeten FA f. Filmwiedergabetechnik haben bestimmt sehr umfangreich in ihrer Ausbildung Lehrstoff zur Arbeitssicherheit abarbeiten müssen. Aber heutzutage kann ja wohl jedermann in den BWR's nach kurzer Einweisung irgenwie was rumfummeln. Und da lauert die Gefahr. Das Wissen kann ja hier im Forum ja recht locker, aber fachgerecht verbreitet werden. Dies betrifft insbesondere:

    Arbeiten an elektrischen Anlagen

    (schon der Unterschied Gefahrenschalter und NOT-Aus muss klar werden, geschweige denn warum NOT-Aus Schalter tw. nur mit Schlüssel entriegelt werden können);

     

    Brandschutz

    (auch Sauberkeit unf Ordnung haben ihren Anteil, ich las mal hier die Beiträge zu Nitrofilm --> ich kann nur sagen Vorsicht!!! sollte immer wieder drauf hingewiesen werden; ich kannte einen Vorführer Jahrg. 1900, der hat mit 20 Jahren angefangen Filme vorzuführen, handgekurbelt, nicht dass reihenweise die Kinos ausbrannten, meist aber die klitzekleinen Vorführkabinen-rums-weg waren sie, stolz zeigte er mir seine Brandwunde am Unterarm-Glück gehabt);

     

    Unfallschutz

    (offene rotierende Maschinen haben die hervorragende Eigenschaft, alles in ihrer Nähe gern durchzudrehen, ohne Gnade und sekundenschnell, oder vor ein paar Wochen habe ich mir mal in Youtube dieses Video vom Xenonkolbenplatzer angesehen --> der lachte noch zuerst und stand dann mit blutigen Händen da, ich fand's nicht lustig, der hätte tot sein können, oder ist schon mal jemand ausgerutscht - Öl und Filmschnipsel haben da auch so schöne Effekte);

     

    Denken wir mal darüber nach. Neues Hauptthema Arbeitssicherheit für Alle

     

    Das war's meinerseits. ff

    Filmuwe

  18. Hallo,

     

    die Ergänzungen runden so langsam das Bild für Malteserkreuzschaltgetriebe ab. Also das 3-teilige zeigt schon deutlich die extremen Hebelverhältnisse des Sperrrades. Die Paarung Schaltrad und Sperrrad unterliegen exakter geometrischer Zusammenhänge --> der Schaltstift muss im Umlaufkreis exakt tangential in den Schlitz des Schaltrades eintauchen, d. h. die Mittellinie des Schlitzes berührt tagential den Umlaufkreis des Stiftmittelpunktes. Zu erkennen ist, dass der Umlaufkreis schon fast den Achsmittelpunkt der Schaltwelle schneidet und die Hebelkräfte gerade dort, wo der Film die höchste Transportgeschwindigkeit erreicht, auch noch am größten sind. Ich vermute fast, dass Messter sowas evtl. probierte und er das Getriebe schon sehr schwer von Hand durchdrehen konnte oder er war ein guter Abstrahierer, der sich das zumindest gut vorstellen konnte. Wenn man andere Durchmesserpaarungen der gleichen Teilung probiert, gehts mechanisch absolut nicht mehr auf. So ist z. B. das 3-teilige Malteserkreuz im Ernemann-Logo zwar sehr ästhetisch, aber leider nicht funktionstüchtig. Messters Zeichnung ist da schon exakt - auch bei seinem 5-teilig dargesatelltem. Ich denke, dass er schon bei diesen einfachen Betrachtungen feststellte, dass der Kraftaufwand im Scheitelpunkt des Schaltens so hoch ist und dass ein sonst normaler Lauf an diesem Punkt ein Belastungsmaximum erreicht, der zu unrundem Lauf des Getriebes führt. Damit dies gemildert wird setzte er ein Schwungrad ein, das an diesem kritischen Durchlaufpunkt seine Energie abgibt und im schwächeren Umlauf Energie aufnimmt.

     

    Es gibt also immer irgendwann eine optimale Ausführung von mech. Konstruktionen. Die Deutschen sind darin wohl Weltmeister. Ich hab mal 'ne Wäscheklammer aus Kunststoff (mit Knebelfeder, Torsionsf.) in Spanien im Laden dort ausprobiert und mich halb totgelacht. Da drückte man hintendrauf, und die falschen Abstandmaße --> Drehpunkt zu den Klammerenden war so falsch, dass sich der hintere Teil zusammendrückte, aber durch die zu langen Federenden die Federkraft so groß war, dass sich der Klammerschnabel vorn nicht öffnete und das weiche Material sich immer am Drehpunkt durchbog. Wäre es fester gewesen, wäre es gebrochen (z. B. aus Holz). Äußerlich sah die Klammer aber so aus wie in Deutschland. Abgekupfert - aber die Mechanik nicht verstanden. Die Chinesen sind noch ein Zacken dämlicher. Nachbauen ja, aber keine funktionales Verständnis zum nachgebauten (Beispiel chin. Kofferverschlüsse mit Verschlussbügel wohl aus Weicheisen, aber ein Aussehen fast wie bei den unseren, aber leider die ganz unscheinbaren Details des Konstrukteurswissen weggelassen, die Dinger gehen nur 2-3 mal und dann ist es Edelschrott).

     

    Also sollten wir immer unser Wissen und Können erweitern, um in der Praxis die Ursachen von unerewünschen Zuständen erkennen und beheben zu können.

     

    Frage an die aktiven Vorführer:

    Gibt's denn in den Vorführräumen auch schon solche herrlichen gut aufgemachten Fehlkonstruktionen?

     

    Tsüss dann auch. ff

    Filmuwe

  19. Hallo,

     

    mit ausufern meine ich nur, dass man bei solcher Bastelei folgendes tun muss:

     

    1. Theorie: Elektronik, Mechanik, Mathematik evtl. noch Ökonomie;

    2. Zahnrolle herstellen (Drehen, fräsen usw.), oder zumindest ne alte umarbeiten;

    3. Schrittmotor im Projektor einpassen (Justage);

    4. Ansteuerung basteln (Schwingungspakete erzeugen), kann man diskret aufbauen oder mit PC-Treiberkarte machen, muss dann aber programmiert werden;

    5. Elektrische Ansteuerung anschließen (geht noch);

     

    Bei einfachster Ausführung ist ja nicht mal die Bildstrichverstellung zu brücksichtigen.

     

    Was braucht man dazu: ne gute mechanische Werkstatt und ein kleinens Elektroniklabor mit Oszi usw. und dann Fingerfertigkeiten und Programmierkenntnisse und ---> viel Geduld, denn der Erfolg ist nicht garantiert.

     

    Oder man hat einen hilfsbereiten guten Freundeskreis aus den Branchen.

     

    Bei Kinoton wird das wohl nicht gerade mal nebenbei beim Chef im Hobbykeller erledigt. Ich denke, die haben da schon für die niedlichen kleinen Leiterkarten und die unscheinbare Mechanik 'ne Weile Entwicklung gebraucht.

     

    Und dann das liebe Geld dazu. Teuer. Aber was tut man nicht alles als Knecht seiner Leidenschaften.

     

    Viel Spass noch und ff

    Filmuwe

  20. Hallo Filmvorführfans,

     

    bin gerade aus dem Urlaub zurück und schaue mal wieder rein.

     

    Freut mich, dass es Intressierte gibt, die sozusagen meinen geistigen Ergüsse ergänzen. Von Beruf her bin ich Werkzeugmacher und denke, dass ich nach meiner HS-Qualifikation her noch mehr von der Mechanik verstehe. Ich ergänze nur nochmal:

     

    Malteserkreuzgetriebe heißt es nur, weil es eben als vierteiliges so aussieht wie ein Malteserkreuz. Aber als Schaltgetriebe kann es sehr wohl vielteilig sein und die Namen sind dabei Schall und Rauch. Sehr gut der Hinwies auf das Schalt-Sperr-Zeitverhältnis. Aber hier irrte wohl auch Messter, wenn er eine bessere Lichtausbeute meinte. Das muss ja wohl mit der Kürze der möglichen Verschlusszeiten zusammenhängen, bzw. umgekehrt der Länge der Sperrzeit und damit lichtdurchlässigen Zeit. Je größerteilig das Schaltrad (Sternrad) ist, umso größer ist die Sperrzeit und umso kürzer die die Schaltzeit (Eingriffs- und Wirkwinkel des Schaltstiftes!!!) sowie im Schaltverlauf die Beschleunigung (bzw. Verlangsamung). Da war Messter eigentlich schon mit dem fünfteiligen besser dran, weil die Sperrzeit länger war (mehr Lichtdurchlass möglich). Aber die kürzere Schaltzeit beansprucht eben den Film an der Perforation stärker (auch der Bildstand wird schwer beherrschbar) und mir schwant, dass er dies als Begründung seines Umschwenken auf das 4-teilige verständlicherweise verschwieg. Es scheint wohl doch das 4-teilige das Optimum gewesen zu sein. Heute beim Polyesterfilm kann das ja anders sein. Aber man wird wohl dafür keine Zeit der Entwicklungen mehr verschwenden.

     

    Der Clou bei Schaltgetrieben ist auch die Ausführung als innenliegendes "Malteserkreuz". Hier sind die Sperrzeiten sehr kurz und die Schaltzeiten sehr lang (umgekehrtes Verhältnis).

     

    Die Zukunft liegt wohl dann eher bei den Schrittmotoren.

     

    Immer ist zu unterscheiden:

     

    1.

    Schrittmotoren sind sie deshalb, weil die Motorwelle (Rotor), egal ob mit versetzten Sinuswellen oder eigentlicherweise mit in definierter Folge auf die Erregerspulen geschalteten Rechteckimpulsen schrittweise weitergedreht werden.

     

    Je nach Ausführung kann der Weiterdrehwinkel durch die Anordnung der Erreger- und Ankerpole festgelegt werden. Auf den Datenblättern steht dann z. B. Drehwinkel je Schaltschritt=0,2° oder 500 Schaltschritte je Umdrehung. Die Strom- und Spannungsparameter für die Schaltimpulse sind definiert. Mit der Frequenz wird die Weiterschaltgeschwindigkeit gesteuert und mit der Reihenfolge der Schaltimpulse erfolgt die Steuerung der Drehrichtung.

     

    Jetzt mal große Denkerei:

    Nehmen wir mal an, die Schaltrolle des Projektors hat 20 Zähne und soll 24 mal je sek. weiterschalten, dann kann man sich folgendes vorstellen:

    Schrittmotor mit 500 Imp./Umdr. --> je Bild 100 Impulse notwendig;

    Schaltbeginnn mit 0 Hz --> dann erst breite Impusle schmaler werdend mit max. Frequenz in 50 Impulsen und anschließend --> wieder breiter werdend mit abnehmender Frequenz und nach 50 Impulsen 0 Hz. Danach kein Strom entsprechend der Länge der Schaltpause, also unser Wunsch --> die 24-tel sek. wollen wir mit 70% Licht und 30% Abdeckung (wäre ja toll) dann ist die Schaltzeit auf 15% von 1/24 sek. zu setzen, die anderen 15% sind für die 2. Abdeckung wegen Bildflimmern (siehe dort);

     

    (mal kurz rechnen: 1/24 sek.=0,0416 s und 15% davon =0,00625 sek. --> und da hinein die 100 Impulse im o. a. Frequenzverlauf ---> der geübte Denker weiß jetzt, warum dazu Entwickler lange Zeit damit beschäftigt werden).

    Kann der Schrittmotor noch kleinere Schritte (Inkremente) kann auch die Auflösung des Schaltverlaufes verfeinert werden. Je nach Weglassen oder dazulegen von Impulsen führt dies dann zu gewünschten (oder im Fehlerfall zu unerwünschten) Bildstrich(-stand)änderungen. Sehr vorteilhaft mit sehr hoher Inkrementzahl --> geeignet um Schrumpfungen auszugleichen;

    (mal nachgedacht: 19 mm Schaltschritt aufgeteilt z. B. in 950 Schritten heißt je Schritt 2/100 mm Filmweg - super).

    Die Impulse werden durch entsprechende Elektronik und Rechentechnik erzeugt, sind aber hier nicht Gegenstand unserer Gedanken.

     

    Auf keinen Fall dürfen an den Motorwellen(Rotoren) von Schrittmotoren Schwungmassen hängen, es ist schon konstruktiv kompliziert die Rotormassen so gering wie möglich zu halten und die permanentmagnetischen Haltekräfte bei Stromlosigkeit groß genug für den schnellen Stillstand der Motorwelle zu gestalten (deshalb auch meine Frage nach der möglichen elektromagnetischen Haltephase in solchen Schrittmotoren). In Tintenstrahldruckern sind die Trägheiten der Schrittmotoren gering wegen ihrer sehr kleinen Baugröße. In den obigen Fotos sind die Dimensionen des Schrittmotors im Projektor schon wegen der notwendigen Kräfte etwas größer. Könnte mal jemand aus dem Fach näher beschreiben. Wäre interessant (wenn's kein Geheimnis ist).

     

    Wie kann man es nochmal für sich selber nachvollziehen:

    In eine grafische Schalthüllkurve (sowas wie ne Gauss'sche Glockenkurve) werden diese 100 Impulse gleichmäßig als Treppenverlauf eingezeichnet und die Höhe der Treppe bedeutet die dazu passende Frequenz (0 --> max. --> 0) (nicht Stromstärke oder Spannung!). Der geneigte Bastler holt sich also bei ("Conr... oder Reic...")einen Schrittmotor und die passende Ansteuerung dazu (Treiberkarte und PC-Programm) und schon kann er (wie oben sich Martin Rowek wünschte) seinen Schmalfilmprojektor umrüsten (Vorsicht: kann ausufern).

     

    2.

    Servo sind eigentlich geregelte Systeme und heissen so weil sie eigentlich für den Anwender einen "Service" übernehmen. In der Technik allgemein z. B. die Vergrößerung oder Verkleinerung von technischen Größen wie z. B. Kraft, Weg, Leistung oder Umwandlung dieser ineinander, wobei ein Teil Geber und ein Teil Empfänger ist und der Empfänger seine eingenommene Stellung an den Geber rückmeldet , z. B. Strom in Weg. Bestes Beispiel die Servolenkung im Auto, wobei der Servo eigentlich nicht die Lenkung ist, sondern nur die Kraftverstärkung der Lenkbewegungen am Lenkrad mittels komplizierter Hydraulik.

     

    Weit entfernt könnte man bei einem Schrittmotor auch eine Art Servo hineindefinieren (Frequenz- und Impulse werden in Drehwinkel verwandelt) aber gerade die nicht notwendige Rückmeldung der erfolgten Drehstellung der Motorwelle macht ein Servosystem überflüssig.

     

    Fachlich sauber bleibt aber der Schrittmotor was er ist --> ein Motor mit definierten Betriebsbedingungen und dient ausschliesslich dem Antrieb. Nur dies ist der Zweck im Falle unserer untersuchten Filmfortschaltung im Filmprojektor.

     

    Zu o. a. Problematik steht auch viel in Wiki...

     

    Synchron- und Asynchronmotoren sind Ausführungformen von Wechselstrommotoren (siehe auch bei Wiki..), bei denen die konstruktive Ausführung je nach Anwendung die Strom- bzw. Spannungsverläufe mit den elektromagnetischen Kräften verschiedenartig gekoppelt werden. Damit wird ein entsprechendes Drehverhalten bei Last-, Spannungs- und Frequenzwechsel erreicht (Anlauf, Abbremsung, kontinuierlicher Lauf usw.).

     

    das wars wieder mal von mir. ff

    Filmuwe

  21. Hallo,

    bitte mal hier reinschauen

     

    film-tech (die üblichen 3 w davor und . nicht vergessen und hinten nach dem . drei Buchstaben c o m)

     

    unter manuals befindet sich unter projectors Erneman IX/X Handbuch (sogar in deutsch)

     

    auf den letzten Seiten der PDF sind die Schaltpläne.

     

    Evtl. hilft das schon mal weiter. ff

  22. Ich habe vor 4 Wochen angerostete Schaltrollen und Transportrollen auf Vordemann gebracht. Man Unterscheidet bei Verrostung zwischen Flugrost und eingefressenen Rost. Zudem gibt es noch die mechanischen Einritzungen und Eindellungen (manchmal klitzklein vom Ringfinger oder Schraubendreher)

     

    1. Der Flugrost geht immer mit einer Messingdrahtbürste bestens runter, das Oberflächenbild des Stahl ist noch gut. Ich habe dazu eine rotierende Minidrahtbürste (Messing, Drehmelformat) genommen und alles erstmal gesäubert, sodass sämtlicher Flugrost weg war.

     

    2. Bei eingefressenem Rost ist das schwieriger.

    Wenn es nicht so sehr auf das Aussehen ankommt, so werden die Nichtfunktionsflächen wie beim Flugrost nochmal nachgereinigt und mit Öl benetzt (leicht).

    Die Funktionsflächen müssen nachbearbeitet werden.

     

    Ich habe die Zahnflanken überhaupt nicht bearbeitet, im Zustand nach der Drahtbürstenreinigung ist der Aufwand der Einzelzahnbehandlung zu groß. Die Zahnflanken unterliegen dem mechanischen Verschleiß beim Filmdurchlauf (Flankenabrieb auf der Zugseite, Rückseite ist egal), die Schalträder müssten auch auf Umschlag einsetzbar sein, d. h. nach einer gewissen Zeit dreht man die Schaltrolle um. Die Seitenflanken der Zähne bleiben auch unbehandelt, sofern nicht sehr stark eingefressener Rost dran ist, da muss der Zahn einzelbehandelt werden (Schlüsselfeile und sehr viel Geschick). Da überlegt man sich wohl eher einen Kauf.

    Die Laufflächen für den Film habe ich mit Leinen und Polierpaste nachpoliert (auf keinen Fall mit Feilen oder Sandpapier zuschlagen), es geht nur um die Oberflächenbehandlung, nicht um ein Abtragen von Material.

    Sollte nach dem mechanischen Polieren immer noch tiefe Roststellen sichtbar sein ist die Rolle nicht mehr einsetzbar (für Ausstellungszwecke kann dann auch mal härter Poliert werden).

    Bei meinen Schaltrollen habe ich nur mit der Drahtbürste gearbeitet und es reichte aus. Es sind zwar auf der Lauffläche ganz leichte Schwärzungen zu sehen, aber Fläche sieht allgemein glatt aus.

    Die Transportrollen habe ich auf der Drehmaschine mit ausgedrehten backen gespannt und durchpoliert (ausser die Zähne). Aber Vorsicht, die Zahnreihen wirken auf der Drehmaschine wie Kreissägen.

    Danach die blanken Teile auf keinen Fall mit den angstschweissgetränkten Fingern berühren. Sondern mit einem Tropfen Öl und einem Leinentuch die Rolle im Stillstand der Maschine einölen, dann erst um- oder ausspannen.

    Mit dem Öl ist dass eine Erfahrungssache und Glaubensfrage. Es empfiehlt sich immer harz- und säurefreies Standardöl (z. B. 15W40 aus dem Supermarktregal).

     

    3. Mechanische Markierungen bleiben wie sie sind. Auch nach dem polieren sind sie eben sichtbar.

     

    Wenn die Rollen im Projektor eingebaut sind, müssen diese vorm Projektionsbetrieb mit einem ölfreien Leinentuch nochmal abgewischt werden, insbesondere der Bereich der Lauffläche und der Zähne. Der vorzuführende Film soll ja ein Spielfilm sein, kein Ölfilm.

    Übrigens ist es Ehrensache, die Rollen an den Projektoren peinlichst in Schuss zu halten. Also immer schön mit etwas Öl und Leinenlappen arbeiten.

     

    Schade, ich habe mal ein Foto von den Rollen gemacht. Sehen aus wie neu. Nur bei ganz genauem Hinsehen sieht man die eingedrungene Korrosionsschwärzung. Aber wie hier reinstellen?

     

    (Korrosionschwärzung ist kein Materialabtrag wie bei der Rostfressung, sondern chemische Umwandlung im kristallinen Gefüge des Materials an der Oberfläche, tw. so gewollt beim sog. brünieren von Stahl. Hier in diesem Falle immer bei Gütestählen unerwünschte durch Flugrost verursachte chemische Öberflächenumwandlung)

×
×
  • Neu erstellen...

Filmvorführer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen
  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.