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Patrick Müller

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Beiträge erstellt von Patrick Müller

  1. na denn, jetzt sind wir auf ergebnisse gespannt.

    Hier das Resultat. Ich habe nun doch mit Fomapan R100 gefilmt, da das Material einfach wesentlich günstiger als Kodak-Schwarzweissmaterial ist. Das Filmen hat auch bestens funktioniert. Heute sind die zwei Rollen von FFR Film (ich wollte denen noch eine Chance geben) wieder zurückgekommen. Ich hatte ja schon immer diese Hagelkörner (vermutlich von Kaliumpermanganatkristallen) auf dem Bild, aber diesmal ist es echt zuviel. Vielleicht sieht man es auf dem dürftig abgeknipsten Foto. Das sind keine Hagelkörner mehr, dass ist ein veritabler Schusswechsel à la Capone. Ich bin wirklich sauer. Aber immerhin, da sonst alles geklappt hat, versuche ich mich jetzt am Schneiden der Projektionskopien. Das nächste Mal wird mir nichts anderes übrig bleiben, als bei Frank in den Niederlanden entwickeln zu lassen, der mir für Foma empfohlen wurde. Alles sehr schade (auch wenn es durchaus lustig aussieht).

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  2. Also ich finde die Art der Diskussion hier etwas zu radikal und einseitig. Kino ist so vielfältig, und klar, ich ziehe auch einen Herzog/Straub/Kluge-Film Ice Age und Co. vor, würde aber niemanden deswegen pauschal als asozial verurteilen. Die Erfahrungen muss jeder selbst machen, man kann empfehlen, sollte aber nicht von oben herab vorschreiben. Sonst ist man ganz schnell in einer Verbots- und Bevormundungskultur, und damit kann man keine Veränderung erreichen. Einem Kind kann man auch nicht vorschreiben, was es anschauen sollte (es wird dann genau das Gegenteil machen), man kann aber wohl interessante Empfehlungen geben. Vorleben ist hier wichtig. Die Wege zu echter Bildung, auch Filmbildung zu gelangen, sind vielfältig, und so mancher war erst Saulus bevor er zum Paulus geworden ist. Ein bisschen erinnert mich das an die kleinbürgerlichen Musik-Gesellschaften im Nachbarort: die radikalen Wagner-Fans lassen nichts als Wagner gelten, die Mozart-Fans nur ihren Mozart. Musik ist es trotzdem allemal, und erst, wenn man sich auf alles neugierig und vorurteilsfrei einlässt, wird man etwas verstehen. Deshalb, um mal wirklich Wagner zu zitieren: "Hier gilt's der Kunst!"

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  3. Laut Friedemann können wir uns ab 18 Uhr im direkt Museum treffen. Ein letztes Zimmer habe ich vor längerer Zeit im Deidesheimer Hof ergattert. Ich schaffe es aber erst 19 Uhr, wenn alles gut geht. Hoffentlich ist die erlesene Logmar-Projektion dann noch nicht vorbei!

     

    - Huch, mein hundertster Beitrag!

  4. Unbedingt, SOLO SUNNY ist ein großartiger Film, ich habe ihn vor ein paar Jahren im Dresdner Museumskino gesehen. Konrad Wolfs Filme sind alle sehenswert und zeigen neben großen handwerklichem Können auch ein Bild der Zeit. Wolf glaubte an die DDR, an die Veränderung zum Positiven nach all dem Leid. Und war genauso wie andere Künstler verwundert, dass die Selbstzensur gerade nach dem Mauerbau so grassierte, wo man sich doch gerade dann mehr hätte erlauben können. Seine Kollegen Kurt Mätzig (dessen Wahnsinnsfilm DAS KANINCHEN BIN ICH beim 11. Plenum des ZK zusammen mit der ganzen DEFA-Jahresproduktion verboten wurde) und Egon Günther (WENN DU GROSS BIST, LIEBER ADAM) ging es ähnlich. Doch Wolf hatte im Gegensatz zu seinen Kollegen das Glück, dass sein Bruder der mächtige Stasi-Chef Markus Wolf war und konnte sich etwas mehr erlauben. Aber selbst er konnte sein Projekt um den KLEINEN PRINZEN leider nicht verwirklichen, das spricht Bände. Phantasie war gefährlich. Genauso wie Heiner Carow, der mit Paul und Paula den erfolgreichsten Film der DDR dreht, daraufhin sein Wahnsinnsprojekt einer SIMPLICISSIMUS-Verfilmung startet, jahrelang aufwändig vorbereitet, und es am ersten Drehtag ohne Erklärung von oben abgeblasen findet. Wenn man sich intensiver mit der DDR beschäftigt, ist da also nicht alles rosig gewesen (wie übrigens auch im Westen nicht, wo viele Ost-Regisseure hingingen, um in eine neue Art Unfreiheit zu geraten (Zitat Egon Günther), viele Künstler hat es in die schiere Verzweiflung getrieben, wenn sie etwas anderes als Komödien und Märchenfilme machen wollten. Mit paranoider Selbstzensur von oben kann man nur schwer gute Filme machen. Was bleibt ist die Beschäftigung mit der Geschichte, um sich eine eigene Meinung zu bilden und die Zeit mit all ihren Verlockungen und Widersprüchen zu verstehen. Film ist da ein beglückender Bestandteil. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass man anhand von Fassbinders Filmen die Bundesrepublik Deutschland besser verstehen könne. Das selbe gilt für Konrad Wolfs Filme und die DDR. Von daher: die Filme schauen, am besten auf Zelluloid!

  5. Vielelicht nimmt Manufactum ja die Logmar Camera mit in den Vertrieb. :)

    Ja, das wär' was! Vielleicht sogar mit eigenem Filmmaterial Manuchrome 50D, das in Bayern extra für Manufactum gegossen wird, wie deren nostalgische Bakelittelefone und Kaffeefilter auch. ;-) Obwohl Manufactum aber wohl eher die Nizo nachbaut als die Logmar ins Sortiment zu nehmen, die mögen gutes Design.
  6. Thea von Harbou war eine Frau, eine Zeit lang die an Langs Seite -

     

    ich denke, du hast dich vertippt. das passiert mir auch oft....

    Oh, stimmt! :-) Es war eindeutig eine Thea!

  7. Mit richtigem Film zu drehen ist auf jeden Fall etwas Unnachahmliches. Nicht nur wegen des Resultates, sondern auch wegen des Prozesses des Drehens an sich. Man filmt ökonomischer, überlegter und das Bild hat etwas wundervoll organisches. Es ist, wie wieder mit Tusche zu Schreiben oder mit echten Ölfarben auf Holz zu malen statt in der iPad-App. Da kann keine App, wie die Super8-App von SEARCHING FOR SUGAR MAN, mithalten, falls das mit Retro gemeint ist. Viele denken bei Super8 an grottige Bildqualität mit Laufstreifen und Unschärfen, was es ja nun gar nicht ist, wenn man alles richtig macht. Zumal mit neuem Filmmaterial wie dem Kodak Vision3 50 das Ergebnis heutzutage wie 16mm aussieht. Im Frühjahr wird nach Jahrzehnten mit der Logmar gar eine neue Kamera vorgestellt. Eigentlich ist es ja egal, mit welchem Werkzeug man seine Kreativität entfaltet. Schmalfilm ist aber definitiv eine Möglichkeit, die man mal versucht haben sollte. Und mit Nizo sogar eine unerreicht ästhetische.

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  8. Nochmal etwas ausführlicher zu THE ARTIST: Ich fand den Film eben als nichts Neues, auch wenn er technisch hervorragend die Stummfilmästhetik kopiert. Aber wenn wenigstens das Drehbuch mehr Carl Mayer statt Theo von Harbou gewesen wäre und wenn nur der Regisseur mehr Murnau als Lang wäre. So bleibt ein eigentlich überflüssiger Film, die viel Nettes fürs Cognacschwenker-Publikum bietet, mit viel falschen Gefühlen und Déjà vus - aber mehr eben nicht. Ganz schlimm wird dies bewusst, wenn Herrmanns Vertigo-Musik zur dramatischen Schlußszene aufspielt: gegen diese Meisterlichkeit erblasst das ansonsten leere Gedudel des Scores und macht mit einem Mal den ganzen Film erschreckend bedeutungslos. In der deutschen Fassung hat man zudem noch die typografische Todsünde, dass Zollzeichen statt An- und Ausführungszeichen verwendet wurden. Die Zwischentitel sind allesamt nicht wie damals üblich handgemalt, sondern am PC entstanden, und zum Teil mit Schriftarten, die es damals noch nicht mal gegeben hat. ( http://annyas.com/artist-movie-typography-lettering/ ) Die Frage, die sich aber stellt lautet: wer braucht dieses Imitat, wenn man auch Originalstummfilme sehen kann? Es käme ja auch kein Maler auf die Idee, so wie Rembrandt malen zu wollen. Filmischer Analogkäse also, der (zumindest mir) nicht gut bekommt. Schaut lieber Woody Allens PURPLE ROSE OF CAIRO, der hatte Charme und Klasse und war vor allem: originell! Stummfilm ist nichts Fernes, man könnte auch eine moderne Geschichte damit verfilmen. Alles eine Frage der Haltung.

     

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  9. Irgendwie waren die alten Spielbergs besser....so als Zwischenfazit.

    Spielberg war hier nur der Produzent, Regie hat J.J. Abrams geführt. Prinzipiell atmet der Film schon den Geist der frühen Spielbergs. Dabei wirkt es aber dennoch wie ein kunstgewerblicher Aufguss der Genrekonventionen, irgendwie wie Retrofotografie mit dem Handy statt gleich mit Film zu knipsen. Abrams hätte hier eine eigene Stimme finden sollen statt ein Spielberg-best-of zu drehen. Ein bisschen erinnerte mich das an den viel perfideren Retro-Stummfilm THE ARTIST: der aus A STAR IS BORN und SINGING IN THE RAIN besteht. Warum die zusammengestrickte Kopie, wenn ich auch das Original eines echten Filmkünstlers schauen kann, der etwas zu sagen hat. Und Spielbergs Giacometti-Aliens in CLOSE ENCOUNTERS sahen ohnehin viel origineller aus.

  10. Klar es fehlt vieles, aber man wollte vermutlich einen bezahlbaren Preis bieten. Bei Diascannern ist das ja ähnlich: die richtig guten Modelle, mit Infrarot-Fusselentfernung und der Möglichkeit, ganze Rollen einzuscannen, kamen von Nikon (die auch nicht mehr gebaut werden) und kosteten schnell mal über 5000 €. Die Frage ist hier wirklich, ob das Resultat überzeugt. Und Super 8 muss nicht schlecht aussehen. Wenn es gut gescannt ist, sieht es fast wie 16mm-Film aus (siehe die Filme von José-Luis Villar).

  11. Trotzdem, so einen Film würde ich heute noch gerne mal drehen...

    Winnetou als alter Mann... mit Rollator oder an Krücken oder gar im Rollstuhl... egal, Spass machen täte es mir sicher heute noch...

    Gute Idee, Winnetou in unsere Zeit verlegt hätte sicher viel Kritisches über unsere Zivilisation zu sagen, und wie wenig wir dazu gelernt hätten. Karl May selbst hatte da schöne Gedanken in Ardistan und Dschinnistan: "Ihr habt Kriegswissenschaften, theoretische und praktische. Und ihr habt Friedenswissenschaften, throretische, aber keine praktischen. Wie man den Krieg führt, das weiß jedermann; wie man den Frieden führt, das weiß kein Mensch. Ihr habt stehende Heere für den Krieg, die jährlich viele Millionen kosten. Wo habt ihr eure stehenden Heere für den Frieden, die keinen einzigen Para kosten, sondern Millionen einbringen würden? Wo sind eure Friedensfestungen, eure Friedensmarschälle, eure Friedensstrategen, eure Friedensoffiziere?"

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  12. Oha, wenn das so funktioniert wie dargestellt wäre das ganz wunderbar. Ich bin mal auf die ersten Tests gespannt. Bislang gab es ja schon immer mal wieder Super-8-Film-Scanner, die Ergebnisse waren aber in dieser Preiskategorie eher unbefriedigend. Vor allem die Kompression war oft fürchterlich. Es ist aber schon toll, dass für den so oft "totgesagten" Super8-Film ein neues, zeitgemäßes Gerät auf den Markt kommt. Erst eine neue Kamera, jetzt ein neuer Scanner. Spannende Zeiten! Danke für den Tipp!

  13. Ich werde auch versuchen, am Samstag mal reinzuschauen, es ist aber noch nicht definitiv. Wenn ja, melde ich mich hier nochmals. Die Wettbewerbsfilme würde ich schon gern sehen, sie starten aber leider erst um 21 Uhr. Ansonsten: klar, gute Filme können auch digital präsentiert werden, es ist ja heute sogar bei Kinoproduktionen oft üblich, dass Film nur das Negativformat zur Aufnahme darstellt.

     

    Aber in der Tat, eine klassische Filmprojektion gerade bei einem Experimentalfilmfestival ist schon etwas ganz besonders Schönes, mit einem Hauch von Einzigartigkeit. Wenn ich auf Festivals gehe, sehe ich da wirklich den Mehrwert darin, dass dort noch projiziert wird. Leider sinkt das Verständnis dafür von mal zu Mal. Beim letzten Dresdner Cinestrange-Festival, wo Joe Dante zu Gast war, lief die ganze Retrospektive auf Beamer (wie auch schon im Jahr zuvor bei Dario Argento, wo ich es ob der deutschen Zensurgeschichte noch verstanden hatte). Ich bin dann (auch wegen der Kälte) ab der Hälfte gegangen und habe die restlichen Filme entnervt zu Hause angeschaut. Festivals, die nur auf Beamer setzen, haben nichts von Kino verstanden und tun sich keinen Gefallen damit.

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