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Die guten Sitten


Erhard927

Empfohlene Beiträge

Hallo Forenten,

spätestens als ich mit der Farbfotografie begann achtete ich pingelig auf das was die Fachpresse empfahl (bei mir ca. Mai 1959): Der richtige Umgang mit Filmmaterial. Bezug aus verläßlichen, sicheren Quellen. In dem Punkt schied für mich irgendwann der Fotohändler aus. Der griff im Normalfall hinter sich ins Regal auch bei 34 Grad im Sommer an den Hundstagen. Wurde mir in Stuttgart bewußt, das liegt im Talkessel. Schnelle Verwendung und ebenso schneller Versand ins Fachlabor. Das Verfallsdatum: Ich trachtete danach daß das lange vorm Ablauf lag. 2012 war ich in Umbrien. Im Fußraum des Autos vorm Beifahrersitz stand die Kühlbox mit den 9,5mm Filmen angesteckt am Zigarrenanzünder. Die lief den ganzen Urlaub dann im Badezimmer am Urlaubsort. Ich wollte mal daran erinnern bevor die Sensibilität für diese Dinge beim Kauf von Filmmaterial das sich kurz vor der Verwesung befindet verloren geht.

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Ich wollte mal daran erinnern bevor die Sensibilität für diese Dinge beim Kauf von Filmmaterial das sich kurz vor der Verwesung befindet verloren geht.

 

Erhard927, Du beschreibst sehr richtig den optimalen Umgang mit analogem Filmmaterial.

 

Wir wissen aber inzwischen aus Erfahrung, dass es da auch gewisse Spielräume gibt. Geringfügig über das "zu entwickeln bis"-Datum abgelaufenes Material, dass bis dahin korrekt gelagert wurde, zeigt weiterhin einwandfreie Ergenisse. Analoges Filmmaterial übersteht auch mal einen Urlaub außerhalb des Kühlschranks, wenn es nicht gerade auf dem Auto-Armaturenbrett im südlichen Sommer gelagert wird.

 

Nicht vergessen darf man aber in der Tat, dass das heute in Schmalfilmkonfektionen angebotene Umkehrmaterial in der Regel kein taufrisch gegossenener Rohfilm mehr ist. Allerdings befindet es sich sicher auch noch nicht "kurz vor der Verwesung", da ich unterstelle, dass es sowohl beim Hersteller wie auch bspw. bei Wittner korrekt gelagert wird. Ich würde es allerdings auch nicht auf Vorrat erwerben und zuhause bunkern, sondern nur zum sofortigen Verbrauch kaufen. Einen kleinen Vorrat habe ich z. Zt. nur noch vom E100D, aber der ist bald aufgebraucht. Danach werde ich vorwiegend in schwarzweiß filmen, wie auch schon in der analogen Fotografie.

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@Erhard normale Amateurmaterialien waren relativ unempfindlich gegenüber 'mittelmäßigen' Lagerbedingungen. Ich hatte mal in Marbella mehrere EBX im Rucksack, die ohne Probleme Temperaturen um 27 mehrere Tage überstanden haben. Bei Profi-Materialien sieht es etwas anders aus, aus verschiedenen Gründen. Unter anderen, weil hier ja besonderer Wert auf die Erhaltung genauester und konstantester Eigenschaften gelegt wird.

 

Bei Schmalfilmen kauft man mit Sicherheit hin und wieder mal für teures Geld ein echtes Schätzchen, ein Alterchen. Bei Kodaks hilft ein Blick auf die Emulsionsnummer und ein Anruf in Stuttgart - und dann staunt man oft nicht schlecht. :razz:

 

Was eher sittenwidrig ist, ist der 'rauhe Umgangston' (unprofessionelles Verhalten mancher Händler gegenüber dem Kunden.

 

Auch lustig war oft das, was vor einigen Jahren in der 'Fachpresse' zu manchen Produkten, wie z.B. Agfa Filmen geäußert wurde.

 

Ich kenne Verkäufer, die bemängelten an Agfa genau das, was sie an Fuji so liebten: Die natürlichen Farben !

Stand auf Agfa Filmen was anderes, z.b. eine Hausmarke oder z.B. Voigtländer, dann waren alle begeistert und wild auf die tollen

Filme mit den schönen natürlichen Farben.

Auf Sylt erlebte ich mal, das Fotografen sooooo von Agfa Filmen in anderer Verpackung schwärmten, das beste, was sie je

gesehen hätten.

Fragte man nach Agfa, hatte man nur ein müdes, zynischen Lächeln übrig und sagte, die flauen, rotstichigen Filme würden ja

schon seit Jahren von keinem mehr ernst genommen . . . (ist schon lange her, war 2005)

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@Erhard normale Amateurmaterialien waren relativ unempfindlich gegenüber 'mittelmäßigen' Lagerbedingungen. Ich hatte mal in Marbella mehrere EBX im Rucksack, die ohne Probleme Temperaturen um 27 mehrere Tage überstanden haben. Bei Profi-Materialien sieht es etwas anders aus, aus verschiedenen Gründen. Unter anderen, weil hier ja besonderer Wert auf die Erhaltung genauester und konstantester Eigenschaften gelegt wird.

 

Hallo,

die von Dir erwähnten "genauesten und konstantesten Eigenschaften" (ich rede ausschließlich vom Farbumkehrfilm weil anderes den Amateurfilmer kaum interessieren dürfte) hat Amateurfilm ebenso. Beispiel (beim "Rollfilm/Foto") der von mir zuletzt benutzte Ektachrome mit der Bezeichnung "HC" am Schluß. Der Unterschied zwischen "Amateur-" und "Profimaterial". liegt bei Farbumkehrfilm im Reifezustand. Profimaterial ist ausgereift und muß kühlgelagert werden. Amateurfilm hat den Zustand noch nicht erreicht - man könnte sagen der erlangt seine optimalen Eigenschaften wenn er sich dem Ablaufdatumsende nähert. Weitere Unterschiede sind gern Thema in Foren und da wird gewähnt und gemutmaßt. Ich hab in Jahrzehnten Dia-Fotografie keine Nachteile bei Amateurfilm entdeckt. Mit am zufriedensten war ich bei der Verwendung von Agfas CT18. Zeitgleich wurden "Profifilme" von Agfa und Kodak 1969 eingeführt.

In Thailand hatte ich mal Agfas RSX 50 und den Kodachrome mit (1990), beide als Rollfilm (ja, Kodachrome gabs damals als Rollfilm). Ich war in Bangkok bei mörderischer Hitze und meine Thai-Begleiterin sah so leidend aus wie ich. Die schleppte mich in einen Tempel wo ich Räucherstäbchen anzünden mußte. Zuhause war der RSX 50 farbstichig, der Kodachrome nicht. Ich frag mich bis heute, die Hitze oder das oftmalige Röntgen am Flughafen.

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Zuhause war der RSX 50 farbstichig, der Kodachrome nicht. Ich frag mich bis heute, die Hitze oder das oftmalige Röntgen am Flughafen.

 

Bei den Kodachromes entstand die Farbe erst bei der Entwicklung des Films im Labor, wahrscheinlich war der unentwickelte Kodachrome deswegen unempfindlicher gegen ungünstige äußere Bedingungen - zumindest, was die Farbbeeinflussung betraf.

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