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Kinowelt will Repertoire-Kino wiederbeleben


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Leipzig, 20.02.06 / 11:55 blickpunktfilm.de

 

Kinowelt will Repertoire-Kino wiederbeleben

 

Unter seinem wieder belebten Label Arthaus will Kinowelt Filmverleih neben aktuellen, ausgewählten Kinofilmen auch alte Filme auf DVD für die Kinos bereitstellen. "Wir werden einen Katalog mit alten Filmen, von denen nur noch schlechte 35-Millimeter-Kopien oder gar keine existieren und von denen wir die gewerblichen DVD-Rechte als auch die Kinorechte besitzen, zusammenstellen. Diese bieten wir den Kinos auf DVD an - als erster Schritt in Richtung E-Cinema und zur Wiederbelebung des Repertoires", so Kinowelt-Verleihchef Georg Miros.

 

Quelle: Blickpunkt:Film

 

Jetzt frage ich mich, warum um Gottes Willen ein Kino einen Film von DVD spielen soll? Es gibt doch für die digitale Präsentation von Filmen inzwischen weitaus bessere Systeme! So sehr es auch begrüßenswert ist, dass hier ein Anbieter auch wieder Repertoire zur Verfügung stellen will, so sehr sollte sich Kinowelt darüber Gedanken machen, gerade dieses Repertoire in kinogerechter Form anzubieten

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...und das von einem Anbieter, der eine Ernemann X auf der Titelseite seines Katalogs hat.

 

Vor einigen Wochen entschloss ich mich, im hiesigen KoKi "citizen kane" anzusehen.

Der Film wurde per Beamer von DVD gespielt, also entsprechend dem Kinowelt-Konzept.

Ein Hinweis auf diese "Heimkino"-Vorführung fehlte im Programm.

Auf die Nachfrage, warum denn keine 35mm-Kopie gespielt wurde, erhielt ich als Antwort: "Ist viel billiger und für eine einzige Vorführung schmeiße ich die 35er gar nicht erst an."

Willkommen du schöne Zukunft!

Aber laut Kinowelt muss ich mich wohl auf diese lausige Qualität einstellen oder mir die Filme zu Hause ansehen.

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...

Auf die Nachfrage, warum denn keine 35mm-Kopie gespielt wurde, erhielt ich als Antwort: "Ist viel billiger ...

 

Na, da hat doch endlich die "Geiz ist geil"-Mentalität auch die Kinos erreicht :wink: ... Und wem der Film trotzdem gefallen hat, der darf dann gleich die DVD aus dem Vorführraum mitnehmen. Als Gebrauchtartikel natürlich zum Schnäppchenpreisl :shock:

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Jetzt frage ich mich, warum um Gottes Willen ein Kino einen Film von DVD spielen soll? Es gibt doch für die digitale Präsentation von Filmen inzwischen weitaus bessere Systeme! So sehr es auch begrüßenswert ist, dass hier ein Anbieter auch wieder Repertoire zur Verfügung stellen will, so sehr sollte sich Kinowelt darüber Gedanken machen, gerade dieses Repertoire in kinogerechter Form anzubieten

Damit sprichst Du einen wunden Punkt an. Schon vor vier Jahren wurde auf der Jahresversammlung der Kommunalen Kinos im Berliner ARSENAL darüber spekuliert, ob es im Einzelfall nicht sogar angemessener sei, eine DVD zu zeigen, da doch viele ältere Kopien beschädigt seien (These von Ulrich Gregor). Dabei war der "Tabubruch" längst beschlossene Sache, denn diverse KoKis und Szene-Kinos praktizierten seit längerem schon diese Auswertunglinie.

Hinzu kommt, daß ältere Kopien, die als Dupkopien gezogen wurden, vom heutigen Standpunkt her zu wünschen übrig lassen, während die meisten DVDs von den ZwiPos oder Originalnegativen erstellt wurden. So sieht etwa CITIZEN KANE jetzt auf DVD "traumhaft schön" aus, wenn man denn geneigt ist, die niedrigere Auflösung zu akzeptieren.

 

Auf diese Weise wird das, wovor auch Du Dich fürchtest, die Exklusivität des Kinospiels, zerschossen. Das ist seit 1977 (VHS) im Gange und wird ab März 2006 (Start der HD-DVD/Blue-Ray-Disc) massivste Auswirkungen selbst auf das Mainstream-Premierenspiel der Kinos haben.

Ein supertolles digitales Kino würde ich gar nicht verabscheuen (obwohl mich die letzten Darbietungen allesamt enttäuschten), aber hier ist der Conumer-Markt längst auf der Überholspur. Zum Digital Cinema kommt es gar nicht erst.

Und in diesem temporären Zwischenstadium - dem Zwischenreich von Pantoffel- und seiner Funkiton beraubtem Premierenkino, tummelt sich nun Kinowelt und gibt sein DVD-"Repertoire" zur Kinoauswertung frei.

 

Wer wollte auch beweisen, daß es besser und schöner ginge, bei so vielen alten und schlechten Kopien? Und wer konnte sich denn schon die neuen Kopien (etwa auf der "Traumfrauen"-Retro) der diesjährigen Berlinale anschauen, um eine Originalqualität zu vergleichen und einzufordern?

 

Aufbau des Repertoires und Wiedergeburt des Repertoire-Kinos werden somit nur vorgeschoben, um auf die Schnelle Geld zu verdienen. Die Qunintessenz: enttäuschte Zuschauer, die plötzlich merken, daß ihre Home-Cinema-Anlage dasselbe bietet, werden dabei vermutlich einkalkuliert. Aber bis dahin muß es eben Kinowelt gelungen sein, aus der Insovenz herauszukommen: notfalls mit allen Mitteln? Dabei ist Kinowelt nicht die einzige Sünderin: längst bietet die Murnau-Stiftung für gewerbliche Kinovorführungen ihre DVD-Staffel an, und hier handelt es sich um ein staatliches Archiv, das eigentlich der Bewahrung des Kinospiels mit zeitgenössischen Filmkopien verpflichtet ist.

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