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Kinorechte "The Man Who Wasn't There"


stracki

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Hallöchen liebe Kollegen,

 

nachdem mir vor ein paar Tagen bei meiner Frage zu den Rechten zu Fellinis "8 1/2" so zügig geholfen wurde, noch eine weitere Frage von mir: Weiß zufällig jemand, wo die Rechte von "The Man Who Wasn't There" von den Coens liegen? Bei Constantin, die den damals in die Kinos gebracht haben und von denen auch die neuste DVD-Auflage stammt, habe ich bereits nachgefragt. Die haben die Rechte nicht mehr. Von da aus wurde ich an Universum weiter verwiesen, welche wiederum meinten, dass sie die Rechte seit 2009 nicht mehr haben und mich an Constantin verwiesen haben ?

 

Meine einzigen Spuren bisher wären Focus Features in den USA (welche aus dem ehem. US-Kinoverleih des Filmes, "USA Films", hervorgegangen sind) oder Universal, die dort die BluRay vertreiben (im deutschen Universal-Katalog habe ich den Film aber nicht gefunden). Weiß jemand eventuell was genaueres? Oder hat evtl. eine andere Spur, die ich verfolgen könnte? Ich weiß, dass der Film im März 2016 im City46 in Bremen aufgeführt wurde (http://www.city46.de/programm/maerz-2016-uebersicht/neo-noir.html), irgendwie muss es also möglich sein, an die Kinorechte zu kommen.

 

Ungeachtet dessen würde mich sowieso mal interessieren, wie ihr bei der Rechterecherche so vorgeht, wenn der Rechteinhaber nicht unmittelbar über IMDb, OFDB oder vdfkino.de auffindbar ist. Lohnt es sich, bei ausländischen Verleihen nachzuforschen? Oder bei DVD-Labels, wenn der Film schon älter ist, aber in letzter Zeit neu aufgelegt wurde?

 

Viele Grüße,

Stracki

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Wenn du ein wenig stöberst im Forum, dann stößt du oft auf Parc Circus in england, dann gibts da noch Hollywood Classics in England, Studio Canal in Frankreich. und in alen Beiträgen vor etliche Jahren wurde das auch schonmal diskutiert. Of liegen die rechte dann wieder beim Produzenten, ein großes Problem, wenn in USA und ein Major.

es gibt daher uach die Auffassung, das man, wenn man sich nachweislich um die Beschaffung bemüht hat, nicht mehr als die Einnahmen bzw. die üblichen Konditionen abzurechen sind. Sofern jemand sich dann nach der Aufführung bei dir meldet.

Das ist jedoch keine Rechtsgrundlage, sondern nur Wissen aus Seminaren und Beiträgen. Erschwerend kommt in Deutschland noch hinzu, das die Rechte ans Medium gebunden sind/waren, sodaß man da noch separat nach forschen muß. Und ich habe die Erfahrung gemacht, das es u.A. auch unverschämte Preisvorstellungen gibt. Ich fragte mal beim Produzenten für eine kleine Veranstaltung nach Rechten für einen Film aus den 50er, der wollte 3000€ haben ohne Kopie, das geht dann gar nicht.

Jens

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Park Circus war mir bekannt, Hollywood Classics noch nicht. Danke für den Tipp!

 

Leider habe ich The Man Who Wasn't There bei keinem von denen im Verleihkatalog finden können. Park Circus hat tatsächlich einige Coen-Filme im Programm, genau wie StudioCanal Frankreich (die allerdings eher die neueren), Hollywood Classics haben für "ihre" Coen-Filme (Lebowski, Intolerable Cruelty und der sehr unterschätzte The Hudsucker Proxy) scheinbar nur Home-Entertainment-Rechte.

 

Ich habe trotzdem mal die deutschen Standorte von Universal und StudioCanal angeschrieben, in der Hoffnung, dass die mir weiterhelfen können. Falls ich was rausbekomme, werde ich das hier schreiben, falls in Zukunft jemand mal nach dem Film suchen sollte. Wie schön es doch wäre, wenn es eine aktuelle, vereinheitlichte Datenbank gäbe, in der für jeden Film ersichtlich ist, wer der derzeitige Rechteinhaber ist ?

Den Film ohne Lizenz vorzuführen wäre auch eine Option, wenn sich tatsächlich kein Lizenzgeber finden sollte. Die Kollegen vom City46 meinten zu mir, dass sie das scheinbar auch so gemacht hatten. Klingt aber etwas heikel. 

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Datenbank wäre sicherlich nett, die erste Quelle ist der Axtmann Verleihkatalog. Schon länger online einsehbar. Und vn dort aus beginnt das stöbern. Da die Rechte meist jedoch nur für wenige Jahre bei irgend jemanden liegen, müßte man sich also schon teilgewerblich damit beschäftigen. Und das leistet für umme so keiner wirklich freiwillig. Von der Kopienbeschaffung mal komplett abgesehen.

Viel Erfolg.

Grüße

Jens

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In meinem Verständnis müsste es doch eigentlich im Interesse des Verleihers sein, dass Kinobetreiber wissen, dass der Film bei ihnen liegt. Die Initiative für die Aktualität so einer Datenbank müsste also von den Verleihern ausgehen, oder? Kann sein, dass ich das als Neuling etwas naiv sehe, aber ich verstehe nicht, wieso es bei älteren Filmen oft so schwierig ist, den Lizenzgeber zu finden. Davon profitiert doch niemand!

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Vielleicht siehst Du das tatsächlich etwas naiv.

Für die filmfirmen sind Filme heute wie Fisch, der ist nur frisch verkaufbar, und bereits nach 3 Tagen stinkt er, wie mir mal ein Executive einer großen Produktionsfirma erzählte.

Das Problem ist, Repertoire bereitzuhalten kostet Geld, und verdient wird sehr wenig. Der Löwenanteil der Kinokarten bleibt beim Kino, weshalb man dann Mindestsummen möchte, was wiederum Einsätze verhindert.

Geld kostet alleine die Beschäftigung mit einer Buchungsanfrage.

Da der Bedarf an Repertoire Filmen nur noch sehr klein ist, kist es Glück, wenn sich noch ein Rechteinhaber findet. Da Verlängerungen einer Lizenz Geld kosten, ist das Interesse dazu bei wenig nachgefragten Titeln klein.

Doch mit den Rechten allein bleibt ja noch das Problem des zu zeigenden Mediums, Kinos konnten mal nur 35 mm, ab 2013 können sie nur noch DCP Fassungen zeigen.

Filmkopien vorzuhalten, der Kreis möglicher Kunden ist extrem klein, machen daher nur noch wenige Firmen. 

Und Blurayfassungen haben dann u.U. einen anderen Inhaber, und keine Kinofreigabe. 

Einige Studios oder Produzenten verweigern Heimmedien vollständig, und verlangen den Einsatz einer Filmkopie, andere einer bestimmten digitalen Fassung.

Auch wenn Filme identisch aussehen, so können verschiedene Fassungen und Medien sich in kleinsten Details unterscheiden. Das können abgelaufene Rechte an einzelnen Hintergrundmusiktiteln sein, die kaum auffallen, gezeigte Objekte, Autos, usw. Und dann kommen nur aktuelle Medien in Frage.

 

Hier eine gewerbliche Beschäftigung einzufordern, die eine aktuelle Liste abrufbar bereithält zu sämtlichen Titeln der Filmgeschichte, ist schon unmöglich.

Da wird sich keiner finden, der Aufwand ist riesig, der Erlös marginal. Und Aktualität gelingt nicht.

Du hast heute schon das Glück, Internet zu haben, was auch das Gegenteil sein kann. Man kann fragen, recherchieren, auswerten, Kontakte finden, aber man selber steht auch unter Beobachtung der Anderen, und kann nicht mehr so einfach "einfach machen", wie dieses 1980 möglich war.

 

Bis 1978 galt in den USA ein 28 Jähriges Copyright, welches dann auslief, und den Film zum öffentlichen Gut machte. D.h. ein Film aus 1949 war frei zu spielen. In anderen Ländern galten andere Rechte, und auch jede Version oder Fassung konnte andere Bedingungen haben.

Aber gängig war damals die Praxis ebenfalls, den gezeigten Film halt zu zeigen, und eine normale Abrechnung mit einem Film in der wxyz ten Woche mit den 30% SPIO Satz der Woche zu machen, und dieses anteilige Geld auf einem vom Geschäftskonto getrennten Sonderkonto zu parken, falls sich jemand meldete. Das dürfte auch heute noch gehen, schützt aber nicht vor Forderungen, die sich aus einer ggf. nicht mehr zulässigen Fassung von Dritter Seite ergibt.

 

Repertoirekino ist im Gegensatz zu 1980 kein Markt mehr, der einer Beachtung aus Umsatzsicht darstellt, die erzielten Erlöse sind idR marginal. Und das ist es, was es heute so schwierig macht.

Am besten spielt man heutige Produkte der letzten Wochen, so traurig das ist, Filmgeschichte wird dann von Kinematheken wahrgenommen und kuratiert, die es da etwas einfacher haben.

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