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Dixie Chicks


piko

Empfohlene Beiträge

Hallo liebe Kollegen,

 

durch Zufall bin ich gestern auf dieses Forum gestoßen - tolle Sache DAS! Werde ab jetzt sicher öfters mal hier reinschauen - aber ich will mich erstmal kurz vorstellen: ich bin Vorführer seit 93, bis 01 habe ich in einem Multiplex gearbeitet habe aber schnell die Lust am "Fastfoodkino" verloren. Zuletzt, nach einer Personaleinsparung, betrieben wir als Solist die 10 Projektoren - nur in der Kernzeit waren wir noch zu zweit. Diese "Galeerenarbeit" wollte ich mir nicht länger antun, deshalb bin ich seit 01 in einem gemütlichen Programmkino tätig - allerdings nicht nur als Projektionist!

 

Nun zum Titel ... Cicken Wings, Dixie Land, Chicken Run ... Dixie Chicks

Wer hat die Kopie? Wie spielt ihr die Kopie? Wie findet ihr die Kopie?

Ich kann mich mit dieser Art "Format-Kunst" wohl nicht mehr anfreunden?! Welchen Sinn hat das - in Zeiten der Breitbild-Formate - ein 1:85 Bild mit Balken re und li zu versehen??? Warum kopieren die nicht gleich auf 1:37er? Ich habe versucht mit 1:66(zu groß)und 1:37(zu klein) Cachierung mein "Bild" zu optimieren - jedoch ohne befriedigendes Ergebnis - 1:66er Objektiv und 1:37er Cache ging auch nicht ... :cry:

Nun kommen laufend solche Fragen unserer Cineasten wie: falsches Objektiv? Kaschierung kaputt? Beamer?

Mich kotzt einfach nur an, wenn "große" Filmkunst als Fehler des Vorführers interpretiert wird - zumal mir jeglicher Zusammenhang in diesem Fall fehlt ... bei "Death Proof" (Tarantino überhaupt) werden "Gags" in dieser Richtung ja schon erwartet und sind beabsichtigt.

Aber im Fall der "Chickens" denke ich, die hatten zur Endmontage einfach nur ein 1:85er Objektiv um das Videobild auf den Film zu dübeln ...

 

grüße - der genervte vorführer piko

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Hallo piko,

 

genau das ist es: Ein "Fidéo" soll so auf 35mm gebracht werden, daß auf keinen Fall etwas abgeschnitten werden kann.

 

Früher waren z.B. die meisten Disney-Trickfilmklassiker (WAs) in 1,37 unterwegs, wobei man noch davon ausgehen konnte, daß in den damaligen Filmtheatern noch eine Maske und ein Objektiv für Normalbild existierte.

 

In späteren Wiederaufführungen ging dann auch Disney auf Nummer Sicher, und man kopierte die alten 1.37er Filme ins Breitformat hinein, weiß leider nicht mehr, ob es 1.85 war, glaube mich eher an 1.66 zu erinnern.

 

In Verbindung mit der nachlassenden Kopierqualität sah z.B. die WA von FANTASIA schlechter aus als 16mm, aber kein Vorführtrottel konnte das Bild mehr abschneiden (es sei denn durch falsche Bildstricheinstellung...).

 

Nachdem in kaum einem Multiplex (außer an wenigen Festivalorten) 1.37 installiert ist, kopiert man heute also lieber das Bild kleiner, was besonders nett ist, wenn das Kino keine Kaschposition für Normalbild hat und die Kopie Schäden im Bereich der schwarzen Balken bekommt... :D

 

Jeder, der in einem nicht dafür eingerichteten einmal eine ältere 1.37-Kopie bekommt und sie beschnittfrei vorführen muß, sei auf die folgende Notlösung (!) hingewiesen:

 

1. Anamorphot abnehmen, Grundobjektiv für 1.37 zweckentfremden (stimmt nicht genau, aber besser als Kastration auf 1.66 allemal)

 

2. Scope-Maske verwenden.

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Hallo magentacine,

 

mit der Scopemaske bekommst du doch aber "Blitzer" - mindestens auf der Kaschierung - mich tät das stören.

Aber mit dem Problem -Multiplex ohne 1:37- hast du natürlich Recht, das dürfte die Erklärung für das merkwürdige Bildformat sein?!

Aber elegant u/o schön ist das natürlich nicht gelöst, zumal die Projektion ja jetzt fast immer von schräg-oben erfolgt und damit zwangsläufig ein "wunderbares" Trapez-Bild erzeugt ... zumindest wenn man die Kaschierung nicht anpassen kann.

 

grüße piko

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Ja, mindestens auf dem Kasch wird man es schon sehen.

Bei Filmen. die definitiv für 1,37 kadriert sind (= Bildkomposition) ist das aber das kleinere Übel, besser jedenfalls als abgeschnittene Köpfe oder Füße (bei Tanz- oder Actionszenen). Wie gesagt, nur als absoluter Notbehelf, bevor ein gestreßter Vorführer sagt: Hab' ich kein Objektiv, zeig ich's eben breit!

 

Es gibt noch ausgefallener Formate als das "Windowbox"-Format 1.37-in-BW: Für eine 1990er-Jahre-WA von GONE WITH THE WIND wurde das Normalbild anamorphotisch gepreßt und in ein CS-Bild mittig eingepaßt!

Dabei nutzt man licht- und auflösungstechnisch natürlich nur die Hälfte des Bildes aus, aber bei CS glaubte man sicher zu sein, daß selbst die dümmste BWR-Nase das Bild in keiner Weise beschneiden könne.

 

Die in den 1960ern von GONE WITH THE WIND hergestellte 70mm-Fassung ist übrigens eine ziemliche Barbarei, da das 1.37 auf 1:2.2 beschnitten wurde. Allerdings hat man den Bildausschnitt einstellungsweise auf dem optischen Printer angepaßt, so daß keine "bildwichtigen Elemente" fehlten, aber Bildkomposition war natürlich im Eimer...

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Die 70mm-Version von 1968 ist jedoch sehr sauber und hat den besten Ton aller Versionen überhaupt. Sehr beliebte Version im Berliner 'ROYAL PALAST': in der Weise lief er 1970 immerhin 8 Wochen in WA, gefolgt von "2001: ODYSSEE", der es nur auf 7 Wochen schaffte.

 

Nicht zu vergessen noch die Metroscope-Version GONE WITH THE WIND, die Mitte der 60er auch in W-Dtl. (u.a. im 'MGM-Theater Berlin') lief.

 

Die letzte WA in der BRD kenne ich nur von 1989: 50. Jahrestag der Welturaufführung, diesemal mit elektronisch gesäubertem Bild und angeblich authentischen "Pastellfarben".

 

Wurde wirklich später noch eine weitere Kopie in Dtl. (o.g.) herausgebracht?

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Hallo liebe Kollegen,

 

durch Zufall bin ich gestern auf dieses Forum gestoßen - tolle Sache DAS! Werde ab jetzt sicher öfters mal hier reinschauen - aber ich will mich erstmal kurz vorstellen: ich bin Vorführer seit 93, bis 01 habe ich in einem Multiplex gearbeitet habe aber schnell die Lust am "Fastfoodkino" verloren. Zuletzt, nach einer Personaleinsparung, betrieben wir als Solist die 10 Projektoren - nur in der Kernzeit waren wir noch zu zweit. Diese "Galeerenarbeit" wollte ich mir nicht länger antun, deshalb bin ich seit 01 in einem gemütlichen Programmkino tätig - allerdings nicht nur als Projektionist!

 

Nun zum Titel ... Cicken Wings, Dixie Land, Chicken Run ... Dixie Chicks

Wer hat die Kopie? Wie spielt ihr die Kopie? Wie findet ihr die Kopie?

Ich kann mich mit dieser Art "Format-Kunst" wohl nicht mehr anfreunden?! Welchen Sinn hat das - in Zeiten der Breitbild-Formate - ein 1:85 Bild mit Balken re und li zu versehen??? Warum kopieren die nicht gleich auf 1:37er? Ich habe versucht mit 1:66(zu groß)und 1:37(zu klein) Cachierung mein "Bild" zu optimieren - jedoch ohne befriedigendes Ergebnis - 1:66er Objektiv und 1:37er Cache ging auch nicht ... :cry:

Nun kommen laufend solche Fragen unserer Cineasten wie: falsches Objektiv? Kaschierung kaputt? Beamer?

Mich kotzt einfach nur an, wenn "große" Filmkunst als Fehler des Vorführers interpretiert wird - zumal mir jeglicher Zusammenhang in diesem Fall fehlt ... bei "Death Proof" (Tarantino überhaupt) werden "Gags" in dieser Richtung ja schon erwartet und sind beabsichtigt.

Aber im Fall der "Chickens" denke ich, die hatten zur Endmontage einfach nur ein 1:85er Objektiv um das Videobild auf den Film zu dübeln ...

 

grüße - der genervte vorführer piko

 

wir spielen ihn. Wir hätten überall 1:1.37-Objektive, aber, wie schon erwähnt, die meisten Kinos nicht. Ich fahr halt die Kasch zu und es passt ganz gut. Abgesehen davon: der Film ist super

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Die 70mm-Version von 1968 ist jedoch sehr sauber und hat den besten Ton aller Versionen überhaupt. Sehr beliebte Version im Berliner 'ROYAL PALAST': in der Weise lief er 1970 immerhin 8 Wochen in WA, gefolgt von "2001: ODYSSEE", der es nur auf 7 Wochen schaffte.

 

Die Vorlage zur 70mm-Version wurde aufwendig von den drei 35mm-Technicolor-Farbauszügen hergestellt, wobei auch der jeweilige Breitbildausschnitt nachjustiert werden konnte. Sicher eine technisch bemerkenswerte Leistung, aber eben eine inhaltliche Verstümmelung.

Was wohl mit der deutschen Synchronfassung geschehen sein mag - seit Jahren hörte ich im TV immer nur eine dumpfe, wattige Tonqualität, die mit dem Entstehungsjahr der Synchro nicht zu begründen ist. GWTW kam erst nach dem Krieg, genauer: am 15.1.1953 heraus, und die deutschen Sprach- und Mischbänder waren technisch nie so schlecht. Habe allerdings nur die US-DVD, weiß also nicht, wie die deutsche klingt.

 

Nicht zu vergessen noch die Metroscope-Version GONE WITH THE WIND, die Mitte der 60er auch in W-Dtl. (u.a. im 'MGM-Theater Berlin') lief.

 

Das sollte man schon noch genauer erklären: Es handelt sich dabei um eine "gemäßigte" Breitbildfassung für 1:1.66-Vorführung, bei der immerhin eine kritische Einstellung mit Maske versehen wurde und die Vorführer auf notwendige Korrekturen hingewiesen wurden.

 

Die 70mm-Version auf 1:2.2 ist leider wirklich nur breit und - jenseits der Nostalgie und Geschichte der Roadshow-Präsentation - eine Verstümmelung des Originals. (Wird aber durchaus noch übertroffen durch die "SuperScope-Version" von FANTASIA (1940), bei der mittels Prismenanamorphot die Disneyanimation einfach breitgezerrt wurde, oder die ausschnittkopierte 1:2-Fassung (wieder als SuperScope annonciert) von Victor Flemings JOAN OF ARC mit Ingrid Bergman!

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