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Vitafilm Erfahrungsberichte


Niklas

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Hallo!

 

Ich möchte demnächst ein paar teilweise sehr alte Spielfilmkopien zu neuem Glanz verhelfen. Zu diesem Zweck habe ich mir eine Flasche Vitafilm bestellt. Ich habe zwar den Beipackzettel gelesen, allerdings würde ich gerne mal hören, wie eure Erfahrungen mit dem Zeug sind. Mein Plan: Sämtliche Plastikteile aus der Filmspule entfernen und den Film nicht zu fest aufwickeln. Dieser kommt dann in die zugehörige Dose und wird in Vitafilm getränkt, bis der Film bedeckt ist. Dann lasse ich den Film 24 Stunden einweichen und lasse ihn dann abgetropft, aber noch nass für ca. 3 Monate in einer trockenen Dose. Das ganze werde ich wohl im Keller bei offenem Fenster machen, damit die giftigen Dämpfe entweichen können. Wenn ich die Dose wieder öffne teste ich ob der Film die Flüssigkeit schon komplett aufgenommen hat.

Wer von euch hat schonmal etwas ähnliches gemacht? Wie war das Resultat und gab es irgendwobei Schwierigkeiten? Vielen Dank für die Antworten!

 

Gruß, Niklas

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Hallo Niklas,

 

ich habe auf diese Weise bereits ein paar Kopien behandelt. Zum einen handelte es sich um eine geschrumpfte Wochenschau in 35mm und zwei 16mm-Cartoons mit leichtem Essigsyndrom. Ich habe die Filme allerdings auf Kerne gezogen und die Kerne dann herausgezogen. Auf die Rollen habe ich die in der Beschreibung angegebene Menge Vitafilm gekippt und dann mit einem Pinsel auf der Oberfläche verteilt. Die Dosen habe ich mit Gewebeband verklebt.

 

Nach drei Monaten habe ich die Dosen geöffnet. Das Material war trocken und offensichtlich komplett mit dem Fluid benetzt. Trotz der nicht zu lockeren Wicklung ist das Fluid in die Filmwindungen gekrochen. Zu locker muss die Wicklung daher gar nicht sein. Das Gewebeband war total verknastert von den austretenden Dämpfen. Im geschlossenen Raum werde ich das nie mehr wiederholen, da die Dämpfe sukzessive in die Raumlust abgegeben werden. Das kann nicht gesund sein.

 

Erstaunlicherweise rochen die beiden 16mm-Rollen nicht mehr nach Essig. Es ist allerdings möglich, dass der starke Eigengeruch des Fluids (riecht nach Kaugummi) den leichten VS-Geruch nur übertönt. Das 35mm-Röllchen wurde geschmeidig, die Schrumpfung ist aber nicht verschwunden. Vielleicht funktioniert die Anwendung von Vitafilm bei richtig sprödem Filmmaterial besser.

 

Möglicherweise (ich habe das noch nicht praktiziert) ist nach einer Reinigung auch eine Behandlung mit einem Wachs (Edge Wax - Anleitung siehe film-tech.com) gut, um den Durchlauf durch Projektoren geschmeidiger werden zu lassen.

 

Gruß,

 

Peter

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Nach meiner Erfahrung mit verwölbten 16mm-Technicolor-Kopien: Die Verwölbungen werden bei langer Einwirkzeit eher noch größer, da das Fluid bei der Pinselmethode nicht gleichmäßig auf die gesamte Filmbreite einwirkt - oder nicht gleichmäßig aufgenommen wird. Stellenweise wurde das Trägermaterial so weich, dass es seine Spannung verlor und bei der Projektion dann in den Filmschleifen regelrecht einknickte. Vor diesem Hintergrund würde ich Vitafilm eigentlich nur noch in knappster Dosierung und nur im Durchlauf durch ein Tuch applizieren - so, dass die Kopie nach kurzer Zeit wieder trocken ist. (Ggf. nach zwei oder drei Tagen nochmals durch ein trockenes Tuch laufen lassen, damit sicher ist, dass sich nirgendwo mehr feuchte Flecken gebildet haben.) - Memo: Alle Trockenklebestellen gehen bei Verwendung von Vitafilm zum Teufel, ebenso Perfo-Ausbesserungen mit Folie o.ä.!

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Hallo!

 

Ich habe bis jetzt eine 35mm Kopie aus 1974 mit Vitafilm behandelt.

Und zwar nicht mit der Pinselmethode sonern einfach per Handumroller durch ein nasses Tuch gezogen und dann nicht trockenputzen, sondern so naß aufgerollt einlagern. Einfach in die normalen Aktkartons und ohne zukleben. Nach ca. 3Monaten habe ich den Film wieder rausgeholt und er war trocken und konnte sofort projiziert werden. Er roch zwar noch sehr stark nach Vita Film aber das verliert sich mit der Zeit. Er läuft jetzt aber so leise durch die Maschine wie ein neuer Polyesterfilm.

 

Der große Nachteil von Vitafilm ist der unangenehme Geruch, welcher einem nach Kurzer Zeit auf den Magen schlägt. Desshalb sollte man es nur im Sommer draussen machen.

 

Und man weiss ja auch nicht ob das Zeug auf alle Materialien gleich reagiert.

Ich habe noch einige alte Schätzchen die so eine Kur vertragen könnten aber es ist halt ein Risiko. Auch wenn alte Kopien gewachst , gelackt oder Kofiba beschichtet sind. Da kann man böse Überraschungen erleben.

 

Gruß Thomas

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Hallo und vielen Dank für eure Beschreibungen.

 

Ich habe jetzt mal Stückchen von allen Filmen, die ich mit Vitafilm behandeln möchte zu einer Proberolle zusammen geschnitten. Diese habe ich gestern zum Einweichen mit Vitafilm übergossen. Eben habe ich den Film aus der Flüssigkeit geholt und in eine weitere Dose gelegt, wo ich ihm jetzt mal ein paar Wochen gebe den Rest der Flüssigkeit aufzunehmen. Das einzige was mir tatsächlich ein bisschen Sorgen macht, sind die Dämpfe. Stinkt schon ziemlich das Zeugs. Wo hattet ihr denn die Filme gelagert?

 

Gruß, Niklas

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Hallo Niklas!

 

Also bei meiner einen 35mm Kopie die ich behandelt hatte lag der Film in den Aktkartons im Keller. Und zwar nicht zugeklebt. Die ersten paar Tage hat es im Keller leicht gemüffelt nach dem Zeug. Danach nicht mehr.

 

Wenn ich den Film heute zum Vorführen raushole riecht er immer noch nach Vitafilm. Die Behandlung ist jetzt zwei Jahre her.

 

Gruß Thomas

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Wo hattet ihr denn die Filme gelagert?

Weit weg von Haus und Hof. Vitafilm enthält nach meiner Erinnerung Kampfer (neudeutsch/englisch Campher), der in der Zelluloidproduktion als Weichmacher für Zelluloseester dient. Kampfer wird in kleinsten (!) Mengen in Kosmetik und Medizin (Nasenspray) verwendet, daneben u.a. als Insektizid (gegen Milbenbefall) eingesetzt, und führt in größeren Mengen zu Übelkeit, Panik und Verwirrtheitszuständen. Also auf den Dachboden damit oder in den Keller; beim Hantieren damit gut lüften. Und nochmals: Bei zuviel Vitafilm läufst Du Gefahr, den Filmträger in den mechanischen Zustand von Tesafilm zu versetzen - das aber definitiv.

 

Ich halte es immer noch für eine gute Idee, alte, ausgetrocknete Kopien zur professionellen Regenerierung zu geben; da werden sie gewaschen (damit nimmt der Filmträger, wie bei der Entwicklung, wieder Feuchtigkeit auf), blankiert (mit der Schichtseite unter Druck über eine hochglanzpolierte Walze geführt), getrocknet und anschließend sehr fest auf einen Bobby gewickelt - wo man sie am besten längere Zeit ruhen lässt. Das Blankieren führt unter anderem dazu, dass feine Schichtschrammen geschlossen werden; während die Behandlung mit Vitafilm und anderen Essenzen diese Schichtschrammen lediglich auswäscht, womit man statt dunkler Schrammen nunmehr helle erhält. Funktioniert, wohlgemerkt - keiner sollte Wunder erwarten - nur bei feinen Schichtschrammen, aber das sehr effektiv.

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