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Brennweite von Lampenhausspiegeln


Ernemann

Empfohlene Beiträge

Hallo Kollegen,

 

kann mir jemand sagen, wie ich aus den Maßen eines Spiegels (Tiefe, Durchmesser) die Brennweite berechnen kann? Irgendwie muss das doch gehen, aber zur Berechnung von Parabolspiegeln habe ich bisher nichts vernünftiges gefunden.

 

Vielleicht weiß ja jemand mehr. Danke jedenfalls:-)

 

Grüße

Pascal

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Grade hats glaub ich klick gemacht. Bitte korrigiert mich, falls ich was falsches schreibe...

 

Der Parabolspiegel erzeugt ein paralleles Strahlenbündel, sofern der Lichtbogen genau im Brennpunkt sitzt. Die Brennweite errechnet sich zu f=D^2/(16d) (mit: D...Durchmesser, d...Tiefe). Wenn das Lichtbündel parallel ist, sollte der Abstand zwischen Lampe (bzw Spiegel) und Bildfenster ja eigentlich egal sein, da das Lichtbündel ja in jedem Abstand den gleichen Durchmesser hat.

 

Lediglich der Abstand von der Spiegelhinterkante (Scheitel der Parabel) zum Lichtbogen ist wichtig. Durch verstellen dieses Abstandes kann ich den Durchmesser des Lichtbündels variieren. Sitzt der Lichtbogen nicht im Brennpunkt des Spiegels, sind die Strahlen nicht parallel.

 

Wird also ein Spiegel mit falscher Brennweite im Lampenhaus verwendet, so ist es unter Umständen garnicht möglich, dem Fokus so einzustellen, dass der Lichtbogen genau im Brennpunkt liegt.

 

Ich bitte nötigenfalls um Korrektur:-)

 

Danke.

Pascal

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Die im Kinolaufbildwerfer verwendeten Hohlspiegel haben nicht paraboloide, sondern kugelige (kleine, für Reinkohlenlampe), ellipsoide (hauptsächlich für Xenon-Kurzbogenlampe) oder von der sphärischen leicht abweichende Form. Erwünscht ist nicht ein paralleles Strahlenbüschel, sondern eine Abbildung der Lichtquelle in mehr oder weniger verzerrter Art. Die Kaustik der kugeligen Spiegel bringt bereits so viel Verzerrung in den Brennfleck, daß eine Art Lichtwurst entsteht, die man nach den Anforderungen (Brennweite, Objektivtyp, Lage der Blende) einstellt.

 

In den 1930er Jahren sind die ersten Hohlspiegel entstanden, die gegen den Rand hinaus von der Kugelform abweichen, womit der Lichtschlauch noch ausgedehnter wird. Die Stelle der größten Einschnürung hat man damals etwa zwischen Film und Eintrittspupille des Objektives gelegt, bei Trommelblenden in ihre Mitte.

 

Die Xenonlampe hat erst aufrecht gestanden, einen Hilfsspiegel gehabt, um den asymmetrischen Lichtbogen in sich kopfstehend zum Ausgleich noch ein Mal abzubilden. Weil der Bogen sich nicht von der Stelle bewegt, ist die Gefahr groß, daß der Brennfleck bei Unachtsamkeit in der Nähe oder gar auf einer Kittfläche von Objektivlinsen liegt. Das ist mit der Ausbreitung der Xenonlampe reihenweise passiert. Zerstörte Kittflächen waren die Folge, sprich: unbrauchbare Objektive. Abhilfe brachten erstens horizontale Anordnung der Lampe, ein tiefgezogener Ellipsoidspiegel und die Abkehr von Kittelementen im Objektiv. Leider haben Lampenhersteller den Öffnungswinkel der Spiegel vergrößert bis zu dem Punkte, daß die Lichtbeugung am Bildfenster die Bildgüte mindert. Man bräuchte also vom Ellipsoid abweichende Spiegelformen, um wieder auf die technische Höhe des asphärischen Hohlspiegels zu gelangen. Gibt es, kostet teuer.

 

Schnitt- oder Brennweite sind oft auf dem Spiegel angegeben. Grundsätzlich ist die Brennweite gleich dem halben Kugelradius für Objekte im Unendlichen.

 

Die Grundeinstellung der Lampe macht der Kinotechniker mit einer selbstzentrierenden Einrichtung (ein federnd schwenkbarer Arm von dreien) in der Spiegelbohrung. Durch sie hindurch visiert er die Mitte der Objektivhalterung und eine Marke vor der Bildwandmitte an. Der Rest ist Einstellung entlang der optischen Achse. Wenn man Lust hat, pafft man Zigarrenrauch ins Licht und macht ein Foto. Das ist sehr lehrreich.

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