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brauche erfahrung mit ausleihe dvd, öffentliches vorführen
cinerama antwortete auf ravelccc's Thema in Allgemeines Board
Sehr gut zusammengestellt, @Gonzo! Aber das hier muß man glatt noch einmal lesen: Aha: erst bei der KuK-Monarchie gedient, und dann noch weiter sinken? Altes Kino = genialer Beamer? Programmkino = DVD? Nur zum Spaß, aber auch gewerblich? Und Dir soll geholfen sein, frei nach Feldbusch? :roll: -
Also vorweg: die These, die auditive Wahrnehmung sei eindeutig wichtiger als die visuelle, ist physiologisch in der Wissenschaft m.E. nicht haltbar. Auch geschichtlich wäre diese normative Verkürzung nicht belegbar, da Film lange Zeit und nachwievor seinen historischen Ursprung in den Bildenen Künsten hatte und die Anfänge des massenhaft verbreiteten Tonfilms um 1929 eher kongruent zu Gestaltungsmitteln der Sprechbühne verliefen. Filmtheoretiker verwahrten sich damals mit großer Schärfe gegen den Tonfilm, der die hohe Kunstform des Stummfilms gebrochen habe (etwa Bela Balasz führt dies apodiktisch aus). Auch wenn wir heute wissen - und es schätzen -, daß der filmische Wahrnehmungshorizont durch Tongestaltung (Sound Design) bereichert, ergänzt oder kontradiktorisch erweitert wird, läßt sich daraus nicht monodisch ableiten, daß dem Bild eine - pauschal taxierbare - "Wichtigkeit" von gar 10% zukäme. Dieses Kino möchte ich nicht erleben. Gegen eine gleichwertige Betrachtung der Sinneswahrnehmungen indes spräche nichts. Strittig bliebe hier nur der Geruchssinn, dem in Ermangelung einer artifiziell ausdrückbaren Distanzbefähigung (V-Effekt seit Brecht u.a.) aus der Perspektive der Filmwissenschaft wenig Potential nachgesagt wird. Im Ernst: ein "Hörspiel" unserer jeweiligen Lieblingsfilme hätte nicht immer eine begründbare Basis, die dem bildlos gewordenen Film eine überlegene, autonome Aussage einzuschreiben imstande wäre. Zur Technik: Wie bei vielen Systemen (auch leider beim Magnetton, obwohl dieser in den 60's durchaus "massenhaft" verbreitet war!) wird die Funktionabilität eines Verfahrens durch ökonomische Widerspüche ausgehöhlt. Auch wenn Dolby Digital bei durchgehend perfekter Kopierung und Abtastung "einwandfrei" funktioneren könnte, so bleibt es ein abgespecktes digitales Tonystem, das eben billig über ein gemeinsames Lichttonnegativ mitkopierbar sein sollte, da seit 1980 für Theater-Magnettonkopien in Serie kaum jemand mehr Geld ausgeben wollte. "Ökonomistisch" gesehen wendet sich diese Lebens-, Geschäfts- und Kunstauffassung totalitär bald auch gegen die jetzigen, billigeren Derivate des Raumtons: Dolby Digital und Dolby SR-Lichtton, deren sorgsame Kopierungen inzwischen ihrerseits als zu teuer oder aufwendig gelten (siehe 960-Fuß-Kopierung mit lateralen und longitunalen Spurschwankungen, die zu schaukelnden Dolby-Kästchen der DD-Tonspur führen; siehe Ausleuchtungs- und Belichtungs- und Schärfeunterschiede entweder über eine Lichttonkamera oder im Printer oder bei der Entwicklung; siehe die Notwendigkeit des Einsatzes verschiedener Farbfilter auf einem Printer, die im Falle eines Materialwechsels vor einigen Jahren noch sachgemäß getauscht wurden - was sich viele Kopierwerke mittlerweile "ersparen"; siehe Einsparen von morgendlichen Tests einer DD-Probekopierung auf sytemisch gleichen oder verschiedenen Printern; siehe Einsparen der Erneuerung von LEDs an den Filmprojektoren etc. pp.). Kaum also, daß etwas im Weltmaßstab normiert wurde und bei kostengünstigster Produktion höchste Rendite versprach (daher auch die Dekoration der Foyers mit "ins Auge springenden" Werbeschildern der beherrschenden anglo-amerikanischen-Kino-Sound-Fabrikanten), wird nunmehr das "bessere" Digital Cinema als Erlösung vom ständig verschrammten "Filmband" mit seinen Ton-Anomalitäten gepriesen: leider gerade auch seitens der formell unabhängig, d.h. "autonom wertenden" Presseorgane auf der Linken der Liberalen wie auf der Rechten - wie auch von den Filmverleihern, die ja auf Druck der Produzenten billige Kopien herstellen bzw. diese durch digitale Server zu ersetzen wünschen (und sich selbst damit ebenfalls ersetzen). Politisch gesehen könnte man über "Turbo-Kapitalismus" oder zumindest Verdummung bis hin zur Sintflut hier räsonieren, künstlerisch den Verfall des Ausdrucks bedauern, technisch-artifiziell die Zurückdrängung des Handwerks beklagen und ökonomisch die Ablösung des Filmtheaterkinos durch das Home Cinema anprangern: Konsenz aber sollte stets sein, daß nicht das Verwertungsprinzip über den Menschen herrschen darf und wird, sondern der Mensch seinen Lebensraum zu seiner geistigen, sozialen und kulturellen Emanzipation gestalten wird, um sich schlichterweise selbst zu verwirklichen, nicht aber, um für den Geldbeutel einiger weniger als Technik-Sklave dahinzuvegetieren. Zur Theaterpraxis: So hier der eine Kollege es unverantwortlich gegenüber dem Publikum findet, weiterhin mit Unwägbarkeiten und Überraschungen eines von der Industrie diktierten Systems operieren zu müssen, und ziemlich klar geschichtliche Entwicklungszüge des allgemeinen Niedergangs diesen Verdacht auf Zersetzung der Branche erhärten, bleibt es durchaus verständlich, zumindest mit dem Systems weiterarbeiten zu wollen, das die geringsten "Ausfallraten" unter Beweis stellt. Obwohl Dolby-SR seit 1992 nur noch ein Abfallprodukt der digitalen MOD ist (nur bei Ausnahmeproduktionen liegt noch ein höherwertigerer, voll-analoger Mix vor!) und zur Back-up-Funktion genutzt wird, erweist er sich in der Mehrheit der beobachteten Fälle als störungsfreier als die digitalen Tonsysteme bei annähernd ähnlichem Klangbild. Bedauerlicherweise wurden mit Umstellung der Printmaterialien bei SR-Lichttonkopierungen neue Filter eingesetzt (früher ein Gelbfilter, zusammen mit einem UV-Wratten-Filter 2B; heute: ein grüner Filter), sodaß wir heute auch keine optimal dunkelblaue oder schwarze Tonspur mehr erhalten, sondern bereits eine minderwertigere (geringere Dichte, flacheres Gamma) mitgeliefert bekommen. Ob sich am SR-Lichtton durch die Cyan-Tonspur viel bessert, weiß ich nicht. In bezug aber auf die Derivat-Funktion der verwendeten MOD (für die synchronisierten Filme) sehe ich hier leider keine positive Entwicklung. Es wäre einmal angebracht, die in diesem Forum zusammengetragenen Beiträge an die Theater-, Kopierwerks- und Produzentenverbände weiterzurreichen, ja: an die nachwievor unbedarfte Presse weiterzuleiten, damit das endlich mal eine Resonanz hat und Druck entsteht.
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70 mm Projektion in Filmtheater in Deutschland
cinerama antwortete auf filmempire's Thema in Nostalgie
Bevor Du a-kontextuell drauflos schreibst und den Münchner und Berliner Regionalismus kritisierst, solltest Du bitte klarer formulieren, oder wir enden in Tiraden: 1. Welche "Schauburg" meinst Du ? (Etwa eine in Ravensbrück? Die kenne zumindest ich nicht!) 2. Was ist für Dich eine "starke Krümmung"? 3. Warum hat die "Schauburg" (diesmal die aus Karlsruhe?) eine "Bildwand, zwar nicht so stark wie beim 3-Streifen Cinerama in bestimmten [?] Häusern", wohl aber - bis zuletzt etwa? - das "Atrium" in Stuttgart eine ebensolche (sehr "stark" gekrümmte)? 4. Worin unterscheiden sich Deiner Auffassung nach die Bildwandkrümmungen bei Cinerama und bspw. Super Cinerama sowie Todd-AO, wenn "bestimmte Häuser" hiervon abweichen? Für den Außenstehenden/Nachgeborenen ist schwierig nachvollziehbar, welche verschiedenen Ingridienzen für Dich von Relevanz sind, welche teleologischen Wahrnehmungsstrategien damit verfolgt werden, und welchem Kinotypus resp. welchem individuell hier aufgeführten Kino typische oder unverwechselbare Charakteristika zugesprochen werden. Schreite bitte selbst mit guter Tat voran und stelle bitte (ausführlichst!) die Filmtheaterklassiker im süddeutschen Raum pittoresk vor, mit zeitgenössischen Dokumenten und Bildern, wenn's geht. Damit wir allmählich aus dem Münchner und Berliner Ghetto belehrt und staunend wieder herauskommen! -
70 mm Projektion in Filmtheater in Deutschland
cinerama antwortete auf filmempire's Thema in Nostalgie
Eine der DP70 wurde vor ein paar Jahren ausgebaut und ist heute in Berlin. -
70 mm Projektion in Filmtheater in Deutschland
cinerama antwortete auf filmempire's Thema in Nostalgie
München: CITY in München hat seine DP70 ausgebaut und ersatzweise eine FP-30 E (oder D) eingebaut. Traurig! FORUM DER TECHNIK hat zwei DP70 (seinerzeit von mir) bekommen. CINEMA müßte noch 2 St. DP75 haben, spielt aber seit Jahren nichts mehr, da nicht mehr en vogue. -
Mal wieder was neues von Kieft/Greater Union
cinerama antwortete auf HAPAHE's Thema in Allgemeines Board
stimmt... und wenn dannn der zug aus dem tunnel fuhr- und sich in dieser szene der vorhang öffnete war es schon gigantisch...im richtigen (large)format versteht sich :-) Allerdings. Szenisch zum sich öffnenden Vorhang gut gewählt. David Lean liebte ja das Roadshow-Entertainment, für RYANS TOCHTER hat er über den MGM-Verleihprospekt die avanciertesten Vorführanweisungen gegeben, die ich kenne. Auch Samuel Bronston gestalte die "Zweiakter", wie ich sie gerne nenne, sehr orginell: etwa das sich öffnende Burgtor in EL CID zu Beginn des zweiten Teils sowie am Ende des ersten Teils von UNTERGANG DES RÖMISCHEN REICHES, als auf den Triumphbogen vertikal in den Himmel geschwenkt wird. Weniger überzeugend aber, wie schon erwähnt, gelingt dies bei 2-Stunden-Filmen wie SAN SEBASTIAN oder dem etwas längeren 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM. In 2001 wirkte die Intermission derart abrupt, daß man sich bereits in die Äther des Privatfernsehen hineingezerrt glaubte, völlig uninspiriert und spannungsmildernd. Die Roadshow-Filme (damit meine ich Filme der 50er und 60er Jahre, sogar mit STAR TREK und DAS SCHWARZE LOCH ausnahmsweise noch einmal Filme, die 1980 ähnlich verfuhren, allesamt also seinerzeit als teuere Magnettonkopie zum Einsatz gelangt) hatten fast alle den opernhaften Rahmenkult gewahrt. Zumindest die Titel, die parallel auch noch auf 70 verliehen wurden, hielten sich fast ausnahmslos daran (den genauen Grund kenne ich nicht, es muß aber der unausgesprochene Gedanke sein, daß ein Erstaufführungspalast eben wie ein Opernhaus zu führen sei, eine Remiszenz an die 20er Jahre). Auch VOM WINDE VERWEHT wahrt diesen Rahmenkult: ich bilde mir auch ein, daß in einer Version sogar anstelle der Orchesterouvertüre ein Wurlitzer-Kinoorgel ein Präludium ablieferte, könnte mich hierin aber täuschen... Leider machten es sich auch einige Filme zu leicht, die oft konservenmäßig ihre Ouvertüren zusammenstellten (oder lediglich Filmabschnitte wiederholten): LAWRENCE etwa hat zweimal die gleichen Vormusiken: als Ouvertüre und Entré-Act. Bei einigen Roadshow-Titeln weiß ich bis heute nicht, ob das Fehlen der Ouvertüre beabsichtigt ist, oder diese heruasgeschitten wurde: DER FISCHER VON GALILÄA, CARMEN 62 oder STAR! nenne ich hier (letzteren müßte man mal von der DVD her beurteilen). Wo aber die Ouvertüren-, Pausen- und Schlußmusiken einmal zur gängigen Version wurden, hatten alle Versionen und Formate bis hin zu Super-8 die Musiken ankopiert: auf Schwarz- oder auch auf Blankfilm. Erst die Fernsehverwurster von ARD und ZDF erdreisteten sich seit Mitte der 70er Jahre, diese Filme zu verstümmeln (eine Ausnahme war VOM WINDE VERWEHT in einer ZDF-Ausstrahlung von etwa 1980/82, wo Standbilder zu den Musiken eingeblendet wurden). Von den Privatsendern wie Kabel 1 ("Die besten Filme aller Zeiten") gar nicht erst zu reden. Wenn nun Greater Union Filmpalast von gar schöpferischen Ideen zur Neuedition von Filmen angesteckt wurde, kann man nur hoffen, daß diese Krankheit zu einem gebührenden Ende führt. Die erste Quittung haben sie ja bereits bekommen... -
Überhaupt nicht. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Film besteht, wenn er etwas auszudrücken vermag, zu 80% aus Bild (vom Stummfilm als höchster, bislang zur Kunstform gelangten Gattung ganz zu schweigen). Die schwachen heutigen Projektionen lassen mich überzeugt sein, daß es mit Kino in fünf Jahren zu Ende geht, da alles besser über PC-19-Zoll-Monitor abspielbar ist. Der ab und an zusammenbrechende Digitalton unserer derzeitigen THX-xX-Quadrat-Säle sorgt zwar für unfreiwillige Komik, die wackelnden und unscharfen Bilder jedoch bleiben ein Dauerärgernis. Mir ist unbegreiflich, wie Kinos mit goldglänzenden, monströs großen Digitalschildern ihre Foyers verschandeln, als stünden hier die "Zehn Gebote" versammelt. Das zeigt doch schon, daß das wüste Marketing-Geschrei eine Eigendynamik angenommen hat, die so laut durch die Hallen gellt, daß niemandem mehr auffällit, wie schlecht die Bild- und Tonwiedergaben der auch inhaltlich immer gleichförmiger werdenden US-Movies geworden sind. Multiplex-Imperialismus ist das, nichts mehr und nicht weniger, und schon gar nichts gutes. Schön, daß mal einer diese Schilder für geisteskranke Rabauken wieder entfernt, endlich mehr Platz zur Ankündigung besserer Filme.
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Das selbe Übel - man verzeihe den grob-ausfallenden Ton! - bei der Optimierung Magnetton versus Dolby-Lichtton bei den EQ-Karten Cat. 64. Entweder man optimiert für Magnetton oder für Dolby-LT. Alpträume made by Dolby Laboratories. :?
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Mal wieder was neues von Kieft/Greater Union
cinerama antwortete auf HAPAHE's Thema in Allgemeines Board
Das ist ja auch wieder 'ne Begründung aus der Zyniker-Ecke. Danke, eine Steilvorlage für mulitplexale Filmverwurster! (Im übrigen lief "Schiwago" hier 166 Wochen, nur das 'Atrium' in Stuttgart scheint so ungastlich gewesen zu sein, daß man dort bei den 2-Stunden-Filmen laufend Pauseneinlegen mußte...) :lol: -
70 mm Projektion in Filmtheater in Deutschland
cinerama antwortete auf filmempire's Thema in Nostalgie
14 Spielstätten in Berlin, und bundesweit ca. 8 im privaten Bereich. Der HDF oder der VdF führten einmal Listen über die Spielstätten. Letzter Verleihtitel: TITANIC (war schnell verschrammt, da durch einige maximale Multiplexe gejagt, wo im Dauerlauf vorgeführt wird). -
Die Dynamik plus Frequenzgang der Digitaltonsysteme für den Effekt-Kanal sind sicherlich eine Aufwertung. Wenn aber kein kompressionsfreies Digital-Tonsystem (und generell Kopien und Leinwandbeschallungen mit 5 Frontkanälen) angeboten werden, würde ich mit SR sehr gut leben können und das Geld lieber in größere und gekrümmte Leinwände, bessere Bildstände, Kopien und originellere Progamme investieren. Dies wird die Zuschauer eher bei der Stange halten als das Hin- und Umschalten der Digital-Prozessoren. Einfach erbärmlich, dieses Gehopse! :P
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Daß sicherlich Fehler gemacht wurden - auf allen Seiten - scheint auch mir schlüssig zu klingen. In der Berliner Abendschau auf rbb war am letzten Mittwoch eine Reportage zur Protestveranstaltung im BABYLON ausgestrahlt worden, in dem der Vereinsvorsitzende, Janko Jochimsen, zu Wort kam. Der Reporter fragte mit Blick auf die angehäuften Haushalsdefizite und die Ausgleichszahlungen seitens des Senats: "Und darauf haben Sie sich nun verlassen"!". "Eigentlich: ja", kam es zurück. Dies erweckt zunächt einmal einen "blauäugigen" Eindruck, andererseits handelt es sich um eine Kultureinrichtung der Kommunen und um eines der bedeutendsten Denkmäler der dt. Filmlandschaft. Nein, die Rechnungsprüfungen des Senats bestätigten dem Betreiberverein sogar eine solide Geschäftsführung: http://www.berlinonline.de/berliner-zei...94588.html Hier kann im Umkehrschluß also nicht kommerziell argumentiert werden. Im Zweifelsfall müssen und sollen diese Ausgleichszahlungen auch erfolgen, ansonsten wäre der Museumsbetrieb nicht mehr existenzfähig. Ich werbe massiv für diese Lösung: Sollen doch die Multiplexbetreiber endlich mit einer höheren, abgestuften FFA-Abgabe belegt werden, um dem Problem des Kinokahlschlages zu begegnen. Diese haben die Krise und den historischen Verfall der Städte zu verantworten. Das Problem beim BABYLON wird aus meiner Sicht zu schnell als Krise der Geschäftsführer dargestellt, und selbst die Solidaritätsreportagen sind von dieser Auslegung nicht ganz frei: http://www.mmeansmovie.de/forum_13.html Nur selten ist die Rede davon, daß von den bisherigen (nun ab Januar offenbar entfallenden) Senatszuschüssen sowohl Miete wie auch Mietnebenkosten bestritten werden müssen. Die Miet- und Mietnebenkosten für das 2-Saal-Haus liegen fast auf Höhe des 5-Saal-Kinocenters Royal-Palast: 22 Tsd. Euro im Monat! Ich denke einmal, daß die beiden ARSENAL-Kinos am Potsdamer Platz (zwei Neubauten kommunaler Kinos anno 2000) nur einen Bruchteil solcher NK aufzuwenden haben. Hinzu kommen beim BABYLON aufwendig gestaltete Monatsflyer und Programme, hohe Kosten für die Einfuhr der Filmkopien aus dem In- und Ausland sowie Zahlung von exorbitanten Aufführungslizenzen. Die "Freunde der deutschen Kinemathek" (KINO ARSENAL) haben in ihrem Monatsprogramm dazu aufgerufen, daß das BABYLON mit dem bisherigen Konzept und den bisherigen Betreibern weiterbestehen müsse. http://www.arsenal-berlin.de/arsenal/te...bylon.html Ich würde mich dem durchaus anschließen, in Befürchtung dessen, was sonst an "Betreibern" oder "Verwertern" für anno 2005 zu erwarten wäre. Hier könnte es noch ein böses Erwachen für alle Filmfreunde geben. U.U. sogar gar kein Kino mehr. Der Vermieter jedenfalls hat sein Verfügungsrecht über das Inventar geltend gemacht, und dies könnte bedeuten, daß jenseits des Denkmalschutzes (die neue, daher geschichtslose) Projektionstechnik ebenso wie die geschichsträchtige Kinoorgel verkauft werden könnten, um Mietrückstände zu verrechnen. Ein ganz bedrohliche Situation, wo jetzt Spendenaufrufe vielleicht noch einmal das Schlimmste abwenden könnten. Für Protestschreiben werden hier die Vordrucke angeboten: http://www.kino-zeit.de/news/artikel/19...igung.html
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Zur gleichen Zeit gab es einen offenbar ähnlichen Lehrgang in Berlin, wurde von einem HDF-Mitglied mitbetreut. Grundlage war hier anno 1986 ebenfalls Hochmeisters "Handbuch für den Filmvorführer", das ich so in- und auswendig kannte, daß ich zu träge war, zur Abschlußprüfung zu erscheinen (was man mir im "laufenden Betrieb" als Versagen ankreidete). Das Seminar war kostenlos, daher nahm ich es offenbar auch nicht ernst genug. Viel interessanter und lehrreicher die Kopierwerkserfahrungen, die mir massiv was brachten, auch als Einblick in die soziale Sphäre der "werktätigen Klassen", made in BRD, und technisch sowieso. 10 Jahre später den rmc-"Filmtheaterkaufmann" gemacht, war bereits bedeutend schwieriger (BWL-Begabung von Vorteil), aber brachte mir beruflich mehr Angebote in der Immobilienbranche ein als im Kino. (Liegt wohl an meinem schwer taxierbaren Werdegang.) Ursprünglich als Halbwüchsiger [die siebziger Jahre hindurch] Kirchenmusikstudent gewesen (Orgelempore und Vorführraum verwechselt - beides liegt ja "so hoch") dann - Jahrzehnte später - wieder Student: Filmtheorie, Vgl. Musik-Wiss. und Politische Wiss., was die Phobie gegenüber jeglichem 08/15-Kinobetrieb noch schlimmer werden ließ. Irgendwie muß man sich wohl entscheiden: Technik oder Ästhetik, Business oder Filmgeschichte: konnte ich nie richtig trennen und suchte Zusammenhänge, wo man sonst lieber wegsieht. :shock:
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Einverstanden im großen und ganzen, nur die "breite" Bezahnung macht mir Angst: kommt doch einmal eine MagOptical-Kopie mit Kleinlochperforation zum Einsatz, ist die Kopie hinüber. Aber alles diese Vorsichtsmaßnahmen für Triacetat- oder Magnettonkopien haben ja im Zeitalter der "Polyesterschlampen" (lizensierter Terminus von @ manfred) und Massenstarts eine abnehmende Bedeutung. Da könnte man "glatt" wieder auf VII-B und Kleinstbobbys wickeln, ohne Folgen. Schade um die originellen und liebevoll durchdachten Konstruktionen früherer Kinotechnik-Ingenieure "im Dienste der Verschönerung der Filmkunst"... :(
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Mal wieder was neues von Kieft/Greater Union
cinerama antwortete auf HAPAHE's Thema in Allgemeines Board
... merkwürdigerweise sind aber diejenigen, die mit solchen "Innovationen" neue "Märkte" schaffen wollten, trotz dieser voraussehbaren Pleite noch immer in Amt und Würden. Ex-Kieft & Kieft (nach drohender Insolvenz jetzt: "Gerater Union Filmpalast" mit der noch immer selben Besatzung) gehen mehr und mehr den Weg von Heinz Riech & Sohn. Die dt. Filmtheaterbranche scheint un-reformierbar zu sein. :idea: -
Das Thema wurde bereits in der Rubrik "Das Kinosterben geht weiter" ausführlicher angegangen: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...9&start=30
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Ja schön, aber das sind Angebote aus USA. Die nächste Vertriebsstelle aber - und der offizielle Anlaufpunkt - ist in Dtl. Und hier war nichts zu bekommen. (Bei Deinem KODAK-US-Link ist leider ein Copyright von anno 1998 bzw. 2002 vermerkt, ganz unten am Seitenende!) @preston sturges: lassen wir das so stehen. Nächste Woche hake ich noch einmal nach bei KODAK, was aktuell Sache in Europa ist. Mein Anliegen liegt ja bereits mehrere Wochen zurück.
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Sorry @cinerema, you are definitely wrong ... ... aus KODAKS noch recht frischer Pressemitteilung zitiert: Kodak Expands Its VISION2 Family Of Films LOS ANGELES, (November 8, 2004) - [...] The new emulsion is available in 35 mm, 16 mm and 65 mm. Definitiv falsch? Wir fragten an vor einigen Wochen nach 65mm-KODAK-Negativ, da ich gerne zwei Röllchen verfilmt hätte zu 2 speziellen Anlässen im Frühjahr. Der Blick in die bei uns im Werk ausliegende KODAK-Preisangebots- und Typenliste enthielt weder 65mm noch 70mm-Material (Negativ/Kopie), sondern für beide den Hinweis: "Zur Zeit nicht lieferbar". Anfrage bei KODAK Deutschland führte auch nicht weiter, das Material sei nicht im Angebot. Das scheint mit der Lieferpolitik zu tun zu haben, da für Europa bekanntlich das KODAK-Werk in Frankfreich beliefert und/oder konfektioniert. Nochmals: wir haben keines bekommen! Wer's nicht glaubt, soll selbst nachfragen, bei D. Krinke o.a. Bevollmächtigten für KODAK-Dtl. Somit frage ich mich im Moment, wie in den letzten Monaten GULLIVER in Paris verfuhr, sofern man sich nicht auf Vorrat etwas angelegt hatte. Wenn also seit dem 8. November, dem Tag der von Dir via Internet herausgefunden KODAK-Erklärung, nunmehr für Europa wieder alle diese Materialien beziehbar sind, um so rosiger. Nur her damit. (Über die Probleme einer Special Order möchte ich mich ansonsten hier nicht auslassen...). Nur noch das hier: gehe ich wie Du ins aktuelle Internet und rufe mir die KODAK-Seite vom 20.11.04 auf, gibt es dort nachwievor kein Angebot für 65mm oder 70mm-Material: http://wwwde.kodak.com/DE/de/motion/pro...ukte.shtml http://wwwde.kodak.com/US/en/motion/pro...2393.shtml http://wwwde.kodak.com/US/en/motion/pro...2383.shtml Wer Freude daran hat, kann sich doch mal mit dem amerikanischen Mutterhaus auseinandersetzten, wir wär's, @preston sturges? :lol:
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Ist die Version denn alternativ lieferbar? Abgesehen vom fürchterlichen Filmabrieb, man kann nach jedem Durchlauf die Kabinenscheibe und die erste Linse des Objektives putzen, halte ich die E-Version in Sachen Filmschonung ebenbürtig. Ob das lieferbar ist? Keine Ahnung. Das gab's hier einmal (auf Sonderbestellung) für die wackelnde DP-75, damals 1990. Nach hieisigem Vorschlag kam das über besagte Fa. angeliefert und löste das Problem auf immer. Das Kritierium der Filmschonung ist natürlich genauso zu bewerten, egal ob E-/, D- oder Normalversion dieses Projektortyps. Die dürften sich alle nahezu identisch zum Filmverschleiß verhalten, d.h. eindeutig positiv zu bewerten. Dank für die Ergänzung!
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Kann ich nur bestätigen, alle geschilderten Symptome (und Gegenmittel) gibt es übrigens auch bei DP-75. Bildstrichverstellung bei der Nylonbuchse stets schwergängig, man kann nur ruckweise korrigieren, echt übel. Das Wort "Nylon-Kupplungsbuchse" kann ich nicht mehr hören! Überall derselbe Vorfall, obwohl das Kreuzgetriebe meist unversehrt ist. Aber gerade hier kommt Service-Firma K.....n gerne mit Offerten eines "Austausch-Malteserkreuzgetriebes". Dazu könnte ich etliches kommentieren, wurde aber schon einmal mit juristischen Folgen bedroht ... Mit Messing-Buchse klappt es aber besser und langwährender. In dieser Version ziehe ich die FP-20/30 dann auch der E-Version eindeutig vor, sie ist ja auch filmschonend und einfach in der Wartung. Ansonsten hatten die 50er-/60er-Jahre-Projektoren keine der geschilderten Schwachstellen, die in den in diesem Thread sehr komplex dargestellten Fehleranalysen auftauchen. Es ist sehr traurig, sowas im dritten Jahrtausend und dritten Jahrhundert der Kinotechnik (an-)geboten und ansehen zu müssen, wo man hundert Jahre vorher besser war (vgl. Ernemann I). :? :?:
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Mal wieder was neues von Kieft/Greater Union
cinerama antwortete auf HAPAHE's Thema in Allgemeines Board
Absolut eindeutig. Finger weg von Kunstschändungen (und auch niedere Kunst hat ein Anrecht auf Aufmerksamkeit, sonst fliegen früher oder später auf den Veranstalter Steine! In anderen Performationskulturen gilt: Man unterbricht ja auch nicht Mozarts Jupiter-Symphonie für Auftritte drittklassiger Autoverkäufer!). Dieser Jan Oesterlin (Kieft & Kieft) ist in meinen Augen ein Ritter von der traurigen Gestalt ... man sollte solchen (noch halbgaren) Buchhaltertypen bloß nicht die Zukunft des Kinos überlassen, sondern auf die Finger klopfen, wo man sie zu packen kriegt ... :twisted: -
...sage mal, wieviele Kopien hast du dabei maximal zur Verfügung gehabt, wieviel Zeit hast du dazu gebraucht? Am Schneidetisch? Wenn ich daran denke, wie lange ich an einer "Stan & Ollie" Kopie gesessen habe, nur um verlorene Bilder durch Schwarzfilm zu ersetzen, Perfoschäden zu richten und Klebedreck zu entfernen. :shock: I.d.R. hatte ich Glück und kam mit zwei Kopien aus, die Aktion dauerte oft eine ganze Woche (parallel an zwei nebeneinander stehenden Umrollern). Immerhin in 70mm nun bildsprungfrei 3 1/2 Std. CLEOPATRA (dt. F.) und fast 2 1/2 Std. PORGY & BESS zusammenbekommen. (Bei Magnetton und unterschiedlichem Fading-Charakter ist's jedoch mit gewissen Qualitätssprüngen verbunden). Derzeit dasselbe mit 35mm bei SO EIN FLEGEL und FALSTAFF IN WIEN (Rühmann) in Arbeit. Alles naß geklebt ohne Zusätze und Tapes (ansonsten Scotchband oder Perfo-Klebeband zur Ausbesserung). Schwarzfelder fügte ich auch schon ein, jedoch mit mäßigem Erfolg. Sinnvoller dort, wo man ausgezackte Bildteile hat und diese mit auf die Lücke zurechtgeschnittenen Schwarzfilmstücken ergänzt, was man zwar auf der Leinwand sieht, aber hierdurch einen noch häßlicheren Bildsprung vermeidet. (Ähnlich aussehend dem obigen Bild von @traumtänzer, was aber bereits ein größerer Schaden wäre.)
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Das Material hat keinen Gelbstich. Am allerwenigsten kommt er über das digitale Intermed hinzu (so sehr ich das dig. Intermed auch sonst ablehne). Es ist bei den heutigen Rohfilmherstellern selbst für jahrzehntelang geübte Lichtbestimmer nicht mehr möglich, mit dem boßen Auge auf den Bildinhalt die Materialien voneinander zu unterscheiden. Nur an wenigen Ausnahmedetails wäre es eruierbar, aber das ist wirklich sehr theoretisch! Das war in früheren Jahrzehnten nicht gegeben, wo die Materialien spezifische Charakterspezifikationen hervorbrachten und unterscheidbar waren, was tatsächlich einmal für die neueren Materialien spricht. Auch zwischen dem Vision- und Vision-Premier-Printmaterial (2383 vs. 2393) gibt es bei ordentlich belichtetem Negativ keinen sichtbaren Unterschied. Premier hilft jedoch bei von der Norm abweichenden Negativen, zufällig auch bei Kopierung von Kaltprozeßnegativen, weil die Eigengradation bei Premier höher liegt und dem alten ENC-I-Negativ entgegenkommt. Also defintiv und global hier kein Gelbstich konstatierbar, gottseidank. Auch wird das Material nicht in 65mm angeboten, selbst wenn "Blickpunkt Film" das etwas marktschreierisch kolportiert ( http://www.mediabiz.de/newsvoll.afp?Nnr...000000&T=1 ). KODAK-Mitarbeiter haben uns das Gegenteil mitgeteilt. :x [Nur FUJI liefert noch 65mm-Negativfilm.]
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da hab ich auch noch eine.... kapiert aber jemand diese "anleitung" zum nicht überkleben der magnettonspur mit dem abdeckblech? (auch bei der 70mm version) Hab' ich auch nie kapiert, aber trotzdem benutzt (d.h. erst naß geklebt, wenn ich aus mehreren Kopien ohne Bildverlust eine gute Kopie machen wollte, damit die Magnetpisten vom Tape verschont bleiben. Das Tape zog ich erst danach über die Aussparung dieser Schablone, sodaß der Bildteil überklebt wurde, um der Naßklebestelle über die Länge von etwas mehr als zwei Dritteln eine zusätzliche Stabilität zu verleihen, also bis nahe dran an die Magnetpisten.Ansonsten würde ich genrell die Tapes von 16mm-Wummen verwenden: damit klebe ich generell 35mm und 70mm aller Tonformate... es hält und hopst auch weniger in der Bildbahn und jault weniger im Tongerät, und auch der Dropout ist kürzer als beim breiten Tape. :D
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Schlechte Kopien gibt es zu Millionen: auch in öffentlichen Archiven, daher für mich immer ein Thema, daß der Filmlauf "butterweich" sein sollte. Hier die Rangfolge der schonenden Projektoren, die mein alter Lehrmeister einmal aufstellte - bis hin zu gefürchteten; die Wertung wäre also abwärtsgelistet (auch wenn man sich mit diesem Outing super unbeliebt macht, ich weiß, ich weiß): 1. Gruppe: FP 20/30 ...; Victoria 5/8/9; U 3/U4; FP 5/56 ...; FP 3; Ernemann VIII; DP70; B 12; B 14/B 11 2. Gruppe: Meo V ...; E 12/15 (ohne 16mm-Vorsatz); DP 70; U 2; B 8; B 5; E I; Erko; E IV 3. Gruppe: D II; AEG Triumphator; E VIIb; FH 66; E IX/X; UP 700; B Sonulux; TK 35; AP XII; Wassmann-Type (Name entfallen) Bestimmt hagelt es jetzt Proteste, und die Steine fliegen...ich tauche ganz schnelle unter :roll: