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cinerama

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  1. Herr Moderator, das oben genannte Bild aus der Galerie möchten wir so gerne gucken! Das Premierendatum HTWWW im 'Sportpalast', der 10.4.1963, könnte stimmen. Ich schaute in die Zeitung: im 'Sportpalast' lief im März 1963 der sensible Kunstfilm "Der tanzende Gangster", dann erscheint am 25.3.63 die Annonce: "ab 1.4. geschlossen". Und die erste, bereits sehr kleine Annonce für HTWWW fand ich am 26.4.63, ohne Angabe der Spielwoche, als wäre es gar ein Premierentag. Ich grenze das noch weiter ein, melde mich kommende Woche diesbezgl. zurück. Zum Film "In 80 Tagen um die Welt" berichtete mir Stefan, der Einsatz im Hamburger 'Savoy' sei in CineStage 35mm mit Magnetton gelaufen, obwohl dort bereits im März 1957 mit "Oklahoma!" ein Todd-AO-Film auf 70mm lief. Somit nahm ich an, die Berlin-Reportagen stimmen, daß das 'Delphi' als erstes Kino 70mm zeigte. Glaubte auch, daß für das Berliner 'Capitol' "In 80 Tagen um die Welt" zwar als Show beworben wurde ("Gebannt sitzen Sie mitten im Geschehen!"), aber dort Todd-AO auf 35mm lief (und diese Technicolor-Kopien waren fantastisch gut!). Die Fachzeitschriften sind auch voll von Reportagen zum Thema "CINESTAGE-Todd-AO-Film im 35-mm-Format". Dieser Verdacht wurde bestärkt durch meine Unterlagen von der UFA-Handelsgesellschaft, wonach Zeiss-Ikon 1959 Probleme hatte, Favorit-70-Projektoren zu verkaufen (der Erinnerung nach wie folgt zitiert: "Herr Knapp ist sehr zurückhaltend ... Herr Beetzel tat gar nicht interessiert". Bereits 1 Jahr später aber stand eine Bauer U2 im 'Zoo-Palast' und etwa zeitgleich könnte die Favorit-70 ins 'Capitol' gelangt sein. Da nun im 'Capitol' bis in die 70er Jahre und hernach anderswo immer Treffen der Branchenkönige Beetzel, Jonigkeit, Grasse und Knapp abgehalten wurde und einer der Zeitgrößen noch lebt, hätte ich schon gern gewußt, ob 'Delphi' nun das zweite oder erste 70mm-Haus in Berlin war? Das 'Capitol' ist nur inwändig entkernt. Es liefen dort in original 3-Streifen-Cinerama "Die Wunderwelt der Gebrüder Grimm" (die beste Darbietung bis dato in diesem System, schwärmen viele Fachleute) und im 1-Linsen-Cinerama-Verfahren dann "Eine total, total, total verrückte Welt". Während HTWWW im 'Sportpalast Premiere hatte, wurden im 'Capitol' etwa zeitgleich "Südseezauber" in 3-Streifen-Cinerama und "Barrabbas" in 70mm Super Technirama geboten. Im 'Delphi' lief zeitgleich "Flying Clipper" und "Lawrence von Arabien" in 70mm, im 'MGM-Theater Kurfürstendamm' "Meuterei auf der Bounty" in Ultra Panavision 70mm.
  2. Gut war auch der Gong der Rank-Film mit dem Tempelsklaven. MGM: schon Ende der 60er-Jahre wurde der brüllende MGM-Löwe durch eine blaue Graphik ersetzt (Opening von "2001 - Odyssee"). Am dürftgsten war vielleicht die Krähe bei der TOBIS. UIP hatte dann ein im Ton THX-artig aufgrollendes Logo, was nicht so langweilig war, wie das jetzige Regips-Platten-Design. Noch besser und dramatischer waren aber die drei sich schließenden Ringe der CIC. Eine durch digitale Technik attraktiv gelungene Version gegenüber der alten wäre auch die neue Universal-Fanfare. Aber das SONY-Logo: da bleibt einem die Gans im Halse stecken. :shock:
  3. Lief hier definitiv in 1.85 : 1 (Zoo-Palast), und das ist schon ein starkes Stück. Das Kino 6 hatte definitiv Scope-Vorrichtungen bei einigermaßen stimmigem Seitenverhältnis, ist jedoch ein "Schlauchkino" Kann mich erinnern, daß sowas in der Anfangs-Ära des CinemaScope gemacht wurde, aber heute ist dies eine absolute Seltenheit. Daß das Bild deutlich beschnitten wirkte, davon kann dennoch keine Rede sein. :(
  4. In den Stuttgarter Kinos sind CinemaScope-Kopien im Einsatz WAAAAAAAAAAAS?????????? Im Berliner Zoo-Palast Kino 6 (Palette) sphärisch in 1.85 gesehen. Gibt es mehr Infos hierzu? Danke!
  5. IMHO "putzen" nicht die MPs die anderen Kinos weg, sondern der Zuschauer scheint keinen bedarf mehr danach zu haben. Erinnert mich immer an die "Tante Emma"-Läden, jeder bedauert das es (fast) keine mehr gibt, aber alle fahren lieber zum Discounter auf die grüne Wiese. Das ist ein wechselseitiges Verhältnis der aggressiven Bedürfnisschaffung einerseits und der Ausschaltung des Alten andererseits (mangels optimierten Alt- oder Alternativ-Angebots).
  6. Weitere Pics und Dates: "in Kürze in diesem Theater!" (Forts. folgt) :D Aber von diesem Beitrag war ich gefesselt: Ein Sonderkatalog der Deutschen Cinerama? Oder aus dem regulären Verleihkatalog entnommen, oder Verbands-Unterlagen? (Außer Zeitungsannoncen und dem Blick in "Filmecho" oder "Filmblätter" fand ich leider nie Hinweise zu mich interessierenden Startterminen. Hole das aber nach. Wenn es denn Kollegen interessiert hier im Forum: Im Buch "Kinoarchitektur in Berlin 1895-1995" (Hg. S. Hänsel, A. Schmitt. Reimer-Verlag, Berlin 1995) ist auf S. 162 oben ein Bild mit Blick zur Rückwand der "Sportpalast Lichtspiele", m.E. dem erwähnten Schlauchkino, zu sehen, das mit den Leuchtbuchstaben "Filmtheater Berliner Sportpalast" kurz nach dem 2. Weltkrieg (1948 laut Bildangabe) eröffnet haben soll und evtl. 1966 schloß, weil mit diesem Datum generell das Ende von Filmvorführungen an diesem Standort angegeben ist. Auf der gleichen Seite des Reimer-Buchs, unter dem o.g. Foto, erscheint ein Bild des großen Saals, der von den Autoren als Arena charakterisiert wird, und eigenartiger Weise ebenfalls unter der Bezeichnung "Sportpalast Lichtspiele" rubriziert ist. Bei dieser sog. Arena handelt es sich um den bekannten Riesensaal, der vermutlich schon 1909 errichtet worden war und ab 1919 zum Lichtspielpalast umgestaltet wurde, d.h. hauptsächlich in dieser Zeit (und lediglich für zwei Jahre) eine Dauerereinrichtung für Kino war. Um 1921 wird der Saal "erneut als Sportstätte" genutzt, aber bereits 1929 ist wieder ein Bildwerferraum installiert. Die bekanntesten historischen Ereignisse ebendort sind die die Goebbels-Rede zur Kriegsmobilisierung Anfang der 40er Jahre sowie nach dem Krieg die 5-Tage-(6? Tage?)-Rennen des Radrennsports. Die mir vorliegende (dürftige!) Abbildung zeigt ab 1959 schon eine umgebaute Arena unter Wegfall der Pilaster, die die Bühne rahmten. Nicht erkennbar ist hier, ob die geschwungene Loge noch zu der Zeit existierte, ebenso, ob die in ihr und bis zum Boden gezogenen Stützpfeiler (?) bereits durch Wandbespannungsflächen der 50er-Jahre abgedeckt wurden (gerade die Akustik stelle ich mir für Filmton, erst recht bei 7-Kanal oder 8-Kanal-Magnetton, problematisch vor). Die 1959 vom damaligen Betreiber, einem dt. Breitfilmpionier, installierte Cinemiracle-Anlage soll laut Aussage meines Bekannten allerdings billig umgebaute Erko- (oder AEG?)-Projektoren gewesen sein. Ferner las ich eine Geschäftskorrespondenz mit der damaligen verantwortlichen Kinotechnik-Firma, in der sich beide Seiten gegenseitig die Schuld für anfängliche Pannen bei der 3-Streifen-Projektion zuschoben. Ob hierbei mit dem Umlenkspiegelsystem (Verbesserung von Cinemiracle gegenüber dem Cinerama-Prinzip, wobei die Trennähte weniger störend auffallen) projiziert wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. WINDJAMMER lief wohl ("nur") ein halbes Jahr. Die Musical-70mm-Vorführungen fand ich bis jetzt nur in einem Sommerfestival von Anfang der 60er Jahre disponiert: außer SOUTH PACIFIC lief noch PORGY AND BESS sowie WEST SIDE STORY. Ich wußte nicht, daß die Bildwand für diese einstreifige Anwendung bereits wieder verflacht worden war. Im 'Cinerama-Theater Capitol' wurde sie auch mehrmals ausgetauscht, aber die 70mm-Titel dort (W.S.STORY, TOTAL VERRÜCKTE WELT, EL CID u.a.) sollen wohl auf einer Cinerama/Cinemiracle-Leinwand gelaufen sein, anfangs mit Favorit-70-Projektoren, die dann zugunsten von (dunkler ausgeleuchteten) DP-70-Projektoren ersetzt wurden. Und gerade hierüber finde ich nun überhaupt nichts mehr. Und würde für Bilder zur "Kinoära" im 'Sportpalast' gute Beträge zahlen, wenn jemand hierzu Fotos fände. Ich sah eine solch große Spule im vor einigen Monaten geschlossenen und nun zur einer noblen Gaststätte umgebauten 'Hollywood-Kino'. Der leider verstorbene Vorführer, H.G., berichtete mir auch, er habe bereits 1957 im 'Capitol am Lehniner Platz' IN 80 TAGEN UM DIE WELT als 70mm-Kopie vorgeführt. Ich mochte dies nie glauben, obwohl der Kollege stets sehr "nüchtern" und sachlich war. In die Pressgeschichte ging als erste 70mm-Todd-AO-Veranstaltung erst das 10-jährige Jubiläum des 'Delphi Filmpalast am Zoo' ein und dessen Umbau auf Todd-AO ("erstmals in Berlin!") für den Film OKLAHOMA! (Start: 3.11.1959). Diese Unklarheit besteht bis heute. @Michael: Der 'Sportpalast' in Berlin-Wilmersdorf befand sich an der Potsdamer Strasse/Pallasstr. (hinter dem heutigen "Sozialpalast") und wurde abgerissen. Das 'Capitol' am oberen Kurfürstendamm, Lehniner Platz, ist außen original erhalten, aber innen umgebaut zur 'Schaubühne'. Untenstehend Bilder zum 'Sportpalast': einmal um etwa 1919 sowie zweimal ca. 60er Jahre.
  7. Hallo Michael, die Frage erreichte mich ebenfalls, seitens Michael Coate. Es war mir leider noch nicht möglich, die Zeitungen zu scannen, aber das kommt in Kürze noch. Ich teilte ihm mit, daß der Katholische Filmdienst die dt. EA von HTWWW am 1.2.1963 datiert. Irgendwo in meinen Akten ist auch ein Vermerk, daß sie im extra auf das Cinerama-Verfahren umgebauten 'Cinerama-Theater Grindel' in Hamburg abgehalten wurde. Mr. Coate (?) könnte also recht haben, daß er in Berlin im März lief. Evtl. lief HTWWW auch nochmals im Berliner 'Cinerama-Theater Capitol', ebenso im Nachspiel zum 'Kino im Sportpalast' wie bereits bei WINDJAMMER. Das weiß aber mein Vorredner sicher besser, da ich zuderzeit gerade in einer Fruchtblase rotierte. SOUND OF MUSIC im 'Royal Palast im Europacenter' war um einschlägige Nazi-Darstellungen gekürzt und ein verheerender Mißerfolg. Die 70mm-Aufführung ebendort soll eine hervorragend abgestimmte Kopie, erstklassigen Ton, jedoch Super-Cinerama-typische Astigmatismen an den Bildwandflanken aufgewiesen haben (wie alle 70mm-Filme im 'Royal'). Ferner wurde dort nie original in 2.2 : 1 (mit Ausnahme der Matinee von TITANIC 1998 mit von mir georderter Optik), sondern prinzipiell die volle Leinwandbreite von etwa 2.5 : 1 ausprojiziert, und das gut 35 Jahre lang.
  8. cinerama

    PROBLEME BAUER U 4

    Malteserkreuzgetriebe bei U3, U4 und U4c kenne ich als identische Einheiten. Mitunter ließen sich bei einigen Bauer-Maschinen auch Einzelkomponenten völlig verschiedener Projektortypen kompilieren: so hat jemand mal auf einer defekten Bauer U2 Kreuz + Kreuzwelle einer Bauer B5 implementiert. Das läuft erstaunlicherweise seit Jahren einwandfrei, obwohl ich bei der U2 ein verstärktes (dickwandigeres) Kreuz in Erinnerung habe... :)
  9. Haargenau. Und indem gewisse Werbemittler wie Weischer & Co ihr E-Cinema (eben kein D-Cinema, wie bekannt) überall implementieren wollen, um Kino mittels Beamer wieder lukrativ zu machen, ist doch logisch, daß die analoge Technik zunehmend vernachlässigt und diskreditiert wird. So ist man bald froh, daß man beides "los" ist: Filmbandapparate und deren (Be-)Diener. Es lebe das "Geisterhauskino"! Dazu das Overscreening, sodaß eine große Hamburger Plex-Gruppe schon Ausschau halten ließ, bestimmte Fernseh-"Events" (TV-"Pilotfilme" von Serials) im Kino erstaufzuführen, um höhere Auslastungsquoten zu erzielen. Manchen Serien-Fan mag dies zwar freuen, sowas einmal auf "groß" zu sehen, defacto aber bedeutet es Beamer-Technik und Untergang des Kinos.
  10. Die neue "Filmstadt" am Potsdamer Platz (ein Lieblingskind des damaligen Ex-Senators Dr. Hassemer, den ich vor einem halben Jahr einmal "in die Mangel nahm") wurde bereits im Vorfeld als neue Dimension des Kinos ausgelobt (PR-Katalog der Festspiele GmbH, "The Face of a new Festival"), auf dem die technischen Möglichkeiten und Ansprüche auf neue Höhenflüge getrieben würden. Gleichzeitig starb der Großteil der Kinoszene in der City-West (mit ihren Traditionshäusern) inkl. des Verlustes an Arbeitsplätzen. Die City-West-Seherfahrungen der letzten Jahrzehnte (und selbst in großstädtischen "Randbezirken" mit ihren viel engagierteren Klein- und Programmkinobetreibern) sollte schlagartig klar machen, was wir heute am Daimler-/Sony-Gelände wirklich geboten bekommen. Und das ist - abgesehen von der Novität zweier IMAX-Kinos - etwas, was mich sprachlos macht. :shock:
  11. Da die meisten neueren Häuser (egal ob Plex oder Einzelkino) eine Ernemann-15 oder Kinoton FP-30-Standardausstattung haben, ähnlich gedämmte Säle und Lautsprecher beinhalten, aus Kostengründen ähnlich angelernte Vorführer beschäftigen, und keiner das Fernglas zum Scharfziehen nimmt bzw. öfter mal während des laufenden Hauptfilms in der Saalmitte Kontrollgänge durchführt (von nicht projektionstechnischen Eigenheiten des Kinos ganz zu schweigen), wird es kaum ein neueres Haus geben, das zufriedenstellt. Mitunter erkenne ich Charakteristika in der Bild/Ton-Wiedergabe, die sich total gleichen und beständig wiederholen, die ich nur diesem Kinotypus zuordnen kann, sodaß man ohne Wissen darüber, in welcher Art Kinos man gerade sitzt, dennoch Rückschlüsse ziehen kann, was da abläuft und mit welchen Geräten und Mitarbeitern operiert wird (egal ob positiv oder negativ). Ist genauso in der Musik oder beim Theater. :wink:
  12. Ich sah und hörte mir das "Phantom" an mit gewissen Vorurteilen im Bauch, sodaß keine Objektivierung hier möglich ist. Der Verdacht kam auf, daß Schumacher hier mit den Mitteln des martialischen Action-Films "Oper" vermitteln wollte. Gut oder schlecht, ich stelle es nur fest. Die sehr kunstgewerblich wirkende Fotografie (kein Scope, sondern 1.85 : 1) hingegen ist vielleicht eine konsequente Fortsetzung des Musicals, ob darin viel Neues oder gar Tiefsinn liegt, bleibt strittig. Laut und dröhnend kommt das Spektakel daher, mit einem dröhnend-grausigen Orgel-Plenum als Introitus (für den gewieften Kirchenmusiker hört sich's leider an wie Rummelplatz-Musik!), und die Sänger schreien sich förmlich die Stimmbänder auseinander. Wenig Raum für Zwischentöne und polyphone Wendungen auch in den Arien: zumeist sind die melodisch "gefühlig-aufschwallenden" Motive ohnehin Unisono zur Orchesterbegleitung, Vielfalt kommt da kaum auf. Webber mixt stets viel zusammen: Richard Rodgers mit Igor Strawinsky, Frederick Loewe mit Richard Strauss, Rock mit Schnulzenschlager. Die Film-Show ingesamt bedient sich des apparativen Gestus von Disney-Land, ist nicht "echtes" 18. Jhd., sondern wirkt geclont - trotz höchsten Aufwandes im Set-Design und in der Maske. Am problematischsten zeigt sich die plakative Selbstironie, wo in einigen zeremonischen "Nummern" spaßig altbackene Manierismen und geckenhaftes Gehabe als typische Standeskultur vergangener Jahrhunderter oder gar Opernkulturen ausgegeben werden. Nur, daß der Film dort, wo er ernst ist, erneut unfreiwillig komisch gerät, sodaß die reflexive Schleife der Selbstironisierung sich wie die "Katze in den Schwanz beißt", den Zuschauer verwirrt. Nur wenige Minuten des Films stimmen versöhnlich - ingesamt ist die Musik von Lloyd Webber auf einem noch "gefälligerem" Niveau angesiedelt als Schumachers gelegentlich immer wieder erfrischende Action-Inszenierungen ("Batman and Robin"). Ein Lichtblick allemal wäre es nun, wenn junges Publikum den aussagekräftigeren Operformen zugeführt werden könnte, und dies über den Umweg dieser amerikanischen Operette tatsächlich gelänge. Dies wage ich jedoch nicht zu prognostizieren.
  13. "Mitlesen" dürfen hier gerne auch unsere Damen und Herren aus Lübeck und Bochum, wir wollen ja nicht nur die eine Straße belagern! Der Protest und die Flugblattwellen müssen und werden auch während der Berlinale stattfinden. Es gibt viele Häuser, gerade am Daimler-Sony-Gelände: CineStar, CinemaxX, Arsenal, Filmmuseum, Festspiele GmbH, wo Probleme bestehen oder gar Lohndumping betrieben werden soll. Es gibt aber noch weitere Gründe für Protest (auch wenn hier "off topic"): und das sind die technischen Projektionsbedingungen am Potsdamer Platz und das Kinosterben in der City-West und mehr. Im Moment denke ich über eine Strategie nach, die diese verschiedenen Ansätze miteinander verknüpfen könnte. Man hört voneinander.
  14. Dann lege ich nach: ja, ich persönlich schäme mich für solche Kinodarbietungen, die wirklich wenig übrig lassen vom Filmgenuß, da ich solche selber mit zu verantworten hatte und solch ein Spiel lange genug mitgemacht habe, bis man etwas Vernünftigeres fand. Für solche Betriebe würde ich nie wieder tätig werden wollen. Dennoch fanden sich dort stets auch sehr patente und (zeitweilig) engagierte Mitarbeiter. Wir brauchen eindeutig ein andere Kinorepublik. Zu "Phantom of the Opera" (gesehen in der Popcorn-Hölle mit den 3 Buchstaben): Das Dubbing durch dt. Muscical-Stars ist schon peinlich, und Asynchronismus wirft ein bezeichnendes Licht auf einen Film, der auf Straßenpostern als "Größtes Musical aller Zeiten" beworben wird. Seltsam: dieser Tage läuft in Wiederaufführung "West Side Story" in eingien Kinos, und trotz der inflationären TV-Senderate + DVD sah ich in der einen Vorstellung doch noch ein paar mehr Besucher als bei "Phantom of the Opera", obwohl der 43 Jahre alte Musik-Film nur in einer Reduktionskopie lief und seine optisch-akustischen Qualitäten somit kaum entfalten konnte.
  15. Auch wenn es vom Thread "Phantom" leider etwas ablenkt: Die Beschreibung heutiger Kinounterhaltung durch @expert grouper trifft voll ins Schwarze. Mag dies auch sarkastisch zugespitzt sein und fast ein wenig normativ klingen, fast wie ein Dekret, aber die Perversion von Entwicklungen in der Schaukultur und in den Rezeptionsweisen des Publikums müssen einfach mit Roß und Reiter benannt werden, egal welche Unsitten es schon in der xy-er Jahren gegeben haben mag oder nicht. Die heutigen Sünden unterscheiden sich nämlich von denen der 1920er - 60er Jahre dadurch, daß das kettenartige Mainstream-Spiel anno 2004 auf die Abschaffung des Kinos hinarbeitet, anstatt der heutigen Freizeitindustrie & Multimedia etwas Überzeugendes und Alternierendes entgegenzusetzen. Ich bin dankbar für diese dramatische Brandrede, weil jegliches Herumreden um den heißen Brei zu nichts mehr führt, sondern blauäugig ist. Hinweis an die anderen Forumskollegen: @expert grouper braucht sich von Grünschnäbeln kaum belehren zu lassen, ob er falsch am Platze ist, dazu ist er zu lange dabei, länger als ich und Ihr, und seine Kritikpunkte sind unumstößlich. Wer sich hierdurch gekränkt fühlt, scheint selber unter Verunsicherung zu leiden. Gesünder wäre es da allemal, sich zu fragen, ob man selbst derzeit das Richtige für die Branche tut, wenn man solche Symptome immer wieder "relativiert"? Erst gestern war ich in einem Multiplexkino einer Großfirma mit 3 Buchstaben: das klebrige Popcorn dreht sich mir noch immer im Magen herum. Gibt's denn nicht "Gesünderes" für junge Leute zu essen außer diesem Krebs-Fraß aus der Plastikpresse? Wer zahlt eigentlich die Kosten für die Chemotherapie? Zur "Projektion": Alptraumhaft die verwackelten und unscharfen Bilder auf "riesenhaften" 1.85 : 1 Flach-Leinwänden jenseits jeder vernünftigen Proportion; wie häufig Laufstreifen bei dieser Kette nach nur wenigen Einsätzen (hierfür habe ich jedoch keine rationale Erklärung parat). Beginnt dann der Hautpfilm im Königsformat CinemaScope, fahren rabiat die Höhenblenden zusammen, daß man glaubt, vor der Letterbox-Glotze zu enden. Der Ton scheinbar unverzerrt, dafür aber ohne Detailzeichnung, Tiefe und Farbigkeit: digitaler Stumpfsinnston, der nur plärrig laut ist und Tiefbaß für Raumton hält. Kein Vorhang, kein Gong, nicht einmal die so firmentypsiche Lasershow. Extrem ungesunde Saalauframpung: fehlte nur noch, daß man die Sitze samt Kotztüte nach vorne neigt, damit auch die Körpersäfte in Bewegung gebracht werden. Von "Vorprogramm" kann sowieso keine Rede sein, es sei denn, man freut sich über Alkoholikerwerbung und die Rumms-Bumms-Trailer vom Schlachthof der "Editors". Lieblos abgenudelte "Programme" sind das, so rationalisiert und automatisiert, daß nach Schaltung der letzten Silberfolie für's Schließen der Protektorklappe schlagartig das Discogeheul des CD-Players einsetzt, damit der Rummel von vorne beginnt und die alte Oma in der letzten Reihe kapiert, daß hier gleich Sturmtruppen an Reinigungskräften einfallen, um den völlig verdreckten Saal wieder in einen "sitzbereiten" Zustand zu versetzen. Man /Frau mag ja über alte Bezirks-, Dorf- und selbst die Schachtelkinos der 80er Jahre schimpfen, aber derart brutal und ekelerregend, wie derzeit Filme zur Auswertung gelangen, das treibt einem für immer die Lust auf jegliche mitmenschliche Geselligkeit vor einer Leinwand aus. Die meisten Cinéasten greifen längst nach DVD, für die ja bereits in der Kinoreklame selbsmörderisch geworben wird. Ein Branche, die SO funktioniert, die richtet sich selbst. Und dieser weint keiner eine Träne nach. Man kann froh sein, wenn sowas endet. Respekt vor @expert grouper, daß er in seinem Alter noch einen solchen Aufstand wagt. Enttäuschung leider über die jüngeren Kollegen in diesem Forum (obwohl ich auch noch nicht so alt bin), daß sie eine dermaßen angepaßte und wenig kämpferische Haltung zeigen. Man kann ja darüber streiten, welche Systeme und Filme man anno 2004 projektieren könnte, aber die derzeitigen, sich verstärkenden Auflösungssymtome immer wieder zu verharmlosen, anstatt sie gemeinsam zu kritisieren, erinnert mich an die Lämmer, die sich freiwillig zur Schlachtbank führen lassen. Das ist in der Politik derzeit genauo, warum sollte es im Kino wohl anders laufen? Es gibt anscheinend einige wenige Wirtschafts-"Magnaten", die am liebsten global ihren billigen Konsummüll mit Zuckerbrot und Peitsche verramschen wollen, bevor die Sintflut kommt, um sich dann rechtzeitig aus dem Staub zu machen. Die interessieren sich alle nicht die Bohne für Film, halten aber in der Medienindustrie fast alle Fäden in den Händen. Das ist genauso wie bei McDonalds oder LIDL.
  16. Mich wunderte sowieso, als Hans-Joachim Flebbe (CinemaxX-Gruppe) vor etwa 2 Jahren medial einräumte "wir haben uns verrechnet", daß es ihm andere Großketten nicht gleichtaten. So erklärte allenfalls Marlis Kieft (CineStar-Gruppe) ihren Bruder vor zwei Jahren noch schmunzelnt für "verrückt", daß er sich die Altlast der UFA-Kinos aufgebürdet hatte, die sie nämlich als Risiko ansah. Mein Verdacht ging damals in die Richtung, daß man die UFA-Kinos wohl nur zum Schein übernommen hatte, um hernach eine effektivere Marktbereinigung zu ermöglichen, was besser wäre, als wenn man die halbwegs intakten und renovierten Alt-UFA-Kinos engagierten Kleinbetreibern überlassen hätte. Aber auch UCI - vor dessen Berliner Zoo-Palast oft genug gestreikt wurde, wo man jedoch im Gegensatz zu CineStar über einen Betriebsrat verfügt - mußte in Dtl. auf Teufel-komm-raus drauflosbauen. Wenn man bei UCI sieht, wie die Kinos container-bauweise errichtet wurden, um sie möglichst schnell für andere Gewerbe umnutzbar zu machen, frage ich mich, ob man nun Kino mit Weltklasse-Niveau und Anspruch intendierte, oder eher beabsichtigte, soviel "Kinoleerstellen" wie möglich zu besetzen, sei es auch nur vorübergehend oder um die Konkurrenz von ähnlichem Tun abzuhalten. Mittlerweile läßt sich trefflich streiten, ob die "gesteigerte" Zahl an Arbeitsplätzen im Endeffekt positiv oder negativ zu bewerten ist. Wenn nur noch Arbeit zu Dumpinglöhnen und im Fließbandmodus angesagt ist, wird kein Arbeitnehmer dies bis zur Rente durchhalten können (und man greift ja gern auf Jugendliche und studentsche Aushilfskräfte zu Niedriglöhnen zurück, die unverbraucht sind und vor Frühinvalidität gefeit scheinen). Noch zweifelhafter erscheint mir die Erschaffung von Arbeitsplätzen unter dem Vorzeichen eines zu befürchtenden großen Crashs in der Branche der Mainstream-Häuser, die zu mindestens einen Drittel stark defizitär laufen. Vielleicht liegt diese Zahl noch höher, berücksichtigt man etwa, daß die Verleiher mitunter den Betreibern ihre Schulden erlassen, um einen Crash abzuwenden. Wenn sich also Betreiber wie Herr Flebbe "verrechnet" haben, dennoch aber dem Vorstand der AG ein Bonus für 2004 ausgezahlt wird und schon längst wieder neue Bauprojekte der Gruppe angekündigt sind (anstatt die bestehenden "Häuser" zu verschönern und zu optimieren, was wohl dringend erforderkich wäre), dann erscheint es widersinnig, warum redlich rechnende und sich abrackernde Kinoarbeiter für solchen Irrationalismus zahlen (und haften) sollen.
  17. Wieso traust Du Dich nicht zuzustimmen? Ehrlich gesagt: wenn ich mir die meisten Vorführräume ansehe, inspiriert von dem Wunsch, sie auf eigene Rechnung neu auszustatten, dann würde ich erst einmal zum Bulldozer greifen. Aber nur, wenn ich wüßte, daß ich hernach tatsächlich über eine Neuaustattung zu entscheiden hätte...
  18. Das "Sprachrohr", Zeitschrift der Gewerkschaft ver.di, berichtet am 13.12.2004 auf S. 7 wie folgt: HEISSER STREIK-HERBST BEI CINEMAXX Der Vorstand der CinemaxX AG beschreibt in ihrem Halbjahresbericht für 2004 ( http://www.cinemaxx.de/cinemaxx/index.html ) die Situation wie folgt: Es fragt sich, wie es unter diesem Signum des Aufschwungs möglich ist, Neueinstellungen mit Stundenlöhnen von 5,50 Euro zu tolerieren, die jeglichen Tarifverträgen diametral entgegengesetzt sind. Da zudem vor einem der wirtschaftlich stärksten Kinos, dem "CinemaxX - Filmfestspielhaus am Potsdamer Platz", gestreikt wurde, würde es die gesamte Branche m.E. in kein ansehnliches Licht stellen, wenn unter den Augen der Film-Prominenz noch während der Internationalen Filmfestspiele Berlin im Februar 2005 weitergestreikt würde - und das bei ausverkauften Sälen. Man darf gespannt sein, ob es zum "heißen Winter" bei CinemaxX u.a. Branchenriesen kommt - ein publizitärer Vorgeschmack findet sich dieser Tage bereits in den Medienberichten zur Arbeitssituation bei LIDL u.a. Supermarktketten. Hier noch ein ver.di-Foto des Streiks vom November: (Bild- und Textzitate nach Rücksprache und mit Genehmigung der ver.di, Sekretariat D. Peters)
  19. Funke nur noch einmal kurz durch, daß jegliche Wünsche für einen allzu braven Diskussionsstil m.E. nicht so ergiebig sind, denn die Kontroversen treten zwangsläufig zutage; und da hier jeder einen Avatar hier trägt, kann man Attacken auf die Berufsehre gelassen sehen. Ausschließen kann ich, daß irgendein Thema "durch" ist, solange jemand hierzu Argumente vorträgt. Die Themen "Digitalton" (Substandards vs. Weiterentwicklungen), "Multiplex/alte Filmtheater" (archtektonisch, technisch, programmatisch), "70mm " (weltweit standardisiertes Format der Industrie mit kompletter Bearbeitungskette bis hin zu zahllosen Kinoeinrichtungen in Alt-Theatern wie in Plexen), "Berufsbilder" (Ausbildungsstandards, Löhne, Arbeitsverträge, Weiterbildung) ... ... sie werden hier ein Dauerthema bleiben, das kann ich versprechen. Es gibt gravierende Probleme und Tendenzen, die überhaupt nicht harmonisch verhandelbar sind: oft treffen Welten aufeinander und aktuelle Entwicklungen brauchen eine möglichst harte Auseinandersetzung. Und das finde ich gut! Weiter so!
  20. Vehementer Widerspruch! Ob das SAVOY aus Billigbeton gegossen ist, ist mir egal. Du willst doch nicht sagen, daß die Stahl-Glas-Kontainer-Plexe heute aufwändiger und luxuriöser eingerichtet sind? Auch kannst Du es nicht lassen, gegen Philips zu polemisieren. Das ist nicht stichhaltig,sondern von Dir theoretisiert, es ärgert mich ungemein. Es ist nicht nachvollziehbar, daß Philips-Projektoren (und alle Philips-Verstärker) "schlecht" sind. Ich vergleiche sowohl mit Bauer, Ernemann, AEG, Century, Cinemccanica u.v.a. zeitgenössischen Herstellern, in einigen Parametern aber auch mit heutigen Projektoren und in bezug auf die Filmschonungnachweislich. So ist der Philips DP 70 nachweislich filmschonender als Bauer U2, sehr laufleise bei einfacher Wartung, weniger kompliziert in der Filmführung und über Jahrzehnte hin wartungsarm. Der Bildstand war der Bauer U2 ebenbürtig, tlws. habe ich auf DP 70 länger felsenfestere Bildstände gesehen als auf der Bauer U2, obwohl dies konstruktiv wie ein Widerspruch erscheint. Eine heutige "Maschine" der bekannten Hersteller BRAUCHEN WIR NICHT, da wir kein Interlock- und 10-Saal-Kino haben wollen. Diese Geräte-Einschätzung teile ich mit den Kollegen aus USA, die auf www.film-tech.com im Thread ("Schlechtester Projektor") zu ähnlichen Wertungen kommen. Ein Cine-Apergon-Objektiv war damals nicht schlechter als ein T-Kiptagon von ISCO. Heutige Objektive sind natürlich "besser" (aber auch billiger - hier einmal als Fortschritt anzusehen - gefertigt), die Filmemulsionen sind heute feinkörniger und die Latituden umfänglicher usw., wirken aber in ihrer Ausgestaltung flacher, flauer, dunkler und soßiger und verführen aufgrund ihrer Materialeigenschaften auch zum handwerklichen Pfusch, währendessen das alte 5248-Tageslicht-Negativ (aufgrund seiner Begrenzungen) unabdingbar hohe handwerkliche Fähigkeiten in seiner Nutzung erforderte, was dem "Look" des Endprodukts eine enorme Brillanz, Tiefenschärfe und Beleuchtungskunst bescherte. Mehr Aufwand bei zugegenermaßen weniger entwickelten Werkstoffen zur damaligen Zeit, aber ein rundum "brillanteres" Endprodukt, im Film-Endprodukt und im Filmtheaterbau. (Das ist eine subjektive, ästhetische Betrachtung.)
  21. @moses: Wollte mich nicht mit Dir streiten, denn indertat gibt es etliche Klein- und Großkinos, die bereits Mitte der 60er Jahre abbauten. Andere wurden aber neu errichtet in dieser Zeit (die von mir geliebten Super-Cinerama-Häuser und kleinere Filmkunsthäuser und geschätzte "Off-Kinos". Mit ist die breite Varianz der Palette sehr wichtig, vom Großraumpalast bis - ja! - zum Bahnshofs-, Schmuddel- oder Karatekino. Ende der 70er schimpfte ich zwar über die Schmuddelkinos, aber es war viel Leben in der Szene, hervorgerufen durch die schillernden Widersprüche und Gegensätzlichkeiten des Theaterparks, man konnte "thematisch" und milieu-orientiert hochinteressante Lebenserfahrungen sammeln. Die Verärgerung, die ich mit @expert groupers unbedingt teilen würde, liegt in der 2004 zunehmend lebensfremden, entpersonalisierten, gleichmacherischen und von wenigen Marktführern diktierten Kinowirtschaft: mit indertat immer billigerer Ausstattung, gering bezahlten Fachkräften, inkompetenten "Quereinstiegern" (Manager), sterile Plastik- und Popkultur usw. usf., was kaum Freiräume für das läßt, was gemeinhin als hochwertiges oder lebensnahes Produkt (egal ob alt oder neu) diskutiert werden könnte. Wenn ich Dich einem bestimmten Kino in dieser Stadt höflich zuordnen möchte, nehme ich gut an, daß Du durch tagtägliche Anschauung im eigenen Hause (welches wirklich Eindruck macht) sehr genau weißt, worin diese Varianzbreite bestehen kann, im Moment nicht besteht oder künftig bestehen könnte, vielleicht auch durch eine Verknüpfung von alt und neu, wenn dies denn gelingt? Vielleicht könnte man sich hierauf verständigen, a) auf die "Artenvielfalt" und b) auf die Liebe zur technischen und handwerklichen Präzision?
  22. Na, dass jeder Thread in in der Vergangenheit schwelgt, wie sollte man dazu schweigen, da uns so viele alte Filme und Techniken täglich umgeben? PHANTOM OF THE OPERA wurde bereits mehrmals verfilmt, bekanntestes Beispiel 1925 und 1943 (Technicolor-Klassiker!). Das lädt zum Vergleich förmlich ein. Und Joel Schumacher drehte oft - handwerklich passabel - in anamorphem Scope (nicht Super 35), auch das sollte den Vorführer interessieren. Ja, und für Schumachers FLATLINERS hatte der Verleih 1990 sogar ein 70mm print gespendet, wie schön doch für Ton und Bild! Die Kurzkritik PHANTOM OF THE OPERA auf imdb.com ist übrigens etwas durchwachsen: http://german.imdb.com/title/tt0293508/ Nicht folgen kann ich Dir in einem Punkt: das Forum ist m.E. kein reines Filmvorführer-Forum (solch ein Inzest fehlte gerade noch!). Es lesen beachtlich viele Theatermanager und Betreiber mit, währenddessen das hierfür gedachte HDF-Forum etwas unlebendiger wirkt, da keiner sich traut, was zu sagen. Deinen Kollegen und der schweigenden Mehrheit, die über die hiesigen Beiträge lächeln, wie Du ausführst, wäre nicht zu viel abverlangt, sinnvolle Beiträge beizusteuern...
  23. Der Kinobetreiber sollte sich aber als ersten kündigen, da er sich offenbar in totale Abhängigkeit von minderweritiger Ware begeben hat. (Gilt weltweit für die Schausteller-Branche.)
  24. Das macht Karlsruhe schon seit 1968 so, als das Kino auf "Super Cinerama" umgebaut wurde. Bis heute zeigt man dort so alle vier Wochen einen Event in Spezialformaten. Also nicht spekulieren, sondern die bundesdeutschen (und ausländischen!) Kinoprogramme verfolgen! (u.a. www.in70mm.com) [Das sowas nur an speziellen Orten, in speziellen Kinos mit speziellen Betreibern läuft, stimmt. War aber auch vor 50 Jahren nicht viel anders und betrifft jede Art des Kinoangebots, was von der Massenware abweicht. Aber für PHANTOM DER OPER wäre es ein gutes Format, IMAX DMR wäre dafür auch toll geeignet]
  25. @sewi: Also ich hab' in den 90er Jahren alle vier Wochen in Berlin öffentliche 70mm-Vorführungen gemacht und teure Kopien bestellt/angekauft. Man tue es mir nach! Sowas mache ich außerhalb der Stadt nachwievor, auch außer Landes, allerdings seltener aus privaten Gründen. Jegliche Schwärmerei für "alte Zeiten" ist mir ansonsten suspekt, halte mehr von der Tat. Da Du konkret fragst: @preston sturges hat etliche 70mm-Veranstaltungen gemacht im Cineplex; mit dem Wechsel nach Karlsruhe wird das dort wohl bedeutend an Intensität zunehmen. Keiner möchte sich also nachsagen lassen, kaufmönnisch nicht bewandert zu sein. (Hab' das als Ausbildung gemacht, einige andere Forumteilnehmer, z.B. denista, die ich hier kenne, ebenfalls). Warum sollen wir "zuhause" bleiben", nur weil uns nicht jeder Film schmeckt, der uns vorgesetzt wird? Nein, es paßt uns nicht, und das sagen wir zu jeder Zeit, an jedem Ort. Es ist völlig legitim, in diesem Forum alte und neue Techniken sowie alte und neue Filme und Handwerk mitreinander zu vergleichen. Worüber sollte man sonst hier diskutieren? Endlose Threads über die aktuell unterschiedliche DD-Fehlerrate eines neu angelaufenen Films in 3000 verscheidenen Multiplex-Sälen in DTl.? Was zu völlig beliebigen Diagnosen führt? Wie erhellend. Ich fand es spannender, grundlegend Fragen zu berühren und anzugreifen, auch wenn dadurch massive Provokationen und Verletzungen entstehen. @sewi: Warum laufen wir "blind" durch die Welt, da wir doch jeden Tag mit den kritisierten Eigenheiten zu tun haben? Die sehr fragwürdigen Distributionswege hast Du selbst kritisch dargestellt. Warum soll nicht auf gute Beispiele der Vergangenheit verwiesen werden? (Das Alte soll nicht schöngefärbt werden: wieviel Drittklassigkeit durch die Kopierwerke, Kinos und über die Fernsehsender damals ging, wurde schon erwähnt.) Man sollte aber das jeweils als zeitgemäß "hochwertig" verkaufte Produkt anno 2004 mit den Pendants vergangener Zeiten vergleichen. Hier kommen auch mir Zweifel. TROY war nachweislich in Dtl. leider eine der schlechtesten Kopien der letzten Jahre, ich spach hierüber mit mehreren Kopierwerkskollegen (das kann als "Fachurteil" zu Kenntnis genommen werden. und auch im Forum gab es hierzu Beiträge.) Auch handwerklich, schauspielerisch, musikalisch, kameratechnisch und vom Script her kommen Zweifel. Ich würde dabei nicht sagen wollen, daß ältere US-Monumentalfilme nicht ebenfalls einen Zeitgeist spiegeln (Enno Patalas 1962 in "Die Filmkritik" über "Spartacus": "Geschichtslektion im Stil amerikanischer Wahlkampffeldzüge"). Ich habe diese "Sandalenfilme" noch in Originalkopien auf gekrümmten Riesenbildwänden Anfang der 70er Jahre [und heute immer wieder, im In- und Ausland] gesehen, auch mit dem gelobten Raumton - die Eindrücke waren tiefgreifender als die Revivals der letzten Jahre wie "Gladiator" u.a.. Letztere sehen für mich aus wie eine Verbeugung vor Fernsehproduktionen: erkennbar an den eher nach Disco aussehenden Jungstars (die wirklich selten gute Schauspieler sind), lähmend eintöniger Musik (von Hans Zimmermann u.a.), übertriebene Computeraniationen und Bildarrangements im Stil von "Independence Day", stumpfer, grell-spitzer und dennoch flach abgemischter Digitalton, flache Fotografie und diverse Aufnahmeunschärfen (Controlling und Editing über Monitore anstelle von 35mm-Mustersichtungen), Billigkopien und Kurzzeitauswertungen infolge verkürzter Auswertungsfenster und Raubkopierung. Man kritisiert dies hier und wird belehrt, man möge zu Hause bleiben. Kann es sein, daß hier einige Verfechter des modernen Kinos sich beleidigt fühlen, weil man doch täglich dafür arbeitet? Davon lebt? Daß Heston Vertreter der Waffenlobby ist und Douglas nach Schlaganfällen wirres Zeug faselt, ändert nichts an der eindruckssvollen Leinwandpräsenz dieser Schauspieler (das sagt selbst meine feministische Filmprofessorin, die ansonsten Scotts "Gladiator" so schätzt, man staune). Man braucht nicht "Bowling for Columbine" nachzubeten, um zwischen filmischer und außerfilmischer Leistung derselben Leute zu unterscheiden. @Stand-By: Weder ich, @magentacine, @expert groupers, @preston sturges oder andere harmlose resp. angriffslustigere Zeitgeister (vereint in der Liebe zum "klassischen Monumentalfilm" :lol:) haben jemals zur Wiedergabe mit Kohlebetrieb und aktweiser Überblendung geraten. Auch nicht unbedingt zu Klangfilm-Verstärkern (nur dann, wenn kein ordentlicher moderner Magnetton oder Mono-Lichttonverstärker greifbar ist und außerdem nur in bezug auf sehr alte Filme, die man doch gelegentlich noch spielen darf, oder?). Keiner hat gefordert, in Großdeutschland per Dekret Nostalgie-Kino einzuführen, wie einige im Forum uns unterstellen. Und hier werde ich sauer: wie kann man etwas derart Herzloses behaupten Leuten gegenüber, die sich gelegentlich für einige filmhistorische Veranstaltungen noch einsetzen oder Vergleiche anstellen? Wenn man sowas aus eigener Tasche finanziert und alte Filme auch zeigt, verbittet man sich irgendwelche Belehrungen. Macht es besser, Kollegen! Es gibt hierzulande keine Diktatur der Nostalgie, sondern leider eine Monopolherrschaft von Zuständen, die Ihr selbst ständig kritisiert. Seid doch mal froh, wenn ältere Kollegen was anderes erzählen, als einem von Filmfirmen, Sound-Fabrikanten und Filmillustrierten weiß gemacht wird. Als Mensch ist man doch ein denkendes Wesen und nicht nur Büttel irgendwelcher "Marktstandards". Was wäre das für ein Niveau? Na, dann wird's ja höchste Eisenbahn für was Neues, was nicht nach "Display" aussieht... :lol:
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