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filmempire

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  1.  

    Ein kleiner Bericht vom 2ten TECHNICOLOR Wochenende im Cinerama Schauburg Theater

    in Karlsruhe vom 10. - 13. Mai 2018.

    Am Donnerstag gab es schon mal zur Einstimmung um 17.00 Uhr DAS KABINETT DES

    PROFESSOR BONDI in einer 2 D Version und MONO Lichtton. Leider war das Filmband

    vom linken Auge, aus der Erstaufführung von 1953, nicht in bester Qualität. Für den heutigen

    verwöhnten Horrorgeschmack auch etwas langweilig vom Inhalt.

    COVER GIRL in der Originalfassung aufgenommen in 3-Streifen-Technicolor 1944 dagegen

    hatte eine sehr hochwertige Qualität, dank der Restaurierung in 4-K und vorgeführt in

    Digitalprojektion. Gene Kelly und Rita Hayworth in einem Revuefilm mit der Musik von

    Jerome Kern, Ira Gershwin und Morris Stoloff.

    Der frühe Abend endete dann im Wolfs Bräu um die Ecke mit netten Gesprächen der schon

    angereisten Weekendteilnehmern des Festivals. Leider wieder viel zu wenige, aber auch die

    Delegation aus Österreich war wieder dabei.

    Freitag um 13.00 Ihr in CinemaScope und teilweise unscharfen Einstellungen PICNIC aus

    dem Jahre 1956 mit dem etwas zu alten William Holden und den netten jungen Mädchen aus

    einem kleinen Städchen in Kansas. Höhepunkt war das große Labor-Day-Picknick mit dem

    bekannten MOONGLOW Thema und dem Tanz von Kim Novak mit William Holden.

    LIEBE IM QUARTETT mit Betty Grable und Jack Lemmon und in CinemaScope mit 2.55

    Seitenverhältnis wegen 4-Kanal Magnetton, war ein unterhaltsamer Film mit viel Musik und

    Tanzeinlagen. Die Kopie hatte leider schon an Aktenden Essigsyndrom mit schwankenden

    Bilder, die aber nur kurze Zeit zu sehen waren.

    Die Pausen zwischen den Filmvorstellungen waren dieses Jahr etwas länger, daher hatte man

    doch einige Zeit um mit anderen Filmfreunden interessante Gespräche zu führen. Kaffe und

    Kuchen am Nachmittag und am Abend dann das gute Catering mit Salaten und live Grill bei

    schönsten Sonnenschein im Hof der Schauburg.

    Doch vor dem Abendessen noch ein weiterer Musikfilm POLONAISE, die Geschichte von

    Frédéric Chopin gespielt von Cornel Wilde. Paul Muni als Professor Joseph Elsner fand ich

    ein bischen Overacting. Der Film von 1945 wurde komplett im Studio aufgenommen. Die

    gemalten Locations speziell von Mallorca mit Vulkanberg wirkten sehr unecht. Immerhin hat

    man mal das Leben und Sterben des polnischen Komponisten kennen gelernt. Was

    Hollywood dazugedichtet hat, kann ich nicht sagen. Interessant war für mich, dass Miklos

    Rozsa für die musikalische Einrichtung verantwortlich war, was man dann auch im

    Instrumental Score hören konnte, obwohl es nicht seine Kompositionen waren.

    Vor dem Höpfner-Get-Together gab es noch den ersten DRACULA Film mit Christopher Lee

    und Frankenstein Darsteller Peter Cushing in den Hauptrollen. Dieser Film aus dem Jahre

    1958 und der preiswerten Hammer Werkstatt im 1.1'66 Format war wenigstens nicht zu lange,

    denn wenn man den mit den Filmen die für Kinder der heutigen Generation vergleicht, muss

    man sich schon wundern, warum der Film damals erst ab 16 Jahre freigegeben wurde.

    Die Höpfner Sitzung dauerte dann noch bis 3 Uhr morgens, weil ja das gesponserte Fass bei

    den wenigern Besuchern lange nicht leer war.

    Nach dem berühmten "Schauburg Frühstück" gab es die Wester Kommödie

    THE SHEEPMAN in CinemaScope, Originalfassung mit Französischen und Belgischen

    Untertitel und Perspecta Lichtton zu sehen und zu hören. Leider war die Kopie sehr

    verschnitten und verkratzt. Trotzdem hat das CinemaScope Bild einen sehr räumlichen

    Eindruck erzielt.

    Die Story vom Schafzüchter in einer Stadt die nur Rindviecher duldet war sehr unterhaltsam.

    Glen Ford zuerst allein gegen die Bewohner von Powder Valley und dem sogenannten Oberst

    Stephen Bedford, der die Stadt beherrscht. Später kommt Shirley MacLaine ihm zur Hilfe.

    Durchgehend ein schönes Leitmotiv in der Musik von Jeff Alexander.

    Nach diesem Film schon wieder ein Titel mit Shirley MacLaine als SWEET CHARITY in

    einer sehr schönen CinemaScope Kopie mit effektvollen 4-Kanal Magnetton. Die Tanzszenen

    von Bob Fosse in der Disco "Club Pompeij" waren sehr originell. Es war eine etwas kürzere

    Version ohne Pause in der Fahrstuhlszene und dem "Flower People End" mit Bud Curd aus

    Harold and Maud in einer winzigen Rolle. Die andere Version mit Happy End lief auch schon

    mal in Karlsruhe in Magnetton, allerdings 1970 im Capitol, wo Oscar sich wieder mit Charity

    Hope Valentine im Central Park treffen weil er Zuhause Platzangst bekam und raus musste

    und beide ins Wasser fallen, als sie den Koffer mit der Aufschrift "Almost Married" im Teich

    entsorgen wolten.

    EIN SÜSSER FRATZ in VistaVision und Lichtton MONO war eine nette Geschichte einer

    Buchverkäuferin dargestellt von Audrey Hepburn, die zum Fotomodell vom Modefotograf

    Nick Avery, gespielt von Fred Astaire, überredet wird und Erfolg hat. Beide verlieben sich,

    obwohl ein großer Altersunterschied ist. In der Story schöne Aufnahmen von New York und

    Paris. Natürlich gab es wieder einige Tanzeinlagen mit einer Musik, die ich persönlich nicht

    besonders abwechslungsreich empfand.

    Als nächster Film war THE MAN WHO KNEW TOO MUCH von Alfred Hitchcock in

    VistaVision und Perspecta Ton auf dem Programm. Höhepunkt die Aufführung von

    "Storm Clouds Cantata" mit Chor und Sinfonieorchester in der Royal Albert Hall in London,

    dirigiert und im Film gezeigt vom Hauskomponist Bernard Herrmann. Bei einem

    Beckenschlag nahe dem Ende der Cantata sollte ein Staatsmann erschossen werden.

    Obwohl bei der Einführung zum Film Thomas Rübenacker behauptete man könnte dann

    Noten lesen, wenn man die Szenen verfolgt, hat das bei mir nicht geklappt. Sicher es waren

    ein paar Notenblätter dazwischen eingeblendet, aber leider nicht die ganze Partitur.

    Egal ich konnte ja mal zu meiner Jugendzeit Noten lesen, denn beim Spielen von Cello und

    Klarinette war das nötig. Später als ich auf Tonbandgerät wechselte, brauchte ich das nicht

    mehr.

    Zur späten Stunde dann noch einen weiteren langatmigen Klassiker in VistaVision und

    MONO Lichtton DER SCHWARZE FALKE mit John Wayne und dem späteren Jesus

    Darsteller Jeffrey Hunter und Natalie Wood als Indianermädchen. Schöne Aufnahmen aus

    dem Monument Valley, John Fords Lieblingsdrehort, obwohl der Film in Texas spielen soll.

    Die Kopie war in recht ordentlichen Zustand ohne großen Verschnitt oder sonstigen

    Störungen.

    Der Sonntag bot um 10.00 Uhr PANAMERICANA - TRAUMSTRASSE DER WELT in

    CinemaScope und leider nur Lichtton Mono. Den Titel gab es 1958 als Zweiteiler mit

    4-Kanal Magnetton. Herr und Frau Domnik reisten allein die ganze Küstenstraße von Kanada

    bis Südamerika und auch ins Landesinnere von Brasilien. Sehr schöne aber nicht ganz scharfe

    Scope Kopie war das Resultat der Zweitauswertung.

    Sehr abwechslungsreich dann die Kurzfilme, Trailer und Raritätenshow für die nächsten

    85 Minuten. Zuerst Normalformattitel mit Donald als Kapitän, Trailer von QUO VADIS

    bis DIE DREI MUSKETIERE, dazwischen ein Tom und Jerry Film und Wechsel zum

    1'85 Breitwandbild mit 2 Hitchcock Trailer und kurze MGM Studio Orchester Darbietung von

    DICHTER UND BAUER OVERTÜRE und DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR

    dirigiert von Albert Wallenstein und dem Musikdirektor von MGM John Green.

    Beide Filme fast flammneu und mit Perpecta Lichtton.

    Zum Schluß noch in CinemaScope und Lichtton ein Akt von MEINE LIEDER - MEINE

    TRÄUME (THE SOUND OF MUSIC) mit dem DO RE MI Song und den schönen Szenen

    von Mondschau und Salzburg.

    SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD wurde dann um 15.00 Uhr mit einer langen Einführung

    gestartet. Hier waren Dank der Traumfabrik Serie "Die 68er" noch zusätzliche Besucher aus

    Karlsruhe und Umgebung anwesend. Die Kopie im guten Zustand mit der schon berühmten

    Ennio Morricone Musik und den vielen Close Ups von Tonino Delli Colli in

    2 Perf-Techniscope Format.

    Mit dem letzten Film im Festival DIE ROTE WÜSTE von Michelangelo Antonioni musste

    man viel Geduld aufbringen und hoffen, dass er bald vorbei ist. Ein farbloses Technicolor

    Bild mit viel Rauch, Dampf und kaputter Industrie und Umwelt, einer kaputten Psyche einer

    Frau und einem Kind. Dazwischen Bretterbuden mit verschieden farbigen Wänden und einer

    Fantasiestory von einer Insel mit Felsengesang in herrlichen Technicolor Farben usw.

    Richard Harris hatte wohl auch keine Lust mehr in dem langweiligen Spiel mitzumachen

    und verliess die Produktion, bevor der Film fertiggestellt war, um in SIERRA CHARIBA

    mitspielen zu können.

    Es kann ja sein, dass manche Leute den Film mögen, ich werde mir diesen aber nicht auf

    Bluray bestellen und auch nicht nochmals irgendwo anschauen.

    Die Vorführungen, wie immer perfekt, dank Vincent und Marcus. Das Catering mit Grillen

    und Salatvariationen FIRST Class. Daher viel Lob und Dank an Herbert für den Aufwand und

    auch ein Danke an die anderen freundlichen Mitarbeiter hinter den Kulissen der Schauburg.

  2. Habe gestern mal den Ton der 70 mm deutsch synchronisierten Fassung analysiert und festgestellt. Die 5 Frontkanäle sind allesamt MONO Musikaufnahmen mit schlecht rausgefilterten Steuersignale für 35 mm Perspecta Ton. Ab und zu ist auch der Surroundkanal mit der MONO Musikaufnahme dazugemischt. Die extreme links, rechts, mitte Sprache und Musik Richtungsschaltung ist auf Spur links und rechts außen bespielt. Am stärksten hört man die Steuersignale, wenn rechts im Bild gesprochen wird. Die halblinken und halbrechten Spuren sind auch MONO. Interessante Beobachtung war bei der 70 mm Kopie von "That's Entertainment I" da waren die Tanzszenen vor dem Barnaufbau in STEREO. Es gab wohl auch mal 4 Kanal Magnettonkopien, kennt jemand da die Aufnahmen, waren die auch nur Panpot MONO wie bei Perspecta Sound? Der Bildeindruck ist ebenso sehr bescheiden, besonders bei den Überblendungen in 3ter oder mehr Generationen für MGM recht ungewöhnlich!

    Was für Frequenzen wurden für die Perspecta Richtungsschaltung benützt. Ich meinte 35, 40 und 45 Hz mit variablen Pegeln die damit auch die Lautstärke der Kanäle regelten? Es laufen ja jetzt auf dem Technicolor Festival in Karlsruhe 2 Kopien mit dem Tonsystem, möglicherweise kann Herbert dazu was berichten

  3. War früher öfters im Cinema München, als dort noch 70 mm gezeigt wurde. Nich nur THX war hier das erste Kino in Deutschland, auch CDS ein Digitalton von Kodak für 70 und 35 mm wurde hier vorgestellt. Leider gibt es schön längere Zeit kein 70 mm mehr in München! Ich meine auch zu wissen, dass er in Berlin mit IMAX Kino zu tun hatte?

  4. Zitat

    Kann man dazu näheres erfahren, ist das ein System aus Tschechien? Kontaktmöglichkeiten

    Es ist wohl noch in der Testphase. Ein Softwareentwickler aus Banska Bystrica hat das wohl im Kino Mir 70 installiert und danach wieder abgebaut. Am Projektor wird die Umdrehgeschwindigkeit des Motors per Infrarot System abgenommen und in der selbst geschriebenen Software ein Timecode erzeugt. Dieser dann mit der Aufnahme des Videokamerabildes im Computer vereint. Danach dann der Vergleich des Bildinhaltes einer DVD oder Bluray disc und eventuelle Schnitt-Korrekturen im Programm, damit der Ton bei eventuell fehlenden Szenen oder Bilder nicht hinterherläuft. Nachteil es ist kein Timecode vom Film, also falls falsch eingelegt wird oder der Film reisst muss alles von Anfang gestartet werden um die Synchronität zu erhalten. Aber es geht auch mit Überblendung ohne Verlust, da diese automatisch abläuft!

    Dafür sind Startmarkierungen am Filmstreifen angebracht. Weitere Einzelheiten habe ich in den Gesprächen nicht mitbekommen. Ivan Skolunda mit Michal Jaso waren die Filmvorführer aus Banska Bystrica, die das System im Testlauf hatten. Ich fragte schon ob das demnächst zu kaufen gibt, aber es muss noch weiter getestet werden. Sicher wäre das interessant,

    da nicht nur zum Magnetton eine ganz andere Sprachversion von Festplatte oder DVD abgespielt werden kann, sondern auch Subtitel mit Beamer gesteuert werden. Dies war ja schon

    vorher im Einsatz, ähnlich wie in Karlsruhe mit einem Sychrongeber vom Projektor.

    Sicher kann Pavel Tomesek näheres darüber berichten. Leider spricht der kein Englisch, auch Ivan kaum. Nur mit Michal Jaso kann man in Englisch verstanden werden. Die beide betreiben

    auch das 70 mm open air cinema in ihrer Stadt mit 32 m gekrümmter Bildwand und 5 Frontlautsprechersysteme. Zu guten Zeiten hatte der Platz über 10.000 Besucher in einer Abendvorstellung. Im August soll dort "Old Shatterhand" in 70 mm gezeigt werden. Andere Titel sind geplant.

     

  5. Zitat

    Gab es nur "neue" Spiegel oder auch mal "neue" Objektive?

    Es wurden ein paar Optiken getestet. Eine rote Isco 70 mm und eine Schneider 70 mm Brennweite. Leider funktionierte nur eine mit großer Eintrittsöffnung, die andere hatte Vignetierung und kann nicht verwendet werden. Die beiden Optiken waren ein Geschenk aus Australien. Daher wurden die alten Optiken weiterhin verwendet. Das Bild sah aber viel besser aus, da die

    Ausleuchtung mit den neuen gleichwertigen Spiegeln besser eingestellt war als vorher. Ich habe Dünkirchen ja schon in Karlsruhe gesehen, in Krnov war das nicht merklich schlechter!

  6. Eindrücke vom KRRR! 70 mm Film Fest in Krnov vom 13. - 15. April 2018.

    Wie immer gab es erst mal eine lange Anfahrt von Stuttgart mit Übernachtung in Pilsen,

    schon wegen dem guten Pilsner Urquell Bier im U Salzmannu, dem ältesten Restaurant in der

    Stad aus dem Jahre 1634.

    Am nächsten Tag dann weiter an Prag vorbei und nicht den Umweg über Brünn, sondern die

    kürzeste aber auch schönere Strecke über Pardubitz, Zamberg und an den Skigebieten von

    Mährisch Rotwasser vorbei bis Bruntal und dann Krnov.

    Zusammen mit anderen Gästen aus Prag, Banka Bystrica, Dänemark und den USA gab es am

    Abend vor dem Festival eine Demonstration mit der Sychronisierung eines 70 mm Films,

    dessen Magnetton aber gestört war und dieser dann von einer externen Festplatte eingespielt

    wurde. Dazu musste der vorliegende Film erst einmal aufgenommen werden, um diesen mit

    dem Bild und Ton von einer DVD, bzw Bluray Disc zu vergleichen und eventuell im

    Computerprogramm angepasst werden. Das lief alles Lippensynchron. Durch Umschalten

    vom original Magnetton auf die externer Quelle konnte man das Ergebnis bewundern.

    Gezeigt wurde ein Akt aus "Camelot" mit total gestörten Ton aber gut erhaltenem Bild und

    dann noch "Der letzte Kaiser" mit italienischen Magnetton, der aber dann mit englischen

    Originalton gespielt werden konnte. Und weils so schön war, gab es noch eine Rolle von

    "It's A Mad Mad Mad World" als Flat 70 mm Version und aus "Cleopatra" deren Einzug in

    Rom.

    Das Festivalprogramm begann dann am Freitag um 14.00 Uhr mit "PRORYV" einem

    russischen Katastrophenfilm aus dem Jahre 1986. Aufgenommen in Sovscope 70 mm

    mit 6 Kanal Magnetton. Gezeigt wurde der Film in der Originaltonfassung mit Tschechischen

    und erstmalig aus Englischen Untertitel (dank der neuen Synchrontechnik).

    Bei dem 99 Minuten Film in scharfer Bildqualität, wenn auch etwas dunkel, ging es um einen

    U-Bahn Bau in Leningrad der mit dem Zwang der Politikern zu einem bestimmten Zeitpunkt

    fertig gestellt werden sollte. Doch es gab Schwierigkeiten im Tunnel. Wasser- und

    Schlammeinbruch mit später einstürzenden Häuser und Eisbahn. Dazwischen dann eben

    den Versuch verschüttete Arbeiter aus dem Tunnel zu retten was dann bis zum Ende auch gelingt.

    Dank neuer Spiegel in den Meopta Projektoren war nun auch die Farbtemperatur gleich und

    nach der automatischen Überblendung der Bildeindruck besser als bisher bekannt. Die erste

    Vorstellung war natürlich noch nicht ausgebucht.

    Ganz anders beim "Mord im Orient Express" aufgenommen in 70 mm und vorgeführt mit

    6 Kanal DTS Ton. Hier waren schon über 250 Besucher dabei. Eine sehr scharfe Kopie ohne

    Macken und einer schönen Musik von Patrick Doyle.

    Die Abendvorstellung begann um 19.30 Uhr mit einer Ansprache von Jan Krkoška,

    dem Bürgermeister der Stadt, der sich bei den Veranstalter des Festivals bedankte.

    Danach die 70 mm Blow Up Fassung von "Der letzte Kaiser" in einer italienischen

    Sprachfassung. Aufgenommen wurde der Film in Technovision und vorgeführt mit

    6 Kanal Magnetton und wieder mit Tschechischen und Englischen Untertitel.

    Die Kopie war neuwertig hatte aber einen leichten Gelbstich. (Möglicherweise weil er in

    China spielt).

    Nach der gut besuchten Vorstellung, die auch eine Pause hatte, gab es für die Weekendpass-

    Inhaber ein Buffet und kostenlose Getränke zum Ausklang des Abends.

    Für die erste Vorstellung am Samstag musste man früh aufstehen.

    Um 9.00 Uhr lief "For Those I Loved" eine 70 mm Blow Up Kopie von einer 35 mm

    1'66 Aufnahme aber in voller 70 mm Framebreite. Im Internet wird was von 1'33 Format und

    s/w angegeben, was aber nicht stimmt. Dieser bei uns relativ unbekannter französicher Film

    wurd 1983 mit Michael York, Brigitte Fossey, Macha Méril besetzt. Er gewann 2 César

    Awards Nomination. Ein scharfes Bild und ein effektvoller Stereoton mit der Musik von

    Maurice Jarre.

    Es drehte sich um die wahre Geschichte von Martin Gray einem polnischen Überlebenden des

    Holocaust. Sehr intensiv gespielt und mit großem Aufwand inszeniert.

    Danach dann ein Vortrag von Thomas Hauserslev aus Dänemark mit seinem 45 Minuten

    Programm "In 70 mm: Past & Present".

    Als Ersatzfilm für "Phantom Thread" gab es dafür eine total rotstichige Kopie von

    "The Exorcist" als 70 mm Blow Up im 1'85 Format und 6-Kanal Dolby A Magnetton.

    Das Bild hatte eine sehr gute Schärfe. Der Ton bestand aus viel lauten Surround Effekten

    Um 17.00 Uhr "South Pacific" eine neu gezogene Foto KEM Kopie, die auch schon mal in

    Karlsruhe gezeigt wurde, mit dem üblichen Blaustich in den Grauwerten und etwas zu viel

    Kontrast. Auch der DTS Ton hat nicht die Klangfarbe der Fox Magnettonkopie

    wiedergegeben. Trotzdem war es sehr schön diesen Todd AO Film nochmals zu sehen.

    Es gab viel Gelächter der Zuschauer während der Vorstellung, warum auch immer.

    Der Samstag Abend bot dann noch um 20.45 Uhr "Apocalypse Now" die Urfassung als

    Blow Up von 35 mm Technovision mit 6 Kanal Dolby A Ton und Split Surround.

    Der englische Originaldialog war sehr schwer zu verstehen, da der Center Kanal viel zu leise

    gepegelt war. Die Soundeffekte kamen aber gut. Die Kopie hatte schon einen Rotstich

    war aber in gutem Zustand.

    In Andenken an den verstorbenen tschechischen Regisseur Milos Forman gab es dann am

    Sonntag Morgen um 8.15 Uhr eine Rolle von "Amadeus" in 70 mm und Originaltonfassung.

    Danach um 9.00 Uhr "Little Buddha" aufgenommen mit Arriflex 765 (Indische Szenen)

    und Arriflex 535 Technovision (Amerikanische Szenen). Eine sehr schöne Kopie, in

    herrlichen Farben und tollen Fotografie von Vittorio Storaro. Hier hatte man einen Todd AO

    ähnlichen Eindruck. Auch die Musik von Ryuichi Sakamoto erfreute das Ohr.

    Schon fast am Ende des Festivals um 12.00 Uhr "Lethal Weapon 3" mit einem superscharfen

    Blow Up von 35 mm Panavision und vorgeführt mit 6 Kanal Dolby Magnetton.

    Diese Vorstellung war noch sehr gut besucht und dem Publikum hat die Handlung scheinbar

    sehr gut gefallen. Eine einwandfrei Kopie aus Australien.

    Der letzte Film im Programm war dann die Wiederholung von "Proryv" vom Freitag.

    Hier sind die meisten Festivalbesucher dann abgereist. Während der Vorstellung und auch

    noch 2 Stunden danach waren wieder die üblichen Gruppen im Vorführraum anzutreffen.

    Es gibt ja immer wieder etwas neues zu Berichten.

    Pavel, Martin, Ivan, Michal und Petra kümmerten sich um die Vorführung, Barbora war

    diesmal wieder die Übersetzerin der Ansagen, die über Kopfhörer in Englisch eingesprochen

    wurden. Das war diesmal neu im Festival. Adele war für die Organisation der Beschaffung

    der Kopien zuständig. Im Foyer 3 - 4 Frauen an der Garderobe und 2 - 3 im Kartenverkauf

    und Süsswaren. Das Catering wurde von einem lokalen Gastrom übernommen. Zudem gab es

    Bier von einer lokalen Brauerei im Ausschank. Souveniers mit KRRR Logo von Mützen über

    Tassen, T-Shirts und anderes wurde ebenfalls verkauft. Im Foyer auch wieder die Ausstellung

    der Projektorsammlung von Pavel von Super 8 - 70 mm.

    Ein schönes Festival, was leider immer etwas zu früh am Morgen beginnt. Die Pausen

    zwischen den einzelnen Filmen waren dafür diesmal etwas länger.

    Es kamen wieder Gäste aus USA, Schweden, Frankreich, Italien, Polen, Slowakei und einer

    aus Deutschland.

  7. Komentar dazu von Herrn Cinerama France:

    It's Av Occase, avenue Charles Michels in the 15ème Arrondissement in Paris. This stupid second hand tradesman tries to sell materials coming from bankrupcy of Arane laboratory* in Clichy and Cinemateriel in Paris, without success since many months.
    It's a pity !

    * Remember some years ago Jean René Faillot presenting the restored version of Playtime at the Schauburg.

    Also scheint Jean Renè pleite zu sein?

    Lord Jim Rollen sehen sehr nach Essig aus

  8. Toller Film, sehr guter Blow Up, habe den in der Erstaufführung im Capitol Karlsruhe in 70 mm vorgeführt. Lief aber nur kurze Zeit, mangels Besucher. In Stuttgart wurde der Titel nicht in 70 mm gezeigt. Die 2001 Musik von Alex North ist auch sehr eindrucksvoll. Auf den Festivals in Krnov und Karlsruhe wurder der Film auch schon gezeigt!

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    Zitat

    Bedeutet das, Windjammer wurde nie in 3-Streifen aufgeführt?

    Im Royal Palast in Münche war die 3-Steifen Vorführung noch mit amerikanischen Projektoren. Später hat dann Philips FP 20 Projektorem mit Impuls Lampen  angeboten. Die erste Anlage lief im Atrium in Stuttgart und "Windjammer" war ein grosser Erfolg. Auch spätere Cinerama Filme wurden mit dieser Anlage, die ja nur leihweise war vorgeführt. Bei Cinemiracle wurden die Teilbilder vom linken Projektor über Spiegel auf die rechte Bildwandseite und umgekehrt vom rechten Projektor über Spiegel auf die linke Bildwandseite projeziert. Die Mitte lief ohne Spiegel. Also mussten Cinerama Filme seitenverkehrt in A und C Projektor eingelegt werden.

  9. "Windjammer" war ein 3-Streifen Cinemiracle Film und kam später nur als CinemaScope Kopie mit Lichtton Mono auf den Markt. Es gab in Deutschland auch eine 35 mm Kopie mit 3 Kanal MONO Magnetton und nur das mittlere Bild. "Flying Clipper" ist der erste deutsche Film aufgenommen mit 65 mm und präsentiert als MCS 70 Superpanorama mit 6-Kanal Magnetton.

    Wurde inzwischen in 4k gescannt und in Karlsruhe beim letzten 70 mm Festival einen Tag davor als "warm up" gezeigt. Von "Windjammer" gab es meines Wissens nach nie eine 70 mm Kopie.

  10. Zitat

    Welche Projektoren standen in Karlsruhe (Schauburg) vor 1968

    Kenne nur noch das City auch mit Cinemiracle und das Capitol mit 70 mm. Dort lief über 50 Wochen "Doktor Schiwago". Projeziert mit 2 Fedi Maschinen und Ernemann Lampenhaus.

    Der 70 mm Ton war mit gebrückten Tonköpfen nur 4 Kanal mit Rhode und Schwarz Verstärker. Ich habe dort Ende der 68er Jahre eine kurze Zeit (circa 3 Jahre) als Aushilfe vorgeführt. Es liefen einige 70 mm Titel von "Kanonenboot", "Ben Hur" (zusammen mit der Schauburg, die da auch schon 70 mm spielte), "Herrin von Thornhill", "My Fair Lady" (Wiederaufführung), "In den Schuhen des Fischers", "San Sebastian", "Dornröschen", "Vom Winde verweht", "Oliver", "Ryans Tocher" und andere.

  11. Zitat

    155 000 Watt, damit könnte man die Waldbuehne beschallen.

    Ich meinte mal gelesen zu haben, das die Waldbühne nur 30 Watt Verstärker in den 50er Jahren hatten. Im Cinerama Atrium in Stuttgart hatten die in den 60er Jahre auch nur pro Kanal 30 Watt höchstens 40 Watt Enstufen und das klang toll, trotz Röhrentechnik und 100 Volt Übertrager. Auch der Bildeindruck von Todd AO, Super Panavision oder Technirama 70 mm war ein ganz anderer als alle heutigen hochgelobten 70 mm Werke im Kino!

  12. Zitat

    Der Soundtrack auf Schallplatte/CD hat für mich darum absolut Sinn gemacht.

    So sehe ich das auch. Meine erste Filmmusik Schallplatte war Miklos Rozsas Musik zu "Ben Hur". Die Platte hatte damals 25 DM gekostet und ich konnte Szenen im Kopf beim Anhören der Musik wieder erleben. Heute kann man sich eine Bluray Disc anschauen und hat die Musik automatisch dabei. Aber Filmmusik kann auch im Konzertsaal ohne Filmprojektion ein Genuss sein. Denken wir nur an die tollen Aufführungen von Ennio Morricone mit großen Orchester und Chor  und den Titel "Extasy of Gold" aus "Zwei glorreiche Halunken". So toll und gewaltig hat das im Film nie geklungen (zumal der nur Lichtton MONO war). Auch die Heavy Metal Gruppe "Metalica" nutzt diese Musik als Eröffnungskennmelodie und noch besser: die Hard Rock Band "Manowar" spielt sogar das Hallelujah (Finale) aus Ben Hur von Miklos Rozsa als Eröffnungmelodie!

  13. "Mord im Orientexpress" aufgenommen in 65 mm Panavision, dann digitalisiert und

    mit Computereffekte versehen wieder ausbelichtet auf 70 mm mit dicken Bildstriche

    um das "Scope" Format 2.35:1 beizubehalten.

    Der Film lief gestern Mittag in der Schauburg mit wenig Besucher in der deutschen

    Synchronfassung mit DATA Sat Soundwiedergabe von CD Rom.

    Der Bildeindruck war wie bei allen anderen "neuen" 70 mm Werke uninteressant.

    Schärfentiefe kaum auszumachen, moderne Schärfenverlagerung bringt eh keine

    räumliche Tiefe ins Bild und wurde hier sehr oft so eingestellt. Dazu ab und zu Verlagerung

    der Schärfe auf den Hintergrund und wieder zurück. Die Ausleuchtung in größeren Räumen

    viel dunkel. Sicher ist das heute der "moderne" Look, kein Vergleich zu "Ryans Tochter", "Lawrence von Arabien" und andere 65 mm Produktionen aus den 60er 70er Jahre.

    Selbst 35 mm Panavision Titel aus der Zeit hatten zeitweise einen "70 mm Look".

    Die Stadtansichten in der Totele von Istanbul oder Jerusalem wirkten sehr unscharf dank CGI.

    Die paar "Flugaufnahmen" mit Verfolgung des Orientexpress als Digital- oder Modelaufnahme hatten leider auch keinen Todd AO Bildeindruck, wie in den schon

    bekannten 70 mm Super Cinerama Werke nach Abschaffung des 3-Linsen Systems. Man

    hätte das Material für die Neukopierung eines 70 Klassikers nutzen sollen und den Orient

    Express nur in Digital zeigen.

    Die Tonmischung mit Dialog mittig, mit 2 Ausnahmen, womöglich ist da einer an dem Regler

    ausgerutscht. Im Nachspann stand ja noch was von Dolby Atmos, was in der Schauburg bis

    jetzt noch nicht installiert ist und dem Film sicher nicht dramatisch geholfen hätte. Das 4

    noten Hauptmotiv von Patrick Doyle kam mir irgendwie bekannt vor.

    Möglicherweise ein Volkslied? Immerhin besser als die 2 Notendrohntöne von Hans Zimmer. Zum Inhalt möchte ich mich nicht auslassen. Das nur 13 Personen im Orient Express

    unterwegs waren, wundert mich. Die anderen 40 hätten sonst nur die Plätze im Speisewagen besetzt, in dem die meisten Szenen nach dem Lawinenabgang statt fanden. Am Ende wurde schon eine Fortsetzung am Nil angekündigt. Judy Dench hatte wohl auch keine grosse Herausforderung in ihrer Rolle gehabt. Der angeklebte Bart von Kenneth Branagh sah auch sehr unecht aus. Jetzt sollte man eigentlich mal die letzte Verfilmung mit Albert Finney in Bluray auf der Zimmerama Bildwand anschauen und vergleichen!

    Übrigens war die Vorführung mit digitalen Vorprogramm auch mit aufgezoomten "Scope"

    Trailer wie immer perfekt. Die Kopie hat trotz 3 Tage Laufzeit auch noch keine Laufstreifen

    bekommen.

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