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Film-Mechaniker

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Beiträge erstellt von Film-Mechaniker

  1. Es sollte Gewohnheit werden, sofort nach einer Aufnahme die Feder wieder ganz aufzuziehen. Wenn das nicht annehmbar ist: Agfa-Movex-Reflex. Oder Specto 88 mit Sucherzoom (Pan-Cinor 40 hat Schnittbild).

     

    Es gibt einen Haufen Doppel-8-Kameras mit Elektroantrieb, Reflexsucher und Automatik. Die Zeiss-Ikon-Moviflex Super hat Schnittbildeinstellung, genauer geht’s nicht.

     

    Etwas unterbewertet scheint mir die Agfa-Movexoom. Ergonomisch der Leicina 8 S ebenbürtig. Eine Mattscheibe kann eingebaut werden. Einige japanische Doppelachter bieten ebenfalls viel Komfort und gutes Glas.

  2. Es ist mir nicht klar, was du von mir hören willst. Was an Film auf Spule und in Kassette soll ich beurteilen?

     

    Wie ich oben schrieb, ist 27 Fuß zu wenig zum Laden, wenn man 25 Fuß Nenn- und Nutzlänge beansprucht und bezahlt. Richtige Länge wäre etwas zwischen 30 und 33 Fuß. Film auf Spule ist zugänglich für alles Mögliche und Unmögliche an Experimenten.

     

    Rational überzeugend an Super-8- und Single-8-Kassette ist, daß die ganze Länge ohne weiteres zur Verfügung steht. Vielen ist das Umlegen von Doppelacht oder DS-8 lästig. Kann man verstehen. Bell & Howell hat nicht mit Doppelacht angefangen, sondern mit Einfach-8. Der Filmo Straight Eight nimmt 30-Fuß-Spulen auf, 2400 Bilder oder zweieinhalb Minuten bei 16 B./s.

     

    Offener Film auf Spule und eine Federwerkkamera entsprechen mir mehr als eine mit Elektromotor und Kassette, vom Zoom zu schweigen. Pistolengriff, Gummilinse, der Tod des guten Amateurfilms. Der braucht wie jeder Film vor allem geistiges Durchdringen des Daseins, Herausstellen von Gefühle erweckenden Verhältnissen und verdammte stillstehende Kamera.

  3. Sollten wir das Projektorenthema nicht vom Thread abtrennen?

     

    Es geht mir zu wild durcheinander. Röhrenlampen können an 230 Volt nicht mithalten. Man muß mit kleinstmöglicher Spannung mehr Strom durchschicken, also 110-Volt-Lampen nehmen. Logisch, daß der P. 800 von Siemens & Halske so nicht nachkommt. Vom Helldunkelverhältnis her, wie gesagt mit Zweiflügelblende 2,6:1, gehört er zu den mechanisch lichtstärksten.

     

    Vergleiche gehen nur an, wenn gleiche Öffnungsverhältnisse der Objektive vorliegen, gleiche Anzahlen Blendenflügel und gleich große Projektionsflächen. Ich behaupte ja, daß unter solchen Bedingungen einige Normalachter mehr Licht bringen als Superachter. Nicht ohne Grund habe ich den Kodak Showtime in der Liste, denn der hat ein gutes Helldunkelverhältnis (2,33:1) und kann mit dem Ektar 22 mm, f/1.0 bestückt werden.

     

    Der Eumig P 8 ist filmschonend.

     

    Rationale Gründe für Normalacht sind

    • die Teilübereinstimmung mit 16 mm, was Möglichkeiten bei Schnitt, Montage und Vertonung gibt;
    • die Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit vieler Geräte;
    • das Vorhandensein vieler Federwerkmechanismen, die stufenlose Veränderung des Tempos leisten, oft bis 8 B./s hinab und bis 48, 64 oder noch mehr B./s hinauf;
    • die Preisgünstigkeit von 2 × 8, welche eigentlich auf Grund der halben Filmlänge vorhanden sein müßte. DS-8 enthält dasselbe Prinzip. Es ist mir bewußt, daß die Preisgestaltung, teilweise auch das Herbeiführen von unnötigem Aufwand beim Perforieren, die Kosten verzerrt. Man bequemt sich nicht mehr, Stempel und Matrizen aus gehärtetem Stahl nachzuschärfen, sondern beschafft viel teureres Werkzeug aus Hartmetall. Ich muß das halt immer wieder sagen: 27 Fuß ( ! ) Kodak Ektachrome alias WittnerChrome 100 Daylight für € 69,90 ohne Entwicklung, Entschuldigung, indiskutabel!
    • Völlig rational, weil streng technisch: querrechteckige Perforationslöcher können an den längeren Lochkanten elastisch mehr nachgeben. Gibt es Super-8-Anhänger, die eingeschlagene Löcher nicht kennen? Interessanterweise weisen Super-8-Projektoren nicht selten nadeldünne Greifer mit kreisrundem Querschnitt auf. Ich habe den Eindruck, da ist ein Anschliff vergessen gegangen. Manchmal betrifft es nur einen von zwei Greiferzähnen. Das ist komplett irrational.
    • Für 8-S wurde das Stummfilmtempo auf 18 B./s gesteigert. Dafür gibt es keine ehrliche rationale Erklärung. Man komme nicht mit dem Magnetton, den finde ich auch mit Tempo 24 schlecht. Unehrlicherweise dauert eine Super-8-Kassette 25 Sekunden weniger lang, aber das hat man bei Kodak nie gesagt. Die Bescheißermentalität von Eastman-Kodak nervt mich so, die ist bei Bell & Howell, auch ein höchstkapitalistisches US-Unternehmen, milder. Verstandgeleitet daher ökonomischere 16 B./s. Im Umkehrschluß müßte richtiges Klotzen etwas bringen, doch da erfährt man die Enge von 8-S erst recht: Außer den wenigen Kameras für die Supermatic-200-Fuß-Kassette gibt es nur die für 50-Fuß-Cartridge. Seit 2016 warten Bereitwillige darauf, mit einer hybriden Kamera klotzen zu können, jaaa ‒ Tempo 25, Ton digital und synchron auf SD-Karte, internes Reflexsystem für den parallaxenfreien Leuchtschirmsucher, einrastender Druckschalter zum Laufenlassen, C-Gewinde für ziemlich angeberische Optiken und mehr. Wenn man viel Geld hat, filmt man nicht 8-S. Ich meine, aus Vernunftgründen.
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  4. Paillard-Werbeblattverso222.25mmauf276.225mm-Kopie.jpg.d5ae829d65eebcd0ec6762eee504f4cf.jpg

     

    Die Eumig P 8 novo sind mit Sockel für Iod-Quarzglas- oder Halogenlampe 100 W 12 V ausgestattet.

     

    De Jur findest du unter ebay.com immer einige gleichzeitig. Der ist kein Exot. Siemens & Halske 800 sind viel rarer.

     

    Wie ich sagte, es geht mehr Licht von der Heizwendel durchs Bildfenster, als man denkt. Das war kein Abschweifen von mir, sondern Darlegung von Zusammenhängen. Wenn du kein Interesse dafür aufbringst, gib Joerg einen guten Rat, wie er seine Movexoom 10 pflegen (lassen) kann und erkläre ihm dabei, wie viel Geld das so kosten könnte. Er will ja offensichtlich keinen Cent in die Super-8-Kamera investieren. Sie ist vielleicht 46 Jahre alt. Kodak hat noch 90 Tage Zeit, die angekündigte neue Super-8-Kamera herauszubringen.

  5. Nicht so hastig drüberlesen, bitte!

     

    Ich habe geschrieben auf Grund von Mechanik und Blende lichtstärkste Normal-8-Projektoren. Direkt vergleichen kann man die Offenwinkel der Blenden. Beim Siemens & Halske 800, ein Beispiel, hat die Zweiflügelblende zwei Mal 130 Grad offen und 50 Grad geschlossen. Das wurde hier im Forum schon besprochen. Damit ist dessen Helldunkelverhältnis 13:5 oder 2,6:1.

     

    Danach kommen Objektive und Lampen.

     

    Nehmen wir die 750-Watt-Röhrenlampe bei De Jur. Sie wurde originär mit 110 Volt betrieben, was zu einem Nennstrom von 6,8 Ampère führt. Ich kenne den Wendelquerschnitt nicht, aber wenn ich einen Durchmesser von 0,3 mm annehme, beträgt er rund 0,07 Quadratmillimeter. Geteilt durch den Strom erhalten wir die Stromdichte von 97 A/mm2. Nun eine 100-W-Halogenlampe an 12 V, Nennstrom 8,33 A. Wieder ein unbekannter Wendelquerschnitt, ich nehme ein Mal 0,5 mm Durchmesser, womit die Stromdichte von gut 42 A/mm2 besteht. Bei gleichem Wendeldurchmesser wächst die Stromdichte, die wir mit einer Materialkonstanten von Wolfram verrechnen können, auf 119 A/mm2. Die Werte scheinen mir zu groß zu sein. Auf jeden Fall ist die Grenze der Belastbarkeit einer Lampenwendel bei der Schmelztemperatur des Metalls.

     

    Die tiefen Ellipsoid-Hohlspiegel der liegenden Halogenlampen erfassen einen größeren Raumwinkel als die Spiegel und Kondensoren um Röhrenlampen herum. Am rechteckigen Bildfenster geht dafür wieder mehr vom runden Lichtbüschel verloren als bei den rechteckigen bis quadratischen größeren Wendeln. Ich spare mir hier eine Zeichnung.

     

    Klar, die Marilyn-Monroe-50-W-Lampe bringt’s nicht. Du willst mich doch nicht mit absoluten Werten hauen, oder? Man muß Äpfel mit Äpfeln vergleichen. Wie ich anderenorts schon sagte, wenn der Raum vorhanden ist, kann man eine Xenon-Kurzbogenlampe einbauen. Es gibt 8-mm-Projektoren, bei denen man das Lampenhaus abnehmen oder ausräumen kann, um eine größere Bogenlampe anzuschließen. Beispiele: Paillard-Bolex G, Nizo, Kodascope Eight, Movector.

     

     

  6. vor 20 Stunden schrieb Dahoma:

    Es fängt heute schon dabei an das kaum einer das beruhigen des Metall (ablagern über Jahre) in Betracht zieht.

    wir sprechen bei einer perfekten Perforation von einer Fertigungs Genauigkeit exakt auf ein Tausendstel bei den Werkzeugen.

     

    Es fängt noch früher an, mit der Wahl der Materialien. Auf dem Kodak-Chalon-Perforierapparat, den ich mal hatte, war Werkzeug aus Schienenstahl (1.0524). Der ist recht zäh, aber nicht hart. Der Tausendstel ist nicht nötig, das wäre zehn Mal genauer, als die Norm toleriert, aber die Löcher sollten innerhalb einer Lochgruppe gleich groß sein. Das sehe ich bei Kodak-Super-8-Film nicht immer gegeben, man erkennt im Lauf ein sozusagen sich wandelndes Loch.

  7. Joerg gibt nur Agfa Movexoom 10 an. Wir wissen nicht, welches Modell er hat.

     

    Zu den auf Grund von Mechanik und Blende lichtstärksten Normal-8-Projektoren zählen unter anderen, ungeordnet:

    • De Jur 750 A
    • Zeiss-Ikon-Movilux 8 B
    • Eumig P 8
    • Siemens & Halske 800 mit Zweiflügelblende
    • Paillard-Bolex M 8
    • Agfa-Movector 8
    • Revere 8 P-80 B
    • Bauer T 10
    • Ericsson Cinéric E und F
    • Ampro-8
    • Kodak Showtime 8
    • Bell & Howell Filmo 8-122
    • Leitz Cinovid
    • EMEL P 73 alias Miami alias Star
    • Barigo 8

    Je nach Objektiv schwingt ein Super-8er obenaus oder ein Normalachter. Dann macht natürlich auch die Lampe einen Unterschied.

  8. vor 10 Stunden schrieb Joerg:

    die Bildfläche von Super8 ist größer

     

    Das ist wahr.

     

    Gerade so ein verpilztes fest eingebautes Zoom-Objektiv an einer COMMAG-Kamera, für die es kein Tonfilmmaterial mehr gibt, zeigt doch auf, welche Sackgasse man betreten hat. Es ist aber nie zu spät zum Umkehren.

     

    Ich kann eine Anzahl Normal-8-Projektoren nennen, die auf selbe Bildwandfläche ein helleres Bild geben als viele Super-8-Laufbildwerfer. Das Auflösungsvermögen ist durch das schwächste Glied in der optischen Kette gegeben und das ist das Filmmaterial. Weil die Auflösung vom Kontrast abhängig ist, sieht gleicher Film, z. B. Ektachrome, durch einen sauberen Vierlinser belichtet besser aus als durch eine Zoom-Optik. Guter Bildstand trägt weiter zu angenehmerer Projektion bei und da hat Super-8 auch oft Mühe.

  9. Service bei jemand für Super-8 Eingerichtetem. Die/der nimmt die Optik ab und versucht, das zu reinigen.

     

    Ich würde auf Doppelacht umsteigen. Da gibt es Weitwinkel bis 5,5 mm, was etwa den 6 mm bei der Movexoom 10 entspricht, aber beliebig längere Brennweite als die 60 mm. Reflexsucher gibt es auch, Zoom gibt es, Power-Zoom, Elektroantrieb, Blendenautomatik, alles. Es gibt Ektachrome 100, Fomapan R, Farbnegative, Schwarzweißnegativfilme. Und es gibt robuste, vielseitige, lichtstarke Projektoren mit Ölschmierung für die Ewigkeit.

  10. Kai, du hast die Wahl zwischen den älteren RX-Objektiven mit robusterer Fassung und den jüngeren aus Aluminium. Die Weitwinkel sind optisch nicht verändert worden, sie blieben bis zum Schluß gleich. In der Normalbrennweite ist 1967 das Macro-Switar 26-1.1 dazugekommen. Bei den Tele gibt es das Switar 75 mm in verschiedenen Versionen, gewöhnlich, gewöhnlich RX und Macro-RX.

     

    Beim Kauf immer darauf achten, ob und wie der Anbieter ein Objektiv beschreibt. Wenn jemand schreibt, daß Fokus- und Blendering sich leicht bewegen lassen, ist das schon etwas. Ohne eine Erwähnung: Vorsicht. Wenn jemand z. B. sagt, lässt sich bewegen, aber schwer oder gar nicht, dann ist noch nichts verloren, im Gegenteil, man kann den Preis drücken. Das gesparte Geld läßt sich in einen Service stecken. Oft ist das alte Fett eingetrocknet, verharzt und klebt wie Kaugummi. Bei beschädigter Blende Finger weg, Reparaturen können sehr teuer werden.

     

    Allgemein gibt es riesige Preisunterschiede. Auktionshäuser und Brockenstuben haben den Braten schon lange gerochen und verlangen teilweise vierstellige Beträge. Meine Regel lautet 20 Franken pro Linse bei 8 mm, 40 Franken pro Linse bei 16 mm. Ein kleines Triplett daher um die CHF 60 ohne Garantie, ein größerer Sechslinser CHF 240 ohne Garantie. Das RX-Switar 25 kostet heute um die € 300, Obergrenze. RX-Objektive haben auch Schneider, Angénieux und Berthiot gemacht. Ich würde mit einem Messing-RX-25-1.4 anfangen. Das RX-16-1.8 als Weitwinkel

     

    Es gibt das Compact-Vario-Switar RX 17‒85 (Berthiot-Pan-Cinor). Das ist gesucht.

  11. Meine Ansicht der Paillard-Bolex-H-Kameras kennst du vielleicht, ich wiederhole sie hier trotzdem. Die Revolvermodelle wie deines sind für leichte festbrennweitige Objektive gedacht. Schwere Zoomoptiken kann man ansetzen, dabei wird eine Rotring-Blockierschraube eingesetzt und die Klemme vorgeschaltet, damit die Revolverscheibe nicht angehoben wird.

     

    Das Vario-Switar 18‒86, f/2.5, Electric Eye ist optisch nicht schlecht, aber eben unhandlich. Ich rate dir, solltest du filmen wollen, was ziemlich Geld kostet, mit einem Objektivesatz daran zu gehen. Als RX-Version hat es die Brennweiten 10, 16, 25, 26 und 50 mm gegeben. Bei längeren Brennweiten wird der prismatische Längsfehler verschwindend klein, ab f/4 sowieso. Es gibt viele relativ leichte Fernobjektive, das Meopta-Openar 80 ist schön kompakt. Aber auch ein Fotoobjektiv mittels Adapter angeschraubt ist nicht gleich so schwer wie das Vario-Switar.

     

    Ansonsten sind die f-Werte rein geometrische. Wenn du also am Belichtungsmesser zum Beispiel f/5.6 abliest, dann stellst du die Blende auf f/5.6. Am Belichtungsmesser stellst du eine den Lichtverlust im Reflexsystem ausgleichende Belichtungszeit ein, und zwar 1/80 Sekunde für 24 Bilder in der Sekunde. Die wahre Belichtungszeit ist 1/[(360° ÷ 135°) × 24], also 1/64 s. 135 Grad ist der Offenwinkel des verstellbaren Verschlusses.

  12. Vor vielen Jahren habe ich ein Mal stereoskopische Aufnahmen einer Augenoperation in Projektion gesehen, mit Pola.-Brille. Makroaufnahmen in drei Dimensionen im Format 16 (nicht Bolex-Stereo), filmtechnisch oberste Liga. Das war aber so heftig, dagegen sind Splatterfilme Erholung.

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  13. Sinalco-Cola, mach mich nicht fertig! Es hat ja Getränke gegeben, das gibt’s nicht. Für uns waren die Flohmärkte los dorados, auf einem hatte ich mal das seltene erste Modell der Paillard-Bolex L 8 gekauft. Zur Stärkung zwischendurch zwei Canapés, eins mit Thon und Kapern, eins mit Spargelspitzen und Mayonnaise

  14. Wunderbar. Meine Partnerin hat seit heute wieder einen Hund, einen Straßenhund aus Griechenland, Hermes. Obelix’ Hund heißt Idefix, im Original Idéfix, richtig ausgeschrieben geht es natürlich um die idée fixe, was mir so wahnsinnig gut gefällt. Die Normannen haben auch so tolle Namen, Telegraf, Dompfaf, Ganzbaf, ihr kennt sie doch alle. Und dann die »‘öme’«: Taubenus, Schlagdraufundschlus, Nixalsverdrus,  . . .

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  15. Etwas verwirrend ist der Gebrauch von ganzzahligen Bruchwerten und von Dezimalwerten nebeneinander. Beispiel ¾" und 0.75"

     

    Die Bruchwerte sind älter. Sie stammen aus der Antike. Bis ins Mittelalter wurde ein Fuß fortlaufend halbiert, geviertelt, geachtelt und zuletzt sechzehnteilig benutzt. In Amerika wurde der zwölfteilige Fuß offiziell. Seit 1959 wird der Fuß auch zehnteilig genutzt, 0.9 inch. Wie lautet es so schön, the U. S. go metric, inch by inch.

     

    Die Grundanlage des Schmalfilmformates „16 mm“ ist die Bildbreite 0.4 Zoll beim Filmschritt 0.3 Zoll. Aus physiologischen Gründen, die wir schon mal besprochen haben im Forum, ist die doppelte Bilddiagonale Normalbrennweite, d. h. ein Zoll. Nun muß man für Wechseloptiken ein Anlagemaß (oder Auflagemaß) festlegen, und zwar so, daß auch mäßige Weitwinkelobjektive funktionieren. Irgend jemand, ich weiß wirklich nicht, wer es war, hat gesagt: Wir nehmen zwei Drittel der Normalbrennweite als gängige Weitwinkelbrennweite. Das ist aufgerundet 0.7 Zoll. Aus einer ebenso nebulösen Überlegung heraus ist dann das Auflagemaß beim Filmo 70 mit 0.69 Zoll bestimmt worden. Drei Fünftel der Normalbrennweite 25 mm ist 15 mm, viele Jahre lang die kürzeste Brennweite in dem Format, ³/5 = 0.6. Vielleicht hat der Filmo den Zusatz 70 deswegen bekommen.

     

    Wir stehen also seit der Einführung des Kodak-Sicherheits-Schmalfilmsystems 1923 Dezimalwerten mit zwei Nachkommastellen gegenüber und 0.73 inch wäre so einer. Ich halte mich bloß an diese Tradition. Man könnte auch drei Nachkommastellen betrachten, beim D-Mount haben wir 0.484 inch. Die Maße des Rohfilms 35 und 16 sind in den ISO-Normen mit vier Stellen nach dem Komma festgehalten.

     

    0.73 Zoll oder 18,542 mm scheinen so gar nicht Carl Zeiss zu entsprechen. Das Unternehmen war aber stärker mit den Staaten verbunden, als man sich gemeinhin vorstellt. Alle wollten auf den amerikanischen Markt, auch Leitz, Bogopolsky, Debrie oder Ensign. Niederlassungen in den USA hatten Zeiss, Leitz, Goerz, später auch Paillard (Ambol). Eine Inch-Phobie, wie sie heute auftritt, gab es damals nicht. Ich wüßte einfach nicht, was ich mit 18,54? mm anfangen sollte.

  16. Wenn du das jüngste der Caméréclair-Modelle meinst, die Camé 300, die ist 1952 vorgestellt worden. Die Caméréclair, von 1919 an entwickelt, haben einen Filmkanal, der nach der Belichtung gelüftet wird, wie man sagt, die Andrückplatte wird leicht angehoben, damit der Greifer minimalen Widerstand findet. Nach dem Transport greift ein Paar Sperrgreifer ein und der Andruck wird aufgenommen. Diesen Ablauf leise zu machen, hat bis dann gedauert. Andere Eclair-Kameras waren die Gillon, vor dem Ersten Weltkrieg.

     

    Vielleicht meinst du den Mechanismus des Parvo Grande Vitesse nach Patent Labrély, 1920. Mit diesem Greifer-Sperrgreifer-System werden 240 B./s erreicht, überraschend geräuscharm. Später hieß die Kamera Speedo. Beispiele für Aufnahmen aus diesem Gerät sind zu sehen in Der weiße Traum mit Leni Riefenstahl und Luis Trenker.

     

    Dann war nichts Neues, bis Eclair 1960 mit einer 16-mm-Schulterkamera überraschte, die später NPR genannte Konstruktion.

     

    Sonst war die Mitchell-BNC das Maß der Dinge, 1967 als BNCR mit Membran-Reflexsucher. 1972 stürzte ARRI Mitchell vom Thron mit der Arriflex 35 BL, welche Spiegelverschluß-Reflexsucher, Koax-Magazin, Scheibenläufermotor und einige Kilo weniger Gewicht und auch weniger Umfang hatte.

  17. Ist dir nicht ein kleiner Fehler unterlaufen? Die Caméflex hat einen Rätschengreifer, der einfach auf und ab geht, die gefederten abgeschrägten Greiferspitzen rutschen über den Film, um oben in ein Lochpaar zu schnappen. Die Arriflex 35 BL sind näher bei den Mitchell-NC, was den Greifermechanismus betrifft. Wenn du die Arriflex 16 BL meinst, die hat den gleichen Greiferantrieb wie die M und die ursprüngliche Arriflex 16.

     

    Abgekupfert verwende ich nicht als Begriff bei der ARRIFLEX. Die Geschichte ist schon ein wenig komplizierter, selbst die offizielle Version der Firma ist verwickelter. Kästner soll ja nicht begeistert gewesen sein von der 16inisierung einer ARRIFLEX durch August Arnold.

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