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fcr

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Beiträge erstellt von fcr

  1. @ fcr:

     

    Das wäre mir neu. Was ich bisher über den flashscan gelesen habe, hörte sich deutlich anders an, sprich: Einzelbildabtastung in einer bestimmten Geschwindigkeit (die ja auch total egal ist). Zur Anpassung von Filmen, die mit 18 B / s aufgenommen wurden und bei der Umwandlung in einen gängigen Video-Standard (25 B / s) nicht zu schnell laufen sollen, bestünde dann im Nachhinein die Möglichkeit, durch Hinzufügen oder Überblenden von Bildern, die ursprüngliche Abspielgeschwindigkeit in einer 25 B / s-Datei (z.B. DVD) zu erreichen.

     

    Das habe ich zumindest so verstanden. Denn was sollte den flashscan davon abhalten, die Filmbilder 1:1 aufzunehmen? Werden die Bilder nicht beim kontinuierlichen Vorbeilaufen kurzzeitig durchleuchtet (um nicht zu verwischen) und von der Kamera aufgenommen?

     

    Auf der Daan Müller-Seite, die hier im Forum diskutiert wurde (http://www.smalfilmtest.nl/FlashScan_8.html), steht, dass der Flashscan nicht bildsynchron abtastet. ("Vaak wordt verondersteld dat ieder beeldje wordt geflitst en waarmee ieder beeldje afzonderlijk zou worden opgenomen. Dit is niet zo! De flashscan8 maakt van uw films een videofilm waarbij gebruik wordt gemaakt van z.g. pull-down techniek waarbij de 18 beelden per seconde worden ondergebracht in 50 frames." - "Oft wird unterstellt, dass jedes Einzelbild geblitzt und für sich separat aufgenommen wird. Das ist nicht der Fall! Der Flashscan8 macht aus Ihren Filmen einen Videofilm und gebraucht dabei die sog. pull-down-Technik, wobei die 18 Bilder/Sek. in 50 Frames untergebracht werden.")

     

    Nun ist Daan hier alles andere als neutral, aber niemand hat von ihm bisher eine Korrektur dieser Aussage verlangt. Wenn man sich auf www.mwa-nova.com die Beschreibungen und Datenblätter des Flashscans durchliest, steht da auch nichts von Einzelbild-synchroner Abtastung.

     

     

  2. Was genau heisst das... ich verstehe den Zusammenhang nicht.

    Inwiefern berücksichtigt eine Frame by Frame Abtastung wie beim HM73 die "umliegenden Bilder" mehr als ein videosynchronisiertes Capturing mit 25 Bilder/Sekunde. Da wird ja auch jedes Filmbild ge-capptured... und wenn man es mit einer richtigen, guten Kamera und Workflow macht, dann müsste es doch auch perfekt werden. Was meinst Du in dem Fall mit "umliegenden Bilder"?

     

    Beim Video-Capturing wie beim Flashscan entsprechen die einzelnen Video- bzw. Digitalbilder nicht den einzelnen Filmbildern, sondern z.T. werden Super 8-Filmbilder wiederholt oder ineinander geblendet (was dem "Pulldown"-Prinzip entspricht und beim Sehen des bewegten Bilds dem Auge nicht auffällt). Ausserdem ist das resultierende Filmbild intern und gegenüber seinen benachbarten Filmbildern komprimiert, d.h. ähnliche Bildstrukturen sind zwecks Platzersparnis weggerechnet. Damit schränkt sich auch der Super resolution-Effekt ein, also die Tatsache, dass man bei einer klassischen Filmprojektion (z.B. von Super 8) das laufende Projektorbild als detailreicher und schärfer wahrnimmt als die Einzelbilder des Films.

    • Like 1
  3. Und da wird der Film für eine Abtastung in die Niederlande geschickt?

    Aus Interesse: Wie viel kostet denn so eine Abtastung (sagen wir mal von 15 m Super 8) inkl. 2x Versand und allem drum und dran?

    Gibt es da auch eine Internetadresse?

     

    Es gibt verschiedene Firmen, die mit dem HM73 arbeiten. In Deutschland wird der Service von http://die-filmwerkstatt.de/ angeboten, für 0.50 EUR/Meter. Auf der Seite finden sich auch Vergleichsbeispiele verschiedener Scanmethoden, u.a. auch mit dem MWA Flashscan.

     

     

     

  4. Hallo fcr, (hast du auch einen Namen...? dein Nick ist irgendwie etwas gar anonym...)

    Florian, ich schreibe auch ab und zu für den "Schmalfilm" (Bericht übers Rotterdammer Super 8-Projekt in dieser Nummer). Ich bin abgekürzt unterwegs, weil ich anderseitig - auf dem Gebiet von Medien und Kunst - viel im Netz publiziere und hier lieber Privatleidenschaft vom Beruflichen trenne. Ich finde es nicht immer toll, googlebar zu sein und mir dann ggfs. Fragen anhören zu müssen, was ich hier spät nachts treibe, wo ich doch schon morgen früh eine Konferenz moderieren muss. :)

  5. Seh ich ähnlich. Der c-mount Anschluss im Besonderen ist, wie jede Schraubfassung (Pentax etc.) doch komplett überholt. Die Gefahr, dass sich bei einem Objektivwechsel ein Auflagemassproblem ergibt ist da schon sehr hoch. Für viele Zooms (angenieux 12-120) war das Ding eigentlich nie gedacht, doch man hing die Bolidenzooms trotzdem dran. Wechselmount ja, aber bitte was bajonettiges / kein C oder D mount.

     

    Da bleibt als Alternative eigentlich nur Leica M-Mount, für den es zumindest die alten Leicina Special-Objektive gibt (Schneider Variogon und Schneider 10mm/1.8 . Ausserdem kann man an M-Mount (aber auch an c-mount) fast alle gängigen Spiegelreflex-Kameraobjektive adaptieren.

  6. WW-Konverter mit Faktor 0,5 sowie Telekonverter mit Fakter 2,0 (Grundobjektiv 7-70mm):

     

    Ich finde Konverter, vorsichtig gesagt, eher problematisch, um so mehr, wenn es die Standard-Videomodelle von Hama, Raynox & Co sind. Eine Vorschraublinse verschlechtert immer die Bildqualität, und gerade bei Super 8 kann die Objektivqualität eigentlich nicht gut genug sein...

  7. Hmmm, aber welcher Mount?

     

    PL? Die Anzahl der für Super 8 geeigneten Objektive mit PL-Mount dürfte minimal sein.

    Oder gar etwas Eigenes? Das dürfte am Markt nicht durchsetzbar sein.

     

    C-mount auf Objektivrevolver. Aber dann nähert man sich schon derart einer Bolex-Normal-8- oder Doppel-Super-8-Kamera an, dass man auch gleich zur Bolex greifen kann. Uebrigens gibt es auch das 6mm-Pentax-Cosmicar extrem preiswert mit c-mount, das ist allerdings nur ein Überwachungskameraobjektiv. (Und daneben u.a. das Cine-Nikkor 10mm oder Zeiss Jena Flektogon 10mm als denkbare Standardbrennweiten.)

  8. @Jürgen: Ich bin eben nicht gar so genau informiert wie du, der sich ja von Berufes wegen mit diesem Thema beschäftigt... Danke für die einleuchtenden Informationen...

     

    Das ist eigentlich eine Antwort für Pathéfan: Ja, wie Jürgen schrieb, die klassische Super 8-Amateurszene stirbt aus. In Film- und Kunsthochschulen und in der Werbung allerdings leben Super 8 und 16mm, wie ich aus eigener Berufsanschauung weiss. Übrigens hat das Kodak längst erkannt - die Firmenseiten zu Super 8 richten sich eindeutig an letzteres Publikum. Werbefilmer und Kunststudenten, die heute auf Super 8 filmen, lesen dieses Forum nicht und haben keine Verbindungen zur klassischen Amateurszene (ausser, dass sie Informationsseiten wie die von peaceman oder Dir im Web lesen). Deshalb kommt es der klassischen Szene so vor, als ob es einsam um ihr Medium würde. Das ist eine - verständliche - Fehlwahrnehmung.

     

    So, zurück zum Thema: Ich wünsche mir eine vollmechanische Federwerk-Kamera mit c-mount, ohne internen Belichtungsmesser, ohne Ton, ohne Elektronik, ohne Schwenkfilter und 100% Licht auf dem Film, am liebsten mit stufenloser Geschwindigkeitsregelung zwischen 9 und 54 fps, und im kompakten, robusten Metallgehäuse. Das wäre mir 1000 EUR wert.

  9. Die Frage wäre es, ob soviel geld bezahlt würde oder die Szene nicht lieber Altgeräte repariert und damit weiterarbeitet. Dass kann ich nicht beantworten !

     

    Kommentare aus dem Forum ?

     

    Ich würde noch einmal ein paar Jahre warten, bis 3D-Print- und FabLab-Technologie erschwinglicher, universeller einsetzbar und massentauglich wird. Dann liegt es durchaus im Bereich des Moeglichen und Wahrscheinlichen, sich auf der Basis einer CAD-Datei einen Super 8-Kamerabody zu "drucken". (Aus Plastik, und daher wahrscheinlich mit Einschränkungen hinsichtlich der Langlebigkeit, aber beliebig reproduzierbar.) Es könnte dann Wikis geben, in denen Enthusiasten gemeinsam solche CAD-Projekte in Open Source-Manier entwickeln.

     

    Ich arbeite an einer Hochschule, die heute schon 3D-Printer einsetzt. Wir erwarten, dass die Technologie Produktdesign und -entwicklung ebenso revolutionieren wird wie vor 25 Jahren Laserdrucker und Desktop Publishing das Publizieren.

  10. Ich habe direkt nach der Nachrichtenmeldung auf schmalfilm.de, die sich auf Internet-Quellen beruft, das ganze Web durchsucht - und per Google, Twitter Search, auf cinematography.com und anderen einschlägigen Foren nichts gefunden. Vielleicht hat Jürgen hier eine Exklusivquelle, über die er noch nicht genauer reden darf?

  11. Die Zenith: Ich kenn Deine nicht, ich kenn aber meine Quarz-3 DS-8. Die hat an den Stellen, an denen die Filmschlaufen gebildet werden, keine Transportrollen mit Zähnen (die in die Perforation eingreifen) - wie die Ligonie - sondern einen gummiummantelten Stift, der sich nach Olexandr Kalynychenkos Aussage "nur in eine Richtung drehen darf". Bei mir tat er es in beide Richtungen. Das ist eine konstruktive Eigenart, nicht unbedingt eine Stärke.

     

    Die Quarz 1x8S-2 ist keine Doppel-Super-8, sondern eine normale Super 8-Kamera fuer die Kodak-Cassette. Insofern fallen die von Dir eingewandten Punkte nicht ins Gewicht.

     

    Punkt zwei ist der Belichtungsmesser. Bei meiner Selenelement und bei drei Quarz-3 die ich schon hatte war er bei zwei defekt.

     

    Soweit mir bekannt, hat die 1x8S-2 kein Selenelement, braucht aber zwei PX-625-Batterien fuer den Belichtungsmesser. Darueber hinaus hat sie eine manuelle Blendensteuerung, die (anders als z.B. bei vielen Nizo-Kamera) unabhaengig vom Belichtungsmesser bzw. seiner Batterie funktioniert. Die 1x8S-2 duerfte daher die einzige (Kodak-Cassetten-) Super 8-Kamera sein, die auch ohne jegliche Stromquelle funktioniert.

     

    Die Kamera würde ich aber nicht zu den rechnen, die ich uneingeschränkt zuverlässig nennen würde.

     

     

    Die 1x8S-2 ist das Super 8-Schwestermodell der Krasnogorsk-3. Beide Kameras sind sehr zuverlaessig - zuverlaessiger sowieso als alle gewoehnlichen vollelektrisch/elektronischen Super 8-Kameras - und fast unverwuestbar. Bei der K-3 ist das Standardzoom in Ordnung, und man kann beliebige M42-Fotoobjektive verwenden, z.B. hochwertige Takumare und Carl Zeiss Jena-Tessare. Bei der 1x8S-2 ist die Optik leider der Pferdefuss.

     

     

  12. Oh, schöner Vergleich.

    Hm, die zwei Bilder sind ja doch unterschiedlich hell. Nicht die gleiche Blendeneinstellung verwendet? Kommt mir das nur so vor, oder verzerrt die Zenit das Bild deutlich sphärisch?

     

    Bei beiden Aufnahmen habe ich mich auf die internen Belichtungsmesser der Kamera verlassen. Gleiche Blendeneinstellungen haetten nichts gebracht, weil die Belichtungszeiten beider Kameras verschieden sind. (Zenit: 1/58, Nizo: 1/38, jeweils bei 24 B/s - und dabei ist noch unklar, wieviel Licht jeweils von den Prismen geschluckt wird.) Die Nizo belichtete den E100D dunkler, die Quarz heller. Bei dem Motiv mit seinen extremen Schatten und Spitzlichtern ist die Belichtung auch nicht ganz einfach und eine Frage dessen, was man in den Bildmittelpunkt stellen moechte. Ja, die Zenit verzerrt das Bild sphaerisch, wie man deutlich am Haus rechts sieht, aber auch am Fenster links - das hat schon fast Dr. Caligari-Qualitaet. Wenn man auf Details wie die Parkscheinsaeule unten in der Mitte des Bilds oder die Stromabnehmer achtet, sieht man auch, dass Bildschaerfe und Zeichnung des Schneider-Zooms der Nizo mindestens eine Klasse besser sind. Bei der Zenit hingegen wirkt es so, als ob ueber dem ganzen Bild ein Diffusionsfilter liegt.

  13. Ich danke allen herzlich, die geantwortet und geholfen haben!

    Kauf Dir eine Beaulieu 4008, die gibt es (Sofortkauf) für ca. 250 Euro, die hat Schneider Vario, das richtige Auflagemaß mit C-Mount und Du kannst die Kassettenempfindlichkeit von Hand einstellen.

     

    Habe bereits eine 6008S, aber das ist keine unverwuestbare Kamera, die man mal so eben in der Tasche und auf Reisen mitnimmt. Bei der 4008, die zwar etwas (aber auch nicht viel) kompakter als die 6008 ist, kommt das Problem der proprietaeren Batterie hinzu. Die Robust- und Kompaktheit der Zenit bietet keine Beaulieu. (Auch bei der Zenit wird die Kassettenempfindlichkeit uebrigens per Hand eingestellt.)

     

     

    Zum Vergleich der Objektive zwei Screenshots eines E100D-Testfilms (Rohdaten Mueller Framescanner, ohne Farbkorrektur, Rauschfilter etc.):

    post-80669-0-23211000-1299330740_thumb.png

    (Nizo 156XL)

     

    post-80669-0-13214800-1299330794_thumb.png

    (Zenit Quarz 1x8S-2 mit Standard-Zoomobjektiv)

    • Like 1
  14. Die Zenit Quarz 1x8S-2 dürfte bekannt sein als vielleicht einzige Super 8-Kamera mit Federmotor. Aus einer Reihe von Gründen ist sie meine Lieblingskamera (fast unzerstörbares Metallgehäuse, vollmechanischer Betrieb, Kompaktheit, manuelle Einstellungen für alles, guter Sucher mit grossem Diopter-Bereich, der auch für stark Kurzsichtige taugt). Nur leider ist ihre Optik nicht gerade auf Schneider- oder Nikon-Niveau. Sie hat zwar eine c-mount-Objektivfassung, doch ist die - inkompatiblerweise - nur für Vorsatzobjektive vor dem fest eingebauten Fixfocus-Objektiv gedacht. Normale c-mount-Objektive funktionieren deshalb optisch nicht an der Kamera.

     

    Auf der Seite http://zenitquarzcameras.blogspot.com/ wird etwas vage die Möglichkeit erwähnt, das Fixfocus-Objektiv der Kamera auszubauen ("do some surgery on the camera"). Das sollte es theoretisch möglich machen, beliebige c-mount-Objektive statt der zwei Standardlinsen an der Kamera zu verwenden. Hat das hier jemand schon mal gemacht, gesehen oder gehört? Gibt es vielleicht sogar eine Werkstatt, die diesen Umbau anbietet?

    • Like 2
  15. Hier noch ein deutliches Beispielbild des Effekts:

    Und nein, an der heimischen Entwicklung im Regenrohr liegt es nicht. :rolleyes:

     

    Solche "flash frames" gibt es einigen Kameras als "Standardfeature", z.B. bei der Krasnogorsk-3. Es bedeutet einfach, dass die Blende sich nicht schliesst, wenn eine Szene abgedreht ist und weiter Licht auf den Film fällt. Belichtet (bzw. überbelichtet) werden dann genau die Frames, die vor dem Objektiv liegen.

     

    Ich habe meine eigene R10 vor einem Jahr von Eckhard Piehler gekauft, und sie tut es tadellos.

  16. Ich sehe zwei Szenarien:

     

    • Kodak und/oder Fuji erhalten endlich mal fähige Marketingabteilungen, die den weltweiten Analogtrend (Vinyl, Analog-Fotokameras) erkennen und darauf mit Massenprodukten reagieren. Es liegt hier geradezu auf der Hand, Super-8 wieder so zu beleben, wie es derzeit mit Polaroid geschieht. Massenmarkt bedeutet: Kamera, Film, Entwicklung, heute auch Digitalisierung aus einer Hand und möglichst in einem Produktpaket für nicht-Spezialisten. Wenn Fuji hier die Initiative ergriffe und Single-8 doch noch 8mm-Standard würde, wäre das auch kein Drama.
    • Wahrscheinlicher: Schmalfilm wird zur Boutiquen-Nische und entsprechend teuer. Man wird sich noch mehr als heute auf kleine Spezialfirmen verlassen müssen, die Film herstellen, konfektionieren, entwickeln etc. Irgendwann werden sich dann 8 und 16mm von den Kosten her nicht mehr viel nehmen. Diesem Zustand nähern wird uns ja jetzt schon an. Unter diesen Umständen könnte 16mm das längere Leben beschieden sein, weil es immer noch als professionelles Format taugt. Schmalfilm wird dann nichts mehr für Hobbyfilmer, die ihren Alltag oder Urlaub filmen, ausser in einem elitären Luxus-Segment, in dem sich bei der Analogfotografie heute z.B. auch Leica und Hasselblad tummeln.

    Beide Szenarien stellen für nichtprofessionelle Filmer eigentlich kein Problem dar. Szenario 1 wäre der Optimalfall, weil es für eine preiswerte Film- und Laborinfrastruktur sorgen würde. Aber auch Szenario 2 ist okay, wenn man wirklich ernsthaft filmt. Denn wer nicht Wochen und Monate seiner vollen Arbeitszeit in ein Filmprojekt stecken kann, wird sowieso seine Mühe haben, mehr als vier Rollen 15m- bzw. 30m-Film für einen überlegt gestalteten Kurzfilm zu verdrehen, der in der Schnittfassung vielleicht fünf Minuten läuft. (Ich finde es oft schon schwierig genug, eine ganze Super 8-Kassette zu verbrauchen.) Auch wenn Material und Entwicklung doppelt oder dreimal so teuer sein würden wie heute, bliebe ein Projekt dann noch im Low Budget-Rahmen und, bei einem bis zwei Projekten pro Jahr, inner- oder unterhalb der Abschreibekosten für Digitalequipment, das man ca. alle drei Jahre erneuert. Und wer auf den Unterschied von Film zu Digital wert legt, bzw. ihn für ein Projekt braucht, wird dies investieren. Leute, die früher auf Super 8 drehten, weil es die einzige bezahlbare Amateurfilm-Technologie war, und die auf die Ästhetik des Filmmaterials sowieso keinen gesteigerten Wert gelegt haben, sind schon heute bei Digitalkameras besser aufgehoben.

    • Like 1
  17. Hallo Filmfreunde,

     

    Um mal ein bisschen von der Technik weg, und zum eigentlichen Sinn unseres Hobbys zu kommen: Was habt ihr dieses Jahr mit eurer Filmkamera im Sinn...? Bleibt sie in der Sammelvitrine oder wird sie für irgendwelche Filmprojekte zum Einsatz kommen...?

     

    Drei Projekte:

    1. Im Auftrag des Rotterdammer "WORM.filmwerkplaats", einer Initiative und Werkstätte für Super 8 und 16mm-Filmemachen (über die in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft ein "Schmalfilm"-Artikel erscheinen wird blush.gif), ein Konzept/Drehbuch für einen Film "Scarface in Rotterdam". Aus rechtlichen Gründen wird "Scarface" aber wahrscheinlich "Scareface" heissen. Rotterdams Bevölkerung besteht zur Hälfte aus Migranten, bei Kindern und Jugendlichen ist der Prozentsatz noch erheblich höher. Brian de Palmas "Scarface" (1983) ist ein Kultfilm unter vielen dieser Jugendlichen, weil er die Aufstiegsgeschichte eines Migranten in den USA erzählt. Man kriegt hier in der Stadt die "Scarface"-DVD in beinahe jedem Spätverkaufskiosk, auf Strassenmärkten werden 3D-Poster von Scarface verkauft. Bis vor kurzem gab es sogar ein Rotterdamer Streetwear-Label "Tony Montana L.A. Drug Business". (Der de Palma-Scarface/Tony Montana spielt in Miami...) Der geplante Film soll von Jugendlichen in Workshops selbst gemacht werden. Die Idee ist, ihn in 5minütige Episoden aufzuteilen, die von jeweils einer Gruppe gefilmt werden. Dabei wird Scarface zum Volksheld, ähnlich wie der Ringer Santo in Mexico oder Klaus Störtebeker in Hamburg. Jeder kann Scarface sein, ob jung oder alt, Mann oder Frau - deshalb wird er auch in jeder Episode von jemand anders gespielt. Erkennungszeichen bleibt sein weisser Anzug mit schwarzem Hemd. In jeder Filmepisode löst Scarface Alltagsprobleme der Rotterdammer. Die Workshop-Gruppe müssen sich hier eigene Geschichten einfallen lassen. Um dem ganzen Form zu geben, wird die Filmworkshop-Methode verwendet bzw. angepasst, die der Filmemacher Michel Gondry ("Eternal Sunshine on the Spotless Mind", "Be Kind Rewind" und aktuell "The Green Hornet") in seinem Buch "You'll Like This Film Because You're In It" beschreibt. Allerdings werde ich hier die Kamera wahrscheinlich nicht selbst in die Hand nehmen.
    2. Ein Kurzfilm, der eine Anleitung für ein - nicht völlig ernst gemeintes - Gedankenexperiment, im Stil eines wissenschaftlichen Dokumentar- bzw. Lehrfilms umsetzt. Dafür gibt es einen (noch unvollständigen) Drehbuchentwurf. Der Film wird auf Super 8 (E100D) gedreht und in der Schnittfassung ca. fünf Minuten lang.
    3. Super 8-Material, das ich in Istanbul geschossen habe [ungeschnitten auf http://www.vimeo.com/20347946, Passwort slimcat], bei einem zweiten Istanbul-Besuch im April ergänzen und zu einem fiktiven Dokumentarfilm über die Reise des deutschen Barockdichters Quirinus Kuhlmann ins damalige Konstantinopel schneiden. (Kuhlmann hielt sich für einen Propheten und versuchte, den türkischen Sultan für eine Allianz gegen den Papst zu gewinnen, schaffte es aber nur vor die Tore seines Palasts.)

  18. das ist grundsätzlich eine gute Idee und wir haben das vor einigen Monaten - durch eine Anregung eines Frankfurter Lesers, den ich bei der Schmalfilmbörse in Weiterstadt traf - auch schon mal kalkulieren lassen. Leider war das so teuer, dass wir es nicht für sinnvoll hielten, einen Versuch zu wagen.

     

    Ich nehme an, der wirkliche Kostentreiber ist der Ton (bzw. Pistenton)? Vielleicht müssten man so einen Vertrieb nur für stumme Filme aufziehen und Kopien per Selbstbau-Kontaktkopierer individuell bei Beistellung anfertigen, aber ich gebe zu, dass es dann etwas esoterisch wird...

     

    Florian

  19. Momentan läuft die Welt der Schmalfilmer mit der Welt der Super 8-Filmfassungen-Sammler mehr oder minder parallel. Was ich mich frage: Wäre es ist nicht toll, einen echten Super 8-Vertrieb für aktive Schmalfilmer zu organisieren? Dass man z.B. Super 8-Filme von Leuten wie Dagie Brundert auch auf Super 8 erstehen könnte, für den heimischen Projektor? Was fehlt, sind günstige Kopierdienste, aber vielleicht liesse sich da entweder mit Selbstlösungen für Kontaktkopien oder in Verhandlung mit Dienstleitern wie Andec etwas erreichen...

  20.  

    Der örtliche Händler City Foto hatte gut und gerne 60-80 versch. Schmalfilmkameras.

    Dazu noch gut 10 versch. Projektoren und div Zubehör im übrigen auch noch Filme.

    Unter anderen ne schöne Bolex 160 mit Titelgerät und Halogenstrahler ein Haufen Canon 310 oder 514.

    [...]

    Vor einiger Zeit gab es die Canon 1014 voll funktionsfähig für 150.-.

     

     

    Die Frage ist, ob der Händler die Geräte auch testet und ggfs. repariert. Viele Fotohändler verkaufen altes Super 8-Equipment ohne Kompetenz und Funktionsüberprüfung. Selbst wenn sie Gewährleistung und Rückgaberecht bieten, zahlt man drauf, wenn man eine Rolle Film verschiesst, um dann z.B. festzustellen, dass der Belichtungsmesser defekt war. Dann lieber bei wirklichen Spezialhändlern eine überprüfte und gewartete Kamera für etwas mehr Geld kaufen. Foto Wolf in Berlin z.B. verlangt für eine gewartete Nizo Professional 250,- und für eine Nizo 148 unter 100,-. Oder gleich mit vollem Risiko, aber dann wirklich billig, auf Flohmärkten, Ebay und Trödelläden kaufen und Werkstattüberholung miteinkalkulieren. Oder sich über einen echten Schnäppchenkauf freuen, wenn solche eine Kamera wider Erwarten ohne Macken läuft. (Bei mir z.B. eine Nizo 810 Macro für 30 Euro aus einem Den Haager Trödelladen, eine Canon 310XL für 10 Euro per Kleinanzeige und eine Zenit Quarz

     

     

    1x8s-2 für 20 Euro von Ebay - und bei allen Kameras funktionieren selbst die Belichtungsmesser noch sauber.)

  21. Ich war neulich in Frankfurt am Bornheimer Hang mit meiner BOLEX H16 RX auf meinem Holzstativ von BERLEBACH unterwegs.

     

    Ich sehe bei der Bolex H16 das Berlebach Report (3 kg) bzw. ein äquivalentes Holzstativ als einzige tragbare Lösung, im doppelten Sinne des Worts. Man kann die H16 auch auf ein Standard-Metallstativ (Manfrotto, Gitzo...) mit ungefähr dem gleichen Gewicht setzen, aber wirklich stabil ist das nicht.

     

    Wenn man auf 16mm filmt, wäre noch eine Alternative, eine kleinere Kamera mit 15m-Magazin wie z.B. die Cine Nizo 16 einzusetzen. Dafür geeigneten doppelt perforierten Film gibt es u.a. noch bei Wittner. Bei der Kamera können auch Kleinstative und unkonventionelle Lösungen wie das Gorillapod SLR eingesetzt werden.

  22. Auf smalfilmtest.nl findet sich eine Übersicht verschiedener Super 8-Digitalisiermaschinen von Projektoraufsätzen bis zu Telecine-Scannern. Unter die Lupe genommen werden dabei der MWA Flashscan, MWA Flashcan HD und der Müller HM73, mit vernichtendem Urteil über die MWA-Scanner. Hier meine Übersetzung der Seite http://www.smalfilmt...lashScan_8.html:

     

    Der FlashScan8 ist ein Projektor, der von der deutschen Firma MWA hergestellt wird. Er kostet 35.000 € zuzüglich Mehrwertsteuer. Grund genug, sich diese Maschine genauer anzusehen und kritisch zu erläutern. Das Ergebnis ist erschütternd.

     

    Auf den ersten Blick scheint diese Maschine robust und professionell zu sein. Doch beim Öffnen des Gehäuses kommen wir zu einem anderen Schluss. In dem Projektor sitzt eine gewöhnliche Videokamera, die Hitachi HV-D30. Dies ist eine 3CCD, 1/3 Zoll, 8-Bit-Kamera. Sie produziert ein analoges Standard-RGB-Videosignal mit 720x576 Pixeln. Dieses Format wird auch SD (Standard Definition) genannt. Wer ein wenig herumshoppt, bezahlt für diese Kamera 1800 Euro. MWAs Beschreibung zufolge kommt aus diesem Projektor ein SDI-Signal. (SDI ist ein Anschluss für professionelle Broadcast-Technik.) Die Hitachi-Kamera ist an einen Media-Konverter von Como, den MC-2E, angeschlossen, der den SDI-Ausgang bereitstellt. Der SDI-Ausgang des FlashScan8 ist daher gefaket. Jede Kamera, die man mit dieser Karte verbindet, liefert ein SDI-Signal. Der Como-Medienkonverter ist aus seinem Standard-Gehäuse herausgeholt und in den Flash-Scan verbaut worden (siehe Fotos). Dieser Konverter kostet rund 1700 Euro. Der FlashScan8 hat 3 farbige LEDs als Lichtquelle, mit denen u.a. auch die Farben eingestellt werden. Diese LEDs blinken mit einer Blitzdauer von 18,5ms, was der Frequenz von 1/54 Sekunde entspricht, mit der die Umlaufblende eines Projektors arbeitet. Sowohl die Umlaufblende, als auch die blinkenden Lämpchen dienen demselben Zweck, nämlich einen Film vor unseren Augen ablaufen zu lassen und dafür zu sorgen, dass wir den Bildwechsel nicht wahrnehmen. Die LEDs des FlashScan8 blinken konstant und unabhängig vom Filmlauf, aber dennoch synchron mit der Filmperforation. Lässt man den Film stillstehen, bleiben die Lämpchen blinken. Dadurch wird es möglich, die Abspielgeschwindigkeit des Films zu variieren, ohne dass es zu Flackern kommt. Oft wird angenommen, dass jedes einzelne Filmbild geblitzt und dadurch separat aufgenommen wird. Das ist nicht der Fall! Der Flashscan8 macht aus Ihren Filmen ein Videofilm, wobei die sogenannte Pulldown-Technik verwendet und die 18 Filmbilder pro Sekunde in 50 Frames untergebracht werden. Der Projekt produziert eine ordentliche Qualität, aber sicher nichts, das den Namen Broadcast verdient. Der FlashScan8 holt nicht das Maximum aus Ihrem Film, wie oft suggeriert wird. Die Farben sind übersättigt und stimmen nicht mit der Wirklichkeit überein, ein sogenannter Lollipop-Effekt. Weiss wird oft kaputtbelichtet. Das ist Merkmal einer typischen Videokamera. Durch die relativ lange Belichtungszeit bleibt die Emulsion nicht ruhig und bleibt zitternd in Bewegung. Ein Testscan, die wir in unkomprimiertem Quicktime anfertigen liessen, lieferte einen Datenstrom von 3,92 MB/Sekunde. Laut MWA kommt aus dem SDI-Bus 270 MB/Sek. Doch leider liefert die Hitachi-Kamera nicht mehr als 3,92 MB/Sek. MWA behauptet, dass der FlashScan8 eine spezielle Lichtquelle besitzt, die Kratzer und Staub reduziert. Dies nicht mehr als ein Stückchen Opalglas, das nahe beim Film angebracht ist. Dadurch wird ein diffuses Licht erzeugt, das Staub und Kratzer reduziert. Der Nachteil ist, dass dies zu Kosten der Schärfe geht. Wer keine Vergleichsmöglichkeit hat, wird diese Unschärfe niemals bemerken. Doch Sie sollten wissen, dass Ihre Filme schärfer sein könnten. Wenn wir uns ins Gedächtnis rufen, dass wir für das Scannen von Filmen lediglich eine Kamera, ein Objektiv, eine Lichtquelle und ein Laufwerk benötigen, haben wir bei einem Preis von 35.000 Euro ohne Mehrwertsteuer sehr viel für das Laufwerk bezahlt. Die Scanqualität ist schlechter als von anderen Systemen wie z.B. dem Moviestuff.

    Hier die Rezension des Flashscan HD:

    Das neue Paradepferd der deutschen Firma MWA ist der FlashScan HD. Die Maschine fällt unter die Projektoren-Kategorie und verwendet eine Videokamera. Wir hatten Gelegenheit, diese Maschine unter die Lupe zu nehmen und zu testen. Wir haben die Maschine ausgepackt und auf einen Tisch gesetzt. Der erste Eindruck ist der einer gut gebauten Maschine. Die Komponenten sind sauber verarbeitet. Wir legen einen Film ein und lassen ihn mit Hilfe zweier Knöpfe rechts und links automatisch einfädeln. Nun kommt die Software ins Spiel. Die Maschine wird durch die mitgeliefert Software angesteuert. Etwas ungeschickt setzen wir die Parameter. Die Maschine folgt auf Befehl und der Film läuft. Wir korrigieren den Bildstand und zoomen ein, um das Bild zu positionieren. Dabei kommt es uns immer so vor, als ob wir bei optimaler Schärfeeinstellung einen unscharfen Film erhalten. Die Farben sind blass.Dem ersten Eindruck nach ist diese Maschinen von aussen gut gebaut, aber die letztlich Scanqualität minimal. Nicht das, was man von einer Maschine für € 45.000,- plus Mehrwertsteuer erwartet.Nun sehen wir uns die Maschine von innen an. Nach Entfernen des Gehäusedeckels sehen wir das Innere. Es macht insgesamt einen unaufgeräumten Eindruck und sieht weniger schön aus, als erwartet.

     

    Herz des Scanners, worum es letztendlich geht, ist die Kamera. Hier wählte man eine Hitachi HD HV-D30, eine Videokamera mit drei 1/3 Zoll-CMOS-Chips. Das Objektiv ist ein Schneider Kreuznach 25mm Componon. Da eine CMOS-Kamera nach einigen Stunden zu heiss läuft, ist ein Lüfter eingebaut. Die Lichtquelle besteht aus 4 LEDs, von denen aus das Licht durch Glasröhrchen zum Filmfenster gebracht wird. Diese "spezielle" Lichtquelle, wie MWA sie nennt, soll Staub und Kratzer reduzieren.

     

    Fazit:

    Die Bedienung dieses Scanners muss man erst meistern. Die Softwarebedienung der Funktionen ist am Anfang nicht einfach. Die Farben sind blass und die Schärfe alles andere als optimal. Die Qualität, die der FlashScan HD liefert, kann man mässig bis schlecht nennen. Mit einem Projektor erhält man das gleiche oder sogar bessere Resultat.

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