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Aus dem Filmkeller


trutz-guenther

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Man nehme eine Featurette britischer Provenienz, mit gerade mal 40 Min. Laufzeit. Ein harmloses Filmchen mit etwas Striptease; ein früher Pete Walker-Film, der bei Fans des Exploitation-Genres recht beliebt ist.

Um das Ganze auf abendfüllende Länge zu strecken, werden weitere 30 Minuten unter deutscher Regie in München und Umgebung gedreht. Universaltalent Günter Hendel (mit Pfeife) führt "Co-Regie" und übernimmt auch die männliche Hauptrolle. Bei den Aufnahmen muß (Gerücht!) das Haus des deutschen Verleihers genügen, plus Aufnahmen in einer Münchner Diskothek sowie auf der grünen Wiese.

Fertig ist der Streifen, der nicht in die Filmgeschichte einging, aber in den einschlägigen Lichtspielhäusern garantiert sein Geld gemacht hat.

Gruß - Günther

 

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Ja, die haben in der Tat beim "Alois" im Haus gedreht...Das war sein damaliger "Partykeller/Sauna".

 

Und aus dem Kuhstall ist das Team rausgeflogen, als die Bäuerin entdeckte, was da für "Schmuddelkram" gedreht wurde...

 

Aber in Bahnhofskinos und heute in der Szene ein Knaller.

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Sowas hat auch Kurt Palm häufiger gemacht. Ich kann mich erinnern, daß er den Film "Pornographie in Dänemark" (so hieß das später vom Windmühlen Müller Filmverleih herausgebrachte Machwerk)an zwei, drei Wochenenden (nur da hatten alle Beteiligten Zeit - Der Kameramann arbeitete normal im Südwest Fernsehen !) heruntergekurbelt hat. Alles mit Laiendarstellern, gedreht in seinem eigenen Rüsselsheimer Kino und in einer Western Club ähnlichen Disco, die ihm ebenfalls gehörte. Es wurde also an allem gespart. Auch ich (der ich die Standfotos gemacht habe, weil ich als gelernter Fotograf ja bestens dafür geignet war) habe nie einen Pfennig für meine Arbeit erhalten. Vielleicht dachte er ja, daß ich mit zuschauen ausreichend entlohnt sei. (So viel nackte Haut, so nah ! - Ja das war damals schon was.) Da ihm die Aufnahmen als nicht scharf genug erschienen bat er mich, mal im Frankfurter Milieu zuschauen, ob´s da nicht ein paar Damen gäbe die man in aufreizenden Posen ablichten könne. Als ich in Begleitung einiger Freunde, (alleine habe ich mich nicht getraut) dann im Frankfurter Eros - Center auf Castinggang war gab´s richtigen Ärger. Ich wußte damals nicht, daß Damen die zwar ihren Unterleib für zahlende Kundschaft zu Verfügung stellen, auf keinen Fall mit ihrem Gesichtin irgendwelchen Kinoschaukästen zu sehen sein wollten. (Den Satz: Da könnte mich ja meine Verwandschaft nackig sehen. Die denken ich studiere hier in Frankfurt... - den werde ich mein Lebtag nicht vergessen. Auch nicht, daß uns die Zuhälter beinahe aus dem Bordell herausgeprügelt haben..)

Ja so toll konnte es bei einer Sexfilm Produktion zugehen.

Mit diesem Film hat Kurt Palm damals ein Vermögen verdient. Übrigens habe ich die von mir gemachten Fotos später noch des öfteren in der Presse gesehen.

Copyright - Ja was ist denn das. Ich war halt einfach zu unerfahren ium meine Rechte wahrzunehmen.

Vielleicht sollte ich doch mal ein Buch über meine Erlebnisse schreiben.....

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@ Filmheld

Der Filmstock der "Repa" wurde verkauft - vielleicht tauchen die Werke demnächst auf DVD auf.

 

An den Müller-Filmverleih erinnere ich mich auch - in meiner alten Heimat Esslingen hatten wir eine Staffel Erotik-Filme gebucht; da Uhse von den Leihmieten/Garantien her ziemlich unverschämt war.

Der erste Titel der Müller-Staffel sollte "ein besonderer Knüller" sein - alllerdings haben sich die sonst geduldigen Seh-Leute über diesen Knüller bitter beschwert. Der Vertrag wurde gekippt, Herr Müller tauchte im Esslinger Büro auf und drohte mit "Zwangsterminen". Diese wurden nie durchgesetzt; der Verleiher wurde aus dem Haus geworfen, das Esslinger Publikum wars zufrieden.

G.

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  • 2 Wochen später...

Die Rechte an den Alois Brummer-Filmen liegen inzwischen bei

moviemax GmbH movies & more

Herzogstrasse 82

80796 München

Telefon +49-89-30729430

Fax +49-89-30729429

E-Mail info@moviemax-web.de

________________________________________________

Sitz der Gesellschaft: 80796 München, Amtsgericht München HRB 151 650

Geschäftsführer: Hanna Quader, Walter Potganski

Ein Großteil ist inzwischen auf DVD veröffentlicht worden.

 

Günter Hendel lebt in München.

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Ich möchte auf den schönen 62-minütigen Dokumentarfilm SEX BUSINESS - MADE IN PASING (BRD 1969/70) von Syberberg hinweisen. Da wird Alois Brummer interviewt und begleitet, auch der berühmte Dreh im Kuhstall ist zu sehen. Sehr lustig, war früher bei Atlas im Verleih, der BR hat wohl auch mal eine 19-minütige Kurzfassung gesendet.

 

Ganz fair ist Syberberg mit Brummer nicht umgegangen, hat teilweise die Kamera abgeschaltet und den Ton weiter aufgenommen. Nicht schön, zumal Brummer wirklich offen über sein Geschäfts und seine Einschätzung des Publikums spricht, aber ein echtes Zeitdokument. Großartig Brummers Erzählung, wie er mit der FSK verhandelt, die seinen Titel "Django liest die Totenmesse" nicht akzeptieren will...

 

70-pasing.jpg

 

Filmdaten:

filmportal.de SEX BUSINESS MADE IN PASING

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Danke magentacine für den wichtigen Hinweis!

 

Die Atlas Fassung ist allerdings im Vergleich zur gekürtzen Fassung bedeutend besser, wie ich persönlich finde.

 

Darin wird auch die Szene im Haus vom "Alois" gezeigt. Ich glaube sogar das man teilweise mit 16mm gedreht hat. Zumindest hatte ich das so in Erinnerung das dort damals eine ARRI 16er im Keller zu sehen war.

 

In jedem Fall sehenswert diese Doko!

 

Außerdem ratsam sich mal die Filme anzusehen. Ist eben KULT!

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Danke magentacine für den wichtigen Hinweis!

 

Die Atlas Fassung ist allerdings im Vergleich zur gekürtzen Fassung bedeutend besser, wie ich persönlich finde.

 

Darin wird auch die Szene im Haus vom "Alois" gezeigt. Ich glaube sogar das man teilweise mit 16mm gedreht hat. Zumindest hatte ich das so in Erinnerung das dort damals eine ARRI 16er im Keller zu sehen war.

 

In jedem Fall sehenswert diese Doko!

 

Außerdem ratsam sich mal die Filme anzusehen. Ist eben KULT!

 

Die Kino-Langfassung von "SEX BUSINESS made in Pasing - Ein Beitrag zur Filmsoziologie in Deutschland 1969" [91 Minuten] ist auf DVD verfügbar,

direkt zu bestellen bei der Syberberg Filmproduktion,

alle Daten unter

 

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Ganz fair ist Syberberg mit Brummer nicht umgegangen, hat teilweise die Kamera abgeschaltet und den Ton weiter aufgenommen. Nicht schön, zumal Brummer wirklich offen über sein Geschäfts und seine Einschätzung des Publikums spricht, aber ein echtes Zeitdokument. Großartig Brummers Erzählung, wie er mit der FSK verhandelt, die seinen Titel "Django liest die Totenmesse" nicht akzeptieren will...

Bleibt die Frage, ob denn eine Doku über Alois Brummer "fair" sein konnte.

"Geistreich sind's nicht meine Filme, aber geistreiche Filme sind auch kein Geschäft."

Ich kenne die Langfassung von Sex-Business auch (die TV-Fassg. war um ca. 30 Min. gekürzt).

Syberberg klagt weder an noch spottet er - bei einigen Sequenzen fragt er halt gezielt nach, und Herr Brummer antwortet bereitwillig. Und die Beobachtung diverser Dreharbeiten nebst Vorbereitungen sind halt einfach - unglaublich.

Besonders witzig fand ich die Nummer "Regisseur Hendel hat mir beim Graf Porno die Geigen-Moni nicht reinmachen wollen..."

Herr Hendel hat offensichtlich versucht, die groben Spässe Brummers abzumildern, und dabei vergessen, daß er nicht Shakespeare an der Staatsbühne inszeniert. Diese schäbigen kleinen Sexfilmchen lebten doch von nackter Haut, im Rahmen der Freiwilligen Schnittkontrolle; und von derben, mitunter grotesken Szenarien.

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Das geht alles in Ordnung, und der Brummer war ja kein Dummer. Nein, was ich meinte, sind die Situationen, in denen Brummer über einige Dinge nur "off the record", also ohne Aufnahme, weitersprechen möchte, um Syberberg den Hintergrund zu erklären.

 

Daß Syberberg dann zwar die Filmkamera abschaltet, aber das Tonband heimlich weiterlaufen läßt, ist schon fragwürdig. Als Gedächtnisstütze meinetwegen, aber er verwemdet diese Tonaufzeichnung dann im fertigen Film, um Brummer weiter bloßzustellen.

 

Das ist einfach Vertrauensmißbrauch und unfair, weil der Interviewpartner ja bereitwillig Auskunft gibt. Es ist ja auch nicht Recherche zur Aufdeckung eines Politskandals, sondern nur eine Dokumentation über einen Sexfilmproduzenten, und da sehe ich kein übergeordnetes Interesse, das solchen Vertrauensbruch rechtfertigt. Sagt mehr über Syberberg aus als über Brummer, der in der ganzen Sache wohl eher Werbung für sich sah.

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