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ecn2 prozess / farbnegativ


saalbau

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gibts eine einfache möglichkeit die zeichnungsfähigkeit von alten abgelaufenen farb-negativ filmen zu überprüfen, sprich entwickler + fixieren? also ohne bleiche und klärbad? e6, c-41 oder sogar einfach s/w negativ entwickler? irgendwelche erfahrungen? lg paul

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Hallo, saalbau

 

Mit der Frage greifst du mitten hinein. Mehrschichten-Farbfilme nach dem Agfa-Eastman-Kodak-Verfahren können natürlich schon einfach in Entwickler gelegt werden. Damit hast du ein Schwarzweißnegativ. Nun ist jedoch die Farbstoffkupplung nicht erfolgt und die ist für das Resultat entscheidend, ob die Farbstoffwolken größer oder kleiner ausfallen. Im fertigen Farbennegativ hast du ja kein Silber mehr, das Bild besteht aus je zwei Farbstoffschichten.

 

Man kommt bei den komplizierten Verfahren also nicht ums volle Programm herum.

 

Was man mit einfacher Schwarzweißentwicklung prüfen kann, sind Aspekte der Aufnahme, also Bildstand, Schärfe, Handlung. Schleier im Silbernegativ müßte man hinter den ungekuppelten Farbstoffen und hinter der Farbmaske ausmachen, praktisch unmöglich. Schleier in den sechs Silberbildern ziehen, wie du dir bestimmt vorstellen kannst, Farbstiche nach sich.

 

Ein Geringes an Schleier wird jeweils im Bleichbad weggenommen, aber verlasse dich da auf keinen Fachmann. Als ich Farbentwickler bei Cinégram war, wußte ich eines Tages einfach, daß die Filmhersteller einen Trick anwenden, damit aus so einer Maschinensoße Brauchbares herauskommt. Das war noch ECP 2.

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super. gefällt mir deine antwort.

 

also wenn ich das richtig verstehe, sind die schleier auf jeden fall da, man kann aber keine farbschicht per se isolieren ohne den color-negativ prozess mit seiner chemischen zusammensetzung, das ist mir schon klar. s/w negativ kann ich entwickeln tutto bene. geht auch eine klasssiche umkehr-entwicklung? das ist nur interesse halber. aber wenn ich mir das jetzt kurz vorstell, dann ist eine orangene s/w umkehr-maske gar nicht so uninteressant. aber da spricht natürlich jetzt der filmpunk in mir. also nochmal zurück zum eigentlichen. der schleier wird auf jeden fall stärker sein, weil kein bleiche und existiert in allen 6 silberbildern. aber ich kann auf jeden fall damit überprüfen ob der film überhaupt noch zeichnet, oder ist sogar die gefahr eines nichtbildes durch den nebel dann bei einer farbkupplung höher? das würd mir viel entwickler-geld sparen. und jetzt eben noch die frage zur umkehr-entwicklung. das wär natürlich der absolute hämmer :) was spricht dagegen?

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Es ist ja ein Paradox, dass der Mut zur Tat erst dann entsteht, wenn die Tat getan ist, und einen der Mut dahin geführt hat, erst dann weißt du, dass du Mut gehabt hast. Nun braucht man aber Mut um die Tat zu begehen und wenn du keinen Mut hast, die Tat zu machen, kannst du nicht wissen, dass du den mut gehabt hättest. hahaha .. also was kommt zuerst, der Mut oder die Tat? Ist so wie die Henne und das Ei.... Klaro ... ich hab noch genug Chemie und auch Entwickler Utensilien und eben ZUUUUVIEL ALTEN 35er FILM. Deswegen würde sich damit kostenschonend damit drehen lassen. Sehr gut ... sehr gut ... also mein Wahn- und Mutsinn danken ... ich werde dann berichten...... ich hab davor noch ein paar andere größere Steine zum umrollen.... merci Filmtechniker. ist in meiner To-Do liste eingetragen. LG Paul

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Paul,

 

die orangerote Maske ist nicht Bestandteil des Trägers. Sie entsteht erst im Laufe der (Farb-)entwicklung.

Schmeisst Du einen ECN2-Film zum Beispiel in E6 Chemie, bekommt er einen grünlichen Grundton, keinen orangenen. (Und wird ziemclih flau und unansehnlich).

 

Eine SW-Umkehrentwicklung kann funktionieren, wird aber meistens eher mies. Die Farbfilme enthalten meist zu wenig Silber, um eine gute Maximaldichte hinzubekommen. Zudem sind sie sehr weich graduiert -- Dein Ergebnis wäre also ein flaues Bild mit schlechter Dmax und ggf. eingefärbter Dmin. Einige Filme aktivieren auch schon duch SW-Entwickler (ohne Farbkuppler) Maskenfarbstoffe.

 

Mein Tipp zum ausprobieren: Nimm 10 cm Film, halb voll (Tageslicht) bleichtet, halb unbelichtet. Wirf ihn mind. 3 Minuten in normal verdünnten Papierentwickler (20°, gut bewegen). Danach stoppe und fixiere mit doppeletr Klärzeit.

Das gibt Dir einen Streifen, der Dmax und Dmin repräsentiert.

 

Von da aus kannst DU dann immer noch Umkehrentwicklung ausprobieren (bzw. erstmal dei Erstentwicklung optimieren).

 

Ach ja: ECN2-Material hat oft Rußgelatine als Lichthofschutzschicht, die Du nach der Entwicklung noch entfernen musst -- sonst ist alles schwarz.

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hmm .. jawohl, das wird schon stimmen. ein ordentlichen Dichteumfang wäre schon das Ziel. ja klar friedemann, den lichtzeichnungstest um Dmax gibts auf jeden fall, den hast du ja schon öfter propagiert! hab schon genug entwickler-erfahrung und auch mit weichmacher-soßen für den lichthofschutz. alter kodachrome kann ich verflixt sein!!! An und für sich sollte man schon ein ansehnliches Bild provozieren. Und alles negativ zu entwickeln kann ich auch gleich billig in farbe machen lassen. hmmm hmmm hmmm .. und wenn ich von anfang an mit hochkontrast-entwickler arbeite, da hol ich mir doch auf jeden fall den dmax was im material drin ist, oder vernicht ich da schon in der ersten stufe zu viel?

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Stainende-Entwickler (z. B. auf Pyrogallol-Basis) enthalten Stoffe, deren Reaktionsprodukte die Schicht einfärben. Man erhält damit eine zusätzliche Negativdeckung ohne zusätzliches Korn. Allerdings neigen einige auch zum Schleiern und Tanol, den ich vor längerem mal an KB-Negativen probiert hatte, ist auch nicht gerade ein Empfindlichkeitsausnutzungswunder.

 

Trotzdem -- einen Versuch ist es wert :)

Übrigens gibt es auch Farbkuppler, die ans Silber andocken -- auch rein schwarze. Ob und wie die aber die Maske aktivieren würde, weiss auch nicht. Sind auch nicht billig...

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  • 4 Wochen später...

ich werd mich wahrscheinlich im nächsten monat an die arbeit machen, glaubst du dass mir tönungen und den film färben vorteile bringen könnte? hier noch ein interessantes handbuch zum thema "Tinting and Toning of Eastman Positive Motion Picture Film" von kodak anno 1918: http://www.cinegraphic.net/article.php?story=20110925071921172

 

und apropos silber andockende farbkuppler, kannst du mir einen tipp geben, wie ich da mehr recherchieren kann? inhaltsstoffe, verteiler wo ich die zamkriegen könnte, evtl. formeln zum selber mischen ... icon_confused.gif lg paul

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Tja. Versuch macht kluch.

Wunder wirst Du nicht bewirken, aber teste es eben aus. Blautonung mit Eisensalzen kann (bei direkter Tonung, also ohne Bleiche) vorallem die mittleren Dichten erhöhen. Wie sich das aber unter einer orangenen Maske macht und wie die auf die Chemie reagiert -- ich habe das noch nicht getestet. Angewendet habe ich das bisher erst bei einzelnen SW-Dias. Eisenblautoner bekommst Du von Tetenal oder auch von Moersch. Ganz billig ist der nicht. Und gedacht natürlich für Fotopapier (und dessen Silbermengen)

 

Farbkuppler gibt es meines Wissens nach auch bei Moersch. Ist aber sehr teuer. Ich mag den "Polytoner" von Rockaloid sehr gerne... muss man aber wohl selber importieren. :) Wenn Du ihn wirklcih selber ansetzen willst, findest Du hier[/urk] zumindest die Inhaltsstoffe. Auch die Kuppler des K14-Porzesses kann man in den Patenten von 1966 nachlesen. Die Originalkuppler aus dem Kodak-Patent von 1966 sind 1-Phenyl-3-Methyl-5-Pyrazolon für Magenta sowie Acetoacetanilid oder Benzoylacetanilid für Gelb. Blau habe ich aus dem Polytoner-it verwendet. Ich halte Selbstansatz da aber für kaum praktikabel.

 

Wie gesagt, ich halte Tonung/Kupplung für einen Versuch wert, wenn Du Spaß an so etwas hast und evtl. die passende Chemie sowieso da hast. Ob und wie das mit Farbnegativefilm funktioniert, der nicht gebleicht wurde -- ich weiß es nicht. Kann sein, dass der Fog (von vor dem Bleichen) allein schon alles kaputt macht.

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