Zum Inhalt springen

Schnittkanten


Friedemann Wachsmuth

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

beim Schneiden der gerade fertig entwickelten Filme vom letzten Wochenende (Tri-X, Plus-X, einfach wunderbar geworden) fragte ich mich plötzlich:

Wenn man die 3, 6 oder auch 8 kleinen 15m-Spulen eines Projektes auf eine große Spule koppelt... warum sieht man dann eigentlich an den Seiten des Wickels immer so deutlich, wo eine neue Rolle anfing? Es scheint, die einzelnen S8-Filme haben jeweils völlig unterschiedlich geartete Schnittkanten. Wie kommt es dazu und müssten so unterschiedliche Filmränder nicht auch Einfluss au den Lauf und die Friktion im Filmkanal haben?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vielleicht hebt der Klebestreifen, an denen die einzelnen Filmchen zusammengeklebt werden, den Wickel ein wenig an, da der Film an der Stelle "dicker" ist. Dadurch ergibt sich ab dieser Stelle ein gering größerer Gesamtdurchmesser -> mehr Film pro Wicklung -> die Perfolöcher liegen anders übereinander als vor der Klebestelle -> Änderung des Musters wenn man die Rolle gegen das Licht hält.

 

Merkt man aber nur bei Polyester oder falls Acetat dann bei unterschiedlichem Material auf der Rolle.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Beim Massenschneiden ist eine Vielzahl von Schneiden im Einsatz, von denen natürlich jede eine etwas andere Beschaffenheit hat. Kaltarbeitsstahl, Schliff

 

Mit Ausnahme von Neuneinhalb haben alle Filmformate nach Norm eine Bezugskante. Es ist mit einer Ausnahme wieder die rechte, wenn man von hinter der Kamera Richtung Szene beziehungsweise von hinter dem Projektor Richtung Bildwand blickt. Alle Maße gehen von dieser Anlagekante aus, auch die Breite des Streifens.

 

Irgendjemand hat mal erkannt, daß es von Vorteil ist, wenn der Schnitt mit einer gewissen Geschwindigkeit vor sich geht, wodurch so viel Energie umgesetzt wird, daß Werkzeug und Film warm werden. Bei richtiger Einstellung schmelzen die Schnittkanten leicht an und verrunden sich. Das ist die Qualität, wie wir sie von den großen Rohfilmherstellern kennen.

 

Die große Zeit von Super-8 ist vorbei. Die Apparate werden nicht mehr so sorgfältig betrieben wie in den 1970er Jahren, auch nicht mehr so exakt unterhalten. Schneiden werden stumpf. Schleifen ist ein zeitraubendes, daher teures Verfahren.

 

Bei handgeschnittenem Film kommen eventuell ganz scharfe Filmkanten heraus. Das ist jedoch nicht weiter problematisch, wichtig sind in erster Linie das Maß der Breite und daß diese konstant ist. Auf den Bildstand sollte die Beschaffenheit der Filmkanten keinen Einfluß haben. Bei rauhen Kanten ist mit mehr Abrieb zu rechnen, das putzt man weg. Seitenführungsteile beobachten hilft, sich einschleifenden Film zu erkennen. In dem Zusammenhang sind viele Materialien ausprobiert worden. Philips kam 1958 mit Hartkeramikscheiben (FP 20). Traditionell hatte man gehärtete und geschliffene so genannte Phoebus-Rollen aus Stahl (geteilte Flanschrollen). So lange die sich drehen, bekommen sie keinen Einschliff. Die Schleifwirkung des Films geht nicht vom Film selbst aus, sondern vom daran haftenden Dreck.

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke, Filmtechniker. So eine kompetente Antwort hatte ich mir erhofft. :)

Die Streifen haben exakt die gleiche Breite und sind auch alle von Kodak konfektioniert... aber vermutlich auf unterschiedlichen Maschinen. Hier sieht man die verschiedenen Rollen ganz schön (in diesem Falle alles E100D):

 

skitched-20120824-100059.jpg

 

In der Nikon R10 (und ich meine auch in der Leicina) ist der Filmkanal ja etwas enger, was dem Bildstand wohl zuträglich ist. Daher meine Vermutung, dass die rauheren Kanten auch mal Einfluss auf die Gesamtfriktion beim Transport haben könnten.

 

@m.drop: Das ist bei mir alles Acetatfilm. Bei Polyester sieht man es aber auch oft sehr deutlich. :) Die Theorie mit den "anders liegenden" Perfolöchern finde ich nicht so einlecuhtend, denn der Durchmesser des Wickels verändert sich ja auch so mit jeder Lage Film...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Filmvorführer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen
  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.