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SINGIN IN THE RAIN - Digital in Berlin


preston sturges

Empfohlene Beiträge

@preston sturges: Du hattest von mir eingangs gefordert, ich solle die Eindrücke der technischen Bearbeitung des Fim schildern. Jetzt, wo ich dieses tat (Du selbst versuchst Dich ja ebenfalls gelegentlich an solchen Themen - zu einer Dir gefälligeren Zeit), ist es wieder nicht recht, und Du zeterst herum auf meiner Expertise, die sich "über die Gammas ärgert".

 

Wir können auch gerne über die ästhetischen Phänomene des Films diskutieren (denn von Hause aus ist das eher mein "Fach") - dann aber sollte die Diskussion von vorneherein thematisch getrennt werden oder beide Stränge zusammengeführt werden.

Nachdem ich mir also die Mühe machte - und zwar extra auf Deine Anfrage - etwas zur Kopierung oder Restaurierung beizutragen, zieht dies schon wieder Sentenzen der Ironie nach sich, die wenig zum Thema beitragen.

 

Also, wenn das derart ins Unernsthafte gedreht wird, spare ich mir künftig die Mühe.

 

@magentacine: Die Deckungsprobleme an den Dup-Blenden sind durchgehend bemerkbar und so im Original vorhanden.

 

Der kompositorischen Wertung von @preston sturges zu den Soli von "Singin' in the rain" - gegenüber der antiquierteren, wie ich sagen würde, salon-musikalischen Banalität von "Lucky Star" - teile ich gerne. Hinzu käme eine bisweilen brüchige Konsistenz in der schauspielerischen Besetzung.

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@magentacine: Die Deckungsprobleme an den Dup-Blenden sind durchgehend bemerkbar und so im Original vorhanden.

 

Bitte nenne mal eine Stelle, damit ich nachvollziehen kann, was Du meinst. Ich habe in S.I.T.R. schon alle möglichen seltsamen Kopierphänomene gesehen, daher bitte etwas genauer benennen. Danke!

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In seiner Autobiographie MAGIC HOUR berichtet der Kameramann Jack Cardiff (THE RED SHOES, THE VIKINGS, WAR AND PEACE), daß bei der Ausbildung zum Technicolor-Kameramann wochenlang nur mit einem hölzernen Dummy des Prismas geübt wurde, bevor man das empfindliche Bauteil erstmals in die hand nehmen durfte.

 

Zu den Übungen an der Kamera gehörte auch, ein fallendes Prisma geschickt mit dem Schuh aufzufangen, um Dejustage zu vermeiden. Ob die individuelle Schuhgröße bei der Auswahl eine Rolle spielte, ist nicht bekannt. :wink:

 

 

Jack Cardiff's 3-streifen TC Film "BLACK NARCISSUS" läuft im Rahmen der Restrospective während der kommenden Filmfestspiele in Cannes. Hoffe, es ist eine Druckkopie ...

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War auch das bahnbrechendeste Werk der Farbfilmgestaltung im Technicolor-Film. In jedem Falle wäre eine TC-Kopie eine glaubhafte Referenz - auch im A/B-Vergleich zur digitalen Restaurierung/Projektion, die man anders auch gar nicht seriös bewerten könnte.

 

Wer aber kopiert heute noch in Technicolor? Die Anlgen wurden entfern!

 

Somit bleibt nur, hoffentlich eine gute Archivkopie einzusetzen, was (leider) aus Marketing-Gründen weniger spektakulär klingt, als eine Digital-Version, obwohl klar ist, welche Art Vorführung die größere Rarität darstellt.

 

Mitte der 90er Jahre wollte noch der alternative AMAZONAS-Filmverleih BLACK NARCISSUS neu herausbringen, was leider aufgrund von Insolvenz scheiterte. Hier hatte ich noch auf Technicolor gehofft...

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  • 1 Jahr später...

Weiß jemand was mit den Technicoloranlagen aus den USA passiert ist? Ende der 90er Jahre wurden ja wieder einige Druckkopien gezogen, unter anderem hatten wir mal eine Kopie von Apocalypse Now in der Originalfassung (mit SRD/dts), da sah man zum ersten Mal seit langer Zeit, welch guten Bildstand die Bauer B8 auf die Leinwand zaubern kann...

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Wieder abgebaut und eingemottet, hörte ich.

Schade, die hatten hervorragende Justagemöglichkeiten für die "Registrierung" der Auszüge.

 

APOCALYPSE NOW habe ich zur letzten WA (director's cut) in OV mit dt. UT gesehen, er sah deutlich besser aus als die grieseligen Dupkopien von Oktober 1979.

 

Gründe für die Einstellung des modernen TC-Druckprozesses waren wohl die nunmehr digital möglich gewordenen Steuerungsmöglichkeiten der "selektiven Farbkorrektur" - und wohl auch der mangelnde kommerzielle Durchbruch.

 

Aber für den DVD und HD-DVD-Markt sind die Technicolor-Auszüge ständig in Bearbeitung - der Prozeß wird also in anderen Medien "forgesetzt".

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Wieder abgebaut und eingemottet, hörte ich."

 

richtig ...

 

Gründe für die Einstellung des modernen TC-Druckprozesses waren wohl die nunmehr digital möglich gewordenen Steuerungsmöglichkeiten der "selektiven Farbkorrektur" - und wohl auch der mangelnde kommerzielle Durchbruch.

 

falsch ... Technicolor hatte seit 1991 an einem neuen kopierverfahren für filmkopien entwickelt und getestet, wobei man im ansatz das alte eigene prinzip nutzen wollte. es wurden komplett neue maschinen gebaut, man entwickelte und testete mit KODAK neue matrix-filme und einen neuen blankfilm, der ein verbesserte und schnellere aufnahme der ebenfalls neu entwickelten farbstoffe zuließ. die neuen farbstoffe wurden exclusiv für technicolor hergestellt und waren im gegensatz zu den früher verwendeten farben "umweltfreundlich" und nicht "giftig". cyan wurde im neuen verfahren einen ton anders, man erhielt nach eigenen angaben bessere harmonie zu magenta und gelb und ein noch dichteres schwarz.

 

hauptgrund war eine günstigere art der herstellung von filmkopien zu finden und "konkurrenzlos" auf den markt zu bringen, zuletzt konnten die maschinen 1200 feet/minute produzieren. Da zeit geld ist, war dies ein großer vorsprung zur konkurrenz.

 

Technicolor hatte bis zuletzt die neuen TC kopien zu den gleichen preisen wie "normale" kopierung angeboten. Zu dieser zeit ( im jahr 2000) machte technicolor im jahr einen operativen gewinn von rund 240 millionen $, man hätte sich also dieses "experiment" durchaus noch weiter leisten können.

 

2001 dann wurde Technicolor komplett für 2 milliarden $ verkauft, der neue eigentümer setzte andere geschäftsausrichtungen fest und die "rückkehr der druckkopien" war (leider) zuende.

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Falsch.

Die Herstellung dieser Durckkopien erfolgte in kleiner Aulage. Kostengünstiger waren sie allenfalls in den 1950er bis 70er Jahren.

Ende der 1990er Jahre daher in anbetracht der Auftragslage und unter Abzuge der getätigten Investitionen zu teuer, umständlich und zeitraubend. Auch kenne ich nur eine 800-Fuß-Kopierung des damals "neuen" Verfahrens, wohingegen Sie von 1200 Fuß sprechen. Auftragslage etwa bei GODZILLA (1999) bei Technicolor: 7000 Mehrschichten Prints, 250 TC-Prints. Soweit die Fakten und Zahlen.

 

Der "operative Gewinn von rund 240 millionen $", den Sie Technicolor zuschreiben, beruht nicht auf der Wiedereinführung dieses nur marginal genutzten Druck-Verfahrens, sondern darf als Gesamtergebnis aller unternehmerischen Aktivitäten angesetzt werden. Das glauben Sie doch wohl selbst nicht, was Sie schreiben?

 

Die Idee war Anfang der 1990er Jahre durchaus ein erfreulicher Schritt - mit Eunführung neuerer Fuji-Printamterialien wie auch der Kodak Vivison-"Familie" sehe ich (bei einwandfreier Bearbeitung) seit Jahren keinen einzigen Vorteil mehr in einer Techniclor-Druckkopierung, selbst wenn einige Filmemacher anfangs ins Schwärmen gerieten.

 

Die selektive digitale Farbkorrektur spielt durchaus eine Rolle. Fragen Sie sich einmal durch in der anglo-amerikanischen Kopierwerkszene ...

 

Ohnehin wundert mich Ihre Technicolor-Nostalgie, @preston digital, zumal Sie andereortes die Auffassung vertreten, es gäbe keine Filmkopien der letzten Jahre, die mit einer (bzw. Ihrer) 2k-DLP-Projektion mithalten könnten.

 

Daß Sie sich jetzt die Rückkehr von Technicolor wünschen, widerspricht den realen Gegebenheiten, Möglichkeiten und Nöten dieser Branche.

 

Man braucht für die Zukunft weiterhin alte Technicolor-Auszüge der älteren Filme, man braucht aber heute keine Druckkopierung mehr.

Äußerungen, wie zur Wiederaufführung THE WIZZARD OF OZ, wo es heißt "Higher contrast makes the image seem sharper," oder "As far as color rendition is concerned, we believe our greens are slightly darker, but this is correctable. The blues, and the beige instead of pink, are a matter of adjusting color ratio." (Dr. Goldberg), halte ich für überholt.

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Das eigentliche Problem war aber wohl weniger die Kopier- bzw. Druckzeit, sondern die Herstellung der Druckmatrizen bzw. Farb/Lichtbestimmung.

 

Zwei Wochen Vorlauf war den Studios zu lang, da man ja heute Filme mit Massenauflagen gerne zeitgleich starten möchte. Außerdem sind die Postproduktionszeiten (dank digitaler Bastel-Möglichkeiten) so verkürzt, daß ja nichtmal mehr herkömmliche Duplikatnegative in akzeptabler Qualität hergestellt werden.

 

Die neugebaute Technicolor-Druckanlage war auch noch nicht für Massenfertigung eingerichtet, preislich konkurrenzfähig konnte der Druckprozeß aber erst bei höherer Auflage sein.

 

Wie bereits angesprochen, hat die Übernahme durch THOMSON mit Digital-Cinema-Ambitionen der Sache den Todesstoß versetzt.

 

Neue Druckkopien gab es von

 

APOCALYPSE NOW REDUX

FAMILY MAN

GONE WITH THE WIND

WIZARD OF OZ

PEARL HARBOUR

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Neue Druckkopien gibt es m.W. von

 

APOCALYPSE NOW REDUX

FAMILY MAN

GONE WITH THE WIND

REAR WINDOW

 

richtig ... ferner von

 

WIZARD OF OZ

PEARL HARBOUR

FUNNY GIRL

THE WEDDING PLANER

THE 13TH WARRIOR

GODZILLA

THE THIN RED LINE

TOY STORY 2

ANY GIVEN SUNDAY

BULLWORTH

BATMAN AND ROBIN

GIANT

 

gab es neue TC-kopien. Sicher noch den einen oder anderen titel mehr.

 

TC gab die neuen druck-kopien an die verleiher zum gleichen preis ab, wie die "normalen" neg/pos kopien. (zum verständnis, die großen studios/verleiher hatten und haben jahresvereinbarungen mit kopierwerken wie technicolor auf preis/meter (bzw. foot) und menge)

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Das Abschreiben von Internetinfos ( http://www.technicolor.com/Cultures/En-...cesDye.htm ) ist nicht unbedingt ein eigener Gedanke, @sturges.

Das eigentliche Problem war aber wohl weniger die macht aber Ihre obigen Bewertungen leider nicht richtiger.

Kopier- bzw. Druckzeit, sondern die Herstellung der Druckmatrizen bzw. Farb/Lichtbestimmung.

 

Zwei Wochen Vorlauf war den Studios zu lang, da man ja heute Filme mit Massenauflagen gerne zeitgleich starten möchte. Außerdem sind die Postproduktionszeiten (dank digitaler Bastel-Möglichkeiten) so verkürzt, daß ja nichtmal mehr herkömmliche Duplikatnegative in akzeptabler Qualität hergestellt werden.

 

Die neugebaute Technicolor-Druckanlage war auch noch nicht für Massenfertigung eingerichtet, preislich konkurrenzfähig konnte der Druckprozeß aber erst bei höherer Auflage sein.

 

Wie bereits angesprochen, hat die Übernahme durch THOMSON mit Digital-Cinema-Ambitionen der Sache den Todesstoß versetzt.

[...]

Als ich Ähnliches übermittelte, was dies nach @sturges "falsch", weil er alles besser weiß.

Trotzdem ist die Kopier-/Druckzeit sehr wohl entscheidend, auch bei nur 200 Fuß weniger/Min., aus den Gründen, die Du selbst hervorhebst: enormer Zeitdruck bei der Produktion. (Das merkt man immer wieder Produktionen an, von CLEOPATRA (1963, Einführung des Zero-Close -Schnitts) über CASINO ROYALE (2006, verschiedene Ausbelichtungsraten) bis KING KONG (2006, mangelnde Anpassung der CGI-Elemente an die gemischten 35mm-Drehanteile), die in der Postproduktion die Kopienherstellungen beschleunigten - eine Uraltgeschichte.

 

Bedauerlich bleibt die Einstellung dieses sozusagen neuerlichen "improved" new Technicolor mit Blick auf die Revivals alter Filme, diese sollten oder "müßten" in diesem Prozeß hergestellt werden, schon aus restaurationsethischen Gründen. Und gegenüber der von mir als ökonomisches Gegenargument ins Feld geführten Anmerkung noch schnellerer Produktionsstrecken bei den heutigen Mehrschichten-Kopien darf man nicht vergessen, daß diese Kopien normwidrig sind. Selbstverständlich wären demgegenüber alle mit der Wiederaufnahme des Druckprozesses glücklicher geworden, sofern sie zur Masse geführt hätte.

 

So spricht aus meinem Text auf Seite 1 dieses Threads die Erfahrung, daß auch digitalisierte Versionen im Farbraum und Gleichgewicht zerstört werden können: die Digital Cinema-Version dieses Themas hatte leider farblich und akustisch mit SINGIN' IN THE RAIN jedenfalls wenig zu tun.

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