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Siemens, B&H, National - 16mmNewbie


Han

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Guten Tag!

 

Ich habe mich bis vor drei Tagen noch nie mit Schmalfilm beschäftigt. Es wäre ganz klasse, wenn mir jemand meine folgenden Fragen beantworten könnte:

 

- Ist 16mm heute noch aktuell? (wie teuer und aufwendig ist es 60 Minuten zu drehen - nur variable Kosten)

- wenn 16mm nicht mehr aktuell ist, was dann? super8? digital?

 

- welche Geräte benötige ich um selbst zu filmen (welches format bietet sich bei kleinem geldbeutel an?) und wie teuer würde das in etwa? auch mögliche schnittgeräte und projektoren. - alles in allem.

 

Wäre klasse, wenn mir jemand bei der Klärung dieser Fragen helfen könnte.

---------

 

 

ich kann ggf. an folgende Ausrüstung kommen - die sie ein Bekannter von einem Bekannten wohl abgeben möchte:

 

a) Siemens 2000 Projektor in grünem Koffer

 

b) Bell & Howell Filmosound 16mm Projektor

 

c) 2 Stück "National Portable Video" Kameras je mit Canon TV Zoom Lens

 

d) großes Stativ von "National"

 

e) eine Lautsprecherbox von Siemens, in einem grünen Koffer - gleiches Design wie der Koffer vom Siemens 2000

 

f) Bell & Howell abr 900 Dual Lens (Mikrofischlesegerät?)

Hat das etwas mit Schmalfilm zu tun, wenn ja was?

 

g) dazu noch einige Filmrollen - keine Ahnung was drauf ist - wohl aber eher Schul-Lehrvideos als Spielfilme.

 

 

 

Meine Frage hierzu. Kennt jemand die Geräte und wenn ja, würden diese für einen Einstieg gut sein? Wieviel Geld ist das ganze Set und einzeln ca. Wert? Und was sucht der abr900 dabei?

Die Filmrollen müsste ich im komplettset mitkaufen - würden mich aber nicht interessieren. Gibt es Leute, die für Lehrvideos oder so in 16mm Geld bezahlen?

 

 

---

 

Ich danke schon einmal fürs lesen.

Es würde mich sehr freuen, wenn mir jemand zu den ersten Fragen antworten geben könnte und vielleicht seine Preisvorstellung von den Einzelnen Positionen (auch einzeln bitte) angeben würde, damit ich ein Bild bekomme.

Ich wäre um rasche Hilfe wirklich dankbar.

 

Viele Grüße

Han

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Also 16mm ist immernoch aktuell, aber je nach dem was du filmen willst aufwendiger oder weniger aufwendig: Wenn du kleine heimfilme filmen willst, einfach so wie vor 50 Jahren, dann kannst du dir eine Stummfilmkamera kaufen und mit Umkehrfilmen (das sind die, welche nach der entwicklung sofort projiziert werden können, ohne ein negativ o.ä.) von Kodak zum Beispiel deine filmchen drehen. Der Umkehrfilm ist nicht so teuer, bei Wittner (www.wittner-kinotechnik.de kannst du ihn kaufen) kostet er keine unmenschlichen summen. Aber natürlich ist Digital filmen kostengünstiger, da du bei 16mm viele Spulen haben musst, um 60 Minuten zusammen zu bekommen, das rechnet sich. Die entwicklung sollte sich in Deutschland nicht so schwer gestalten, da es in der schweiz ein Labor gibt, wo umkehrfilme entwickelt werden. Ausser diesem Labor finden sich nur noch welche in den USA.

 

Ausserdem benötigst du für die bearbeitung eine Klebepresse, die gibts auch beim Wittner, ab etwa 60€. Eine kamera kann teuer sein, wenn du eine wirklich gute, wie eine Bolex (www.bolex.ch) aufziehkamera haben willst. Eine solche schwezer Qualitätskamera mit Objektiv kommt etwa auf 7000 ChF zusammen (etwa... 4000-5000 €). Aber es gibt auch etwas billigere alternativen, wie zum Beispiel eine Krasnogorsk aufziehkamera (www.k3camera.com), bei der bin ich mir jedoch nicht sicher ob die nach Deutschland schicken, dieses Etablisement befindet sich in New York. Die kamera kostet etwa... 700-1000$ (=600-900€). Die Variante zu solchen Amateurkameras wäre natürlich eine professionellere von Arri (www.arri.com) (das ist dann aber sehr professionell, und teuer!). Mehr kann ich dir dazu noch nicht sagen.

 

Hmm... der Projektor... Ich weiss nicht viel über den Bell & Howell, aber ich weiss dass der Siemens 2000 robust und brauchbar ist, aber Asbest enthält (kein shice, hab ich grad erst in einem anderen thread gelesen...).

 

Nochwas: Super8 ist in sofern aktuell dass es noch verwendet wird, aber ich bezweifle dass du im Fotoladen um die Ecke Filme kaufen oder entwickeln lassen kannst. Es gibt da ein Kodak-Labor in Lausanne, da machen die sowas, ausserdem kannst du dort oder bei Wittner die nötigen Kasseten kaufen.

 

Wenn du noch fragen hast, immer her damit

schöne grüsse

da Juan

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Hej,

 

wenn du einen 60minütigen 16mm-Film drehen möchtest, benötigst du ca 650m Filmmaterial (bei 24 Bildern pro Sekunde). Eine derartige Menge Film kostet bei Wittner-Kinotechnik stolze 1.230Euro +Mwst. (Kodakchrome40 Umkehrmaterial).

Wenn es nur ein kurzes Filmprojekt werden soll, bietet es sich an, eine entsprechende Kamera bei einer Filmtechnik-Firma zu mieten.

Wenn du mit Super8-Film arbeitest, reduzieren sich die reinen Materialkosten auf ca 630Euro + Mwst (Kokak Ektachrome 64 Umkehrmaterial).

 

Ob du mit echtem Filmmaterial oder mit Video arbeiten möchtest ist letzendlich eine Glaubensfrage. Nach meiner Meinung bietet sich Filmmaterial an, wenn man für die Leinwand produzieren möchte. Willst du deine Filme eher auf dem Computer oder einem Fernseher sehen, ist Video sicherlich erste Wahl.

 

Bedenke bitte generell, dass Filmmaterial fast grundsätzlich Stummfilmmaterial ist. Der Ton wird demnach separat aufgezeichnet.

 

Zu deiner Geräteliste:

Wenn du häufiger 16mm Filme ansehen möchtest, würde ich dir einen Projektor von Bauer empfehlen (Modell P6, P7 oder P 8 ). Diese sind auch für Anfänger recht leicht zu bedienen und recht robust.

Der Siemens 2000 ist für einen Anfänger recht schwer zu bedienen, da sich der Film nicht automatisch einfädelt. Zu der Asbestproblematik kommt hinzu, dass die Kiste mind. 35 Jahre alt ist und entsprechend anfällig sein kann.

Den Bell&Howell kenne ich nicht so gut.

Die genannten Videokameras sind uralt und heute so gut wie nicht mehr einsetzbar

Das Mikrofichegerät ist zum lesen von Mikrofilm, für dich daher uniteressant.

Die Filmrollen dürften je nach Inhalt zwischen 0.01 und 10 Euro wert sein.

 

Daher meine Empfehlung:

Besorge dir vom Flohmarkt oder von ebay:

- eine Super8-Kamera (einfaches Model, z.B. Canon 310XL oder 514XL; ca. 1-8 Euro)

- einen Stummfilmprojektor (je nach Zustand zwischen 5 und 20 Euro)

- eine Klebepresse (von geschenkt bis 2Euro)

- eine einfache Leinwand (ca 15 Euro)

- einige Filme zum ausprobieren (versuche dazu noch 2-3 Kodakchrome 40 aufzutreiben, diese werden zwar nur noch bis 09/2006 entwickelt, sind aber recht preiswert)

Probiere damit aus, ob dir die Arbeit mit Filmmaterial liegt und entscheide dann, wie du weiter verfahren möchtest.

Schöne Grüße

Thomas

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Guten abend!

 

vielen Dank für die rasche Antwort. Ich denke es ist wie vorgeschlagen die beste Taktik erst einmal mit Super8 zu probieren, danke für den Tip. Wie bekomme ich denn dann was mit Ton hin? oder ist das gleich viel mehr aufwand.

 

Trotz dieser Überlegungen würde es mich freuen, wenn ihr mir eure Werteinschätzung von dem oben genannten Set und den einzelnen Komponenten sagen könntet:

 

- Bell & Howell Projektor Filmoton 16mm

- Siemens 2000 Projektor 16mm mit Koffer

- Siemens Box (wahrscheinlich zum Projektor?) mit Koffer

- National 2x Kameras mit Canon Zoom TV Objektiv

- National großes Stativ

- Bell & Howell Mikrofishlesegerät

- Filmrollen (ca. 4-6 Stück) wahrscheinlich keine Spielfilme

 

Falls möglich bald. Wenn ihr Einschätzungen zu nur ein oder zwei Komponenten habt, hilft mir das auch schon weiter.

 

Viele Grüße

Han

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Hej,

Siemens 2000 verkauft die örtliche Stadtbildstelle für ca 30 Euro.

Die Box dürfte so um die 10 Euro wert sein, außer es handelt sich um Klangfilm Lautsprecher, dann ca 50 Euro.

Die Bell& Howell Maschine kenne ich nicht.

Größere Stative bringen zwischen 20 und 30 Euro.

Das Lesegerät dürfte so um die 15 Euro liegen.

Lehrfilme in 16mm verkauft die Bildstelle für 5Euro/Stück, bei Ebay liegen sie zwischen 1 und 20 Euro, je nach Inhalt und Zustand.

Zu den Kameras kann ich nichts sagen.

 

 

Zum Ton:

Bei S8 wird im Zweibandverfahren aufgezeichnet, sofern du Liveton benötigst. Du benötigst dazu eine Kamera mit Impulsgeber (z.B. von Nizo) und ein entsprechendes Aufzeichnungsgerät (Tonband, DAT,...). Nach der Aufnahme kann der S8-Film mit einem Magnetstreifen versehen und der Ton darauf überspielt werden.

Da man allerdings nur in seltenen Fällen lippensyncrone Tonaufnahmen braucht, kann die Vertonung auch später separat am PC oder am Kassettenrecorder erstellt werden. Auch hier wird der Ton auf die Magnetspur übertragen oder mit Hilfe eines syncron laufenden Tonbandes /CD-Spielers parallel zur Projektion abgespielt.

 

Die Bespurung mit Magnetband kostet ca 10cent pro Filmmeter.

 

Du benötigst dann natürlich einen Tonprojektor (bei Ebay zwischen 20 und 300 Euro, je nach Modell und Zustand), auf dem Flohmarkt für ca 15Euro zu haben.

 

Eine einfache Super8-Kamera (Bauer C8super mit 8-fach Zoom) könnte ich dir für ein paar Euro überlassen. Schicke bei Interesse mal eine PM

Schöne Grüße

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Ergänzend kann man anfügen, dass für B&H Projektoren bei Ebay 8 bis 35,-Eur bezahlt werden.

Die B&H´s sind wie bereits erwähnt, oft defekt oder gehen bald defekt wegen den Schwachpunkt "Schneckenrad".

Eine Reparatur kostet dann 300 -350,-Eur.

Die Ersatzteilversorgung bei B&H ist hier in Deutschland nicht besonders gut. Da sieht es bei Siemens und Bauer besser aus.

 

Der Siemens 2000 ist ein sehr robustes Gerät und recht zuverlässig.

An "fast" jedem Projektor ist ein Schema mit dem Filmweg. So ist es mit etwas Übung leicht möglich den Film richtig einzulegen. Schaffen selbst 8-10jährige Kinder, wenn sie es 3-5x gemacht haben.

Asbest wurde nur in einer Zeitepoche der Siemens 2000 verbaut.

Hiervon sind nicht alle betroffen. Eine Asbestsanierung ist mit vertretbarem Aufwand möglich. Jeder kann selber asbestfreie Platten um den Vorwiderstand eingebauen (Materialkosten 12,-Eur). Hierfür ist keine große Geschicklichkeit erforderlich. (Schraubenzieher, Schere, Konbizange oder Flachzange)

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Also bis jetzt habe ich noch in allen Siemens jeden Alters Asbest gefunden.

 

Die Ältesten hatten Asbestkabel zum Widerstand und die späteren hatten besagte Plättchen um den Widerstand und eine Asbestauskleidung im Kühlluftkanal unter dem Widerstand, welches sehr, sehr schwer zu entfernen ist, da man wirklich den kompletten Projektor auseinandernehmen muß.

 

Und natürlich noch das Plättchen unter dem Widerstandssockel.

 

Gruß

MArtin

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