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Technische Frage zur Tonabnehmer Mechanik Bell&Howell TQ3


ThomasI

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Hallo Filmvorführer Forum.

 

Ich habe vor einigen Monaten einen Bell & Howell TQ 3 16mm Autoloader Filmprojektor vor der Verschrottung gerettet.

In den letzten Wochen habe ich ihn wieder Schritt für Schritt in einen lauffähigen Zustand gebracht. Das Schneckengetriebe ist getauscht und alles ist wieder da wo es hingehört – youtube&co sei dank!

Nun mache ich so etwas zum ersten mal und tatsächlich konnte ich erst gestern zum ersten mal einen 16mm Film wirklich einspannen und laufen lassen. FAST ALLES geht! Bildstand ist gut und der Projektor läuft brav.

Leider habe ich ein Problem für das ich im Internet keine Antwort finde – vermutlich kein so häufiges Problem:
Es gibt zwei Spannungsrollen, am Eingang und Ausgang des Tonabnehmers (ich bitte um Entschuldigung, dass ich die korrekte Bezeichnung nicht kenne). Vom Autoloader werden diese auseinander gedrückt. Wenn ich es richtig verstehe sollten sie von selbst per Federkraft zusammenkommen und den Film über der Tonabnehmer-Trommel unter Spannung setzten.

Das tun sie nicht.

Sie bleiben geöffnet. Entweder ist die Feder kaputt oder das Fett völlig vertrocknet. Sie lassen sich nur schwer auseinander und zusammendrücken.

So weit ich das sehe: Um an die Mechanik dieser Rollen zu kommen Verstärker Ausbauen → Trafo ausbauen → Schwungrad ausbauen → Tonblock lösen … und dann alles wieder zurück.

 

Bevor ich das anfange: Kennt hier zufällig jemand das Problem bei diesem Projektor-Typ? Gibt es eine Abkürzung beim Bell & Howell Projektor um an diese Mechanik zu kommen? Übersehe ich etwas???

 

Bilder:

https://www.dropbox.com/sh/15prgll0p30lo88/AAAm3Ig1za5J6ejndjnrkQ8Ka?dl=0

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vor 2 Stunden schrieb ThomasI:

das Fett völlig vertrocknet. Sie lassen sich nur schwer auseinander und zusammendrücken.

So weit ich das sehe: Um an die Mechanik dieser Rollen zu kommen Verstärker Ausbauen → Trafo ausbauen → Schwungrad ausbauen → Tonblock lösen … und dann alles wieder zurück

 

Ich kenne diesen Projektor nicht, aber in der Tat ist genau das das Symptom völlig verharzter Schmierungen. Ausbauen ist immer an besten. Wenn Dir das zu invasiv ist, gibt es aber auch andere Wege, die zumindest den Versuch Wert sind: 

- Langsam und gleichmässig erwärmen (Haartrockner oder Heisluftfön auf niedriger Stufe, mindestens 10 Minuten Heizzeit annehmen

- Fluten mit Waschbenzin oder (Caramba) Bremsenreiniger

- Einbringen von frischem Schmierstoff

- Bewegen, bewegen, bewegen

 

Eine Kombination und WIederholung dieser Kniffe kann oft auch zu sehr guten Ergebnissen führen. Es bleibt aber immer eine größere Gefahr der Wieder-Verharzung. Dafür ist das Zerstörrisiko etwas geringer.

 

Viel Erfolg!

 

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Danke erst mal für den Hinweis. Ich habe mich entschlossen den ganzen Weg zu gehen und noch mal alles zerlegt. Das hat sich rentiert... nicht nur war alles verharzt - auch eine Sprungfeder war nicht mehr an ihrem Platz.

 

Was sich mir nicht wirklich erschließt, ist warum das Ding so verschachtelt gebaut wurde - alle einscheidenden Schrauben sind von irgend was verdeckt.

Es könnte so einfach sein: Ein Loch in der Verstärker Platine um zu der Trafo Schraube zu kommen... oder eine Trafo-Motoreneinheit auf einem Schlitten mit zugänglichen Schrauben... 😉 Darüber hat vor 40 Jahren offenbar niemand nachgedacht.

 

Ich höre immer wieder, dass es heute so kompliziert ist eine Lampe am Auto zu wechseln.
Aber wenn DER Bell & Howell ein Auto wäre, dann müsste mal um die Lampe zu wechseln, erst mal Öl ablassen... Motorblock ausbauen... Räder Abmontieren... ...
 

Ist das bei allen Projektoren/Herstellern so? Wie gesagt: Neuland für mich. Hihihih.

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Normalerweise ist beim TQ3 der Austausch des Leuchtmittels kinderleicht. Es handelt sich aber um eine Kaltlichtspiegel Lampe, welche einen speziellen Sockel im Vergleich zu den gängigen Stiftsockel Kaltlichtspiegel Lampen z.B. für Bauer hat. Aber ggf. ist an deinem Gerät vorher schon "gebastelt" worden? Das Leuchtmittel war immer, im Vergleich mit den für den Bauer gängigen Typen, sehr teuer.

 

Ich persönlich mag das Gerät nicht. Insbesondere das Schneckengetriebe, welches oft gebrochen ist, macht häufig Probleme, wie bei deinem Gerät. Aber so hat ja jeder seine Favoriten. Würde aber dem Gerät immer einen Bauer, Elmo oder Eiki vorziehen. Der TQ3 wurde auch häufig in Schulen, als Ersatz für den Siemens 2000 beschafft, damit die Schüler das Einlegen nicht mehr lernen mussten.

 

Das einzige was mich begeisterte, war das 32-65mm Zoom, weil es eben auf 32mm runter kann. Den Ton fand ich auch knackig.

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vor 2 Stunden schrieb DC:

Normalerweise ist beim TQ3 der Austausch des Leuchtmittels kinderleicht.

...

Ich persönlich mag das Gerät nicht. Insbesondere das Schneckengetriebe, welches oft gebrochen ist, macht häufig Probleme, wie bei deinem Gerät.

...

Der TQ3 wurde auch häufig in Schulen, als Ersatz für den Siemens 2000 beschafft, damit die Schüler das Einlegen nicht mehr lernen mussten.

 

Ja, das alles entspricht genau der Erfahrung die ich gemacht habe. Ja, der Projektor kommt aus einem Lehrumfeld - wurde aber glaube ich kaum richtig gewartet und stand die letzten 25 Jahre sicher in einer Ecke.
Der Lampenwechsel ist tatsächlich einfach. Bei allem anderen möchte ich die Entwickler anschreien: "Was habt ihr euch nur dabei gedacht???" Ich bin bei mechanischen Reparaturen recht geschickt - insofern war der Tausch der Schnecke keine große Sache. Aber alleine dass der Hersteller keine einheitlichen Schrauben verwendet hat, kostet einfach nur Zeit. Kreuzschlitz, Imbus, Sechskant... und wenn es dann wirklich eine verzwickte Stelle ist, wo man ganz schlecht hinkommt, dann wird eine einfache Schlitzschraube gesetzt... Ahhhh!!!! Hihihihi

Ich habe jetzt jedenfalls die Spannungsrollen des Tonabnehmers repariert. Um da ran zu kommen musste ich den Verstärker und dessen Anschlussplatine aus dem Sockel ausbauen - um an die Schrauben des Trafos zu kommen, den ich ausbauen muss, damit ich danach das Schwungrad abnehmen kann, damit ich im Anschluss an die Schrauben komme die das Chassis des Tonabnehmers halten (mit Schlitzschrauben!!!) ... Und dann wieder alles zurück.

Ergebnis: Zuvor hatte ich einen sehr schlechten Ton, weil die Vorspannung nicht funktioniert hat - aber es war Ton und laut. Die Vorspannung ist jetzt super, nut Ton hab ich keinen mehr... Vermutlich hab ich irgend was beim Verstärker-Aus/Einbau kaputt gemacht... Mist.

Mechanik kein Problem... Elektronik, da wird es schwer.😉

Bezüglich Projektor-Favoriten: Ich habe keine. Ich bin zu dem Projektor gekommen wie die Jungfrau zum Kind... und habe es mir zur Aufgabe gemacht, das zum Laufen zu bringen. Im "wahren Leben" bin ich Film-Editor - und es ist schon weit über 10 Jahre her, dass ich einen Film geschnitten habe, der noch auf echtem 35mm gedreht wurde. (natürlich digital geschnitten) ... Und es ist beinahe so lange her, dass ich mir zum letzen mal wirklich überlegen musste, wo ich den Rollenwechsel im Film setze, damit ich möglichst wenig auffällt... Es ist also schon "close to home" diesen 16mm Projektor laufen zu sehen.

 

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...ich war seinerzeit mächtig stolz den zu besitzen. Weil die Siemens 2000 damals "alt" erschienen. Aber es war die Zeit, wo man glaubte, nur "neu" sei gut. Man macht eben Fehler im Leben.-

 

Damals war das Gerät echt sensationell modern. Die Slotload Variante hat in meiner Schule zig 16mm FWU Kopien zerlegt. Die Schüler sind aber damals sorgsamer mit dem Material umgegangen, als die Lehrer. Das war die Zeit des Perfofix und der Klammerteile.

 

 

 

 

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Mit dem Zweiten Weltkrieg wurden Industrien auf Wegwerferzeugnisse ohne Service (trotz Versprechen) umgestellt. Das hat sich bis in die jüngste Zeit immer mehr verstärkt. Heute kommen verwinkelte Spritzgußteile dazu, die am Computer zusammengeklickt werden, z. B. Kühlschrankschubladen mit tiefen Schluchten, die einfach unmöglich sind. Keiner der studierten Idioten reinigt je einen Kühlschrank („Das ist Frauenarbeit“, ein Bekannter von mir, den ich am liebsten nie gekannt hätte).

 

Du erkennst an dem Projektor, wie arbeitsteilig der Zusammenbau organisiert worden ist. Ich habe von Paillard und anderen Firmen erzählt, wo Frauen (auch Männer) tagein, tagaus etwas montierten, ohne vom Rest zu wissen. Damit hat Bell & Howell 1909 oder 1910 angefangen. Die TQ-Reihe (Total Quality, haha, Totaler Quatsch) stellt halt nichts anderes dar als Verbrauchsgegenstände.

 

Eines Tages wirst du hoffentlich gute Konstruktionen aufspüren. Das sind Projektoren mit kleinen Zahnrollen, offenem Filmlauf, kurzer Filmbahn mit aktiver Seitenführung, auf Zug belastetem Greifer, offenem optischem Weg sowie einer allgemeinen Gestaltung, die einen nicht verspottet.

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Update: Ich habe es geschafft!

Ich habe noch mal alles durchgesehen und tatsächlich eine Lötstelle beim Verstärker-Anschluss gefunden, die ich abgebrochen hatte. Gelötet, zusammengebaut, alles geht!!!

Es ist ein schönes Gefühl Bild und Ton aus dem Projektor zu haben! Zum ersten mal!

Gerade auch, weil ich überall lese wie kompliziert der Tausch des Schneckengetriebes ist: Ja, richtig. Es ist ein ziemlich langer Weg den man gehen muss, aber es geht. (Da dies mein aller erster Film-Projektor ist, den ich je geöffnet habe, habe ich keinen Vergleich. Aber ich kann mir kaum Vorstellen, dass es viel verwinkelter sein kann. Hahahaha!)

Auch die Film-Vorspannung bei der Tontrommel funktioniert jetzt wie sie soll. Der Ton ist gleichmäßig und Sauber.
 

Die Geschwinigkeit habe ich "Daumen mal Pi" eingestellt. Aber die Spannung am Motor-Riemen ist gut und beim Einstellungs-Potentiometer habe ich viel Spielraum in beide Richtungen. Also auch da bin ich gut dabei.

 

Zusammenfassend: Ich habe jetzt einen schönen, voll funktionstüchtigen B&H TQ3 - danke für die guten Tipps hier und das Hintergrundwissen!
Das Werkzeug kann ich langsam zusammenpacken und Weihnachten geniessen!

 

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