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Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Am 17.10.2025 um 12:46 schrieb Der rosarote Panther:

Du musst es nicht tun, wenn Du nicht willst. Es ist nur eine Empfehlung. Ich dachte halt, eben wegen der hohen Preise für neuen Kleber, wäre das für Dich eine Alternative. 

 

Ich bin ja kein Chemiker, denke eher in Analogien (es geht ja hier auch um Analoges...):

1) Wenn ich eine Suppe für mehrere Tage koche und sie dickt mit der Zeit ein, dann gebe ich doch Wasser hinzu, nicht Gemüse.

2) Wenn ich einen Lack habe, der mit der Zeit dick wird, da das flüchtige Lösemittel eben flüchtet, dann füge ich Verdünnung dazu, nicht Pigmente oder schon gar nicht zerkleinertes Material von dem, was ich streichen will.

 

Meine Vermutung ist, dass eher die flüchtigen Stoffe aus dem Kleber flüchten. Und dann das hineinschnipseln, was ich kleben will? Eher käme ich auf die Idee, einen Tropfen Aceton hinzuzugeben.

Aber vielleicht gibt es ja chemisch versierte hier im Forum, die Licht ins Dunkeln bringen können, warum der Trick funktionieren sollte. Ich finde es wirklich spannend.

 

Geschrieben

Du bist mitten im Thema. Es geht um die Viskosität. Wenn ein Klebemittel zu dünnflüssig ist, zieht es beim Auftragen auf die Klebestelle(n) leicht über die Schabekante hinweg oder unter den Film, was sehr unerwünscht ist. Durch Zugabe von Filmschnipseln, die vom Kleber aufgelöst werden, hat man einen dickeren Saft, der sich sicherer aufbringen läßt.

 

Ganz praktischer Grund also

 

Das Hauptlösemittel für Acetatfilme ist Methylenchlorid. Es ist giftig und krebserregend. Es gibt zum Glück aber ungiftige Filmklebemittel.

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Nico Kiefer:

Ich bin ja kein Chemiker

 

vor 2 Stunden schrieb Nico Kiefer:

Aber vielleicht gibt es ja chemisch versierte hier im Forum, die Licht ins Dunkeln bringen können, warum der Trick funktionieren sollte. Ich finde es wirklich spannend.

Ich bin leider auch kein Chemiker, aber ich weiß ganz genau, dass es funktioniert. Ich kannte nämlich Josef Anna persönlich. Er lebte im selben Ort, wie ich und  wir trafen uns regelmäßig. Er war erster Vorsitzender des Filmclubs "Filmamateure Sulzbachtal e. V.", sowie der Gründer der "IGFA Saar" (Die "Interessengemeinschaft der Filmamateure Saar"). Das war das saarländische Gegenstück zum "BDFA" (dem "Bund Deutscher Filmamateure") in der Bundesrepublik. Die "IGFA Saar" gab es so lange, wie das Saarland nach dem Krieg unter französischer Verwaltung stand. Danach ging dieser Verein im "BDFA" auf. Was ich damit sagen will ist, dass dieser Mann über sehr viele Jahrzehnte einen großen Erfahrungsschatz in Sachen Filmtechnik angesammelt hat, den er mit anderen Amateurfilmern sehr gerne geteilt hat. Er wusste genau, was er tat und was er sagte. Ich habe sehr viel von ihm gelernt. Darunter war auch dieser Trick mit dem Filmkleber. Ich habe es selber bei ihm zu Hause damals ausprobiert und es funktioniert(e) garantiert. Und das sage ausgerechnet ich, der das "Nasskleben" eigentlich gar nicht ausstehen kann und nur noch trocken klebt. Herr Anna hätte mir und allen anderen Filmern bestimmt nicht von diesem Trick erzählt, wenn es Humbug wäre. Im Grunde genommen, hast Du ja auch nichts zu verlieren. Sollte dein Kleber mal nicht mehr "taufrisch" sein, teste es einfach aus. Denn ein neues Fläschchen kaufen, kannst Du immer noch. Und Filmreste hat man doch immer übrig. Die abgeschnittenen Einzelbilder beim Kleben reichen ja schon dafür absolut aus. Nur Mut 😃👍

  • Thumsbup 1
Geschrieben (bearbeitet)

Fälschlicherweise war ich davon ausgegangen, dass wenn man über einen überlagerten Kleber spricht, er keine Klebewirkung mehr hat, weil ihm die Lösungsmittel ausgegangen sind. Anscheinend aber geht es eher um Konsistenzprobleme, daher verstehe ich diesen Trick jetzt erst einmal.

Mir würde es vielleicht erst einmal gar nicht richtig auffallen, wenn er zu dünnflüssig ist, da ich eigentlich immer davon ausgehe, dass Kleber für so feine Angelegenheiten dünnflüssig ist, wie man es von Sekunden- oder Modellbaukleber her kennt. Dementsprechend wenig versuche ich an der Klebestelle anzugeben.

Ein direkter Vergleich wäre gut.

Bearbeitet von Nico Kiefer (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Je nach Zusammensetzung des Klebemittels trägt man auf ein Mal eine kleine Wurst auf so wie etwa Zahnpaste auf die Bürste oder man netzt die Klebefläche erst nur wenig und geht mit dem Pinsel ein zweites Mal darüber. Auch einige Sekunden einwirken lassen oder nicht, bevor man die Presse schließt, macht deutlichen Unterschied. Drittens ist von Einfluß, ob man nur eine Seite netzt oder beide.

Geschrieben

Filmkleber besteht aus einer Reihe von teils recht giftiger Substanzen. Diese dienen dazu, daß der Kleber zum einen die Klebestellen (Film ist Celluloseazetat) sehr schnell und effektiv anlöst, zum anderen dann aber auch so rasch wie möglich verdunstet, also alles Substanzen mit sehr hohem Dampfdruck bei Raumtemperatur.
Aber, um eine nicht zu dünnflüssige Viskosität zu haben (sonst würde zu wenig auf der Klebestelle haften oder gar herunterlaufen) enthält der übliche Kleber m.W. auch einen kleinen Anteil Celluloseazetat. Zum einen wird damit eben die Viskosität erreicht. Zum anderen bleiben so nach dem Verdunsten sehr geringe Mengen an der Klebestelle zurück, was auch kleinste Unebenheiten füllt.

Normalerweise haften beim Kleben die Klebepartner schlicht aufgrund der Adhäsion des Klebers an ihnen und der (hoffentlich hohen) Kohäsion des Klebers selbst in sich.

So wird erreicht, daß die oft sehr rauhen Oberflächen maximal haften bleiben.

Beim Filmkleben hingegen gibt es nach dem Aushärten (vollständigen Verdunsten der Lösemittel) keine Adhäsion mehr, der ganze Klebevorgang beruht auf der Kohäsion des angelösten und dann wieder verfestigten Materials.

Solche Lösungskleber verlangen ein sehr rasches Arbeiten und die Möglichkeit, daß die Lösemittel hinterher alle ausdünsten können. Deswegen muß nach dem Auftragen rasch die andere Klebefläche flächigen Kontakt mit dem aufgetragenen Kleber bekommen und nach dem ersten Pressen die Klebestelle noch genügend Zeit zum Abdampfen haben.
Ich würde daher in einen alten Filmkleber nur in Ausnahmefällen und dann nur sehr wenig Celluloseazetat (Filmschnipsel) geben. Das Zurückhalten der Lösemittel (rasches Arbeiten, Flasche sofort wieder zu) halte ich für wichtiger.

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