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Norwegen: Komplettumstellung aller Kinos auf DCI bis 2011


oceanic

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Norwegen ist ja das erste Land, das komplett aus 35mm aussteigt und alle ~400 Kinos des Landes auf DCI modernisiert.

 

http://www.filmjournal.com/filmjournal/...30cf9?pn=1

 

Jetzt ist die Ausschreibung durch, und mit UNIQUE hat sie einen eindeutigen Gewinner - rund 90% aller Kinos gehen als Auftrag an die Firma

 

http://www.uniquedigitalcinema.com/

 

Die Modernisierung scheint sehr schnell abzulaufen:

 

...the full countrywide rollout will begin and is expected to continue until mid-2011.

Then, in Norway, 35mm film will be a memory and only used in special situations such as film festivals.

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  • 4 Wochen später...

Genau,

90% des Marktes für Europas Firma mit der bisher größten Anzahl installierter digitaler Kinosysteme, man hat sich gezielt den Erfahrensten Implementierer gewählt, der leider in D nicht antritt.

 

Bedacht werden sollte aber die andere Struktur des norw. Kinowesens, das kommunal betrieben wird. Staatliche betriebenes Filmagenturgeschäft macht auch auf Verleihseite die Vertragspartner einer DCI Lösung überschaubar.

 

Entscheidend kommt auch noch hinzu, daß einen Reichskulturetat (Kulturministerium) gibt, und nicht 15 Bundesländer von ganz arm und defakto pleyte bis reich und kinointeressiert, und somit eine landesweit einheitliche Förderung sicher gestellt werden kann. Der Bund kann nur mit seiner Filmförderungsanstalt im gesetzlich sehr begrentzten Rahmen agieren.

Und ein überwiegend kommunales Kinowesen ist sicher einfacher unter einen Hut zu bringen, als diverse, untereinander den Besucher neidende Mittelständler, gemischt mit wenigen Multinationalen Konzernbetreibern, wie das Kinowesen in D und I aufgestellt ist.

Auch unser Verleihwesen, mit dem "MPEA-Kartell" und seinen Kartellamtsbedingten Vertriebsstrukturen, neben diversen Aghenturen und Produzenten schafft keine Basis für gemeinsame Auftritte und Interessenvertretung im VDF.

 

Das gewählte System ist fair, teilt die Kosten zwischen Staat, Verleih (per VPF) und Kino (Kartenabgabe). Gefördert wird ein Basispaket. Wer jetzt mehr möchte, sei es ein besserer Projektor oder 3D oder die 10% Aufpreis für 4k, sowie ggf. notwendige neue Tonalagen muß diese Dinge lokal finanzieren.

An den DCI Anlagen verdient der Verkäufer kaum etwas, die wirtschaftlichen Zuversichten liegen im "after sales" Geschäft der notwendigen Betreuung und im Service.

Auch eine hohe Strafabgabe für die Nutzung von 35mm Kopien außerhalb von Festivals hilft, den Verleihern und Kinos die Notwendigkeit einer schnellen Repertoirelieferung auf DCI nahezubringen.

 

An den Vertriebsstrukturen, Erstaufführung und Nachspiel, wird sich durch die Digitalisierung nichts ändern. Wer bisher in Woche 6 dran war, bleibt es auch. Kinoleiter in N sehen das nicht, und erhoffen sich dann per DCI schnellere Starts. Leider falsch.

 

Problem auch in D: Politisch gesehen ist Kino gewerbliche Wirtschaft. DCI unterhalb 25000 Saalkarten pro Jahr unwirtschaftlich. Von derartigen Sälen haben wir zu viele, diese könnten nur per Subvention umgestellt werden, was aber kartell- und wettbewerbsrechtlich sehr zweifelhaft ist. Ein Interesse der Verleihwirtschaft diese Häuser über VPF zu unterstützen ist nur begrenzt wahrscheinlich, zahlt man i.E. mehr, als man einnimmt.

 

St

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Diese lokalen Unterschiede werden leider nicht von allen Forenteilnehmern gesehen und verstanden.

D ist in Sachen Digitalisierung eine Insel und das liegt an unserer Marktstruktur.

Auch bei der UCI wird der Impuls zum Komplettumrüsten nicht aus D gekommen sein, die Kinos der UCI in D werden eben "mitumgerüstet", weil man sicherlich einen Konzernweiten Vertrag abgeschlossen hat.

Ob weitere Ketten folgen werden, wird auch sicher nicht aus D heraus entschieden ;-)

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Auch eine hohe Strafabgabe für die Nutzung von 35mm Kopien außerhalb von Festivals hilft, den Verleihern und Kinos die Notwendigkeit einer schnellen Repertoirelieferung auf DCI nahezubringen.

Amüsant, es gibt die Kopiernegative und gut arbeitende Kopierwerke. Da braucht man sich keinem norwegischen Format-Faschismus zu unterziehen. Lustig weiterhin, dass Mitte 2011 das 35mm-Abspiel verboten werden soll, nicht aber mal 5% der Filmgeschichte auf DCI-Basis "nahezubringen" sind, weil es sie schlicht und ergreifend nicht gibt.

 

Vor lauter Technik-Fetischismus vergisst man am Ende noch, seltene Filme und Programme ans Licht zu bringen.

Was für ein verkorkstes Prinzip!

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Auch eine hohe Strafabgabe für die Nutzung von 35mm Kopien außerhalb von Festivals hilft, den Verleihern und Kinos die Notwendigkeit einer schnellen Repertoirelieferung auf DCI nahezubringen.

 

Das fällt mir schwer zu glauben. :roll:

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Also so sehr wir *pro* Digitalisierung sind - Strafabgaben für 35mm *Repertoire* sind, sorry, völlig daneben und eine kulturelle Verarmung.

 

Für neue Kopien, klar, da macht es Sinn, um der so oder so schon starken nordischen D.I. Wettbewerbsvorteile zu verschaffen - das macht filmwirtschaftlich schon Sinn. Aber für das Backprogramm & Repertoire müsste dann der Begriff "Festival" *sehr* weit gefasst sein.

 

Übrigens, hat da jemand eine Quelle? Wir haben von den nordischen Kollegen diesbezüglich noch nichts gehört.

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Die Refinanzierung läuft über VPF und Karten.

Daher darf es keinen Kostenvorteil für Analog geben, weil die schnelle Refinanzierung unterlaufen wird. Und wie will msan die Filmanbieter sonst zu einer "schnellen" Digitalisierung ihres Bestandes bewegen?

IUch finde die VPF für 35 mm macht so betrachtet durchaus Sinn.

 

So solls halt nicht sein:

 

 

DSC07827.thumb.jpg

 

St.

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