Kolbenplatzer

[Rupinsten]

Moin,

 

habe mir nun inzwischen ein 500W Lampenhaus und einen Schweißinverter zu gelegt.

Habe den Inverter umgebaut und dann den Betriebsstrom für die Lampe eingemessen, so gut es ging. Danach habe ich dann meine Lampe angeschlossen und alles in gang gebracht, brannte wunderbar, nachdem ich die AMperzahl verfeinert hatte und der Lichtbogen stabil in der Mitte war.

daraufhin habe ich mich kurz entfernt um zu sehen was denn die Umdrehungszahl des Stromzählers angab. Als ich zurück kam habe ich dann beobachtet, dass der Lichtbogen nach unten abgehauen ist und mit einem mal fing er an zu zappeln, ar riss immer wieder ab. Das waren dan vlt 5-6 Sekunden und dann wurde es mir zu bunt und ich habe den Inverter ausgeschaltet. Im selben Moment wie ich dann der Schalter betätigte Schoss der Kolben dann auch schon mit seinen Glassplittern und denen des Spiegels auf mich. Zum glück hatte ich mich gut mit Lederhandschuhen, Halzschutz und Gesichtsschutz ausgerüstet nachdem ich einige YouTube Videos gesehen hatte.

 

Nun meine Frage: Was ist da passiert?

 

Der Kolben wurde in einer Stüropor Verpackung zusammen mit dem Lampenhaus geliefert. Er hatte also durchaus Bewegungsfreiraum beim Transport. Kann es dann vielleicht also ein Transportschaden gewesen sein?

[T-J]

War die Polarität richtig? Wie hoch war der Strom?

[Film-Mechaniker]

Die Teile sind mechanisch sehr stabil. Platzer haben mit Rekristallisation im Glas zu tun, die von Überhitzung stammt. Vermutlich hat der Kolben mal zu heiß gehabt. Wie viele Stunden hatte der schon drauf?

[carstenk]

Kann irgendwas, das ein Schweissinverter tun kann, ein Platzen eines Kolbens bewirken (wenn wir mal voraussetzen, dass das Ding spontan keine absurd hohen Ströme liefern kann). Sprich, sind Kolbenplatzer immer materialtechnisch bedingt, also Überhitzung, Verspannung, Glasversprödung/Rekristallisierung?

 

Wie sah es denn mit der Kühlung des Kolbens aus, wie lange lief der bis er platzte?

 

- Carsten

[Film-Mechaniker]

Du kannst doppelten Nennstrom durch einen Xenonkolben drücken, den Elektroden macht das wenig aus. Das Glas ist das Thema.

[rene rossi]

ich habe eine theater-blitzanlage gesehen, da wurden 800a durch nen 4kw kolben geschossen. natürlich nur für sekundenbruchteile.

da ging aber so richtig die sonne auf. 8) :idea: 8)

das ding war batteriebetrieben und rollbar.

ursprünglich war es als hintergrund für ein fotostudio gedacht (wie rückpro, nur ohne film).

[Jensg]

Vermutlich ein Riß im Glas, das Xenon strömte dann in Richtung des Loches aus und nahm den Bogen mit. Sobald es heiß wurde. platzte dann der Kolben. hatte ich auch mal, den Riß vergessen bzw. er lag beim Einbau verdeckt. Knapp 2min Laufzeit, dann bumm und 340mm Spiegel ebenfalls futsch. War ne 2kW Lampe.

Jens

[Rupinsten]

Also gekühlt war er durch 2 Lüfter, dem Eingebauten und einem Externen, da ich das Gehäuse für Einstellungen offen gelassen habe. Bin nur froh, dass er mir nicht die Prisma Linse vorne dran noch zerschossen hat.

Er lief etwa so 3 Minuten.

Kann das Entweichen des Xenon denn dann genau dieses Flackern erzeugen, das sich auf einmal ereignete?

[Film-Mechaniker]

Ja

[Rupinsten]

Okay, dann wäre das ja geklärt :D Dachte schon ich hätte irgendetwas falsch gemacht. Sollte man dann lieber auf neue Kolben umsteigen oder doch bei den für Heimanwender beliebten gebrauchten bleiben? Auf jedenfall lasse ich beim nächsten Kolben den Spiegel erstmal draußen.

[Jensg]

Ich nutze auch gebrauchte für sporadische Einsätze. Jedoch keine unbekannter Laufzeit, Unabhängig davon kann man bei ermüdetem Glas die Kristallstruktur sehen, wenn man sie im Licht dreht und schräg hält. Dann ab in die Tonne respektive platzen lassen durch wegwerfen im Tuch oder ähnlichem.

Jens