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Mein voller Ernst, @preston sturges. Denken Sie bitte darüber nach. Es kennzeichnet die menschliche Hybris in vielen Aspekten: eine Warnung vor den Produktionsinstrumenten in falscher Hand, die nicht mehr unter Kontrolle zu halten sind. Der Begriff "Supergau" mit der gestrigen DCI-Vorpremiere wurde nicht von mir erstmalig ins Feld geführt, sondern von den Befürwortern und Verfechtern dieser Distributionspolitik in diesem Forum. "Haken" Sie also dort bitte höflich nach.
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Ich gebe es auf. Du würdest noch an den klassischen 70mm-Kopien das erfreulicherweise volle Format 2.2 : 1 mokieren, nur weil in den minderwertigeren Fassungen, d.h. 35mm auf 2.35 : 1, ein doch viel "breiteres" Bild projiziert wurde. Es ist nämlich die selbe "Logik". :wink:
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[...] Bei AVATAR gestern ist der peinliche Ausfall vieler Vorstellungen mangels KDM wohl nach dem bisherigen Stand auf Fehler beim Kopierwerk (DeLuxe) zurückzuführen, die neben der 35mm Analog-Kopierung auch die Digitale Kopierung und die KDM Belieferung durchführten. Daraus jetzt aber den Untergang des Kinos zu prognostizieren, das bedarf schon der gewohnt simplen und naiven Herangehensweise an komplexe wirtschaftliche und soziokulturelle Zusammenhänge durch unseren Hobby-Ökonomen. War bereits gestern absehbar, daß unsere Meister des Marketings all das ins Reine schreiben. Und mit welcher gewohnten Nonchalance ein vorhersehbarer Supergau heruntergeredet wird. Kenne ich schon: das gabe es schon bei den russischen Medienmanagern 1987, die sich in Tschernobyl hinstellten, die grandiose Technik verteidigten und das menschliche Versagen eines einzigen Bauernopfers auf die Bühne stellten. Kaltschnäuzigkeit und grenzenloses Vertrauen in den freien Markt sind die Blüten solcher Ausreden, die nicht das Grundübel des Systems erfaßt haben oder diese einfach eiskalt abstreiten. Der Textbaustein jeder zweiten Entschuldigungsrede aus der Feder von @EIX. Darin erkenne ich das Nachbeten von von PR-Floskeln der Medienkonzerne, aber kein kritisches Bewußtsein. Solches aber wäre angebracht, um kategoriale Unterschiede benennen zu können: der "Brennerpaß" z.B. hat nichts mit dem gestrigen Digital-Gau zu tun. Regelfall war in der Branche stets, daß schon Tage vorher in Weiterstadt 35mm-Kopien von den Kopierwerken (die hier gerade wieder von den üblichen Verdächtigen heruntergemacht werden) angeliefert wurden: im rein analogen Zeitalter wäre das gestrige Szenario völlig ausgeschlossen gewesen! Der Grund: die aufwendigere und an mehreren Standorten und Abteilungen verlagerte Postproduktion, die immer vorhersehbare (!) Engpässe noch hätte regulieren können oder Ausweichkapazitäten in anderen Kopierwerken gefunden hätte. Mehr Menschen im Einsatz = mehr Kontrolle! Im Zeitalter der Deregulierung und Monopolisierung lastet die Verantwortung in den Händen weniger - gerade wenn an menschlichen Ressourcen gespart wid: und darin liegt ja der "Sinn" der Digitalisierung. dass sie als intelligenten System sich selbst reguliert und eines Tages auch neu erschafft. Bin rigoroser "Frontstädtler". Unser geliebtes Alt-Westberlin über alles! Die Suchermarkierungen (oder Markierungen auf den Kontrollmonitoren) sind ja oftmals nur Orientierungslinien für den "Safety Aerea"-Bereich, damit in den SCOPE-Kinoprojektionen auf 2.4 : 1 der Kopf- und Fußraum nicht zu rabiat beschnitten wird. Der Sinn von Full HD (wie bereits von Super 35) lag in der Option zu vollen Kompatibilität auch mit Nutzung der jenseits der Borders liegenden Bildinformationen in geeigneten Projektionsmedien. IMAX erfüllt solche Forderungen (auch bei Super 35) in idealer Weise und ist imstande, das native Format optimaler auszunutzen! Würde mich freuen, wenn Du diese Art der 70mm-Projektion hier verteidigen würdest. (Mit Sicherheit ist das dortige Seitenverhältnis von Full HD, also 1.78 : 1) mit dem Produzenten abgesprochen. - Noch ein anderes Beispiel: die Super 35-Filme HARRY POTTER und MATRIX II und III waren von vorneherein für die Auswertung in der Aspect Ratio 2.4 : 1 komponiert. Und wurden so auch in den IMAX-Version vorgeführt. Beim AVATAR verhält es sich anders, und das ist kein Zufall. Und meine Begründung für die gesamte Minderwertigkeit der DCI-Verwertung, die mit der Bildhöhenbeschneidung auf 2.4 : 1 keine echtes Scope, sondern Letterbox auf 2048 x 858 pix hervorbrachte. Jämmerlich. Bedauernswert. Selten so verkehrt gelöst. Ich hoffe aber, daß sich nach alledem einige ein würdigeres 70mm-IMAX-Erlebnis gönnnen werden. :look: Das müßtest Du doch wissen. Hast Dir doch sowas eingebaut, gelle?
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Dank von wesentlich mehr Bildinhalten auf der 70mm-Kopie von AVATAR (30% mehr Content als in der profanen HDTV-Letterbox-Projektion) sollte auch eine höhere Saal-Auslastung vorgezeichnet sein. Nachdem die heutigen Vorpremieren aber in vielen der HDTV-Letterbox-Kinos nicht "freigeschaltet" werden konnten und die Gäste ausgezahlt wurden, frage ich bescheiden an, ob Filmtheater im 3. Jtsd. noch mit exklusiver Ware beliefert werden? Und wenn, dann nur mit der Leuchtdichte von bisweilen 15 cd/qm? Bekannte, die in den 4k-Kinos waren, berichten zudem vom "Nachziehen" und "Geisterbildern". Wirklich eine Revolution der Projektionstechnik, die stattfindet? Oder nicht eher eine der Postproduktion, wie vor zehn Jahren bereits ein Filmtheoretiker wie John Belston den Roll-out klassifizierte?). - - - Daß die separate Schlüsselerstellung (KDMs) gar eine Errungenschaft darstelle, wie viele als Standpunkt vertreten, hatte ich ohnehin nie verstanden. Bisher galt die Verschlüsselung nicht nur als Schutz vor der Raukopierung, sondern auch als ein Synonym für Kontrolle der Kinos - evtl. auch als Potential für Nötigungsstrategien seitens der Mischwarenkonzerne. Wirft sich die Frage auf: verliert oder gewinnt nun der Betreiber im KDM-Zeitalter an Freiheit und Autonomie? (Es ließe sich letztere Behauptung eher schwierig kommunizieren.) Mit einem künftig sogar vorstellbarem Internet-Download von DCPs stelle ich mir den Kontakt zwischen Verleiher und Kinobetrieb noch anonymer und unberechenbarer vor. Dann gibt es gar keine "materielle" Kinoware mehr, aber der Empfang der Sendung steht schlußendlich und ab sofort allen Konsumenten (day-and-date-Starts) offen. Dahingehend also scheint sich die reale Entwicklung zu vollziehen. Andere, die vom Gegenteil ausgehen, könnten gerne die Gegenargumente stark machen: hätte mich sehr interessiert. Simpel gesagt, wäre der Einsatz einer 35mm-Kopie (anstelle ausfallender DCI-Vorstellungen) auch simpler und pannenfreier verlaufen. Daß die 35mm-Versionen diesmal noch nicht mit 3D ausgeliefert wurden, liegt m.E. an der Passivität der Kinoverbände. Fantasielosigkeit und blindes Abnicken von DCI-Standards ist zwar bequem, bleibt aber wagemutig. - - - Wie wenig ernst die Majors den Betreiber nach Einstellung der Filmkopienlieferung dereinst nehmen könnten, kann man sich sehr gut ausmalen. Der heutige Tag gleicht somit einem "Aufbruch in die Büchse der Pandora". (Fazit: In 115 Jahren Kinogeschichte hat man selten von einer derartigen Geringschätzung des Kinobetreibers gehört.)
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Heute jährt sich zum siebzigsten Male die Weltpremiere des besucherstärksten US-Filmes aller Zeiten: GONE WITH THE WIND - angelaufen im LOEW'S GRAND THEATRE in Atlanta: möglicherweise 300 000 Passanten waren Zeugen dieses Events. Im Westdeutschland der Nachkriegs-Ära nahm er bisweilen auch die tröstende die Funktion eines "Wiederaufbaufilms" wahr, nicht zuletzt auch in Westberlin, als er vom Kinopatriarchen Walter Jonigkeit in seinem Haus DIE KURBEL über 2 Jahre lang gemietet wurde: mehrmals mußte die Technicolor-Kopie gegen Ersatz ausgetauscht werden. Filmtechnisch dürfte kaum ein anderer Titel in derartig vielen Formaten kopiert und umkopiert worden sein, die als Film- oder Video-Clip einmal zu versammeln eine Meisterleistung wäre. Und wer hat diesen Film noch im Metroscope-Format mit Perspecta-Ton noch selbst vorführen dürfen? Mit oder ohne Magnetton, Sprossen und Zackenschrift, auf Super-8 bis 70mm, auf VHS bis Blu ray, sphärisch oder in Scope, auf Eastman Color bis hin zur jüngsten Technicolor-Version von Ende der 1990er Jahre, ist kein Ende der Revivals abzusehen. Verschiedene Links führen durch das Thema, u.v.a. http://www.tcm.com/mediaroom/index.jsp?cid=72265 http://www.jstor.org/pss/4381278
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Letzteres hatte ich in einem Berliner Kino neulich ausprobiert: es führt aber immer zu unterschiedlicher Resonanz, während die Branchenpraxis, das "größtmögliche" Bild hinauszuprojizieren, kurioserweise am wenigsten beanstandet wurde. Umgekehrt beim Ultra Panavision dann, wo in Häusern mit extra eingebauter Todd-AO-Bildwand (ZOO- und DELPHI PALAST Berlin, etwa 2.0/2.2 : 1) "zurückgerudert" werden mußte. Gibt es da genaue Maße für das aktuelle Scope-Bild im KINO GARTENBAU? Oder beziehen sich 15,4 Meter (fast exakt dieselbe Breite wie im DELPHI FILMPALAST Berlin) auf eine frühere Kasch-Einstellung? Bei meinem Besuch im GARTENBAU vor etwa 4 Wochen erschien mir die vergrößerte Scope-Breite wirkungsvoller als in allen bisher in diesem Thread besprochenen, heute noch spielenden Traditionstheatern: es müßten mehr als 16 Meter sein (und herausholbar wären theoretisch noch jeweils 40 cm an jeder Seite = plus 80 cm Breite). Bei Einbau von 70mm-Anlagen in den 1950er oder 60er Jahren könnte man @Brillo den Einwand nicht abschlagen, daß nicht überall die maximale Bildwandgröße genutzt werden konnte: auch wenn dies Ziel und Regelfall hätte sein müsssen. Das CAPITOL am Lehniner Platz in Berlin war ja bereits ein Cinerama-3-Streifen-Theater, und nach Einbau einer 70-mm-Projektion wurde die Bildbreite (und somit auch Bildgröße) etwas verkleinert. Auch bei heutigen 70mm-Installationen oder museal konnotierten Screenings ist das gewollt, um ein unbeschnittenes Format zu zeigen. Mit Verbesserung der Filmmaterialien, unterschiedlicher Dup- und/oder DI-Güten, dürfte der Grundsatz, alle Formate entsprechend ihrer Negativ-Größe auch proportional auf der Bildwand abzubilden, m.E. hinfällig geworden sein. Heute wäre es, bei gutem Bildstand als Voraussetzung, optimal, eine tolle Kopie in 1.85 : 1 (aufgenommen bspw. in Super 1.85 und mit DI in 4k) größtmöglich zu projzieren. Viele Scope-Filme der letzten Wochen (allen voran "2012") fallen leider weit hinter das Niveau noch der 1950er Jahre-Dupkopien ab, und auch digital projiziert sahen sie suboptimal aus. Das klingt paradox, ist aber ein Phänomen der heutigen Produktions- und Kinopraxis, dem die alten Kinematographie-Regeln nicht mehr gewachsen sind (leider). Grundsätzlich wäre auch eine Scope-Verbreiterung im KINO INTERNATIONAL in Berlin begrüssenwert.
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Thomas Hauerslev (www.in70mm.com) geehrt!!
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Nostalgie
Congratulations to Thomas in Copenhagen, all the years it was an encouragement for festivals and film makers preserving the history, future and the rank of the Roadshow cultures of cinema. So we will look forward to the continuing of a "never ending story" and all brand new projects. Kind regards, Kinomuseum Berlin e.V. -
Digital vs. 35mm - Vergleichsmöglichkeit
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Auf A-Festivals vorgekommen: auf Anweisung des Produzenten. -
Digital vs. 35mm - Vergleichsmöglichkeit
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
2009 ist ein deutliches "Erholungsjahr" - gottlob (oder "dank" der Weltwirtschaftskrise?) 2001 sowie 2002 als Spitzenjahre zu bezeichnen, wäre m.E. relativierungsbedürftig. Manche sprechen - trotz des Erfolgsjahres 2009 - nachwievor von Krisensymptomen. Davor darf man die Augen nicht verschließen und sich allein auf "Saisonerfolge" verlassen. Umsatzsteigerungen hat es zweifelsfrei gegeben mit 3D (ob "digital" hierfür "zwangsläufig" ist, kann berechtigterweise angezweifelt werden) und auch - hier muss ich mich korrigieren - mit dem alternativen Content. Bin zwar selbst bgroßer Opern- und Musikfreund, frage mich aber auch, was an "typischem" Kinofilm-Content dafür künftig zurückgedrängt werden würde? Darüber spricht der Standortbetreiber gewöhnlich nicht so gerne. Ganz ketzerisch gefragt: erleben wir mithilfe moderner HDTV- und Live-Produktionstechniken nicht auch die Invasion des Fernsehens in die Filmtheater? Oder gehen beiden Medien künftig eine "harmonische Ehe" ein? Wir werden es in einigen Jahren besser beurteilen können als heute. Nichts dagegen einzuwenden. Ab Reihe 10 im Ufa bzw. im Rundkino in DD hab ich ganz deutlich das Fliegengitter gesehen. Sorry, aber das kann ich überhaupt nicht leiden. Entweder 4K oder sein lassen. Außerdem, auch wenn das Filmmaterial als Vorlage die Auflösung nicht hergeben sollte, ist dir Oversampling und das Abtasttheorem ja hoffentlich ein Begriff. Freunde von mir haben außerdem in Harry Potter 6(ich hab ihn "Analog" in einer Pressevorführung gesehen) in dunklen Szene blau aufblitzende Pixel ausgemacht. Woran liegt das, irrwitziger Kopierschutz, Fehler beim DLP,...? In diesem Punkten reagiere auch ich überempfindlich. Allerdings wird von anderer Seite argumentiert, Bildstandsschwankungen, Farbsprünge zwischen den Akten und ein Filmkorn seien noch weitaus störender. Darauf darf man antworten: solche Zustände sind nicht der Normalfall der standardisierten Filmkopienherstellung (oder wenn, dann erst seit zehn Jahren: lang genug mittlerweile, um die Feindschaft zum Filmband zu nähren). Tritt hier aber seit 1999 eine "Kinorevolution" an, die lediglich via DLP-Panel die 35mm-Verfahren durch ein indexikalisches Bild "nachahmt" oder das abgelegte 3D-Verfahren via elektronisierte Brillen-Apparaturen leicht modifiziert, halte ich den Begriff für mißbräuchlich. Erst eine brillenlose, plastische Großraumprojektion, zudem auch möglich auf geometrisch unebenem Körper und zudem panel-unabhängig, wäre als echte kinotechnische Evolution ernst zu nehmen. Daß heutzutage DCI-Beamer absichtlich etwas in die Unschärfe gezogen werden (ein uralter Trick der Beamer-Techniker), um das Pixelraster zu retuschieren, übersteigt meinen Verstand. Man stelle sich vor, 35mm-, 70mm- oder Imax-Kopien würden absichtlich unscharf projoziert werden, um das Korn zu unterdrücken. Wir erkennen daran die Irrationalität des Wandels. Aber auch den Unfug, der kommuniziert wird, sobald bei der Filmkopienherstellung von 15. Generation und gewaltigen Aufklösungsverlusten die Rede ist, die in der Natur der Sache läge. Da es mir aus arbeitsrechtlichen Gründen nicht möglich ist, einen aktuellen Schärfe-Raster-Test hier einzustellen, werde ich Material aus einem anderen Kopierwerk heranziehen, das älteren Ursprungs ist. Daran sollen die tatsächlichen Auflösungsverluste der "Generationen" erkennbar gemacht werden, was leider auch in den Reportagen der FKT von 2007 zur Farce verkam. Zeitgleich wären digitale Verluste beim Einscannen und Ausbelichten erklärungsbedürftig, aber auch in der Ausspielung von Raw-Daten und denen anderer HD-Cams. Am Ende wird die überragende Güte des 35mm-Aufnahmematerials offenkundig. -
:?: :rolleyes:
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Zustimmung. Manche (aus dem "leichten Gewerbe") sehen das aber anders, müssen immerzu im Mittelpunkt stehen. Hauptsache die Schlagzeile stimmt.
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Wieso nicht? Hat Cameron das erzählt oder erfinden Sie dies? In dieser Stadt gibt es davon jede Menge.
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Fragt sich, ob wahrnehmungsphysiologisch bei 3D eher eine Begrenzung des Panoramas sinnvoll wäre. Dann müßte man aber zwei unterschiedliche Kamerateams/Animationsteams, Cutter und Szenendesigner einsetzen oder anders arbeiten lassen. Mir ist nicht klar, wie ein kompositorisch perfekter Film in verschiedenen Formaten gleichzeitig überzeugen könnte - wird mir auch nie klar werden. Diese Behauptungen sind leider nicht korrekt ... wahr ist: a) 35mm Fassung ist Scope b) 3-D Digital Fassung ist Scope c) 3-D 35mm gibt es für AVATAR nicht d) IMAX 3-D 2x70mm 15perf. Das sichtbare Bildformat (hardmatted??) ist mir nicht bekannt. Weiß nur, dass die Berliner IMAX Kopie englische (einkopiert) und deutsche (digital eingespielte) Untertitel haben wird. Weiterhin ist allerdings wahr, dass Cameron geplant hatte, ein variables 3-D Format einzuführen, das sich an den Gegebenheiten der Kinos orientieren und immer die größte nutzbare Bildwandfläche hätte bedienen sollte. Kinos, die bei Scope den Kasch nach rechts und links auffahren, sollten die Scope Fassung bekommen und Kinos, die für Scope einen Höhenkasch nutzen, also bei Scope die Bildfläche reduzieren, sollten BW Fassungen erhalten, um ein größeres 3-D Bild zeigen zu kömnnen. Dieses Prozedere wird jetzt aber nicht zum Tragen kommen. Dankesehr für die Korrekturen: allerdings hatte ich vorbehaltlich gefragt, ob es überall so praktiziert wird. Alle Vorabsichtungen kennen Sie sicher nicht. Daß 3D 35mm-Kopien eingesetzt würden, habe ich nie gesagt (gleichwohl bedauert). Nun also die Mantra "wahr ist - Cameron wollte" "wahr ist - Cameron wollte nicht". Warscheinlich wußte er selbst nicht, was er wollte. Und Sie eben so wenig. Oder wir wissen - spätenstens mit Ankunft der neuesten Version (Director's Cut?) auf Bluy ray (deren Erscheinen Sie für August in 3D ja angezweifelt hatten), was er schon immer wollte. Vor allem wollte der die Menschen wieder vor die Kinoleinwand "zurückbomben" und von den Fernsehsesseln wegbekommen. (Zeitgleich bombt er die ersten Kampagnen für die Home Cinema-Verwertung herbei.) Im IMAX-Berlin laufen 3-D-Avatar-Langtrailer vor "Disneys Weihnachtsgeschichte, A.R. 2.39 : 1) auf in etwa identischer Bildhöhe in etwa in 1.78 : 1. Ringsherum also massiv viel verschenkte Bildwandfläche. Soviel zum König der Welt und seinen HDTV-Experimenten.
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@Sam: wie war gestern denn Film und Filmkopie von I vinti Die Besiegten / Kinder unserer Zeit Italien 1952 OmE ? (Ich möchte ihn unbedingt in der Wdhl. am 16.12, ansehen, war nur leider gestern im IMAX unterwegs...). Danke für eine Empfehlung!
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Trotz der Ankündigungen, nur in einem einzigen Format starten zu wollen, kommt nun die Fläche in den Genuß vielfältiger Formate und Kinostandorte. So besuchte Regisseur Cameron gestern in Berlin mehrere Kinos und mokierte sich nicht über "richtige" oder "falsche" Kinos, sondern über die Unterjochung der Naturvölker. Ironie am Rande - und hier darf der Roll-out auch einmal verstummen: - In der 2-D-Fassung werden die Breitbildwände vollständig aufgefahren (Scope auf 2.39 : 1). - In der 3-D-Fassung über Beamer werden die Kaschierungen auf 1.78 : 1 zugefahren (ist das überall so?). - Im IMAX Berlin läuft er dann auf 28 Metern Breite in 70mm 3-D im aufwendigen Dual-Verfahren (obwohl doch 2k DCI angeblich ausreicht und immens viel billiger sei, so war es offenbar für die Grossbildwand unzumutbar). Da im Moment noch Robert Zemeckis WEIHNACHTSGESCHICHTE erfolgreich auf 70mm 3D im IMAX Berlin eingesetzt wird, scheint es ein Langzeitpotential für "echte" Riesenbildwände mit exponierter Spielfilmauswertung zu geben. Und schließlich könnte (gerade in einem Forum der FILM-Vorführer) das solide Angebot der Rückkehr von 3-D auf dem 35mm-Film in eigentlich jede Kinobetriebs-Kalkulation und bundesweit einbezogen werden (eine diesbezügliche Anregung in diesem Forum noch vor 2 Jahren wurde als grotesk verhöhnt - jetzt aber will Technicolor damit sein Können unter Beweis stellen: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...65&start=0 ) Wer verkündet also hier (oder diktiert gar dem Rest der Welt?), wie ein guter und wie ein schlechter Kinobetrieb auszusehen hat, wenn es doch viele Kinos gibt, die gerne ihre Bildwerfer behalten und optimieren würden? Wie stehen HDF und AG-Kino/Gilde dazu?
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Digital vs. 35mm - Vergleichsmöglichkeit
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Ähm, ich nehme an, das ist ein Schreibfehler. 500 ASA ist doch wohl eher einer der höchstempfindlichen Filme, oder? Danke Dir für Schreibfehlerkorrektur (nach der Nachtschicht passiert, Entschuldigung). Es gab zeitweise ab 1998 noch den 800 ASA-Film bei Kodak (800 T, wurde aber beim Laufbildfilm eingestellt, z.B. "Minority Report" usw.). Seit fünf Jahren davon nichts mehr gehört. Warum richtig? Gibt es auch eine falsche Empfindlichkeit? -
Digital vs. 35mm - Vergleichsmöglichkeit
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Guten Morgen, vorwegschicken möchte ich, dass es sich nachwievor lohnt, in ein Filmkopierwerk oder in ein Archiv zu gehen, und dort auch berufliche Erfahrungen zu sammeln, was gerade für digitale Postproduktionstechniker Pflicht sein sollte. Daß diese Erfahrung einigen besonders aggressiv auftretenden Kleinstfirmen fehlt, führt regelmässig zu Mißverständnissen. Die Poster der @oceanic-Gruppe warfen mir kürzlich vor, mit "Linienpaaren pro Millimeter" zu argumentieren, die es nicht gäbe. Weitere Beispiele zur Belehrung nannten 65mm-Projektion, 65mm-Umkehrfilm oder 4-Streifen Technicolor. Es fehlt der @oceanic-Gruppe an Erfahrungen mit filmtechnischer Bearbeitung, wie sie für das Gros der Branche richtungsweisend ist. - Was kein Verbrechen ist, aber dann sollte man freundlich zuhören können, anstatt rabulistische Wortverdrehungen zu betreiben. 1. Hüten wir uns davor, emotionalisiert die Filmkopierwerkstechnik zu verteufeln: dazu zählt u.a. die unhaltbare Behauptung, mechanische Kopien hätten zu keiner Zeit die heutigen 2k-Auflösungen der DCI-Verfahren erreichen können. These: da bereits 4k für Scans (wie anhand der MTFS-Protokolle verifizierbar) aufgrund der auf digitalem Weg entstandenen verlustbehaftete Dateienausgabe nachweislich nicht ausreichend sind für eine seriöse Abtastung von 35mm-Negativen (da diese 4k-Scans Moiree-Effekte erzeugen), ist erst ein 6k Scan derzeit das anzusetzende Minimum am Anfang der Kette einer Digitalverarbeitung von Filmmaterial. Es geht somit nicht um die Kopierung des DPX oder die Serienkopierung von DCPs - wie @oceanics unterstellten. 2. Bei 6k-Mindestbewertung eines modernen 35mm-Kameranegativs erscheint bei Direktkopierung auf eine Theaterkopie (ein heute minderheitlich durchgeführter Prozeß) einleuchtend, daß die Auflösung nicht auf unter 2k gesunken sein kann. Gleichwohl ist bekannt, daß gerade amerikanische Direktkopierungen vom Original in den letzten beiden Dekaden dramatisch schlechter als europäische aussehen. 4. Wenn die Frage der Direktkopierung geklärt ist, möchte ich behaupten, daß selbst eine Dupkopie in 4. Generation 2k-Auflösungsequivalente erreichen und übertreffen kann. Wenn diese Möglichkeit in vor etwa 2 Jahren in einer Testreihe der "Fernseh- und Kinoechnik" evtl. zu kurz kam, können hier auch Flüchtigkeiten in der Prozeßkette angenommen werden. - Hinzuweisen ist diesbezüglich, daß in der traditionellen Duplikatherstellung das Originalnegativ auf einer Schmitzer-Naßkopiermaschine bei 160 Fuß Kopiergeschwindigkeit auf das Interpositiv umkopiert werden sollte - was in den letzten Jahren nicht :immer der Fall war: denn bereits bei 480 Fuß und durchgeführt auf Modularprintern träten massive Auflösungsverluste auf: was ja keine Seltenheit ist. - In der vollständig digitalen Postproduktion zur Kinokopie wären mehrere Faktoren qualitätsmindernd anzuführen: a. Die Gewohnheit, das Negativs zwar einzuscannen und auf Interpositiv auszubelichten (wie mitunter bei einigen amerikanischen Block-Busters anzutreffen), jedoch das Interpositiv hernach durch die Kopierwerke zu schicken, die sich davon ihre 35mm-Duplikatnegetiv (d.i. das Kopiernegativ Intermediate 5242 von Kodak) selber herstellen. Hier wäre die digitale Ausbelichtung direkt auf die Duplikatnegative sinnvoll, vorzugsweise auf FUJI-Material, was vielerortes auch bereits der Fall ist (aber wiederum dazu führt, daß der film-kompetente Lichtbestimmer in einem Filmkopierwerke keine eigenmächtige Lichtbestimmung mehr durchführen darf: oft zum Nachteil der Theaterkopie). b. Die Praxis, Negative nur in 2k zu scannen und in den workflow zu übertragen. c. Die häufig defekten digitalen Ausbelichter/Rekorder, auf denen ein Farbkanal gelegentlich ausfällt. d. Eine 35mm-Serienkopierung in den ausländischen Filmkopierwerken bei bis zu 2000-Fuß Geschwindigkeit. e. Inkompatibilitäten des Farbmodells und der Wandlung analog/digital, inbesondere bei älteren Typen von Kodak-Ausbelichtungsfilmen (das hat sich seit etwa einem Jahr deutlich gebessert) 5. Unvermögen der Mitarbeiter in den digitalen Grading-Suites (und bisweilen der Filmemacher selbst, die bis zur Neige im D.I.-Prozeß oft abstruse Farbraumänderungen vornehmen usw.); ein Unvermögen aber auch der verbliebenen Lichtbestimmer in heutigen Kopierwerken; die Arbeit an defektem Equipment: sowohl in der digitalen wie analogen Postproduktion. 6. Negative Effekte, die sich in der Postproduktion seit jeher aus Zeit- und Geldknappheit, aber auch aus Fehlentscheidungen oder Desinteresse herleiten lassen. Um 5 Blenden gepusht? Welche Produktion bitte meinen Sie? Und wie steht es mit der Resteverwertung eines Red-One-Drehs: nach fehlerhafter Belichtung in den Lichtern? Das Resultat sieht aus wie fehlerhaft bearbeiteter Umkehrfilm von vor 20 Jahren, und hier ist nichts mehr zu retten, @oceanics. (Das geben die Kunden auch hinter vorgehaltener Hand zu. - Für die Forumsleser: es läßt sich auch in Internetforen oder im "Film- und TV-Kameramann" nachlesen. Außerdem, @ocanics: wenn Sie ein Negativ lichtbestimmen, dann nehmen sie ihm keine Information. Es gibt keine Verluste (denn das Negativ ist bereits fertig entwickelt und geschnitten), und auch keine geringeren Güten, wenn der Kollege sein Handwerk beherrscht. Bitte vergessen Sie nicht das Sensorrauschen bei Digitalkameras und die mangelnde Sättigung im Blau-Kanal zu erwähnen. Sie können in dieser Diskussion auch 500 ASA-Film nicht salopp als Prototyp eines Filmdrehs hinstellen, da es sich um den höchst-empfindlichen Film [nach Leser-Hinweis schreibkorrigiert. - Erg. d. Verf.] überhaupt handelt, der meist für Nachtaufnahmen verwendet wird: und dabei mehr Farbtreue unter Beweis stellt, als sensor-basierter Digitaldreh. Einverstanden. - Sollte der c't-Report den Tenor der Veranstaltung widerspiegeln, darf sie aus fachmännischer Sicht als gescheitert betrachtet werden. Was ist "typischer" 35mm-Film? In diesem Forum jedenfalls ist keiner imstande zu spezifizieren, was das "typisch" denn bezeichnen soll. Und darum führen Diskussionen regulär in die Sackgasse. Blu rays Discs jedenfalls, die ich unter optimalen Studiobedingungen sehen konnte (2k DCI DLP sowie auch Home Cinema Beamers), konnten allesamt ihren Video-Charakter (etwa Aliasing u.a. Auflösungsschwächen) nicht verbergen. Blu ray ist aber m.E. - das wäre eine Prognose - das siegreiche Medium, das sowohl die DCI-Projektion wie die filmbandbasierte Projektion ökonomisch verdrängen könnte, bis es selber von Ondemand-Diensten verdrängt wird. Der Roll-out liegt im Interesse großer Companies und auch einzelnder Produzenten, nicht aber im Interesse der Kinowirtschaft, die mit befriedigender 35mm-Belieferung zzgl. 3D-Film nicht schlecht leben könnte. Es haben nun Disney u.a. kürzlich bekundet, die Digitalisierung vor allem dadurch zu nutzen, um die steigenden Umsätze mit Spielfilmen in anderen Märkten und Portalen voranzutreiben. Durch Zusammenlegen der Auswertungsfenster wolle man sich dem immensen Druck durch die Konsumenten beugen: man wolle jetzt "zu den Konsumenten gehen". [Meine Anmerkung: früher hieß es: Die Menschen kommen zu den Kinos. Morgen gilt vielleicht: das Kino kommt - dank Digitalisierung - zu den Menschen. Und: früher war Disney Vorreiter in exklusiver Kinoauswertung seiner Klassiker - nun dreht sich der Wind.] Fazit: auf der einen Seite erschweren etwa 250 verschiedene Digitalformate einen verbindlichen und tragfähigen Kino- und Produktionsstandard "für die nächsten 100 Jahre" (was DCI so porpagierte). Jede Location wird sich also - tlws. unabhängig vom DCI-Roll-out - schon jetzt mit "seinem Hausformat" für ein "Kino um die Ecke" herrichten - und das ließe sich über die von @oceanics propagierte Blu ray realisieren. Auch für Programmkinos und KoKis lohnt dann keine DCI-Ausrüstung und damit einzugehende Verpflichtungen - ich folge auch darin nur der Logik der @oceanics. Auf der anderen Seite fungiert also die Willensäußerung, weltweit alle Kinos auf einen DCI-Standard einzuschwören, als Versuch, durch Aufrichtung eines neuen Kinostandards (oder neuer Vertriebsweisen und Märkte) eine Differenzierung zu anderen Freizeit- und Medienangeboten zu schaffen. An dessen Wirksamkeit man massiv zweifeln muß, denn zu gering sind die qualitativen Unterschiede zum Home Cinema, von den differenten Betrachtungsabständen einmal abgesehen. Und zu überzeugend sind die wenige Monate nach Kinostart herauskommenden Director's Cuts, Extended Versions und Bonus-Materialien auf dem Home Cinema Markt, als daß die Kinopremieren jene Aura zurückgewinnen könnten, die sie einst hatten oder eine neue entwickeln könnten. Historisch war der 35mm-Standard ein kinoexklusives Format, dass in anderen Medien nicht replizierbar war: welches affin als Folge des 35mm-Drehs, des Prestige-Formats eines Spielfilms, im gleichen Format zur Kinoauswertung zwang und erst auf diese Wise einen "echten" Standard etablieren konnte. 2009 wirkt dieses "Kinostandbein", das 35mm-Format, wie ein kränkelndes Glied, das man am besten amputieren möchte. Aber in dieser Negation liegt auch eine Doppelbedeutung: 35mm hat seine bewährte Funktion als Standbein, die voraussichtlich nicht durch DCI gleichwertig und nachhaltig ersetzt werden könnte. Zumal das 2k-Medium genuin in seinen Derivaten "auf allen Hochzeiten gleichzeitig" seinen Tanz aufführen möchte - nicht mehr nur exklusiv im Filmtheater mit "arteigener" Technologie (teuere Guß-Bildwerfer und riesige Filmrollen). Das macht es artgleich mit dem Fernsehen. Es geht somit nicht mehr nur um simple Qualitätsfragen einer Kinoprojektion (um Mindesgüten also, die zurzeit gerade in einigen digitalen 3D-Projektionen einer bestimmten Kinokette bundesweit fürchterliche Beschwerden auf sich zogen), sondern es geht auch um die Funktion und den Stellenwert eines Mediums innerhalb der Filmtheatergeschichte. Die Inhalte und Betriebsweisen der Kinos werden sich dramatisch ändern. Aber auch Schließungswellen sind anzunehmen. Schließen werden jedoch nicht Kinos, die exponiert nur 35mm oder DCI projizieren (von dem viele Besucher gar nichts mitgekommen), sondern Schließungen werden aufgrund von Standortdefiziten und der Medialisierung aller Lebensbereiche und Kulturbereiche eintreten. Nun könnte aber - optimistisch gesagt - ein digitales Medium wie eine Festplatte auch standortgefährdete Kinos grundversorgen, die in letzter Zeit keine Startkopien mehr erhielten. Dem wiederum stünde entgegen, daß einige Verleiher ihre Vorzugsbelieferung aufrechterhalten werden; aber auch, dass digitaler HD-Content nach der Zusammenlegung der Auswertungsfenster inflationär vertrieben werden dürfte. Die Digitalisierung des Kinos erscheint demnach wie ein Phyrrhus-Sieg einiger mächtiger Lobbies, die den Roll-out nicht zwingend aus Liebe zum Kino vorantreiben, sondern zum Maximierungszweck bei der Integration von Multimediavernetzungen forcieren.. :) -
Äh nein, das kann man sich wohl einfachst selber denken - 5K ist kein DCI-Format, genausowenig wie RCC/RDD/R3D. Das wird bluray als 35mm-ersatz. An der Stelle tippen wir red mal weniger erfolgreich. Für 4/5K Server brauchts dementsprende Projektoren, und die hat in D kaum wer gekauft. Erstaunlich. Sie hatten jahrelang DCI-Installationen den Kinos empfohlen (die ich eher durch derzeit 250 verschiedene, konkurrierende Digitalformate infragegestellt sehe - denn die produzierende Branche wird sich in Zukunft voraussichtlich der Schnelligkeit des Consumer-Marktes eher anpassen als der Kinowirtschaft). Jetzt kehren Sie offenbar zurück zu Ihrer ursprünglichen Auffassung, die ich immer für ehrlicher hielt: des Brechens der DCI-Norm. Dies betrachtete ich schon immer für "vorprogrammiert". By the way: Blu ray ist kein 35mm-Ersatz (von sehr schlechten 35mm-Kopien einmal abgesehen). Auch und gerade auf großen Festivals wird kein professioneller Filmemacher, der in 35mm photographierte, mit Blu rays die Premiere und anschliessende Kinoauswertung durchführen. Und wenn doch, so ist es das Ende von DCI. (Und die Renaissance des 35mm-Films... :) - aber zum Glück existiert er ja noch: als einziger, weltweit verbindlicher Kinostandard.)
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Digital vs. 35mm - Vergleichsmöglichkeit
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Guten Morgen, dass eine analoge Kopie IMMER schlechter als das Original sei, muss in der klassischen Postproduktion als unzulässige Vereinfachung erachtet werden: etliche Qualitätsparameter können sogar verlustfrei übertragen werden, meßbar anhand photometrischer Kennlinien (sowie Schärferaster), sowie beginnend bei der Aufnahme und Wahl der Optiken/Filmmaterialien/Motive/Beleuchtung, über die Art des Entwicklungsprozesses, die Wahl des Intermediates und des Printmaterials und endend bei der Color-Positiv-Entwicklungsmaschine. Wenngleich bei vielen Kontaktkopierungen stärkere örtliche Informationsverluste auftreten (dies ist abhängig vom Typ des Printers und der Kopiergeschwindigkeit), bräuchte ein solcher Mißstand bei ordnungsgemässer Wartung und Normeinhaltung nicht sein. Unproblematisch verläuft daher - auch nach zweimaliger analoger Umkopierung - die Konstanz an Helligkeitsabstufungen und des Farbspektrums: das ist Fakt eines standardisierten Filmkopierwerks seit Jahrzehnten. Zu scheiden wäre auch zwischen horizontaler und vertikaler Auflösung. Ohnehin unterliegt der Digital Intermediate-Prozeß den gleichen Prämissen wie denen analoger Umkopierung: bereits beim Scannen und vor allem beim Ausbelichtungen treten massive Schärfeverluste ein, bedingt durch optische Komponenten und oftmals defekte Farbkanäle beim Rekorder oder auch jahrelange Verwendung eines unstimmigen Ausbelichtungsfilms (der zu massiven Farbverfälschungen führte, insbesondere bei Kodak-Material. Es bot sich mit Fuji RDI eine Alternative). Selbst beim 4k Digital Intermediate könnte keine Modulation von 80 Linienpaaren pro Millimeter übertragen werden. Das belichtete 35mm-Negativ der jüngsten Kodak-Typen liefert aber Ortsfrequenzen von 80 bis (von mir geschätzten) 120 Linienpaaren pro Millimeter, d.h. etwa 0,0083333 mm pro Linienpaar auf dem Daylight-Negativ nicht über 250 ASA und bei Einrechnung der Lücke 0,00415 mm als potentielle Breite für das kleinstmögliche Bilddetail. 5919 Details sind also über die Breite einer einzigen Linienbetrachtung des 35mm-Bildfeldes (24,576mm) maximal darstellbar. Und auch menschlich nutzbar, selbst wenn kleinste Gitterstrukturen (Pixelierung) auf weiteste Entfernung verschwänden, da doch immer noch der Kontrast übertragen würde, der den subjektiven Schärfeeindruck gerade in der Wahrnehmung grober Strukturen deutlich begünstigt. Leider werden derzeit bei 4k-Sensoren im Falle eines Digitaldrehs durch Einsatz eines Tiefpaßfilters die Grenzfrequenzen gedrückt (Verhinderung des Aliasings): 4k werden folglich zu keiner Zeit übertragen. Das funktioniert allenfalls bei der Computeranimation (was selbst James Cameron oder Peter Jackson nicht zustandebringen). Auch der 4k-Film-Scan erzielt i.d.R. nur noch etwa 56 Linienpaare/mm, woraus sich für Scan und Wiedergabe eines 35mm-Films als derzeitiger Mindesstandard ein 8k Scan mit 8k-Projektion auf endlich auch wieder grössere Bildwände durchsetzen sollte. Und auch die 4k-SXRD-Dijektion profitiert nachweislich mehr vom 35mm-Film als von digitaler, das heißt sensorbasierter Aufnahme. Von diesen überragenden Eigenschaften profitiert auch die 16mm-Produktion, weshalb dieser Standard bei vielen Fernsehsendern und Filmstudenten selbst gegenüber einem HDCAM SR-Dreh den Vorzug findet. Nach dem Heynacher-Integral sind zwar die niedrigen Ortsfrequenzen bestimmend für den Schärfeeindruck, die dennoch mit hoher Modulation übertragen werden sollten. Demzufolge der Kontrast steigt an, ähnlich einer analogen Blow-up-Kopie von 35mm auf 70mm und rechtfertig die hohe Datenrate. Mögen auch einige "Italo-35mm-Serienkopien" nicht befriedigen, so erfüllt das 2k Digital Intermediate eben so wenig die Mindestanforderungen professioneller Filmfotografie, die sich mit riesiger Mehrheit an den Parametern des 35mm-Negativs orientiert. Der 2k-Scan macht sie zunichte: man denke nur an Moire-Effekte durch Verschmelzung benachbarter Linienpaare zu einem Klumpen (Phasenverschiebung durch Schwebung). Nach den Parametern des 35mm-Negativs aber sehnen sich auch die Entwicklungs-Ingenieure der digitalen Kette, um diese für kommende Entwicklungen als Meßlatte aufzustellen. Soweit die Verhältnisse aus meiner vorläufigen Sicht. Daher halte ich den C'T-Artikel für nicht akzeptabel in der Exemplifizierung uralter Duplikatmaterialien verschlissener Serienkopien, und das noch im Vergleich zu Direktabtastungen alter Negative vom OCN/IP von 2005, die selbst auf den niedrig auflösenden Blu rays noch eine gewisse Brillanz gegenüber einer Dupkopie der 1960er-Jahre oder von 1993 vermitteln. "Blade Runner" (gedreht 1982), der 2005 auch anfänglich fotochemisch umkopiert wurde, wäre daher in weiten Passagen auf Film zu kopieren - und die Szenen mit 65mm-Composits und Mattes, die digital neu zusammengesetzt wurden, sollten separat in 4k digital projiziert werden resp. hochauflösend auf Film zurückzubelichtet werden. Was nun eine Blu ray in der professionellen, auf Nachhaltigkeit zielenden Spielfilm-Kinoauswertung in der Zukunft bewirken soll, das möge mir bitte der Veranstalter oder die C'T erklären. Scheinbar ist sich kaum jemand über die Folgen solcher Leichtfüßigkeit im klaren. -
Digital vs. 35mm - Vergleichsmöglichkeit
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Primär, was die Umstellung der Produktions- und Postproduktionsmethoden angeht seit 1992, die auf die Animation umschlug. Bestimmte Rotoscope- und Matte-Techniken sind seitdem nicht wegzudenken. Für den Kinobetrieb ist die Digitalvariante jedoch nicht zwingend zur Wiedergabe dieser Inhalte. Von Live-Übertragungen abgesehen sind die traditionellen Equipments für alle abendfüllenden Wiedergabeverfahren gerüstet. Wenn man eine gefadete Kopie in HD scannt, so könnte man mit geringen Korrekturen hernach auf den HD-Beamer gehen. Bisherige Ergebnisse aber zeigen, dass der Farbverlust bei Kinokopien kaum kompensierbar ist (siehe Outtakes auf der DVD von SOUTH PACIFIC, weshalb diese Teile nur in die DVD-Version integriert sind, nicht aber auf der zeitgleich erstellten 70mm-Kopie ausbelichtet wurden). Meinst Du gefadete Negative hingegen, gibt es ebenfalls nur in Grenzen eine Ausgleichsmöglichkeit. Jüngst wurde NORTH BY NORTHWEST in 8k gescannt, aber von mir vermutete Dichteverluste machen sich besonders in dünn belichteten Szenen bemerkbar, die "absaufen". Der 8k-Scan war hier gerechtfertig in anbetracht der Verfallsvermutung. Besser noch wäre eine Separationskopierung mit drei s/w-Auszügen, was auch die grossen US-Archive, die SMPTE und die AMPAS nahelegen. 8k Scan bei NORTH BY NORTHWEST war beauftragt von Lowry Digital. Alles insgesamt wünschenswert, da ja sowohl alte wie neue Filme überwiegend mit Filmmaterial aufgenommen wurden. Wurde im Bild rein photochemisch umkopiert: obwohl hier viele wieder raunen werden, das ginge doch überhaupt nicht mehr. Der Ton wurde indes digitalisiert, ebenso wie bei "M - Eine Stadt sucht einen Mörder". Ganz so teuer ist das doch nicht. Und über einen Pool oder Ringverleih unter den KoKis zumindest schulterbar. Da aber einige KoKis aus der Filmbandprojektion ausscheren möchten (und hier befürchte ich Aufwind durch die Veranstaltung in Zürich und auch der Münchner und Berliner Symposien), wird das Anliegen der authentischen Formatpflege nicht gerade dadurch gestärkt, indem die auf rein kommerziellem Wege entstandenen und vertriebenen Blu rays als Lückenfüller in museal konnotierte Programmarbeit eindringen. - Ketzerich gesagt: läßt man sich auf die DVD/Bluray-Editoren und Distributoren ein, flüchtet man nur in der Abhängigkeit von früheren Kinofilmverleihern in diejenige der Home Cinema-Unterhalter und wird somit auch symbiotische Angleichungsprozesse mitgehen müssen. Das ist - aus meiner fundamentalistischen Warte aus betrachtet - eine Verwässerung des Kinogeschichtsauftrages der Museen und Kinematheken, aber nicht mehr aufzuhalten. Wahr. Kann mir darauf keinen sinnvollen Reim machen. Zudem ist die neue Silberscheibe farblich ein Graus: typisches "Cameron-Blau" in der Grundabstimmung, d.h. so verdreht, wie der Film nie aussah. War aber offenbar der Wille von Ridley Scott und dann eben auch sein Himmelreich. (Die alte 70mm-Kopie indes tendierte leicht zum Olivgrün, hatte ein mangelndes Schwarz, was in der Umkopierung von 1993 noch verstärkt wurde). Ein absolut unglückliches Beispiel in jeder Hinsicht. Sie waren zwar auch nicht zugegen, verteilen aber gerne kostenlose Komplimente - was bei mir Mißtrauen erweckt.. Ich fasse Ihren Beitrag kurz in meiner Auslegung zusammen: - die Schweiz ist so arm, dass sie sich keine 35mm-Kopie leisten konnte, nicht einmal die Bestellung eines DCPs (unter 10 kg per Post). - DCPs aus dem Ausland zu bestellen, ist "nicht praxiskonform". (Praxiskonform ist demnach die Aufführung einer Blu ray?) - Es sollte in Zürich "ausgetestet" werden, und zwar mit Home Cinema-Medien, was dem Zuschauer gerade noch "zumutbar" ist. (Mein "Glückwunsch" hierzu!) - Es wäre "nicht praxiskonform" gewesen, eine 35mm-Kopie aus dem Ausland zu holen (aber was denn sonst wäre Aufgabe musealer oder kommunaler Kinos? Es ist ihre gesetzlich vorgeschriebene Pflicht, so zu verfahren, zumal die FIAF-Statuten eine Wiedergabe im Originalformat zurecht einfordern). Abgesehen davon, dass man das doch gerne aus primärer Quelle erfahren hätte, ob Ihre Interpretation denn zutrifft, führt diese Auslegung in eine Sackgasse, zumal es kaum möglich ist, mit nur einer Hand voll Beispielen eine "Bestandsaufnahme mit in der Schweiz verfügbaren Filme" zu versuchen. Schon gar nicht "35mm vs. digital" als Thread-Thema zu erheben, was Sie aber tun. Lieber Herr @sturges: in der Schweiz gibt es tausende Filmkopien, auch im Repertoirebereich, und die besten 35mm-Kopien bezog ich desöfteren aus dieser Region. In nachbarschaftlicher Nähe zur Schweiz liegen ausserdem Östereich und Deutschland, sodass schon die Zusammenarbeit im Kinemathekenverbund eine gewissen Filmkopienversorgung gewährleistet. Diese Errungenschaften der KoKi-Geschichte und der FIAF mit "pragmatischen" Engelszungen zu unterminieren, läßt sich weder mit Filmfeindlichkeit noch mit Blu ray-Überzeugung erklären, sondern nur mit Demagogie. -
Digital vs. 35mm - Vergleichsmöglichkeit
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Ich interpretiere jetzt einmal freihändig: das "Böse" in der digitalen und analogen Kinowelt ist also das D.I., welches verbesserungsbedürftig ist bzw. dessen "Down"-Konvertierung. Nein. Wir kehren zurück zur Polemik. Schade drum. -
Wer hat Erfahrung mit Digitalanlagen für kleinere Kinos?
cinerama antwortete auf Kurtheater's Thema in Digitale Projektion
Das mit der Fortexistenz von Film sagte SONY, angeblich bis 2025 sogar. Nicht ich (bin da bedeutend skeptischer). Widersprüchlichkeiten in den Aussagen @Gonzos: @Gonzo-Exzerpte aus: http://forum.filmvorfuehrer.de/viewtopi...sc&start=0 -
Digital vs. 35mm - Vergleichsmöglichkeit
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Ja, trifft zu und ist als Einwand berechtigt, also ergänzungsbedürftig. Bei fast allen alten Filme I.P.-Abtastungen, bei fast allen neueren Filmen, die bereits über D.I. produziert wurden, eine Down-Konversion, die auch alle Farbfehler der letzten 9 Jahre erkennen läßt, die wir seit Einführung des Verfahrens leider auch schon kinoseitig zu spüren bekamen. Man könnte das in Zukunft in der Forum-Community gerne auflisten, um Sehvergleiche anzustellen. Brennend interessantes Thema... -
Digital vs. 35mm - Vergleichsmöglichkeit
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
DVDs sind zumeist vom Interpositiv erstellt (eine nahezu authentische Kontrast- und Farbwiedergabe eines filmischen Originals), DCPs enstehen als Endprodukt, an dessen Beginn das Einscannen von Negativen steht (Digital Intermediate). Zu oft leider unterschiedliche Bildgüten. Noch unterschiedlicher, wenn der Ausbelichtungsfilm auf 35mm zum Digital Intermediate immer wieder zu Farbkreuzungen führte. Kodak hat ihn nun zum dritten Male geändert - und dabei auch noch das Kamera-Aufnahmematerial (!) bei der mittelempfindlichen Type Vision 3 auf die Abtastung optimiert (mit der Folge, dass man vom O-Negativ jetzt auf dem Wege der analogen Umkopierung keine farblich akzeptable Direktkopie resp. ein Dupnegativ mehr ziehen kann, woran Kodak ohnehin nicht mehr viel verdient). Glücklicherweise gibt es ja noch FUJI. -
Digital vs. 35mm - Vergleichsmöglichkeit
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Digitale Projektion
Eine DVD kann eine Referenz sein, wenn sie als Transfer vom Original oder Interpositiv erstellt wurde, also im Vergleich zu gefadeten Kopien oder gar unausgeglichenen Technicolor-Fassungen das Orginal deutlicher erkennen läßt. Abzuzuziehen ist allerdings die mangelnde Bildauflösung. Anders bei der neuesten Blu ray, Edition NORTH BY NORTHWEST: fast eine Referenz für die überragende VistaVision-Schärfe, ist der Transfer farblich fehlerhaft: man muss fast um 12 Punkte den Farbregler hochziehen, um zu einem "normalen" Bildeindruck des Films zu gelangen. Man muß das im Einzelfall betrachten, und gerade bei alten Filmen gibt es kein eindeutiges "pro Digital" oder "pro Film". Dir fehlt einfach der Einblick in grundlegende Verfahrensweisen der Filmkopierung oder Restaurierung, weshalb es hier zu ewigen "Widerparts" kommt, die dem Thema nichts einbringen.