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cinerama

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Beiträge erstellt von cinerama

  1. Nur kurze Widerrede, damit die Textblöcke nicht "ausufern".

    a. Das Farbradblitzen ist in neueren DLP-Home Cinema Geräten stark reduziert worden (Yamaha, Sim etc.)

    b. LCD und auch LCOS-Beamer sind aus der Sicht der Proki-Cracks "graue Mäuse" - das sehe ich ebenso

    c. Ob man mit Magnetton wieder Millionen ins Kino lockt, behaupte ich lieber nicht. In Verbindung aber mit analog aufgenommenen und abgemischten Filmen der Vor-Digital-Ära ist eine solche Fassung jedoch m.E. "Pflichtkür". Jüngere Beispiele von Wiederaufführungen von in Magnetton produzierten Filmen, die plötzlich dts- oder DD-Tonspuren aufwiesen, zeigten ein zerstörtes Klangbild (auch wenn Du die Parameter der Rauschfreiheit, Übersprechdämpfung, des Frequenzgangs und des Klirrfaktors gleich ausloben wirst, spreche ich aus der PRAXIS von desaströsen Resultaten). Selbst Mono-Lichtton von alten Lichttonnegativen, naß kopiert und auf SD 8-Tonnegativ gedoubelt, hört sich bisweilen klarer, transparenter, detaillierter an als die neueren Digitalton-Mischungen älterer Raumtonfilme der Magnetton-Ära bis 1992.

    Auch im Bereich der DVD's gibt es hierfür eklatante Bespiele: man schalte einmal die ARD-Mazzen der Filme "Der unsichtbare Dritte" sowie "Man lebt nur zweimal" ein (Mazzen vom alten deutschen Lichttonnegativ!) und lasse parallel die deutschsprachige DVD laufen, was ich gelegentlich tue: schlagartig wird klar, was da auf AC-3 kaputtgemixt wurde.

    Nenne mir bitte für das Beispiel eines alten, analog hergestellten Film-Sounds - bitte sehr konkret und nicht nur "mutmaßlich" - einen Titel, dessen neuere Digital-Sound-Version mit der alten Kino-Magnettonfassung mithalten könnte, und ich bin gewiß bereit, toleranter gegenüber derartigen Umspielungen zu werden. Ich bitte zur Kenntnis zu nehmen, daß Zeitgenossen solcher Vorführungen, jüngere Wiederufführungen älterer Magnettonkopien sowie alte Mischtonmeister, die vor 40 Jahren diese Filme abgemischt haben und jüngere Umspielungen von mir vorgestellt bekamen, aber auch Meßergebnisse bei Magnetton mich immer wieder in dieser Auffassung bestärkten

    d. Automatikanlagen im Kino wollte ich keineswegs abschaffen. Es ging mir lediglich um Tendenzen, um ein Pro und Kontra der jeweiligen Aufführungspraxen aufzuzeigen

    e. Auch bei dts-Abspiel gibt es in verschiedenen Häuern Ausfälle, bisweilen in höherer Frequenz als bei Dolby Digital

    f. Die Wiedergabe des nicht komprimierten DD-Tons bei Kino-DLP-Projektion hörte sich in meinen Ohren überlegener an. Die von @filmempire aufgeführten Versuche seines Sound Studios (s.o.) bestätigen diese subjektiven Einschätzungen

     

    Deine Suche nach dem perfekten Kino-Digitalsystem ist momentan meine Sorge nicht. Wie gesagt: mich überzeugte der Magnetton und vieles "Analoge" (ECN II-Negativ oder 35/65mm-Format), sofern erstklassig bearbeitet.

     

    Da wir in diesem Thread über Dolby-A oder conventional magnetic diskutieren, würde ich damit gerne zum Thema zurückkehren, ansonsten springen die anderen Diskutanten ab.

  2. Wenn das Digital Cinema im Home Cinema eher Einzug hält als in den gewerblichen Spielstätten würde mich das nicht wundern. Die abgespeckten HDTV-Beamer (Sharp Vision Z-E 12000, Marantz SP3, Yamaha DPX 1000) sind ja alle schon um die 8 TEUR zu haben und bieten (trotz DLP-Technik) de facto schon höhere Kontrastwerte als 35mm-Massenkopien, die zudem in Häusern mit Tubelights vom "Feinsten" laufen.

     

    Die Datenrate bei AC- 3 ist ebenfalls höher als beim Kino-Dolby Digital. Und auch SDDS ist nicht gut genug, um einen Abstand zum Home Cinema darzustellen. Eher könnte es schon das vieldiskutierte Beschallungssystem eines Fraunhofer Institituts sein, das aber keiner bezahlen kann.

     

    Somit fehlt dem Premierenkino das Angebot der Premiumformate wie 70mm oder nicht komprimierter Digitalton (oder noch besser: für Weltpremieren ein voll-analoger Magnetton).

    Aber auch eine stets perfekte Vorführleistung wie in den 50er Jahren, wo gelernte hauptberufliche Vorführer auch für nur einen Saal zuständig waren (obwohl der Kohle- und Überblendbetriebb ebenfalls neue Unwägbarkeiten in die Bewertung mit einbringt).

     

    Es fragt sich, ob sich Kino als Entertainmentkultur möglicherweise auflösen könnte und als Kulturphänomen des 19. Jhds. anzusehen ist (Zeitalter der Elektrisierung und Mechanisierung, somit der technischen Reproduzierbarkeit des Kunstwerks und des Verlusts seiner theatralischen Aura nach Benjamin).

     

    Resumee ist, daß ich in den letzten 12 Jahren in keinem einzigen Kinosaal weltweit mehr technisch befriedigende Vorführungen erlebte, seitdem der "sterile" Digitalton am Markt ist und 35mm-Scope den 70mm-Streifen endgültig besiegte, und als Multiplexe, Overscreening und Massenkopien aufkamen).

     

    Am ehesten gab noch es im Mai 2000 im Zoo-Palast Berlin in der Neuartigkeit einer Kino-DLP-Projektion ein Aha-Erlebnis, wie einwandfrei doch der Bildstand ist und wie unkomprimiert hier Dolby seinen Digitalton fährt. Der Bildstand, die Schärfentiefe bei den in HD aufgenommenen Filmen und der wiedergegebene Ton hatte tendentiell den Charakter, den ich von exzellenten 70mm-Magnettonkopien her kannte. Natürlich war es nicht "genau so gut", sondern bedeutend schlechter in Kontrast, Helligkeit und Auflösung: das aber, was als auffällig gut bewertet werden kann, ähnelt eben den Roadshow-Vorführungen der 60er Jahre - zumindest in seiner Tendenz.

     

    Das ist traurig, wie marginal 35mm-Film im Bewußtsein der technologischen Bestrebungen geworden ist, daß täglich Klagen über zu dunkle und flache Fotografie, zu soßige Dupkopien oder ständiges Umschalten der ausfallenden Digitalprozessoren zu konstatieren sind. :oops:

  3. Es war für uns nicht mehr einzusehen, Geld dafür zahlen zu müssen, Referenz für die Ausschlachtung eines vermeintlichen Qualitätslabels zu sein, das nachhaltig in Konkurrenzmärkten gegen uns verwendet wurde. Die Zertifizierung von VHS-Videokassetten war schon absurd, aber die Qualität einer Kinosaaltonanlage unter dem gleichen Prädikat wie ein Computerlautsprechersystem aus dem Media-Markt für ? 149,-- bewertet zu wissen, war dann doch ein bißchen viel [...]

    Ich fand' THX ja früher auch Klasse, werde nie die Gänsehaut vergessen, als ich das erste Mal den Trailer (seien wir doch mal ehrlich, um die ging's doch primär!) sah, die Truppe hat auch unzweifelhaft zu einem neuen Qualitätsbewusstsein im Kino beigetragen, aber leider hat sich das dann wohl überlebt [...]

    So würde ich der Einlassung eindeutig zustimmen. Auch mit dem Ersterlebnis THX (1988 im Filmpalast Berlin und mit fast neuer Aliens-/Die Hard-/The Wall-6-Kanal-Dolby-Kopie) war es gegenüber den rückständigen Kinos und Anlagen "erhellend" auf diese Weise zu hören, von kleineren Abstrichen an das jeweilige Raumvolumen nicht immer allzu großer THX-Säle einmal abgesehen.

    Betreiber Flebbe hat das bei der Filmpalast-Eröffnung auch recht stolz erläutert, schade nur war, daß außer einem anfänglichen und zu sehr durchmixten THX-Soundfestival diese Programminitiativen danach einschliefen und die damalige Besonderheit nicht richtig verwertet wurde, da nur noch Neustarts von Filmen (auf sämtlichen Schienen) jegliches Spartenprogramm blockierten und das Thema THX/Magnetton/DolbyDigital nicht programmatisch weiterentwickelt wurde.

    Das ist allerdings meine pers. Sichtweise, der von anderer Seite widersprochen werden dürfte, daß nämlich angeblich Festivals allgemein kein Erfolg seien. Dabei ist es die Abhebung von der Konkurrenz, die Kino überhaupt in Zukunft noch interessant macht.

  4. d

    bei einem (blinden) A/B vergleich von BLUE PLANET übrigens fanden 10 von 12 zuhörern (einschließlich mir) den ton vom magnetband angenehmer als den von der Hard-Disk.

    Das ist auch ein wichtiges Thema, das leider nie wissenschatlich erörtert wurde, sondern mit Fragen des Geschmacks oder der Ästhetik erklärt wurde. Ich stimme der These aber zu!

  5. die "Verstellerei" der Saalakustik Equalizer in Dolby Kisten soll ja nicht verändert werden, sondern in den Vorverstärker von Magnetton. Doch da gibt es ja leider nur Pegel und Höhen und das wars. In den guten alten 70 mm Zeiten, wo ja laut vielen hier im Forum alles sooooooo toll klang, gabe es aber in den Verstärkeranlagen nicht mal ein Pegelmessgerät für DM 1,50. Ich hatte zu den Vorführzeiten noch vom Geschäft Pegelmessgeräte mitgebracht um wenigstens die Vorverstärker der beiden Projektoren annähernd gleich laut einzustellen. Mess-Schleifen oder ähnliches gab es ja nicht. Bezugsfilme konnte sich möglicherweise nur Kinotot leisten, falls überhaupt. Die gelieferten Filme hatten dann aber Pegel und Entzerrungen, die mit den Bezugsfilmen nichts zu tun hatten.

    Leider falsch. Dachte ich früher auch, die Cat. 64 wären fest für den Saal equaliziert: angeblich für alle Formate. Leider müssen bei Magnetton andere Einstellungen zur Optimierung gewählt werden, im Zweifelsfall alle Potiregler auf "12" (also lineare Übertragung) gestellt werden. Hier muß man sich zwei Sätze Cat. 64 kaufen, einen für die modernen Formate, einen weiteren für Magnetton.

     

    Zur Anmerkung der Primitivität früherer Magnettonvorführungen war das von Ort zu Ort unterschiedlich. Selbtverständlich gab es auch gut gewartete Anlagen, Stereodyn von Klangfilm u.a., die oft optimal eingepegelt und eingemessen wurden und mehrere Übertragerstufen besaßen im Gegensatz zum billigen Operationsverstärker der MPU von Dolby. Solche Töne klangen definitiv besser als auf Dolby-Geräten oder modernen schallgedämmten Auditorien, sofern die Röhrenverstärker und Lautsprecher intakt waren, die Kopien intakt waren und die Akustik und Magnetköpfe in Ordnung waren.

     

    Bitte nicht alles gleich schlecht machen, was alt ist!

     

    (All dies läßt sich in dieser Qualität mit MPU, CP 200 und THX leider nicht bewerkstelligen, weshalb es gilt, für den Magnetton gut erhaltene alte Anlagen wieder aufzubauen oder einen neuen Panastereo-Prozessor zu kaufen, wenn man den Magnetton wirklich liebt. Das sind Erfahrungen, die bitter waren und einen viel Geld kosteten: so habe ich den Tag verflucht, für Magnetton Dolby-Geräte angeschafft zu haben und wechselte zurück zur Röhrenkiste.) :o

  6. Ich wußte, dies kommt als Antithese - und völlig falsch ist es ja nicht, einwandfreie Kopien zu erwarten und mit Terzanalyzern zu verfahren sowie anschließend konträr mit einem alten SMPTE-Testfilm (den mit dem "Klavier") gegenzuhören. Oder wie Du sagst, andere Verfahrensweisen zu suchen, die dies optimieren.

     

    Für neue Filme und neu gebaute Auditorien mag die THX-Sache ja zunächst etwas Beruhigendes und marketingtechnisch Brauchbares sein. Aber wie erwähnt, ist THX ja technisch und juridisch nicht flexibel im Alltagsbetrieb modifizierbar.

     

    Mein traumatisches Erlebnis kommt daher, daß ich (neben anderen Versuchen) mit einer 6-Kanal-Magnetton-Kopie in einem dieser Häuser vorstellig wurde, wobei die Kopie im Kanal Center-left Tonstörungen hatte. Mit Mischpult und Steckfeldern hätte man das gut in den Griff bekommen, zumal in diesen Auditorien ja doch nur 5 Frontlautsprecher in Betrieb waren.

     

    Jegliche Bitte, an der THX-Anlage - eigentlich nur die Vorverstärker MPU betreffend - eine Änderung vornehmen zu lassen, wurde kalt-höhnisch abgewiesen, ich solle doch eine neue Kopie liefern,

     

    Nun - da aber keiner mehr weltweit was nachzieht, frage ich mich: war der Zweck des Zusammentreffens nun, einen Film zu zeigen, der durchaus noch spektakuläre Qualität aufwies (mit kleineren Abstrichen) oder primär dem THX-Kultus zu frönen?

     

    Hier hat sich eine Technologie als Blockade für ein vielseitiges Programm erwiesen, das würde ich schon so festhalten wollen.

    Und für einige Firmen wie etwa CinemaXX wurde die Sache offenbar zu teuer, sodaß man sich hiervon trennte - ich denke, dies geschah aus geschäftlichen Gründen, nicht etwa, weil alle anderen Sälen a priori bereits THX-ähnlichen Standard aufwiesen, wie oft behauptet wurde.

     

    Teuer und was für Dummis. Gibt ja noch andere geistreiche Labels wie "5-Sterne Kino" und "Digital Cinema" usw. - aber lassen wir das...

  7. Ja bitte. :roll:

     

    THX?! :D

     

    mfG

    Christian Mueller

     

    Ach du Grüne Neune .. hebe dich bloß hinweg, Luzifer!

     

    Das war doch wohl das Letzte - der Magnettonvorführungs-Killer Nr. 1!

    Da bekanntlich bei Magnetton immer nachgebessert werden muß, ist diese (mit Panzerglasscheibe) verplombte Anlage wie ein Korsett für jede vernünftige Einstellung. Die Magnettonfilme müssen ständig überwacht, nachjustiert und mitgehört werden, denn nachstellen muß man bei dem alten Krempel bei jeder Vorführung in jedem Auditorium, was ich auch gut finde, wenn man das beherrscht.

     

    Habe in so einigen "ruhmreichen" THX-Kinos der siegreichen Kinomogule - Namen nenne ich nicht, sonst wird mir einer der Teilnehmer hier wieder sehr böse - damit nur komplett verkorkste Magnettonvorführungen erlebt. War die Kopie nicht nagelneu, konnte man die Sache eigentlich abblasen.

    Auf solchen "Weltraum"-Anlagen gab's noch Anfang der 90er Jahre einige Einsätze alter und neuerer 70mm-Titel .. großartig annonciert in THX und herumgereicht zwischen Einzelhäusern und Multiplex-Vorführanlernlingen ... war nur noch ätzend hoch drei.

     

    Klang im Zusammenspiel mit MPU, CP 200 und gedämmter Saal-Akustik außerdem wie aus dem "Mußtopf", man verzeihe mir die grobe Sprache.

     

    Das kann nur das Produkt eines Verrückten sein, der als Controllfreak von Allmachtsphantasien geplagt ist, anstatt bessere Filme zu drehen.

     

    Scheußlich und idiotisch! Eine Welt ... "weit, weit von der Galaxis"... :lol:

  8. Für die alten Prints gibt es dann im Dolby Prozessor das Academy Filter.

    [...]

    So hat man die Kinonorm für Dolby SR nicht so dynamisch abstimmen können wie das unter optimalen Umständen zweifellos gegangen wäre. Er meinte, daß die Wiedergabe eines Dolby SR Lichttonfilmes via Dolby A zwar schlecht klingt aber dennoch abspielbar ist. Hätte man SR wirklich sogut gemacht wie das ginge so wäre die Wiedergabe über Dolby A Equipment praktisch unbrauchbar gewesen.

    Da war meine Weltsicht wohl verkehrt? Denn auf das Academy-Dolby-Filter für alte Filme würde ich nicht einen Penny setzen. Umgekehrt aber sehr viel auf SR (gegenüber DD).

     

    Woher stammt denn Deine erstaunlich positive Beurteilung des Academy-Filters - und woher die so harten Abstriche an Spectral Recording?

    (Beides sehe ich genau umgekehrt!)

     

    Apropos Rauschkarte: die hat es seit den ersten Prozessoren gegeben (CP 50) - womöglich sogar noch früher: für Dolby-Studio-Anwendungen...

  9. Das weiß Stefan2 am allerbesten, da er einen solchen Normvorschlag mal erwähnte. Wurde aber angeblich von Sony wieder abgeblasen.

    Mich würde interessieren, wieweit dieser Vorschlag tatsächlich und nachprüfbar an die Originaltreue eines erstklassigen Magnettons herankäme - denn Dolby Digital tut dies leider überhaupt nicht und ist eine frappante Enttäuschung für das musikalisch geschulte Gehör ...

  10. Auch dieser Titel ist neu. Auf Th. Hauerslevs Seite http://www.in70mm.com/lists/blow_up/index.htm haben noch die beiden Amerikaner Coate/Kallay sich um eine Ergänzung der Blow-ups bemüht, aber nur sehr inkonsequent.

    Carr & Hayes haben das ebenfalls sehr locker damals gesehen, und es ist merkwürdig, daß dieser Band offenbar in Neuauflage jetzt erscheint (vielleicht mit dem Anhang "Wide Screen Corrections"...) :wink:

  11. SR [...] ist komplexer, die Frequenzbänder sind nämlich nicht fest, sondern variabel. Die Erklärung kann gern erfolgen [...]

    Stefan

    Sind doch aber (z.B. Cat. 280T) stets 20-bandige Equalizer-Karten mit einer daher differenzierteren Entzerrerkruve, genannt nach der "Kuhschwanz"-Charakteristik? :lol:

    Also doch immer die gleiche Karte für Licht- und/oder Magnetton. Was ist dann "variabel" (ich weiß das leider nicht...)? Erinnere mich nur, daß bei 70mm-Mag-Kopien mitunter keine zuverlässigen Voreinstellungen dieser Karten garantierbar waren und sie sich daher oft auch "pumpend" gebärdeten. :?

  12. Ein Zombie hing am Glockenseil, war das 70 mm blow up Meisterwerk in MONOfonischer Klangfülle. In Spanien gab es Anfang der 70er Jahre einen richtigen Blow Up Boom. Da lief auch Quo Vadis und Rio Bravo in 70 mm.

    In Santa Cruz de Teneriffe gab es immerhin 5 70 mm Theater und in Barcelona 3 Cinerama und ein Vistarama Haus.

    Die 70mm-Fassung von "Rio Bravo" war für mich eine Neueigkeit. "Quo Vadis?" wurde ja auch von der MGM im dt. Verleihkatalog Ende der 60er Jahre "in 70mm" annonciert, ob die Kopie aber jemals lief - keine Ahnung.

     

    Gibt es über die fabelhaften spanischen Engagements noch Zeitungsannoncen, Hinweise Fotos oder Erinnerungen? Sehr spannend, in welcher Qualität die Blow-ups denn waren und wo diese Kopien verblieben sind (die könnte man ja noch heute zeigen, wenn man sich die Mühe einer Zweibandmischung macht)!

     

    Vielleicht ein Foto oder ein Bericht der Vistarama-Einrichtung noch erhalten? :hasi:

  13. Zwischen "Gone with the Wind" und "Star Wars" liegen noch ein gutes Dutzend andere Besucherrekordhalter aus den 50er- und 60er-Jahren: "The Ten Commandments", "Zhivago", "Sound of Music", "Ben-Hur" u.a., die ihr Geld nicht am ersten Startwochende einspielten, was @preston sturges als heutzutage erfolgsentscheidend (richtig) anführte, sondern oft erst nach einem Jahr oder bei den schon mit Beginn der Vorproduktionsplanung anivisierten Wiederaufführungen kommender Jahre. Das uralte Verwertungsprinzip fand ich teilweise doch faszinierend, wie lange Film im kulturellen Gedächtnis haften bleiben können, währenddessen die Jetztzeit des Blockbusters andere Ziele offenbar anstrebt: kein Risiko wagen, nicht provozieren, niemandem wehtun, alle Zensur- und Freigabehörden umschiffend, nicht zu tiefschürfend sein, nicht zu lange Vorstellungen abhalten (und langatmige Szenenausspielungen) - sonst "Zwangs-Eispause" in den Multiplexen; alles wieder schnell umschneiden, wenn ein Mißerfolg droht (noch am Tag der Weltpremiere und dann via Digital Cinema 9 Stunden später zum Europastart in neuer, geclonter Version).

     

    Das Mainstreamkino hat also heute etwas Neuartiges und mehr mit dem Chamäleon zu tun: sich in jede "Matrix" einzupassen, technisch "flexibel" zu sein, keine "Meinungen" zu vertreten und auf ("nervige"?) Botschaften zu verzichten. Alles hat beliebig zu sein, jedem sein Geschmack, nichts schmerzt und wird sichtbar verletzt, alles, was stört, kann oder soll sich künftig schnell "löschen"/"clonen"/uminterpretieren lassen.

     

    Der "Autor" verschwindet hinter diesen Bestrebungen oder wird vermutlich Handlanger und Handwerker des industriellen Merchandisinggedankens. (vgl. Kulturindustriedebatte bei T.W. Adorno/ M. Hockheimer).

     

    Früher war keineswegs alles besser und vieles sogar schlechter, man sollte aber heute aufpassen, für welchen Zweck man Filme produziert.

    (So wie die eingangs kritisierten "Regisseure", Mr. Lucas, Mr. Raimi, Mr. Jackson und immer noch - bedauerlicherweise - Mr. Spielberg.) :?

     

    Überdies gehörte "Spiderman 1" zu den tricktechnisch dürftigsten Fluganimationen, die ich jemals sah. Auch die Umkopierung der nur in 2 k animierten Special Effects in das 35mm-Format stachen gegenüber Realaufnahmen nachteilig hervor.

    Wenn hier bereits im ersten Teil "gespart" wurde und nunmehr Teil 2 im größeren ("echten"?) Scope-Format produziert wurde, ist Sparsamkeit sicher kein guter Ratgeber.

  14. nur so nebenbei ... SPIDERMAN 2 am ersten tag in usa über $ 40 Mio.

     

    Ja, ja, die berühmten drei Starttage - kein Wunder, bei so vielen Multiplexen und einem Vermarktungsprinzip, das doch nur dem Digital Cinema Tür und Tor öffnet.

     

    Dafür aber lief der größte Erfolg der 60's, THE SOUND OF MUSIC, jahrelang ohne Unterbrechung in den Roadshow-Kinos ... und hatte offenbar mehr Besucher als STAR WARS, SPIDERMAN, POTTER oder LORD OF THE RINGS oder TITANIC. (Box-Office-Liste leider nicht präsent, müßte aber hinkommen...)

     

    Ich würde aber wie die Vorredner ebenfalls die Marktdiversifikation hierfür verantwortlich machen. Ob indes Filme schlecht oder gut sind, war m.E. noch nie ein Kriterium für Blockbuster.

     

    Indertat: die Branche schafft sich selbst ab, und die weltfremden Fantasy-Regisseure sägen am eigenen Ast - oder sitzen längst auf einem anderen: denn allesamt sind die Herrschaften ja am Fernseher oder Computer "groß [und blind] geworden" und haben eine geringere Kino- und Kultursozialisation erfahren als frühere Hollywood-Tycoone, ganz nüchtern betrachtet. :dance1:

  15.  

    Mit fällt da spontan noch DSCHINGIS KHAN ein. Da war die deutsche 70mm-Kopie auch nur mit Mono-Ton bespielt. Und es gab da noch einen auf 70mm aufgeblasenen Zombie-Film, dessen Titel mir momentan nicht einfällt. Ich glaube, es war eine spanische Produktion. Jedenfalls war hier der deutsche Ton auch nur Mono.

    War das nicht "Blutrausch der Zombies?" (War so in Berlin 1979 annonciert.)

    Monaural ist auch "Gone with the Wind", allerdings pseudostereophonisch auf 6-Kanal mit dem Panoramapotentiometer "gespreizt".

  16. Bei allen Fortschritten in Optik, Emulsionstechnik und Kopiermethoden glaube ich dennoch nicht, daß man aus 245 Quadratmillimetern Negativfläche (S-35 bei TROJA) eine ähnliche Aufnahmequalität herauszaubern kann wie aus 703 Quadratmillimetern (Technirama-70 Extraktionsbereich 33,07x21,25mm) Kameranegativ, zumal damals mit niedrigempfindlichem Material und ordentlicher Abblendung gearbeitet wurde.

     

    Wie gesagt sollte man im A/B-Vergleich enmal abwägen. Die Körnung könnte in etwa identisch sein, die Schärfentiefe nun betreffend lobst Du ja selbst das eherne und somit zeitlose Gesetz aus von Aufnahmewinkel, Abblendungsgrad, Ausleuchtung und Objektivbrennweite mit allzeit gleichem Ergebnis (Deine These). Dennoch aber ist der Bildeindruck der 60er nicht mehr redublierbar, meine auch ich.

     

    TROJA hatte übrigens etliche scharfe (Außen-)Aufnahmen, hatte aber auch inhaltlich/technisch schlimme Schnitzer - von A - Z. :?

  17. HERKULES EROBERT ATLANTIS, eine Super Technirama-70 Produktion, jedenfalls konnte ich in der 70-mm-Fassung kein Stereo wahrnehmen. Dafür ein wunderschönes Bild (da kann TROJA filmtechnisch einpacken)

     

    Sollte man so lieber nicht stehen lassen, da kein akzeptabler A/B-Vergleich:

    es müßte schon die Londoner 70mm-Kopie von TROJA herangezogen werden, um mit HERKULES EROBERT ATLANTIS näherungsweise einen Vergleich, wie Du ihn anstellst, heranzutragen. Beide Titel sind optisch umkopiert (aufgenommen entweder in Technirama oder in Super 35) und können beide entweder nur auf 35mm oder nur auf 70mm - also im jeweils identischen Kopienformat - miteinander verglichen werden.

    Das ist deshalb schon beachtenswert, da bereits TITANIC (ebenfalls Super 35) auf 70mm-Blow-up-Kopie ein überragend besseres Aussehen gegenüber der Scope-Kopie (und jeder anamorphotischen Wiedergabe) aufweisen konnte.

     

     

    Zu ZOMBIE: erinnere mich, daß die Kinotransparente 1978/79 mit "4-Kanal-Stereo" warben. Weiß aber nicht, ob bereits Dolby-Kopien im Einsatz waren und wie der Film sich anhörte, da damals noch minderjährig. (Diese Kopie aber hätte ich schon gerne, wenn nicht gekürzt!)

  18. Mit der kleinen Ergänzung, daß viele Zeitzeugen den Sound der 35mm-Mag-Kopie besser fanden als den der 70mm-Mag-Kopie (bei "Jesus Christ Superstar").

    "Fischer von Galiläa" habe ich in 70mm archiviert, aber lange nicht mehr gesehen (und vor allem gehört). Weiß gar nicht mehr, wie der Monoton verteilt war, dachte, er wäre auf allen 5 Frontakanälen überspielt gewesen... war aber in jedem Falle monaural.

    Bedenken sollte man noch, daß mit Panoramapotentiometer bei 70mm-Mag auf Mitte-links und Mitte-rechts gemischt wurde (Berliner Synchron Wenezel Lüdecke), in durchaus sinnvoller Weise, sofern ja maximal immer nur ein 4-Kanal-Master vorlag und fünf Frontlautsprecher hinter übergroßen Cinerama-Leinwänden zu bespeisen waren.

    Bei "2001" ist die Musik auch auf allen 5 Frontkanälen aufgemischt.

  19. Ein affines Verfahren präsentierte die EXPO 1966 mit "Die wehrhafte Schweiz". Eine Doku, aufgenommen mit drei MCS 70-Kameras und projiziert mit drei 70mm-Projektoren. Auf dem Bild ist näherungsweise noch die Winkelstellung der beiden flankierenden Leinwände um 45 Grad zu erkennen, deren Abstand mir jedoch sehr großzügig bemessen erscheint (vielleicht wollte man die unscharfen "Schwartenränder" gewisser Bildfenstermasken um entsprechende Streufaktoren reduzieren? Die Cinerama-Verfahren indessen benutzten ja zur minimalen Überlappung/haarscharfen Grenzziehung der Bilder entweder bewegliche Kämme im Projektorfenster oder doch umlenkende Spiegelsysteme).

    Ob dieses 38 Jahre alte Verfahren nun besser oder schlechter als die DLP-Methode anno 2004 war, ist vielleicht nur für den Technik-Historiker noch von Interesse. Allemal aber kann behauptet werden, daß die sechziger Jahre auf den Weltausstellungen für traditionelle Kinotechnik-Freunde die vielleicht aufregendste Zeit gewesen war. :roll:

     

    Wehrhafte_Schweiz__Die.jpg

  20. Ich danke hier für alle Infos und hänge hier in Kürze mal ein Bild von einem Filmverfahren mit an, das den spezifischen Beschreibungen der obigen DLP-Triple-Vorführung auf der Cinema-Expo möglicherweise ähneln könnte (siehe Weltausstellungen der 60's etc.).

    Ansonsten kann man sich vielleicht 2005 auf den 4k-Sony-Beamer freuen, der hoffentlich zur nächsten Expo vorgestellt wird und das Hinfahren lohnt.

  21. Da würde mich sehr interessieren, ob jemand ein Foto davon gemacht hat? Was mir einiges wert wäre...

    Aber ich denke nicht, daß die Triple-Dijektion auf eine gewölbte Leinwand erfolgte (etwa 146 Grad wie anno 1952) - daher kann die Sogwirkung nicht ohne Weiteres identisch sein. Nun hat eine DLP-2k-Dijektion immer eine gewisse Brillanz an Video-Schärfe und den Vorteil der Direktabtastung von Interpositiven entgegen der Dupkopierung, aber wenn nach SMPT ein 35mm-ECN II auf der max. Fläche von 4 perf eine Auflösung von 4 - 6k erreichte, müßte gemäß Cinerama-Format (6 perf) die Abtatsrate bei 8 k pro Filmstreifen liegen. Aber das ist theoretisch und berücksichtigt nicht ausreichend die geringere Auflösung des ECN 5248 von 1952-1962, nämlich zu Cinerama-Zeiten.

    Aber Wölbung sollte schon sein, finde ich.

    :o

     

    Hat jemand ein Bildchen??

  22. Die Kopie lief auch im März 2004 auch im englischen Bradford.

    Leider kann man über eine erfolgreiche Restaurierung wohl noch nichts sagen, und der vorerst gute Eindruck von der American Cinematheque / Egyptian Theatre in L.A. resultiert aus der Betrachtung einer Direktkopie vom 65mm-Kameranegativ, das in mechanisch und farblich exzellentem Zustand sein soll (bis auf gewisse Kürzungen, die Robert A. Harris zu einer geplanten Restaurierung motivierten).

    Nach einer Restaurierung (und Dup-Kopierung) sieht die Sache nochmals anders aus (vgl. "Lawrence of Arabia", "Spartacus" oder "Vertigo" - allesamt unbefriedigende Umkopierungen).

    Die derzeitigen DVDs stammen ausschließlich von 35mm-Scope-Transfers.

  23. Wegen eminenter Zeitknappheit (leider!) nur kurz:

     

    1. Ich sprach eindeutig von durchgehender Unschärfe, nicht von den Symptomen, die durch Klebestellen, Laschen, Kerben u.a. verursacht wurden.

    2. Diese 65mm-Abtastunschärfe hat nichts mit der Konvertierungs-Theorie HD zu PAL/NTSC-Transfer zu tun, da auch viele 35mm-Scope-Titel in HD abgetastet und später konvertiert wurden.

    3. Verwölbungen schließe auch ich aus - es gibt ja keine "Randunschärfe"! - da das Material über gekrümmte Führungen läuft, ähnlich einer Kontaktkopiermaschine.

    4. Nicht alle Abtaster verfahren mit Wetgate. Im Fall von "Around the world in 80 Days" gibt es so viele Schrammen und Schmutzpartikel, daß eine Trockenabtastung (oder Trockenkopierung des I.P. vom ECN) vermutet werden kann (65mm-Naßabtastung gibt es ja wohl auch erst seit kurzem).

    5. Die Abtaster arbeiten mit optischen Systemen. Ist die Schärfe nicht akkurat justiert, ist die Abtastung mithin mißlungen: man sieht es an unzähligen LDs und DVDs. Woraus in unserer Diskussion der Wunderglaube an die perfekte Abtastung entspringt, bleibt mir schleierhaft.

    6. Vielleicht - das ist ein harter Verdacht - wurde ja, wie im Falle von "Around the World in 80 Days" vermutet werden könnte, die Optik mit Vorsatz in die Unschärfe gezogen, da dies weniger unangenehm (und billiger) käme als die Anwendung von kontrastmindernden Antikratzer- und Antiflecken-Programmen. Dies geschieht durch die optische Ausrichtung oder auch durch Filter.

    7. Ich habe keine gesicherte Erklärung für die aufgezählten Mängel. Sie sind jedoch objektiv und unstrittig vorhanden.

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