sedmikrasky

Mich erstaunt der Pessimismus, der hinter dieser Aussage steht. Hat vielleicht auch mit längerer Verweildauer in der Branche zu tun? Ich mache das erst seit 5 Jahren (alle Arbeitsbereiche incl. Leitung) und habe (noch?) eher den Eindruck, daß das Massenerlebnis ein Teil dessen ist, was die Leute ins Kino zieht. Persönlich bin ich zwar kein Freund solcher Massenerlebnisse, aber die meisten Menschen scheinen da doch eher anders gepolt zu sein. Auch das von zu Hause weg müssen (und eben auch weg-kommen, nicht alles nur noch zu Hause machen) ist m.E. ein Teil der Attraktion, ein Vorteil, kein Nachteil. Warum geht mensch z.B. in eine Kneipe, saufen kann es doch auch zu Hause? Deswegen finde ich es auch falsch, den Begriff Theater in Anführungszeichen zu setzen, wenn vom digitalen Kino die Rede ist. Was umgangssprachlich mit diesem Begriff verbunden ist, bleibt auch bei digitalen Kinoaufführungen bestehen. Außerdem nicht vergessen, daß die meisten keinen Keller und die passende Kapitaldeckung haben, um sich dort ein Heimkino einzurichten, das ein dem Kinoerlebnis vergleichbares Ambiente erzeugt (Leinwand- bzw Bildgröße).

Äh... wasn da los?!? Der Film läuft in Frankfurt in drei Kinos und ist trotzdem heute den zweiten Tag hintereinander bei uns im großen Saal ausverkauft gewesen. Bin besonders entzückt, weil wir OmU spielen, was normalerweise eher zu weniger Besuch führt... Wie sieht das bei euch aus? Freut mich natürlich besonders, daß es sich hier um einen klassischen Programmkino-Film handelt, Kleinohrhasen lief zwar ähnlich gut an, aber das war für mich nicht so überraschend.

Vielleicht ist bei der Constantin einfach zu spät aufgefallen, daß diesmal Scarlet Johansson nicht mitspielt? Daß Allens Filme in Deutschland nicht verliehen werden, weil man ja anderen Müll auszuspucken hat, ist doch ein altes Spiel und schon anderen Perlen aus seinem Lebenswerk passiert. Was dreht der alte Sack auch jedes Jahr einen Film :wink: Es stimmt übrigens nicht, daß dieser Film in den USA gelaufen ist, erstens ist es eine britische Produktion, weil in den USA natürlich noch weniger Interesse an echter klassischer Größe besteht als in München, dann ist der Film im Oktober auf einem Festival gezeigt worden und startet erst am 18. Januar als limited Release, also wohl nur in wenigen großen Städten. siehe hier: http://www.imdb.com/title/tt0795493/releaseinfo

Fürs nächste Filmvorführer-Halloween: "Demons" von Lamberto Bava (1985) "A group of people are trapped in a large West Berlin movie theater infected by ravenous demons who proceed to kill and posses the humans one-by-one thereby multiplying their numbers." Fängt an mit der Projektion eines Films über dasselbe, was dann in dem Kino passiert und featured einen dämonischen Filmprojektor, der allerdings ohne Vorführer auskommt, ist ja auch ein dämonischer Projektor. Natürlich wird das Thema Projektion hier nicht auf besonders ernsthafte Weise behandelt... :wink:

Wow, Querformat hätt ich gerne mal. Leider in 5 Jahren Deko niemals eins zu Gesicht gekriegt. Das mit dem Sexappeal hatte ich mir so ähnlich auch mal gedacht, aber keine Ahnung, daß sowas in anderen Ländern tatsächlich gemacht wird. :o Was man bevorzugt, wird wohl meist eine Frage des verfügbaren Raumes sein. Mit Querformat hätte ich zB die Deko, mit der ich heute die Ausklage tapeziert habe, niemals unter gekriegt. Viel zu viele Filme. Wir kriegen meist A1 und A0, leider viel zu selten A3, weil wir in den Toiletten dafür spezielle Mini-Plakathalter haben, die aber selten neu bestückt werden können. Auch blöd, wenn die Plakätchen geklaut werden, wozu diese Platzierung natürlich einlädt, und dann einfach kein Ersatz da ist. Was ich mich schon lange frage: In fast jedem Werberatschlag sieht man unzählige unterschiedliche Formate. Gibt es hier irgendjemanden, der tatsächlich nach Werberatschlag diese nicht-Standard Formate bestellt/bestellen kann? So in der Art " ich hätte gerne 3x Format A, 4x Format C, und jeweils zwei Fotosätze in A4 quer und in Überbreite" (das Format, das Disney für die Pixar-Filme rausgibt) ? Ich hab immer eher den Eindruck, die Werbeabteilungen schmeißen halt raus, was da ist, egal ob es paßt oder nicht. Z.B. wenn man I am legend spielt, kriegt man ein 3x4 Meter Banner, ob mans aufhängen kann oder nicht...

Der Vergleich mit den Operkarten hinkt aber ein bißchen, denn auf den billigen Plätzen im Opernhaus sieht man nichts, es sei denn man hat ein Fernglas dabei, hört auch nicht so besonders gut und vor allem hört und sieht man nicht das Ensemble der Met. Was ja wohl der Witz bei diesen Übertragungen ist. Ich mache mir jetzt nicht die Mühe, herauszufinden, was ein Ticket nach New York und der billigste Platz in der Met kosten, aber es dürfte etwas teurer sein als die billigen deutschen Opernkarten. Nach dem, was ich gehört habe, hat der Betreiber am Nürnberger Standort eine ganze Weile durchgehalten, bis er auf die heutige gute Auslastung gekommen ist. Am Anfang war der Besuch da auch nicht gut. Zum Ausgangsthema: Bei uns in der Regel 0,50 Aufschlag für Digitalprojektion, bei 3D durch die höheren Kosten i.d.R. 1,50 Aufschlag.

Hab ihn zwar nicht ganz sehen können, aber heute einen Vergleich zwischen Digital und analog gehabt (nur die ersten 10 Minuten) und festgestellt, daß es auf jeden Fall einen großen Vorteil beim digitalen Vorführen gibt, nämlich eine unglaublich strahlende Wiedergabe der Farbe Gold. Das ist zwar bei Beowulf auch so, aber da hatte ich keinen Vergleich digital/analog. Die ersten Minuten vom Kompass sind analog ganz nett (viel Gold und Staub), fallen aber nicht besonders auf, während sie einen digital regelrecht anspringen. Kann ich also für diejenigen, die die Möglichkeit haben, als Testfilm für die guten Seiten von Digitalprojektion empfehlen. Gehört vielleicht eher in ein anderes Unterforum, aber dafür wollte ich nicht extra einen Thread aufmachen :wink:

Was mich aber wundert, ist , daß dieses Phänomen (die farbigen Ränder), nur bei bestimmten Filmen auftritt. Bei Beowulf, ebenfalls weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund im Abspann, zB nicht. Ich kann mir (allerdings Laienmeinung, was die technische Seite angeht, Linsengüte etc - keinen Schimmer) nicht vorstellen, daß das ein Problem der Linsen ist, denn dann müßte das ja grundsätzlich immer auftreten. Die Farbränder sind übrigens nicht nur aus der Nähe sichtbar, sondern auch aus dem BWR. Wenn sie da sind, wie gesagt, bei Beowulf nichts davon, perfektes Weiß. Hat auch nichts mit 3D zu tun, die Schrift im Abspann von Beowulf ist nicht 3D. Grundsätzlich hab ich bei dem, was ich bei uns sehe, da wir relativ kleine Säle haben, also keine extremen Abstände zur Leinwand, auch noch nie ein 2K-Schärfeproblem gesehen. Dafür sehe ich immer wieder Probleme, sobald weißes digital projiziert wird. Ich hebe das hervor, weil ich keinen Testfilm brauche, um diese Probleme zu sehen. Außerdem sind die Projektoren mit Testbildern eingemessen, und dort tritt das Problem auch nicht auf. Ich frage mich, ob das in irgendeiner Weise mit der Auflösung zusammenhängt, also bei 4K nicht zu sehen wäre (also Farbränder und andere Probleme mit der Weiß-Darstellung). Evtl. auch Qualität der Scans? Die Farbränder sehe ich aktuell bei "???" und "King of California", könnte also durchaus mit schlechten Scans von analogem Ausgangsmaterial zu tun haben. Weiß da vielleicht jemand was? Abgesehn von einem grundsätzlichen persönlichen Problem mit der kühlen Ausstrahlung eines digital projizierten Bildes, mit dem ich aber leben könnte, empfinde ich die Probleme mit der Weißdarstellung als eklatant störend (die senkrechten Lamellen/Jalousie-Effekte treten bei uns auch nur bei weißen bzw. sehr hellen Flächen auf).

Was mir in letzter Zeit mehrmals aufgefallen ist (kann leider derzeit als Beispiel nur "Die ???" anführen, war aber nicht das einzige): Abspann bei 2K Digitalprojektion, "weiße" Schrift auf dunklem Untergrund. Die Schrift ist aber nicht weiß, sondern hat farbige Ränder, was nicht besonders wertig aussieht und vermutlich so nicht beabsichtigt ist. Hat da jemand eine Erklärung?

Erzählst du uns, warum?

@magentacine: du warst also da? warst du der, der unseren armen Vorführer gefoltert hat? :wink: Er hatte nicht mit der spanischen Inquisition gerechnet :wink: kleine Richtigstellung: Der Vergleich, der hier sehr improvisiert stattfand, war ein Vergleich zwischen 35mm 2D und 2K DCI 2D. Nicht Beowulf 2D 35mm und 3D DCI. Und das Ergebnis der anschließenden Zuschauerbefragung war doch auch interessant: "Was finden Sie jetzt besser, digital oder 35mm?" Quasi Gleichstand, was bei dem Film, der zum Vergleich diente, auch kein Wunder ist (King of California). Und vor allem: Größtenteils Indifferenz. Jedenfalls hatte trotz deiner Befürchtungen, diese Präsentation nicht den Effekt, die Überlegenheit von DCI über 35mm zu belegen. Anhand der Reaktionen, die ich mitbekommen habe, aber sehr wohl den Effekt der Überlegenheit einer interessanten Geschichte über Kasperletheater. Die positivsten Reaktionen beim Publikum des Abends hatte der 3D Trailer für Nightmare before christmas. Also keine Sorge: Auch beim Medienmittwoch keine Überlegenheit von DCI beim Publikum. Fortsetzung unserer Erfahrungen des letzten halben Jahres. Dagegen Überlegenheit guter Geschichten, egal in welchem Format. Unsere Umsatzrenner dieses Jahr: Ratatouille in hellem, sauber maskiertem und optimal eingestelltem 2K DCI und Irina Palm in 35mm 1:1,66 und dem seit 20 Jahren notdürftig gehaltenen Standard. :wink:

Damit muß man sich aber doch nicht abfinden? Solange es eine Diskussion gibt und das Digitalforum nicht zu einer One-man-Show wird, finde ich es auch interessant, die deutlich polarisierten Postings von oceanic zu lesen. Ebenso wie die deutlich entgegengesetzt polarisierten von cinerama. Und anderen usw. usw. Habe vorgestern bei der Veranstaltung bei uns die Info bekommen, es seien mittlerweile 250 digitalisierte LWs in BRD. Da sollte es doch schon einiges zu berichten geben. Also aus der Praxis der digitalen Projektion. Und rein grundsätzlich zur Frage RED: Ohne das Forum bzw. oceanic wüßte ich überhaupt nichts darüber, daß derzeit mit der RED gedreht wird. Das ist für mich zumindest ein erheblicher Erkenntnisgewinn. Für eine lebhafte Diskussion braucht es klare Meinungen, sonst plätschert es nur lau vor sich hin. Wenn einem eine Meinung nicht paßt, kann man eine andere vertreten. Wenn einem die Art, wie eine Meinung vertreten wird, nicht paßt, kann man sich aus der Diskussion auch wieder ausklinken. Es gibt also gar keinen Grund, hier irgendwen oder irgendwas ausschließen zu wollen, wenn man ein Gegengewicht herstellen will, ist das ganz einfach: neues thema. Ich kann außerdem jedem nur raten, sich von zur Schau gestelltem Expertenwissen nicht zu sehr beeindrucken zu lassen und auch immer mal wieder zu fragen, wo die Kleider des Kaisers sind, vor allem, wenn man selbst sieht, daß er nackt ist. Augen hat doch jeder. Zur Zeit finde ich es mal wieder extrem interessant hier. Und gerade dieses Forum ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, sie darüber zu informieren. optimist :wink:

So ähnlich lief das bei uns dann auch ab. Aber immerhin haben wir jetzt den Trailer für Nightmare before Christmas und können den in 3D vor Beowulf zeigen. Bei der Medienmittwoch-Premiere waren die Reaktionen auf den NBC-Trailer auch wesentlich besser als auf den Hauptfilm :wink:

Hm, erstaunlich, wie unterschiedlich die Erfahrungen mit den Verleihern sind, selbst beim Thema digital. Nach deinen Erfahrungen, und da du anscheinend die Blockbuster alle digital kriegst und auch spielst, ist für mich natürlich nachvollziehbar, daß du da eine ganz andere Sicht hast. Von den großen Filmen der letzten 5 Monate aus deiner Liste (11) haben wir (2-Saal-Kino) 6 gespielt, davon 2 (Shrek, Lissi) nicht digital bekommen und Simpsons nur die DF digital. Die erste kleinere Produktion in digital wird King of Kalifornia sein. Immer noch kommen nur die Blockbuster digital von den Großen und die kleineren Filme in 35mm. Immer noch ganz wenig Angebote in digital von kleinen Verleihern. Vielleicht ändert es sich ja wirklich in diesem Winter, aber ich sehe bisher die Änderung noch nicht. Jedenfalls nicht in dem, was wir spielen. Wenn mal irgendwann die digitalen Kopien wirklich weniger Kosten verursachen als 35mm, werden zwar alle großen Verleiher alle ihre Filme überall unterbringen wollen. Das wird aber dazu führen, daß die noch mehr Package Deals machen, was derzeit nur durch die Kopienkosten verhindert wird bzw. daß für kleinere Filme der Großen nicht so viele 35mm Kopien gezogen werden wie für Blockbuster. Denn irgendwie müssen sich die Großen wieder untereinander klein kriegen. Also zB BV gibt dir Ratatouille nur, wenn du nicht 1, sondern drei weitere Filme im Paket mitnimmst incl. Mindestspielzeiten, Saalzwang und Schienenzwang. Sie brauchen deine Kopien ja nicht für andere Häuser. Bzw. sobald du den Film auf dem Server hast, kannst du ihn an ein anderes Kino schicken, das ihn ab der 2. Woche spielt. Wenn ein Verleih also einen Film hat, den alle wollen, kann er damit gleichzeitig mehrere deiner Säle für längere Zeit auch für seine großen Mitbewerber blockieren. Bei Schlüssellaufzeiten bedenken: Derzeit verursacht die Verwaltung der Schlüssel noch hohe Kosten. Die Schlüssel als Kontrollinstrument einzusetzen macht derzeit wenig Sinn, da die Mehrheit der Kinos nicht digitalisiert ist und die Schüsselverwaltung noch eine Nische bei der Verleihern. Niemals bleiben die Laufzeiten so wie derzeit, wenn sich das geändert hat. Irgendwann erzählt dir dann der BV-Disponent, daß du z.B. leider den neuen Schlüssel für Ratatouille nur bekommst, wenn du ??? auch weiterhin um 20:00 spielst. Sonst keine Schlüssel mehr für beide. Wenn du beide raus nimmst, ist das zwar auch nicht gut für BV, aber die Spekulation ist dann eben, daß du machst, was sie wollen, weil du sonst eine große Lücke hast, für die du erstmal Ersatz kriegen müßtest. Und der Disponent weiß dann evtl. daß du von Mitbewerber X zwar adäquaten Ersatz bekommen kannst, daß damit aber ein Package-Deal verbunden ist, (für den großen Film X von Sony mußt du drei kleine mitnehmen, die in deinem Center nicht laufen, die du aber auch den ganzen Tag in einem Saal spielen mußt), der diesen Deal für dich problematisch macht, weil nämlich Rat und ??? bereits Teil eines BV-Package sind. Das ist zwar hypothetisch, aber warum sollten die Verleiher dir das Leben leichter machen wollen? Weil man am derzeitigen Verhalten der Disponenten merkt, daß deren Vorgabe in ihrer Arbeit ist, eine reichhaltige, vielfältige Filmauswahl für das Publikum zu schaffen und dabei den Kinos zu ermöglichen, die Filme so zu spielen, wie es für sie am besten ist? Der einzige Grund dafür, daß sich die großen Firmen zusammengerauft haben, ist, daß sie alle wegen der niedrigeren Kopienkosten digital flächendeckend durchsetzen wollen. Sobald das passiert ist, endet das gemeinsame Interesse, und wir sind wieder bei der derzeitigen Situation, aber mit teilweise neuen Methoden zur Marktkontrolle. Derzeit sagt dir der BV Disponent "take it or leave it" bei ???, denn wenn du es nicht machst, gibt er eine der 300 Kopien einem Kino, das macht, was er vorgibt. Wenn die Kopienbegrenzung wegfällt, muß er sich andere Methoden einfallen lassen, um das gleiche Ergebnis (unsere Filme laufen überall, die der anderen nicht) zu erzielen. Mein Punkt ist, daß die großen Verleiher zwar daran interessiert sind, daß ihre jeweiligen Filme überall laufen, aber nicht die der Konkurrenten, die das eben auch alle wollen. Also müssen sie Instrumente zur Gängelung der Kinos einsetzen, und das wird nicht zur Situation führen, daß die Dispo einfacher wird, nur anders kompliziert.

Wenn du dich beim fremdfinanzierten Roll-Out anmelden möchtest, hast du doch wohl derzeit noch keine Digital-Projektoren, oder? Wo spürst du die Verbesserung? In Ankündigungen von Verleihern? Ich frage deshalb, weil bei uns in letzter Zeit mehrfach vorgekommen ist, daß ein Film digital angekündigt wurde, dann aber doch als 35mm gespielt wurde, aus unterschiedlichen Gründen. Ein Verleih glänzt da besonders dadurch, daß er uns Digital-Kopien geben würde, wenn wir Saalzwang über die gesamte Mindestspielzeit akzeptieren. Wenn nicht, kriegen wir nur 35mm. Andererseits wird dann über das "Fehlen" einer digitalen Abspielstätte im Rhein-Main-Gebiet gejammert. Wenn du dir die Postings der Leute hier im Forum durchliest, die bereits digital spielen, dann wirst du doch feststellen, daß wir fast alle froh sind, wenn wir digitale Kopien bekommen. Von einer spürbaren Verbesserung ist da m.E. noch nichts zu merken. Allenfalls im Vergleich mit der Situation vor zwei Jahren, aber da gab es ja praktisch gar nichts digital. Wie kommst du denn auf diese Idee? Durch die Verschlüsselung kann dir ein Verleih immer noch genau vorschreiben, wann du den Film tatsächlich spielen kannst, auch wenn er sich auf der Festplatte deines DCI-Servers befindet (und dazu mußt du die digitale Kopie auch erstmal gekriegt haben). Oder (s.o.) Saalzwang: Du kriegst den Film digital, aber nur, wenn du ihn über die gesamte Laufzeit im großen Saal spielst. Und damit du das auch machst, kriegst du auch nur einen Schlüssel für den Server im größten Saal (das könntest du natürlich evtl. umgehen, falls du einen zentralen BWR hast). Keine der großen Verleihfirmen ist daran interessiert, die von dir erhoffte Situation herzustellen, und das Instrumentarium, sie zu verhindern, ist in der digitalen Projektionstechnik bereits eingebaut. So wünschenswert sich diese Vision auch anhört. Allerdings solltest du bedenken, daß diese ideale Situation dann auch für die Multiplexe in deiner Umgebung gelten würde :wink: Auch für die kleinen deutschen Firmen, die jetzt noch begeistert sind, kann sich die Situation ergeben, daß die großen Verleiher die dann günstigeren digitalen Kopien dafür nutzen, ihre großen Filme überall zu platzieren und kleine Mitbewerber damit total wegzudrängen (wie von oceanic angedeutet). Mal davon abgesehen, daß sich durch die auf lange Sicht niedrigeren Produktions- und Distributionskosten auch die Anzahl der Produzenten erhöhen könnte. Und irgendwer muß sich die Filme schließlich auch noch anschauen. Ich stelle gerade bei kleinen deutschen Filmen oft fest, daß das Interesse der Kunden äußerst gering ist, leider.

Nuvision, wie gesagt :wink: Also "aktive" Folienbrillen. Wobei ja eigentlich nicht die Brillen aktiv sind, sondern der Emitter=Sender, der die Polarisation regelt, wie von dir beschrieben. Allerdings wird das System am Wochenende erst eingebaut. "Haben" ist also etwas übertrieben.

Ich weiß nicht, was für ein System im cinemagnum verwendet wird, aber auch die Shutter-Brillen sind Folien-Brillen. Soweit ich das verstanden habe, befinden sich in der Folie Flüssigkristalle, die durch Signale eines Emitters irgendwie... also vielleicht kann das mal jemand erklären, der Bescheid weiß :wink: Rio z.B. hat die ja im Einsatz und kann vielleicht erklären, wie das funktioniert. Ansonsten kannst du auch mal probieren, ob du unter nuvision.com mehr Informationen findest.

Ich würde es nicht wagen, dem Meister Konkurrenz machen zu wollen :wink: 25mm Nettofläche? :wink: Unabhängig von allen Diagrammen und Sophismen ist das, was diesen Formaten gemeinsam ist, die Aufzeichnung auf 35mm breitem Filmmaterial. Das tut aber keine digitale Filmkamera, egal, durch welches Objektiv das Licht fällt. Das, und nichts anderes, ist der Kern meiner Aussage gewesen. War das so schwer zu verstehen? Dann habe ich mich jetzt hoffentlich verständlicher ausgedrückt. Daß die verschiedenen Filmformate, die auf dem 35mm breiten Trägermaterial aufgezeichnet werden, 35mm genannt werden, liegt nicht an der Aufzeichnungsfläche, sondern am Trägermaterial. Eine digitale Kamera, die auf einem Sensor Licht in digitale Daten umwandelt und diese dann auf einer Festplatte oder sonstwo digital speichert, als 35mm zu bezeichnen, ist total sinnlos. Kann man natürlich machen, wenns beliebt, aber richtig wird es davon nicht. RED tut das selbst auch nicht (zumindest nicht auf deren Website). Die RED one ist nämlich die erste kaufbare 12 Megapixel Mysterium™ Filmkamera der Welt. 8) Klingt das nicht viel cooler? Daß die tollen alten Objektive mit dem Wert von Eigentumswohnungen kompatibel zu den Digitalkameras sind, kann man doch auch anders zum Ausdruck bringen. Und wie das dann auf der Leinwand aussieht, wenn man auf einem digitalen Sensor Daten auf der gleichen Fläche aufzeichnet wie bei Super35mm analog - bring it on! Ich bin kein Feind von digitaler Aufnahmetechnik, ich liebe z.B. alle Filme von Robert Rodriguez (der ja mit vergleichsweise ollem Krempel arbeitet, damit aber satte Bilder macht). Ich mißtraue allerdings voreiligen Lobeshymnen, die mit dem runterrattern von technischen Daten "untermauert" werden. PS: Ich hab mal eben nachgeschaut: Weder Nikon noch Canon behaupten, ihre digitalen Fotokameras (egal, ob Kompakt oder Spiegelreflex) seien "35mm". Warum auch? Stimmt ja nicht.

Ja, natürlich ist das möglich. Wie sollte man denn sonst einen Hauptfilm in 1:1,85 vorführen. Obwohl, was frag ich sowas. s.u. Solange keine Untertitel drin sind... "Egal, merkt eh keiner..." :wink: Aber im Lauf der Diskussionen in diesem Unterforum ist ja schon mehrfach darauf hingewiesen worden, daß man auch in der digitalen Projektion den feinsten Unsinn treiben kann. 8) Will nur nicht jeder Troll glauben. Aber es gibt eben einfach noch nicht genug Möglichkeiten, es sich anzusehen. Aber keine Sorge: Unsere Lichtspieldirektoren werden dem schon abhelfen. "Was - THX Trailer nicht in CS vorhanden? Mit Balken an der Seite säh es scheiße aus? Kein Problem, blasen wir auf! Hauptsache, die Leinwand ist voll! Hm, Schrift unten abgeschnitten, sieht auch scheiße aus? Egal, merkt eh keiner..." Bevor jetzt jemand Morddrohungen schickt: Natürlich passiert sowas nicht absichtlich, sondern es kommen unglückliche Umstände zusammen, und so schlimm ist Murks bei einem blöden THX-Trailer ja auch nicht, wenn das Format des Hauptfilms stimmt (bzw. bei Ratatouille wieder ganz lustig: Da ändert sich ja nach dem Wall-E-Trailer (CS) auch das Format für den Vorfilm (1,85) und dann wieder für den Hauptfilm (CS). Wie geht das dann? Kasch? So lassen? Wenns im Film geht, warum dann nicht beim THX-Trailer? Fragen über Fragen...) Mich nicht :wink: Liegt exakt auf einer Linie mit meinen eigenen Erfahrungen. Hä? Hier ging es doch darum, daß ein Trailer im falschen Format vorgeführt wird. Das kann doch bei 35mm genauso passieren, wenn ein Bedienungsfehler gemacht wird.

Danke! Und ich dachte wirklich, ihr wärt alle eingeschlafen :wink: Um noch etwas Öl ins ozeanische Feuer zu kippen: 35mm ist ein Aufnahme- und ein Projektionsformat. In beiden Fällen geht es um analoge Informationen auf 35mm breitem Trägermaterial. Daher der Name: 35mm. Weder in der digitalen Aufnahme, noch bei der Projektion kommt irgendwas 35mm breites zum Einsatz, oder sind die Sensoren 35mm breit? Die Festplatten? Wozu, wenn? Der einzige Grund, weswegen in Verbindung mit digitalen Kameras der Begriff 35mm verwendet wird, ist doch, zu sugerieren: "Jetzt endlich kein Video mehr! Sondern jetzt endlich 'so, wie'!" Ist aber nicht, so wie. Ist digital. Und eine Treppe ist nicht 'so, wie' eine Rutsche. Merkt man, wenn man mal drüberrutscht. Außer, man ist gut gepolstert :wink: Ist aber alles kein Grund für Streit: Hab neulich einen sehr lesenswerten Artikel von und mit Godard gelesen (leider kein Link, ordinäres papier und verschwunden, weiß nicht mal mehr welche Zeitung), dem klar ist, daß die Vergangenheit tot ist. Und jetzt gibt es was neues. Das ist aber nicht so, wie das alte, sonst wäre es ja nichts neues. Also muß man es auch nicht nennen, so, wie das alte. n8 zusammen :wink:

Nuvision. Aber fang nicht an, mit mir darüber zu diskutieren, ich hab keinen Einfluß darauf :wink: Bin gespannt, wies wird...

Kurze Frage, lange Antwort: "nur" digital. 3D Trailer wäre mit dem Nuvision-System, was bei uns jetzt erstmal getestet wird (Beowulf und Nightmare before Christmas) logistisch problematisch, weil die Brillen nicht Einweg sind. Außerdem ist der Emitter noch nicht installiert :wink: Aber ich glaube nicht, daß die Warner überhaupt 3D Trailer für Beowulf rausgibt. Sonst würde Rio hier sicher nicht danach fragen. Oder irgendjemand würde antworten :wink: Für uns ist die Frage, ob sich bei unserer Programmstruktur überhaupt lohnt, 3D fest zu installieren. Programmkino-Inhalte wie Nightmare in 3D wird es wohl erstmal kaum bis gar nicht geben, die bisherigen Ankündigungen sind ja alle Jahrmarktsaktionen wie Beowulf. Nichts gegen Jahrmarkt, wenn die Kasse stimmt, aber Jahrmarkt heißt für uns oft, daß wir den Film nicht kriegen, auch wenn wir die technischen Voraussetzungen haben, oder nur unter so erbärmlichen Konditionen, daß der Aufwand sich nicht lohnen würde. Außerdem funktioniert das auch nur solange, wie es eine Jahrmarktsattraktion ist, sobald es normal geworden ist, interessiert es niemanden mehr, und man sitzt mit einem fest installierten System da, das sich nie rentiert, weil die Jahrmarktsbesucher dann doch lieber zur Kette gehen, die nachgezogen hat, sobald ein sicherer Markt da ist. Ich weiß derzeit nichtmal, wie ich den digitalen Beowulf Trailer einsetzen soll, vor Ratatouille darf ich nicht wg. FSK 12 (des Trailers) und unser restliches Programm ist eher Programmkino, wo ich den Sinn nicht sehe. Außer vor Lissi, den wir aber durchgeknallterweise nicht digital gekriegt haben, und ich zeige ganz sicher keinen digitalen Trailer vor einem analog vorgeführten Animationsfilm 8) Außer man zwingt mich. Außerdem wäre der Werbeeffekt minimal, da unsere Besuchszahlen bei Lissi total lächerlich sind. Und der analoge Trailer ist im Werbeblock. Ich müßte den Leuten, die kommen, um Jesse James zu sehen, also nochmal den dämlichen Beowulf-Trailer vorführen. Da befürchte ich eher Abschreckungseffekt und Buh-rufe :wink: Wobei ich heute festgestellt habe, daß man dem Trailer in der digital-Version nicht mehr so richtig anmerkt, daß er dämlich ist, weil einen das, was analog in 1,66 konvertiert nicht nur dämlich ist, sondern auch dämlich aussieht, digital und in CS ziemlich überflutet. Man merkt es nicht mehr so :wink: Oder, um es klarer auszudrücken, auch wenn es mir peinlich ist: Seit heute bin ich plötzlich gespannt auf dieses Machwerk. :wink: Bei mir persönlich wird das hoffentlich auf der Exploitation-Schiene funktionieren. Mein Tip übrigens: Wenn du dir Beowulf 3D bei uns anschauen willst, komm lieber unter der Woche. Am Wochenende könnte es ziemlich eng werden, falls es in Frankfurt wirklich Bedarf für 3D gibt, weil der ja nur an zwei Stellen befriedigt wird. Und beides keine Abspielstätten mit großen Sälen. Mal sehen, wie das wird.

Im Bergerkino auch. 3D Premiere ist am 14.11. im Rahmen des Medienmittwochs.

Während ich gestern noch an anderer Stelle rumgemotzt habe, waren die digitalen Beowulf-Trailer schon in der Post. Sind heute angekommen. Ich schäme mich. :wink:

Das Problem bei Menüs, die weniger kosten als die Grundbestandteile, ist, daß man dadurch tendenziell nur den Umsatz erhöht, aber nicht die Marge. Kommt sehr auf das Publikum an. Menüs, die nicht weniger kosten als die Grundbestandteile, erhöhen den Umsatz nur bei wirklich dämlichen Kunden. Oder bei sehr talentierten Leuten an der Theke. Wenn man die hat, braucht man aber keine Menüs für mehr Umsatz :wink: Ein Tip für mehr Marge, wenn man zu günstig ist: Preise erhöhen. Wenns nicht klappt (ihr also weniger Umsatz durch die höheren Preise habt), kann man die Preise nach ein paar Wochen wieder senken. "Sensation: Alles wird teurer - unser Popcorn wird billiger" Wenn man wenig Stammkundschaft hat... :wink: