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Film-Mechaniker

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Beiträge erstellt von Film-Mechaniker

  1. Lutz Stückrath hatte in dem Film «KLK an PTX ― Die rote Kapelle» einen Zeitungsverkäufer gespielt. Etliche Wochen nach der Dreharbeit wurde ihm mitgeteilt, daß seine Szene leider der Schere zum Opfer gefallen wäre. Allerdings stände sein Name noch in der Reihe der Mitwirkenden. Um die Kosten für eine Änderung zu vermeiden, bitte die DEFA um Einverständnis, den Vorspann unverändert mit seinem Namen laufen zu lassen.

    Stückrath war's zufrieden.

    Als der Film in den Kinos lief, fing unter seinen Bekannten ein Rätselraten an: Niemand hatte ihn entdecken können.

    «Ja,» meinte der Schauspieler, «das ist eben die Kunst der vollkommenen Verwandlung!»

    (Aus: Anekdoten rund um den Film. Henschel-Verlag, Berlin, 1972)

  2. Gut, laßt uns unterscheiden zwischen Nostalgie und Dingen, die nie veralten.

     

    Was nie veraltet, ist zum Beispiel das Feuer und der Umgang mit ihm: Heizen, Kochen, Metallgewinnung, Schmieden, Kremation.

     

    Der offene Flammenbogen zwischen überlasteten Kohlen nach Heinrich Beck ist, wie ich schon beschrieben habe, etwas anderes als der Entladungsbogen zwischen Wolfram-Elektroden im geschlossenen Glaskolben mit Edelgasunterstützung. Der Unterschied liegt im Ultraviolettanteil.

  3. Kuckuck !

     

    Vorneweg: Agfa-Movex-8-mm-Film-Projektoren waren zum Teil mit Objektiven ausgestattet, die einem die Augen aufgehen lassen, nämlich so Dinger von Dr. Staeble. Eumig P 8 und andere vielverkaufte Apparate kamen mit fürchterlichen Zoom-Objektiven.

     

    Hugo-Meyer-Linsen, blank, zeigen ganz interessante Qualitäten mit Schwarz-Weiß-Film.

     

    Wer hat da etwas beizusteuern ?

  4. Danke für den Wink nicht mit dem Zaunpfahl, eher mit der Telefonstange, aber ich habe meinen Horizont bis zur Krümmung erweitert (hihi), woraus sich der so genannte Überblick ergeben hat, der da besagt:

     

    Schrittmacher im Filmtechnikgeschäft waren die Firmen Debrie, Paris, und Bell & Howell, Chicago, und zwar von 1908 bis 1965. Alle anderen waren stets eins hintendran. Mit der Besetzung Japans 1945 hat die amerikanische Hegemonie auch da eine wirtschaftliche Unterabteilung eingerichtet. Man ließ kopieren. Es ist nicht so, daß die Japaner von sich aus westliche Industrieprodukte kopiert hätten.

     

    Bell & Howell wurde so ab 1960 in die Kybernetik eingebunden: Komponentenbau, Wegwerfprodukte (man schaue mal in einen heutigen Staubsauger hinein) und beschränkte Betriebsdauer. Wie bei der Kleidermode: Man muß den Markt regelmäßig räumen, um Neues verkaufen zu können.

  5. Nein, Cellophan® ist nicht nitrierte Cellulose, sondern so genanntes Zellglas. Die so lustig knisternden Bonbontüten sind aus Cellophan, und man profitiert noch heute von seiner Eigenschaft, etwas luft- bzw. gasdurchlässig zu sein. Ich packe alle Filmoriginale sofort nach der Entwicklung auf PP-Kern (Polypropylen) in Cellophanbeutel ein. Sie laden sich auch kaum statisch auf, noch ein Vorteil. Sie sind etwas teurer als andere.

     

    Campher ist der Weichmacher im Nitrofilmträger.

     

    Keine Apfelstücke, die trocknen auch aus. Man kann das Klima eigentlich nur mit der Temperatur steuern, und zwar ist das Dichtemaximum von Wasser bei knapp 4 Grad Celsius zu beachten. Gemüse wird im Kühler aus dem Grunde schlapp, daß bei 4-5 Grad am wenigsten Wasser verdunstet. Beim schweizerischen Filmarchiv kühlt man die Nitrobestände auf 12 Grad Celsius, was sich bewährt.

     

    Metalle haben sich bei vielen chemischen Reaktionen als Katalysatoren erwiesen. Dazu mehr in Wikipedia.

  6. Magnettonköpfe auf Filmprojektoren sind oft schief abgeschliffen, weil der Film durchhängt. Kodak hatte mal wirklich gutes Material in einem 8-mm-Film-Projektor, Alfenol-Köpfe. Die sind hart und magnetisch doch brauchbar.

     

    Kurzsichtigkeit übrigens hilft beim Betrachten kleiner Dinge, man ist eben kurzsichtig. Ich zum Beispiel sehe bis etwa 20 cm scharf, dann wird's flou.

  7. Mach' das ja nicht. Ich habe seit elf Jahren ein Film-Labor und würde die Filme zum Befeuchten waschen. Dazu gehört aber, daß sie nachher wieder sauber trocknen können. Mit einem feuchten Lappen klebst du Fusseln in die Gelatine, die man nie wieder wegbringt.

     

    Längerfristig befeuchten kann man mit einem Glycerinbad, das ist Wasser mit 1, 2 % Glycerin. Dieses ist hydrophil, bindet also Wasser an sich, wodurch die Gelatine weniger austrocknet. Jetzt haben wir aber noch nicht vom Träger gesprochen. Wenn der austrocknet, kann man eigentlich nichts unternehmen, nur langfristig mit teurem Konditionieren. Dabei wird Film offen in feuchtem Klima gelagert, sei es in Spirale, sei es auf Rahmen. Die Gefahr dabei ist Schimmel- und Bakterienbefall, was man mit Röntgen-Strahlen-Duschen bekämpft.

     

    Das kostet alles Geld und lohnt sich praktisch nur bei wertvollen Originalen oder Duplikaten. Vorführkopien stammen ja von Negativen, und bei den Archiven sollte man sich um diese kümmern, nicht um Positive. Alte Kopien hätscheln ist meines Erachtens gegen den Zweck der Archive gearbeitet.

     

    Damit deine Schmalfilme besser wegkommen: Alles Material auf größtmöglichen Kern oder Spule mit großem Kern wickeln, nicht zu stramm, in Cellophan-Beutel legen (ja, die gibt es noch) und in Kunststoffdosen liegend aufbewahren. Weg mit allem Metall, weil das katalytische (unterstützende) Wirkung auf den Filmzerfall hat. Überschüssiges Material der Beutel nach oben schlagen, nicht unter die Filmwindungen.

  8. Ins Kino gehen nach wie vor die meisten Besucher nicht wegen der Fressalien, nicht wegen der Werbung, nicht fürs Beiprogramm, das es nicht mehr gibt, nicht, um die Wochenschau zu sehen, nicht zum sich Verstecken, nicht weil es günstig ist und nicht, weil es gleich um die Ecke ist, sondern für einen Film. Die einzige und beste Kundenbindung ist ein attraktives Programm oder die Gewähr, daß immer das Neueste läuft.

  9. Nix abfräsen, Mensch !

     

    Ich hab' das hier erst jetzt gesehen, also nicht toben, wenn ich mich nicht sofort melde. Ich mach' mich mal schlau über die Ligonie-Kiste.

     

    So long

     

     

    Ja, also da schreibt jemand in England, es wäre der modifizierte Elmo DM 16. Er soll mal $ 3000 gekostet haben.

     

    Wenn, dann die Objektivhalterung bearbeiten, nicht das Objektiv, aber das kann etwas schwieriger werden. Schieben Sie mal ein Bild nach von der Filmbahn Ihrer Ligonie ?

  10. Mit dem Fußzähler aktweise die Anzahl Bilder von Filmen feststellen ist das Eine, das Andere ist, mit den Zahlen etwas anzustellen. Hier einige Filme bzw. ihre Längen, wie ich sie über die Jahre gesammelt habe, für Interessierte:

     

    (Kopie-Nummer oder -bezeichnung)

    [Jeweils der Produktionsinhalt zwischen Start- und Endband ohne Verleihsignete]

     

    Grock. La vie d'un grand artiste, 1931 (2): 125'869 mit Vormusik

    Stagecoach, 1939 (1): 137'922

    The Treasure of the Sierra Madre, 1947 (1): 182'149

    High Noon, 1952 (6): 120'283

    The 39 Steps, 1935 (433): 123'823

    Ur-Musig, 1993 (3): 158'263, 25 B./s

    The Lady Vanishes, 1938 (Dup.-Kopie 1996): 137'743

    Sergiu Celibidachi's Garden, 1995-96 (1999-3261): 211'167

    The Third Man, 1949 (2): 149'644 ohne Zensurkarton

    Die Drei von der Tankstelle, 1930 (T 39-96): 135'015

    Der blaue Engel, 1929-30 (T 300): 153'954

    Amphitryon. Aus den Wolken kommt das Glück, 1935 (T 104): 146'435

    Pépé-le-Moko, 1936 (5): 135'615, letzte 903 Bilder schwarz mit Musik

    The Ladykillers, 1955 (1): 129'895

    I soliti ignoti, 1958 (Kopie von 1999): 152'641

    Big Bang, 1993 (1; 16 mm): 121'619, 25 B./s

    Postřižiny, 1980 (1): 137'651

    Top Hat, 1935 (Dup.-Kopie von 1982) {RKO C 859 New Version}: 115'181

    Arsenic and Old Lace, 1941 (New 8-15 77: 15. August 1977): 164'399

    Le notti di Cabiria, 1956 (25): 168'941

    Die Dreigroschenoper, 1931 (16 mm): 157'253, etwa zwei Minuten Vorspann fürs amerikanische Publikum

    . . .

     

    Bilderzahlen sind eigentlich Teil jedes soliden Kopienbefundes.

  11. Was soll ich antworten? Ich habe Warner Bros. vor Jahren ein Mal eine Kopie von Who's Afraid of Virginia Woolf ausgerissen und dann einen ganzen Tag lang, d. h. acht Arbeitsstunden Versätze korrigiert und überhaupt die ganze Ruine spielbar gemacht. Im Grunde dürfte man das einfach nicht mehr machen.

     

    Es dürfte aber auch nicht an Kopien herumgeschnitten werden, niemals !

     

    Das geht aber nur mit wenigstens zwei Projektoren. Was in der Celluloid-Ära der Brandeindämmung diente, könnte heute Überlebensstrategie für das Filmtheater werden. Man spielt aktweise und beläßt damit Archivkopien im bestmöglichen Zustand. Alles andere wird früher oder später zum totalen Bildchen-und-Coca-Cola-Kiosk.

  12. warum sind nicht in allen kopien für den vorführer sichtbare bildstrichmarkierungen vorhanden?

    was ist daran so schwer? oder teuer?

    es gab mal bei manchen kopien seitenmarkierungen; manchmal sogar löcher in der perfo alle 4 zähne, wohl als versuch zur automatisierung beim einlegen?

    als hilfe beim schneiden waren die jedenfalls geil.

    klar hab ich ne zählrolle, aber irgendwie ists langweilig...

    Dieses Thema trage ich auch seit Jahrzehnten mit mir herum. Es gab einst Bildstrichmarken als Schnitthilfe. Ursprünglich hat man beim Perforieren die mit einem Stanzhub gefertigten acht Löcher markiert, und zwar mit kurzen aufgestempelten Tintenstrichen. Diese Lochgruppenmarken hat man beim Einspannen in die Kamera berücksichtigen können, um besten Bildstand herauszuholen. Wir sind in den Zwanziger Jahren !

     

    Mit der zunehmenden Genauigkeit beim Perforieren ab etwa 1935 sind die Abstandsfehler auch von Lochgruppe zu Lochgruppe so klein geworden, daß die Maßnahme nicht mehr viel brachte. In den 1990er Jahren hat man bei Eastman Kodak ganz aufgehört mit den Marken. Es gibt noch Rohfilm mit einbelichteten Marken alle vier Löcher, doch das hilft ja nur beim Schnitt.

     

    Das Kino wird von der Filmindustrie nicht als Investitionspartner gesehen. Vom Kino her kommt ja die Kohle. "Um ihre technischen Probleme sollen die sich selber kümmern." Ungefähr so ist der Tenor an einer Direktorenversammlung in Rochester, Mortsel und Tokyo.

     

    Es ist richtig, daß auf der Kopiermaschine separate Lichtquellen für die Ränder zugeschaltet werden müssen. Das hängt mit den Randnummern (Fußnummern) zusammen, die dem Auffinden der Originale dienen nach der aus Mustern aufgebauten Arbeits- bzw. Schnittkopie. Ich kenne keine Kopiermaschine, die Belichtung nur des Lochsteges erlaubte. Toninhalt auf dem Perforationssteg wird am Tonkopf der Kopiermaschine übertragen, nicht am Bildkopf. Solche technische Einzelheiten werden als Kleinigkeiten übergangen.

     

    Lochgruppenmarken oder "Bildstrichmarken" sind Geschichte. Ich rate, daß man im Kino aufrüstet, und zwar in erster Linie mit Fußzähler, Schweißgerät für Polyesterfilm und Meßinstrumenten. So kommt man allem Film bei.

  13. Das schreibt sich ProfiScreen.

     

    Sieht aus wie Meterware in den 1930er Jahren, da hat sich nicht viel verändert. Das Wichtigste für gute Kino-Projektion ist immer noch die Geometrie, und zwar daß nach dem Reflexionsgesetz Einfallswinkel und Ausfallswinkel gleich sind, wonach sich der Aufriß des Saales richten sollte. Hinzu kommt noch die Aufstellung der Bildwand und ob sie eben oder gewölbt sei.

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