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Kintek Prozessoren


Gonzo

Empfohlene Beiträge

Ich habe hier im Forum von einem Kollegen wirklich sehr günstig einen Kintek Prozessor KT-700 erworben. Vielen Dank nocheinmal dafür an GloriaKC: Auch wenn er jetzt nicht einwandfrei funktionieren sollte ist er doch ein wunderschönes Stück für die Sammlung! Wirklich sehr schön in modularer Weise aufgebaut, das Gerät.

 

Ich habe vorher zugegebener Weise noch nie etwas von der Firma Kintek im Prozessormarkt gehört. Die Fima existiert wohl auch bereits nicht mehr. Habt Ihr Erfahrungen mit Prozessoren dieses Herstellers? Habt Ihr etwa vielleicht auch noch einen KT-700 im Einsatz? Wie arbeitet es sich denn mit diesen Geräten so im Allgemeinen?

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Kintek:

 

Waltham, Mass. nähe Boston.

Gegrüdet von David Blackmere und Zaki Abdun- Nabi, Erfinder des dbx Rauschunterdrückungssystemes, welches seinerzeit in fast allen Schallplattenaufnahmestudios zu findet.

Die Geräte waren audio-schaltungstechnisch gut durchdacht und klanglich gut, besoners der Vorverstärker ist um Längen besser, als die bei den zeitgleichen Dolby Varianten (108C, 240).

Die Firma hatte eigentlich nur Erfolg mit kleinen Kompaktprozessoren, die Prozessoreinheit mit 3 Kanal Ausgang, Biamp- Mitte, Surround links, Surround rechts, Surround auch als Subbaß benutzt, Erfolg. In der Einheit enthalten waren ferner ein 4- Kanal Verstärkereinschub mit je 150 W / 8Ohm und ein Monitorverstärker / Lautsprechereinschub mit Tonlampengleichrichter.

Ein weiteres erfolgreiches Produkt waren die Subbaßlautsprecher KT 90 / KT 60, die in den ersten THX Anlagen zunächst ausschließlich Verwendung fanden.

Die Surroundkanäle der Kompaktgeräte enthielten auch Links- / Rechts Information der Front. Diese Geräte wurden gerne bei General Cinema und Warner / Village Roadshow in USA und Fernost eingesetzt. Die Wiedergabequalität war durchaus als gut zu bezeichnen und die Stereowirkung sogar sehr gut. Die Diskussion, ob diese Form jetzt korrekt ist oder nicht, soll hier außen vor bleiben.

Serienmäßig seit 1989 mit Extended Range NR ("SR") versehen, die im statischen und dynamischen Meßverhalten recht gut eine CAT 280 emulierte. Um der Lizenz zu entgehen, wurde zunächst das Vorverstärkte Signal matrixdekodiert (mit Blackmere's VCA Schaltungen) und dann über den NR Dekoder gezogen, Blackmere als NR Spezialist wußte, was er tat.

Die größeren Geräte waren nie ein Erfolg im Markt, obwohl flexibel und von guter Klangqualität, schien es insbesondere in Westeuropa nur einen Namen für Filmton zu geben.

Aus Altersgründen hatte Blackmere die Firma vor einigen Jahren aufgegeben.

Interessant ist vielleicht noch das von Blackmere angegebene Farb- Lichtton-Stereosystem, bei dem Mono Vollspuren in den Grundfarben über Filter ausgefiltert ein Stereosignal ergaben (sogar diskrete Kanäle), während mit Weißlicht volle Monokompatibilität bestehen sollte. Praktisch nur auf Experimente beschränkt, hatte dieses Verfahren nur einen Einsatz bei einer SMPTE Convention.

 

Stefan

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Das ist wirklich hochinteressant, Stefan. Wo Du es erwähnt hast habe ich mich auch daran erinnert, nun doch bereits etwas von Kintek im Zusammenhang mit dbx gehört zu haben. Das muss alerdings schon Jahre her sein.

 

Kennst Du den KT-700? Ich bin mir noch nicht sicher ob mein Gerät noch vollständig funktionsfähig ist, aber wenn: Würdest Du es einsetzen? Deine Ausführungen bezüglich der Klangqualität der Kintek-Prozessoren (insbesondere der Vorverstärker) haben mich aufhorchen lassen. Genau in diesem Bereich bin ich mit den Geräten der Firma Dolby auch heute noch mit den aktuellsten Bauteilen unzufrieden (die preiswerte semiprofessionelle Solar-Baureihe von Wittner-Kinotechnik bietet meines Erachtens eine weit bessere Qualität als das, was Dolby bis heute bietet).

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Hi Gonzo,

 

vielleicht noch etwas mehr Info über die Kintekl- Firma, entnommen einer ca 1989/1990er Broschüre.

 

 

Über Kintek

 

David Blackmere und Zaki Abdun-Nabi waren nicht nur die Gründer der Kintek, Inc., sondern auch der dBx,Inc. In 1971 gründeteten Sie die dBx, Inc., weil es offensichtlich geworden war, daß die bis dahin angegebenen und genutzten Rauschverminderungssysteme den Ansprüchen des professionellen Marktes nicht mehr zu entsprechen vermochten. Blackmers technischer Exaktheitsanspruch führte zur Entwicklung neuer elektronischer Hardware eines wesentlich verbesserten Rauschverminderungssystemes für Schallplattenstudios, welches sehr schnell Eingang fand. In 1975 hatte dBx den bisherigen Marktführer, Ray Dolby, um ein vielfaches überflügelt, fast alle Studios stützten sich auf dBx Rauschverminderer. Weitere Entwicklungen beinhalteten Systeme für Signalverbesserung; diese wurden weltweit erfolgreich an professionelle und anspruchsvolle Heimanwender vermarktet.

 

Kurz darauf gelang es Blackmere den Spalt zwischen akustischen und elektronischen Wissenschaften zu überbrücken; er entwickelte einen Subharmonischen Synthesizer um die extremen Tiefbaßanteile kommerzieller Aufnahmen, die während des Schallplattenherstellungsprozesses herausgefiltert wurden, wiederzugewinnen. Die Schaltung konnte aufgrund harmonischer Oberwelleninformationen die ursprünglichen Grundwellen zurückgewinnen, und öffenete damit einen Wiedergabebereich, der nicht zurückgewinnbar galt. Für die Wiedergabe wurden aktiv gesteuerte Tiefbaßlautsprechersysteme entwickelt, welche den zurückgewonnenen Frequenzbereich verzerrungsfrei wiedergeben konnten.

Die Kinoindustrie nahm sich schnell dieses Verfahrens an, der von Kintek für Theater vermarktete aktive Subbaßlautsprecher (KT90) wurde in kurzer Zeit zum einzigen Industriestandard dieses Bereiches.

 

Aus einer kleinen 2 Mann Firma wurde schnell ein ansehnliches Unternehmen mit 300 Angestellten. 1979 wurde dBx als wünschenswerter Bestandteil der BSR Gruppe gesehen, und erworben. Blackmere und Abdun-Nabi blieben weiterhin die Geschäftsführer der dBx Gesellschaft, und konnten ihre Arbeit ungestört fortsetzen. Im gleichen Jahr, die Probleme der Filmtonwiedergabe in üblichen FDilmtheatern wurden immer offensichtlicher, gründeten beide zusammen mit der BSR die Kintek, Inc., 1983 schied BSR aus dem joint-venture aus.

Blackmere hält heute immer noch die überwiegewnde Anzahl der Patente aus seiner dBx Zeit, viele weitere Patente wurden unter der Kintek Fahne erworben.

 

Bei dBx gelang Blackmere die Entwicklung eines einzigartigen Effektivwertdetektors und eines äußerst präzisen spannungsgesteuerten Verstärkers. (VCA) Der patentierte Effektivwertdetektor arbeitet in einem weiten Frequenz- und Dynamikbereich sehr linear und präzise, etwas das bisherige Schaltungen nicht aufwiesen.Verzerrungswerte des VCA unterbot alles bisher dagewesene. VCA und Effektivwertdetektoren sind die Schlüsselelemente beim Bau von Rauschverminderungssystemen und automatischen Verstärkerschaltungen, wie sie breiteste Anwendung in der Mischkonsolenindustrie finden. Beide Schaltungen wurden durch Matsushita/NEC (Nippon Electrical Co.) 1982 in Form integrierter Schaltungen weiterentwickelt, verschiedene IC Hersteller bieten Lizenbauten an.

In den späten 70er Jahren bot Kintek einen Stereosynthesizer an, der bis zu 7 Kanäle aus einem Monosignal gewinnen konnte, welches den Zuhörer vollständig in ein Klangfeld einwickeln konnte. Mittels patentierter Spracherkennung war es möglich, die Sprache gezielt auf einen Kanal zu leiten, wobei die Dialogverständlichkeit stets erhalten bleibt, während Musikk und Toneffekte verbessert werden. Jeder Kintek Tonfilmprozessor hat eine vereinfachte Version dieses Systemes als Serienausstattung, gegen Aufpreis kann die volle version erworben werden. (War in Indien sehr populär)

 

Als 1983 SVA (Splitspur) Stereofilme in größerem Umfang am Markt erschienen, als in den Vorjahren, wurde auch von Kintek ein Tonfilmprozessor zur Wiedergabe dieser Tonspuren angeboten. Anders als bei Dolby Geräten wird hier zunächst die Sanyo- QS Matrixdekodierung mit hoher Seperationstiefe durchgeführt, um dann auf 4 lineare Rauschunterdrückungssyteme zu führen. Die verbesserte QS (4-2-4) Dekodierung vor der Rauschverminderung führte zu besserer Kanaltrennung, als bei anderen Geräten des Marktes.

 

Dank des professionellen Hintergrundes im Bereich der Rauschverminderungssysteme war es Kintek von Anfang an möglich, die wesentlich verbesserte Wiedergabe der 1989 eingeführten Spectral Recording Tonspuren als aufpreisfreien Standard anzubieten.

Eine weitere Verbesserung ist der Splitt Surround, welcher die Surroundinformation des Analogverfahrens gezielt auf eine Seite steuern kann, und somit realistischere Effekte ergibt, als bei reiner Monowiedergabe. Verbunden mit der Vollfrequenzbandwiedergabe, konventionelle Surroundprozessoren beschneiden das Wiedergabeband auf etwa 100 - 7000 Hz, ergibt sich ein äußerst harmonisches Gesamtklangfeld.

 

... (Es folgt eine Auflistung der Kinoprodukte)

 

In 1984 führte Kintek ein Stereo- Wiedergabesystem für Fernsehsender ein, welches sich als Standard in den ganzen USA durchsetzte. Nahezu alle AV Stationen landesweit nutzen dieses System.

 

Größere Erfolge im Kinoprozessoren Verkauf hatte die Firma zwar dadurch, daß Mitte der 80 er Jahre die Meisten US Kinoketten in ihren kleineren Häusern die schon beschriebenen Kompaktsysteme einsetzten, d.h. in 8 von 10 Kinocentern konnten Kintek Geräte gefunden werden. Die größeren Fullrange Nur Prozessoren hatten jedoch nie besonderen Markterfolg. Eine durch die US Verkaufserfolge beflügelte Ausweitung des Geschäftes auf Europa (Kintek Ltd, England) brachte nicht den gewünschten Erfolg, der Absatz blieb mäßig und rechtfertigte keine eigene Niederlassung.

 

Soviel von meiner Seite. Einen Vorteil haben die Geräte, die fast alle der verwendeten linearen ICs sind auch heute noch erhältlich, weil Industriestandard, was eine Reparatur ermöglicht.

Der CP 500 z.B. kann mittlerweile, bei Fehlern in Schlüssel ICs, da diese nicht mehr erhältlich sind, im Havariefall kaum noch instandgesetzt werden. So ist das mit den Zyklen moderner Elektronik...

 

 

Stefan

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Hallo Stefan!

 

Eine weitere Verbesserung ist der Splitt Surround, welcher die Surroundinformation des Analogverfahrens gezielt auf eine Seite steuern kann, und somit realistischere Effekte ergibt, als bei reiner Monowiedergabe. Verbunden mit der Vollfrequenzbandwiedergabe, konventionelle Surroundprozessoren beschneiden das Wiedergabeband auf etwa 100 - 7000 Hz, ergibt sich ein äußerst harmonisches Gesamtklangfeld.

 

Ein Gesamtklangfeld, daß aber beim Lichtton ein deutliches Übersprechen der Frontsignale in die Surrounds bedeuten kann. Hinzu kommt noch, daß bei der Abmischung des analogen Lichttones nie Split Surrounds eingesetzt wurden. Was will man dann also hinten in stereo decodieren?

 

In den späten 70er Jahren bot Kintek einen Stereosynthesizer an, der bis zu 7 Kanäle aus einem Monosignal gewinnen konnte, welches den Zuhörer vollständig in ein Klangfeld einwickeln konnte. Mittels patentierter Spracherkennung war es möglich, die Sprache gezielt auf einen Kanal zu leiten, wobei die Dialogverständlichkeit stets erhalten bleibt, während Musikk und Toneffekte verbessert werden. Jeder Kintek Tonfilmprozessor hat eine vereinfachte Version dieses Systemes als Serienausstattung, gegen Aufpreis kann die volle version erworben werden. (War in Indien sehr populär)

 

Monosignal auf 7 Kanäle wo Musik und Toneffekte verbessert werden? Solange kein Dolby Stempel auf einem Gerät drauf ist, scheinst Du ja ziemlich wenig kritisch zu sein... :wink: :lol:

 

mfG

Christian Mueller

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