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Bildbegrenzung bei 35 mm-Kopien


Robby

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Ich stieß bei einem ebay-Angebot (35mm-Trailer) auf diese sonderbaren Bildbegrenzungen. Wurde hier mehrfach optisch umkopiert oder was führt zu diesen mehrfachen "Rahmen" um die Einzelbilder? In der mir vertrauteren 16mm-Welt habe ich sowas noch nicht gesehen.

 

 

 

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Hallo,

sowas war früher durchaus normal, als mit schrittkopiermaschinen gearbeitet wurde, hier siehst du sozusagen die einzelnen arbeitsgänge mit aufkopiert: klammerteile kopieren, klammerteile neu stückeln und davon wieder kopieren um dann letztendlich die trailer zu kopieren also negativ -> intermed neg -> intermed pos -> positiv

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Was der Scan zeigt, hat ja auch viel mit dem Technicolor-Verfahren zu tun. Als Disney 1950 CINDERELLA herausbrachte, war der Technicolor Process No. 4 drucktechnisch ein Vier-Farben-Prozess - neben YCM (yellow, cyan, magenta - per Farbmatrizen übertragen) enthielt der "Blankfilm" (der in Wahrheit ein schwarz-weiß-Film war) noch ein schwarz-weißes key image als Halbtonbild, um Schärfe, Kontrast und Detailauflösung zu verbessern. Kopien dieser Zeit hatten keinen Bildstrich aus der Farbstoff-Übertragung, sondern lediglich in Form eines schwarz-weißen-Silberbildes (das als "Bildrahmen" das schwarz-weiße Halbtonbild umgab). Die Farbmatrizen waren infolgedessen im Bereich des Bildstrichs blank. Das schwarz-weiße Halbtonbild wurde übrigens aus dem Grünauszug des Negativs gewonnen und fiel ab dem Moment weg, als der Technicolor-Prozess von der 3-strip-Kamera auf Eastman-Color-Negativ umgestellt wurde. Für die Kopierung verwendete Technicolor modifizierte Bell & Howell Model D Schrittkopiermaschinen.

 

Den Rest der Geschichte kann man sich leicht zusammenreimen. Auch die Sicherheits-Positive waren im Bildstrichbereich blank, aber interessanterweise war das Bildfenster schon etwas größer als das Negativbildfenster, so dass oben und unten schwarze Bildstriche dazukamen. Für WA-Kopierungen griff man irgendwann auf die Sicherheits-Positive zurück - und hätte nun eigentlich über alle Kopiergenerationen hinweg in den Theaterkopien einen durchgehenden blanken Bildstrichbereich gehabt. Hier sehen wir im Scan aber etwas anderes. Offenbar wurden die Farbauszüge der Sicherheitspositive auf einem Printer verarbeitet, der - aus welchen Überlegungen heraus auch immer - oben und unten in normaler Bildhöhe nochmal einen gesonderten Bildrahmen einfügte (vielleicht liebte man bei Technicolor einfach abgerundete Bildkanten). Jedenfalls ist der Scan schon ein putziges Dokument späterer Verarbeitungsprozesse originaler Technicolor-Materialien. Besonders witzig finde ich die drei "Kuller" im Bildstrichbereich - no idea, wo die herkommen. Sind aber, soweit zu sehen, durchgängig auf allen Scans enthalten.

 

http://www.ebay.de/itm/35-mm-Trailer-Disney-Aschenputtel-/130766080134?pt=DE_DVDs_Filme_TV_Weitere_Formate&hash=item1e72440886

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Genau, willkommen in der Normalfilmwelt!

 

In ISO 2939, der Norm für Kinokopien, ist festgehalten, daß alle Flächen, die nicht Bild oder Tonspur sind, schwarz sein sollen, die Filmränder ausgenommen. Man hat also das Recht, den Verleiher zumindest darauf hinzuweisen, daß das Material nicht normgerecht kopiert ist, wobei man sich dort sofort auf den Standpunkt stellt, man könne das nicht beeinflussen, blablabla. Man ist aber auch zu faul, solche Information an die Produzenten zurückfließen zu lassen. Verleiher erleben niemals, nie im Leben, nimmer und nicht keinen Bildstrichversatz, das gibt es gar nicht. Es gibt nichts Häßliches in ihrem Spatzenbewußtsein, keine Pannen, alles ist immer wattiert von einer Gloriole wie der Sonnenglanz von Columbia Pictures oder die Morgenröte hinter dem Paramount oder das (ältere) Gefunkele bzw. das (jüngere) Gefeuere bei Walt Disney Pictures. Ein Meckerer, wer die technische Grundlage fürs Geschäft einfordert.

 

Wie bei einer Wohnung, wo man sich die Böden und die Halterung des Schüttsteins ansieht, prüft man als FilmvorführerIn, ob die Kopie das Erforderliche mitbringt oder nicht und schickt als eingeschriebene Postsendung eine messerscharfe Befundsanzeige an den Verleiher. Die beanstandeten Punkte sollte man dokumentieren. Ich habe manchmal Fotokopien von Startbändern gemacht, auch Fotografien. Jetzt, da Film die Ausnahme geworden ist, dürfte es bei Filmverleihern im Oberstübchen Klick machen: Das Filmkapital muß gepflegt sein. »Ich als Verleiher untersuche die Kopien genau so pedantisch wie die Kinoleute.«

 

Voraussetzung dazu ist nur, die Bilderzahlen der Akte vor dem ersten Einsatz exakt bestimmt zu haben.

 

post-79259-0-76100300-1348301727_thumb.jpg

 

Jeder Verlust, seien es nur zwei Bilder, kann dann einem Kino zugeordnet werden. Das haben die Verleiher vor ungefähr 60 Jahren aufgegeben. Selber schuld, wenn ihnen damit auch der Glanz abhanden kam, in dem sie sich so gerne aufhalten. Digitalkino ist einfach nichts Halbes und nichts Ganzes.

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