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"HD reicht nicht aus"


Friedemann Wachsmuth

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Interessant und richtig, was Paul Korver von Cinelicious"]Cinelicious (dem qualitativ wohl mit ambitioniertesten Telecine/Colorgrading Dienstleister aus Hollywood) hier über die Anforderungen an zukünftige Abtastgeräte schreibt.

 

Sinngemäß erklärt er dort die drei Hauptgründe, warum seine Firma nicht in einen (sehr teuren und enorm guten) "Spirit" Abtatster mit S8-Gate investieren wird. Frei übersetzt:

 

1: HD löst nicht genug auf. Vielelicht reicht das für Tri-X oder den Vision 2 500t, aber für alte Kodachrome, Vision 3 200T und vor allem den neuen Vision 3 50D werden horizontal mindestens 2000 Pixel benötigt. Gemeint sind 2000 Pixel beim schmalfilm-üblichen 4:3-Seitenverhältnis, denn durch die 16:9-bedingten Balken links und rechts geht erheblich Auflösung verloren -- alternativ müssten Bildteile oben und unten abgeschnitten werden.

 

2: Es wird mehr Dynamik benötigt, als der Spirit liefern kann. Umkehrmaterial hat sehr sehr hohe Maximaldichten und benötigt daher einen speziellen Scanner mit sehr hoher Dynamik, um alle Bildinformationen sauber erfassen zu können.

 

3.: Besseren Bildstand. Laserbasierte Stabilisierungssystem können heute mit extrem hoher Präzision das Perfoloch erkennen und so wesentlich bessere Ergebnisse liefern als die herkömmlichen Systeme.

 

Bei Cinelicious wird man nur in ein System investieren, dass alle drei Anforderungen erfüllt. Man könne in 2013 mit einer Ankündigung rechnen.

 

Sicher ist Cinelicious nicht gerade für das Amateurbudget geeignet, sehr gute Nachrichten sind aber das ein so hochkarätiger Dienstleister mitten in Hollywood die Qualität erkennt, die im Schmalfilm liegen kann -- sowie die Tatsache, dass Hollywood so verlässlich an bestmögliche Abtastungen kommen kann. Vielleicht bleiben uns damit ein paar "nostalgisch witzig" abgefilte und um 50% beschleunigte Wackelaufnahmen erspart...

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Hallo Filmfreunde, hallo Friedemann,

 

Es mag ja sein, dass eine noch höhere Auflösung als HD mit 1920x1080 Pixel nötig wäre... aber:

 

Wenn ich mit 8mm drehe, will ich nicht mit aller Gewalt und unermesslichem Aufwand das letze Filmkorm auf einem Beamer auf meiner Leinwand oder einer Flachglotze erleben, das ist etwas zu arg. Als 8mm Filmer bin ich es mir gewohnt, dass das Bild aus einer einfachen Amateurkamera auch mal etwas unscharf ist und der Bildstand nicht gar so perfekt ist. Auch vom Dynamikumfang, der bei analogem Filmmaterial ja besser als bei digital sein soll, habe ich bisher nicht allzuviel bemerkt, da mein Belichtungsmesser an meiner Kamera auch manchmal ein bisschen ein Eigenleben entwickelt und so manches nicht allzu perfekt belichtet ist. Primär finde ich es sinnlos, alles so perfekt wie aus einer RED oder einer Alexa hinzubekommen, dafür müsste ich logischerweise auch solche Kameras nutzen und könnte somit auf die ganze Abtasterei verzichten. Als ganz gewöhnlicher Amateur will ich ganz einfach meine persönlichen Erlebnisse in bewegten Bildern erhalten. Alles, was darüber liegt, ist Sache der Profis, die aber garantiert niemals mit Super-8 drehen, weder gestern, noch heute und schon gar nicht morgen. Da frage ich mich dann schon, ob es im erwähnten Falle einer Ultrahypersuperoberperfekten Abstastung überhaupt noch Sinn macht, zuerst auf analoges Material zu drehen...

 

Meine Abneigung gegen übertriebene Qualitätsansprüche kommen nicht daher, weil ich keinen Wert auf Qualität lege, sondern vielmehr daher, weil ch weiss, dass durch diese oberspeziellen Abtaster das Grundprinzip des Schmallfilm völlig zerstört wird. Schmalfilm ist ein Amateurformat, bei dem es einfach dazugehört, dass im Hintergrund ein Projektor rasselt oder zumindest schnurrt, dass ich eine Klebestellen auch hören kann und dass genügend Raum für das Nostalgische und mechanische bleibt. Wenn ich wirklich Wert auf absolute Bildschärfe, absolut perfekten Bildstand und solche Sachen lege, kann ich meine Canon glatt wegschmeissen, die kann das einfach nicht. Jede billige HD Cam kann es besser, ganz besonders auch daher, weil ich dazu nicht extra einen Kredit für Filmmaterial, Entwicklung und Bespurung aufnehmen muss. Ich tue gerne alles, um saubere und technische möglicht hochwertige Filme zu erhalten, aber wenn ich das nur noch mit irgendwelchen utopischen Geräten erreichen kann, dann geht für mich der Reiz von Schmalflm völlig verloren. Filmbetrachter...? Klebepresse...? Gehört zum Schmalfilm wie Messer und Gabel zum essen. Wenn ich auf all das verzichten will, kann ich letztlich auch gleich ganz auf Schmalfilm verzichten, digital geht alles wesentlich einfacher und auch besser...

 

Rudolf

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Klingt gut. Kommt endlich mal etwas Qualitätsbewußtsein in den stümperverseuchten Markt - falls es nicht bloß große Worte sind. Allerdings schätze ich, daß der Markt schon bald schrumpfen wird.

 

2: Es wird mehr Dynamik benötigt, als der Spirit liefern kann. Umkehrmaterial hat sehr sehr hohe Maximaldichten und benötigt daher einen speziellen Scanner mit sehr hoher Dynamik, um alle Bildinformationen sauber erfassen zu können.

 

Da bin ich gespannt, wie er nach 30 Jahren MOS-Technik jetzt plötzlich einen neuen Bildsensor auf den Tisch legt, der es kann. Schätze eher, da kommt ein konventioneller Sensor + Multiexposure zum Einsatz, aber immerhin.

 

3.: Besseren Bildstand. Laserbasierte Stabilisierungssystem können heute mit extrem hoher Präzision das Perfoloch erkennen und so wesentlich bessere Ergebnisse liefern als die herkömmlichen Systeme.

 

Nicht ganz neu, nur ist der Bildstand des aufgenommenen Films eben nicht so präzise mit dem Perfoloch synchron. Also da würde ich dann was besseres wirklich Neues erwarten, wie eine intelligente Bildstandserkennung über Maske/Rahmenauswertung oder sowas.

 

Auflösung über 1080p hinaus, gibts bei S8 nur bei allerfeinster Optik, perfekter Aufnahmetechnik und dem entsprechend superfeinen Film. Aber dann muß es natürlich auch technisch ebenbürtig gescannt werden. Wer sichs leisten kann.

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Ich nähme persönlich nähme wohl sowas -- wobei es auch gern 12 oder 14 Bit pro Kanal haben dürfte. Der CMOS-Sensor der 5Dmk2/3 kann ja schliesslich auch schon 14 Bit liefern. Statt Multi-Exposure könnte man natürlich auch zwei Zeilenkameras nehmen. Letztere bieten eh den Vorteil, dass das Perfoloch nur für die Synchronisation gebracht wird. Kontinuierlicher Vortrieb für maximale Schärfe und Framing/Bildstand dann in der Software...

 

Cinelicious hat leider keine Preisliste. Bei Spectra kostet ein Spirit-Scan einer 120m Rolle so ca. 700$... flenne.gif

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@Rudolf: Ich fände derlei Qualitätsanspruch gerechtfertigt, um per Beamer ein Projektionsergebnis zu erzielen, dass jenem eines klassischen Schmalfilmprojektors in nichts nachsteht. Aus einem ganz einfachen Grund: Man könnte auf Vision 50D filmen (gesetzt den Fall wir haben 2030, alle Velvias sind alle und es gibt nix farbiges mehr an Umkehrmaterial). Eine so hochwertige Abtastung könnte man dann mit guter (!) dafür entwickelter Software (hier wird noch mehr gestümpert als beim Abtasten) in ein positiv wandeln und über heutige Methoden projizieren. Natürlich ist das nicht das gleiche, aber mich reizt, eine Digitalprojektion hinzubekommen, die qualitativ einer analogen Schmalfilmprojektion in möglichst nichts nachsteht. Es soll nicht nach Video aussehen, sondern einfach so sehr wie irgendmöglich wie eine reine Filmprojektion...

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Hallo Friedemann,

 

Wir beide gehen von verschiedenen Voraussetzungen aus.Du legst Wert auf das letzte Quentchen an Qualität. Gut so. Ich hingegegen mache die Mischrechnung zwischen Preis und Leistung. Bis zu einem Punkt bleibt alles bezahl- und überschaubar, alles darüber kostet ein Schweinegeld.

 

Die ultimative Qualität in Sachen analoger Bildaufzeichnung ist IMAX. Alles darunter sind Kompromisse...

 

Die ultimative Qualität in digital für ein normales Kino ist irgendwo bei Alexa oder sowas, kenne mich da nicht ganz so genau aus.

 

Die ultimative Qualität bei Super-8 ist da irgendwo bei Canon, Beaulieu oder auch auch einer H8DS8.... da liegen Welten zu IMAX und einer Alexa, über die man gar nicht zu reden braucht...

 

Also, was ist Qualität eigentlich...? Alles eine Frage der Relation... äh... des Geldes... (das ich eben nicht in Mengen habe...)

 

Rudolf

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Ich will nichts kaufen und nichts bauen. Ich denke nur darauf rum, wie ein (noch lange verfügbarer, preiswerter) HD-Beamer eben ein Bild bekommen und reproduzieren könnte, dessen Projektionsergebnis dem einer Schmalfilmprojektion maximal ähnelt. Das schwächste Glied in dieser Kette ist (zur Zeit) die Abtastung. Da wird so unglaublich viel falsch gemacht und an Potenzial verschenkt... (und so kam ich auf die Freude über die Ansprüche bei Cinelicious).

 

Alles Gedankenexperimente. Wär doch was -- ein Projektor, den man mit Farb-Negativfilm füttert und er projiziert ein in Fast-Echtzeit umgekehrtes und demaskiertes Farbbild. :)

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Hallo Friedemann,

 

Ja, solche Gedankenspiele machen echt Spass. Ich habe sehr oft solche verrückte Gedanken im Kopf, die mir manchmal nachts sogar den Schlaf rauben, wenn ich mich mal so richtig in eine Idee "verbeisse".

 

Ich erinnere mich daran, dass ich mit einem Freund zusammen mal angefangen habe, eine 16mm Kamera zu zeichnen, die mit einem Mitchel Greifermechanismus hätte laufen sollen. So manche dieser Ideen sind dann aber entweder von der Zeit überholt wurden oder aber wir hatten zuwenig Geld, um sie zu realisieren.

 

Denk mal, dass es eigentlich keine Sache wäre, heute eine Filmperforiermaschine zu bauen... ist eine reine Frage des Geldes... technisch gesehen ist sowas keine besondere Herausforderung. Wäre ich ein reicher Mann, ich wäre wohl Erfinder geworden...

 

Rudolf

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Alles Gedankenexperimente. Wär doch was -- ein Projektor, den man mit Farb-Negativfilm füttert und er projiziert ein in Fast-Echtzeit umgekehrtes und demaskiertes Farbbild. :)

Ein gigantischer Aufwand, um auf digitalen Pixeln Retro-Style zu simulieren. Erinnert mich ein bischen daran, Musik aus alten Floppy-Laufwerken zu machen. Witzig aber kein Markt, da sinnlos. ;-)

 

Eine 100%ige digitale Kopie meiner S8-Filme hat für mich andere Vorzüge - ist eigentlich auch kein Hexenwerk, es hapert da wohl eher an der Nachfrage, also im Endeffekt am Qualitätsbewußtsein der Amateurfilmer selbst. Wenn ich schon sehe, wie sie sich manche über den von ihrer Leinwand abgefilmten Videomatsch freuen, tz tz.

 

Machen wir uns vor - die meisten S8-Filmer von damals hätten mit dem Handy gefilmt, wenn es das schon gegeben hätte.

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Hallo Spock,

 

Du bringst es auf den Punkt: Die Qualitätsansprüche der meisten Schmalfilmer ist zumeist so gering, dass ein heutiges Handyfilmchen echt wie IMAX daherkommt...

 

Allein schon das Thema Stativ: Da bezahle ich x Euro für eine Minute Super-8 Film, aber lasse immer brav alles schön verwackeln... Noch nicht mal ein Einbeinstativ wird benutzt, schon das scheint "höhere" Schule zu sein und wird den Profis überlassen...

 

Wenn ich mir vornhme, einen Schmalfilm zu drehen, für den ich mich finaziell fast ruinieren muss, dann will ich auch saubere Bilder bekommen, alles andere finde ich Quark... andere nennen es Kunst...

 

Rudolf

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Hallo,

 

Habe mir soeben das Video mit den krächzenden Laufwerken angeschaut: Der Kerl hat echt einen an der Waffel... Wie verrückt muss jemand sein, um auf so eine Idee zu kommen... Daneben verblassen meine bekloppten Ideen ja echt zu ganz normalem Zeugs... Ich hau mich weg...ich brauch ne auszeit... ich kann nicht mehr vor Lachen...

 

Ich will den Typen nicht verletzen, mit einem an der Waffel meine ich eher, dass dem Kerl wohl langweilig sein muss... Was sein Frau wohl zu diesem Hobby sagt...?

 

Rudolf

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Hallo Friedemann,

 

Herrlich, wie da alles sauber gewaschen wird... Mir gefällt insbesonders das Glas, in dem die Brühe am Schluss gesammelt wird, das sieht schon sehr "Professionell" aus. das Glas... *lach

Die Idee mit dem lernen finde ich als Gag auch ganz gelungen, da sieht man wieder, dass die Idee ganz gut durchdacht ist.

 

Ich hatte mal einen Lenco Plattenspieler, bei dem wurden die Scheiben auch nass gemacht und dann auch geich nass abgespielt. War einfach ein zweiter tonarm mit Sosse und Bürste, die dann hoffentlich auch immer dort putzte und netzte, wo die Nadel dann auch lief. Hat wirklich funktioniert...

 

Ich habe meine Schallplatten üblicherweise ganz simpel im Waschbecken gewaschen: Weicher Schwann, warmes Wasser mit etwas Spüli drin... Ende...

 

Die Musik finde ich auch ganz witzig, die passt perfekt...

Rudolf

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Dieses "Lcnoclean" Prinzip dass Du (wie fast alle Schweizer) hattest, ist heute die Wurzel des Übels. Die magische Flüssigkeit hat nämlich auf die Dauer Trockenrückstände hinterlassen und teilweise auch die Oberfläche angegriffen, warum die entsprechenden Platten heute beim abspielen fürchterlich knistern. Wenn dann kann man sie nur wieder nass abspielen... oder eben richtig waschen.

Die geerbte Plattensammlung meines Vaters (Lencoclean-Fan) hat mich auf die Idee gebracht. Beim Waschbecken fand ich das vollständige Trocknen (ohne neueinstauben) so nervig...

 

Aber wir kommen wirklich vom Thema ab.

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